Samstag, Dezember 30, 2006

Ein Jahr geht zu Ende

Für uns war es ein interessantes Jahr, ein schönes Jahr, ein Jahr, welches wahrscheinlich unser ganzes Leben verändert hat. Nicht daß ich wirklich wüßte, was da auf uns zu kommt, aber ich ahne, daß es sehr unterhaltsam werden wird.

Nachdem der erste Monat mit Citlali etwas seltsam, ja fast langweilig auf mich wirkte - ihr Tagesablauf bestand aus Essen, Schlafen und Windeln füllen - wird es jetzt endlich interessant. Sie greift jetzt nach allem, was sich innerhalb ihrer Reichweite befindet und prüft es anschließend auf Geschmack und Eßbarkeit, sprich sie steckt es sich in den Mund.

Gestern abend saßen wir zum Beispiel auf dem Sofa, Citlali war gerade damit beschäftigt, sich ihre Decke in den Mund zu stecken, als sich die weiße Katze zu uns aufs Sofa gesellte. Ich nahm Citlalis Hand und führte sie zur Katze, damit sie sie ein bischen streicheln oder zumindest lernen soll, wie sich das Pelztier anfühlt. Sobald Citlali aber das Fell in ihrer Hand fühlte, griff sie fest zu und versuchte im gleichen Moment, sich die Katze in den Mund zu stecken. Das wirkt etwas komisch, da das Kind kaum größer ist, als die Katze und die in dem Moment auch gar nicht so recht wußte, wie ihr geschieht und entsprechend doof aus der Wäsche kuckte.

Was ein Glück, das die weiße Katze recht geduldig ist und solche Scherze ohne Gegenwehr über sich ergehen läßt.

Wie gesagt, da kommt noch so einiges auf uns zu, wir sind gespannt und werden in Zukunft auch etwas mehr über das Strampeltier berichten.

Jetzt wünschen wir Euch erstmal einen schönen Jahreswechsel und daß das nächste Jahr (noch) besser werde, als das Vergangene.

Mittwoch, Dezember 27, 2006

Sachen gibt's

Es gibt tatsächlich eine Patronin der Auswanderer: Franziska Xaviera Cabrini.

Weihnachten

Sven schreibt über die mexikanische Weihnacht, sie sei überhaupt nicht besinnlich. Und ich dachte schon, das ginge nur mir so. Ich hatte auch bei unserer dritten Weihnacht hier Probleme, einen Unterschied zu anderen Partys festzustellen. Klar, irgendwo stand in einer Ecke ein unbeachteter Weihnachtsbaum und irgendwer hatte auch eine rote Mütze auf, aber vom Ablauf her hätte das genauso gut eine Geburtstags- oder Halloween-Party sein können.

Wahrscheinlich ist es wie mit den Jahreszeiten. Da habe ich auch immer Probleme, auf die Schnelle zu sagen, ob wir gerade Herbst oder Frühling haben, das unterscheidet sich hier eben weniger durch das Wetter und das Laub der Bäume, sondern eher dadurch, ob es gerade Mangos gibt, oder nicht (im Moment gibt es keine).

Mir ist Weihnachten mittlerweile ja ziemlich egal, aber als Kind fand ich Weihnachten einfach toll, nicht nur wegen der Geschenke, sondern dem ganzen drumherum, Adventskalender, Weihnachtslieder und Plätzchen, alles Dinge, die hier unbekannt sind. Vielleicht lerne ich ja mit Citlali, Weihnachten von den anderen Festen zu unterscheiden.

Dienstag, Dezember 26, 2006

Nie wieder Fuji

Weihnachtsbilder gibt es leider keine, da meine tolle Kamera sich mal wieder weigert, ihre Karte (auf der die Fotos sind) zu lesen. Damit wäre die Entscheidung, was ich mit dem Weihnachtsgeld mache, gefallen.

Für diejenigen, die die Geschichte noch nicht kennen, gibt es hier die verschiedenen Aussetzer des Mistdings.

25 Minuten

Gerade mal 25 Minuten für 25km. Und das bei absolut entspannter Fahrweise, kein Gehupe, keine Stinkefinger, kein "pinche pendejo!".

Die Stadt könnte so schön sein, wenn da nicht all die Leute wären...

Donnerstag, Dezember 21, 2006

Ho-Ho-Ho

Es ist mal wieder so weit. Wenn der Wallmart einen Teil seiner Tiefgarage zum Spielzeugladen umbaut, abends noch mehr Autos auf den Straßen unterwegs sind als sonst und die besonders emotional veranlagten Kollegen ihren Arbeitsplatz adventlich schmücken, dann kann Weihnachten nicht mehr weit sein.



Und auch wir wünschen unserer treuen Leserschaft ein paar ruhige und besinnliche Tage (den Mexikanern unter Euch natürlich eher eine tolle Party) und alles Gute für das kommende Jahr.

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Lieber Herr Kollege

Wenn es frühmorgens an der Bürotür klingelt, dann könnte man nach fünf Minuten doch vielleicht mal nachsehen, weshalb die Putzfrau (die hat nämlich den Schlüssel) nicht öffnet. Wenn man sich nach zehn Minuten (weil der nervige Typ vor der Tür den Finger schon gar nicht von der Klingel nimmt) dann doch mal seinen faulen Arsch aus dem Drehsessel bekommt, dann wirkt es besser, wenn man irgendwas von "Viel Arbeit, keine Zeit, verdammt, wo ist die Putzfrau" murmelt, das wirkt glaubwürdiger, als Dein zufälliges an der Tür Vorbeikommen und ganz überraschtes "Oh, da steht ja einer draussen, da muss ich doch gleich mal nach der Putzfrau suchen".

Dienstag, Dezember 19, 2006

IT-Spezialisten wandern ab

Gerade im business blog gefunden: Laut einer Studie von GULP (eine Projektbörse für Freiberufler im IT-Bereich, bei denen ich damals auch registriert war), spielen 73% ihrer Mitglieder mit dem Gedanken auzuwandern bzw. haben bereits konkrete Pläne.

IT-Selbstständige müssen jobbedingt flexibel sein, viele sind das Arbeiten rund um den Globus gewohnt und finden sich auf fremden Territorium zurecht.

Stimmt, wenn man es gewohnt ist, alle drei bis sechs Monate für eine andere Firma zu arbeiten, ist der Jobwechsel das geringste Problem. Und man kommt auch nicht wirklich dazu, irgendwo zu verwurzeln, wenn man ständig aus dem Koffer lebt.

Zur Studie.

Montag, Dezember 18, 2006

Hotline

Es gibt hier Prepaid-Internet, man kauft sich also eine Karte, rubbelt den Geheimcode frei und mittels diesem kann man sich dann seinen Internetzugang aufladen. Oder, noch einfacher, man kauft sich die Geheimnummer am Geldautomaten. Dumm nur, wenn der plötzlich Buchstaben in der Geheimzahl unterbringt, die Eingabemaske aber nur Ziffern zulässt.

Also rief ich die Hotline an, erklärte mein Problem und wurde scheinbar auch verstanden, zumindest erklärte mir die Dame, daß das Problem bekannt und lösbar sei, wenn ich Ihr meinen Benutzernamen gebe und die Geheimzahl, kann sie mir das auf mein Konto buchen:

  • Wie ist ihr Benutzername?
  • andreas.bohn
  • Wie?
  • andreas.bohn
  • do you speak English?
  • Nein, aber wir können uns gerne auf Deutsch unterhalten.
  • Nein, das kann ich nicht.
  • Ist mein Spanisch unverständlich?
  • Wie war Ihr Benutzernamen? Andrew??? Können Sie das bitte Buchstabieren?


Was ein Glück, daß ich nicht purzelbärchen als Benutzernamen genommen habe.

Bloggertreffen: Nachlese

Schön war's. Es sind tatsächlch alle gekommen, die sich angemeldet hatten, teilweise in Begleitung und es wurde ein netter Abend. Leider kam ich nicht dazu, mich mit allen so ausführlich zu unterhalten, wie ich as gerne getan hätte, aber es war toll, die Leute und auch ihre interesanten Geschichten kennenzulernen.

Zum Fotografieren bin ich auch diesmal nicht gekommen, mal abwarten, ob Hollitos Bilder was geworden sind.

Die Enttarnung der gereichten Spirituosen als billiger Fusel nur durchschnittliche Qualität hat mich etwas überrascht. Da hatte ich die Erwartungen, denen einzig der Birnenschnaps aus dem Schwarzwald gerecht werden konnte, wohl unterschätzt.

Die letzten Gäste wurden gegen halb drei Uhr morgens von ihren Gattinnen nach Hause gebeten (ja, die Celulares sind schon eine Seuche), sonst hätten wir wahrscheinlich bis zum Frühstück weitergemacht.

Freitag, Dezember 15, 2006

Weihnachtsgeld

Teil meines Arbeitsvertrages bei ISOSA war eine private Krankenversicherung für mich und die Option, eine solche zu einem günstigeren Preis auch für direkte Familienangehörige abschliessen zu können. Allerdings verzögerte sich diese Option immer wieder, so daß Evelyn erst ab Januar 2006 in den Genuß dieser Versicherung kam. Zu dem Zeitpunkt war sie aber schon schwanger und die Versicherung (GNP) hat ausdrücklich eine Wartezeit von 10 Monaten in ihren Verträgen, bevor sie irgendwelche Kosten, die mit einer Schwangerschaft zusammenhängen, bezahlen.

Irgendwann kam dann mal jemand bei ISOSA auf die tolle Idee, die Versicherung zu wechseln, so daß wir ab Juli bei MetLife versichert waren. Bei denen konnte ich interessanterweise keine Wartezeit bei Schwangerschaften in der Police finden. Mit der Auflösung der ISOSA wurde allerdings auch der Vertrag bei MetLife gekündigt, wir versuchten, privat einen Vertrag abzuschliessen, der kostet allerdings das Doppelte, ist mindestens ein Jahr gültig und setzt, ganz im Gegenteil zu den Firmenveträgen, eine Gesundheitsprüfung voraus. Da mein neuer Arbeitgeber demnächst (wann immer das auch sein mag) auch diese Firmenverträge anbieten wird, haben wir beschlossen zu warten, in der Hoffnung, in der Zeit nicht auf das staatliche System zurückgreifen zu müssen.

Soweit die Vorgeschichte.

Die Geburt von Citlali fand ja in einer Privatklinik statt, wir haben erstmal alles privat bezahlt und letzte Woche endlich die Belege bei MetLife zur Erstattung eingereicht. Deren Begeisterung hielt sich natürlich in Grenzen, Evelyn war genau drei Monate lang bei denen versichert und wollte jetzt knappe 18.000 Peso ersetz haben. Nachdem uns der Sachbearbeiter erstmal wenig Hoffnung gemacht hat, es gibt da angeblich Obergrenzen für Erstattungen bei so kurzer Versicherungszeit, haben wir gestern einen Scheck erhalten - über die komplette Summe.

Das nenne ich mal eine angenehme Überraschung, so kurz vor Weihnachten.

Dienstag, Dezember 12, 2006

Das Grundstück

Nachdem wir also zweimal das gleiche Haus besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg zu einem Grundstück.

Die Beschreibung hörte sich sehr vielversprechend an, großes Grundstück (fast 200qm) am Rande einer neuen Siedlung, in der Nähe von Santa Fe und das Ganze zu einem vernünftigen Preis. Einen klitzekleinen Nachteil hat das Grundstück, es liegt in einer Sackgasse und die ist noch nicht bis zum Grundstück hin asphaltiert. Naja, dachte ich mir, schön, daß wir den Tracker haben.

Wir fuhren also in die angegebene Straße, die liegt wirklich sehr nahe an Santa Fe, sieht sehr ruhig und sauber aus, hört allerdings auch am letzten Haus (und somit etwa 300m vor dem fraglichen Grundstück) auf. Dort liegt auf der Straße etwas Bauschutt, über den wir mit dem Tracker vielleicht noch gekommen wären, dahinter folgtallerdings ein recht steiler Hang, der mit Bäumen bewachsen ist.

Hier sieht man das ganze recht gut, wenn man von links über die Brücke kommt, den Kreis durchfährt und dann die erste Links abbiegt, ist man in der ominösen Sackgasse. Man sieht sehr gut die Bäume, die die Straße versperren.

Es geht um das folgende Grundstück:



Stellt sich natürlich die Frage, ob und wenn ja bis wann und auf wessen Kosten die Straße fertiggestellt wird. Und wie es mit Wasser und Kanalisation aussieht. Angeblich ist das alles kein Problem, aber so richtig was zeigen konnte uns die Dame leider auch nicht. Und da das ganze recht abschüssig ist, wäre es natürlich interessant zu wissen, wie die Bodenbeschaffenheit ist, wenn es regnet und uns die Hütte ins Tal rutscht hätte ich da so meine Probleme mit.

Einerseits bietet das Stück Land die Chance, uns ein hübsches Häuschen nach unserem Geschmack in einer wirklich tollen Lage zu bauen, aber es sind auch noch sehr viele Risiken dabei. Mal sehen, ob Evelyn da noch ein paar Informationen zu auftreiben kann.

Montag, Dezember 11, 2006

Aus der Mottenkiste (II)

Mein erster längerer Aufenthalt hier in Mexico fand anläßlich eines Praktikums bei Bosch in Toluca statt. Ich wohnte zusammen mit einem anderen Praktikanten in einem von der Firma gemieteten Haus. Der andere Praktikant, nennen wir ihn Peter, erzählte mir gleich am ersten Tag von seinen Ambitionen, die spanische Sprache in den kommenden sechs Monaten so gut wie irgend möglich zu erlernen, nein, viel mehr zu verinnerlichen. Und, so seine Überzeugung, jedes auf Deutsch gesprochene, gehörte, ja selbst gedachte Wort würde ihn in seinen Bemühungen unheimlich zurückwerfen.

Aus diesem Grunde würde er von nun an nur noch Spanisch mit mir reden und Ansprachen meinerseits ignorieren, wenn diese nicht auch auf Spanisch stattfinden würden. Ich versuchte ihm zu erklären, daß er von mir nicht viel Spanisch lernen könne und daß ich doch eine gewisse Gefahr sehe, daß wir unsere eigene, vielleicht sehr kreative und durchaus interessante, aber eben sehr fehlerbehaftete Variante der spanischen Sprache entwickeln würden, was ihn nicht im geringsten interessierte.

Nun, es hat sich keine echte Beziehung zwischen uns beiden entwickelt.

Hausbesichtigung

Am Samstag haben wir uns mal wieder auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht. Evelyn hatte drei Termine ausgemacht, wir wollten zwei Häuser und ein Grundstück besichtigen.

Da die Makler nur ungern Adressen herausrücken (man könnte ja sonst direkt mit dem Hausbesitzer Kontakt aufnehmen und so den armen Makler um seine Provision bringen) und die Anfahrt mitunter recht verzwickt ist, haben wir jeweils Treffpunkte ausgemacht.

Zuerst trafen wir uns unweit meines Arbeitsplatzes und fuhren zum ersten Haus. Auf einem abgegrenzten Grundstück hat eine Firma sechs Häuser gebaut und versucht diese jetzt zu verkaufen. Die Häuser sind sehr gut entworfen, sehr hell und unterscheiden sich ein Wenig in Größe und Raumaufteilung, es ist also keine dieser Lego-Haus-Siedlungen. Zum Haus gehört ein kleiner Mini-Garten, zwei Stellplätze in der Tiefgarage und die Nutzung des Gemeinschafts-Rasens. Insgesamt eine tolle Sache, leider ist das Ding nicht gerade billig, obwohl es schon weit außerhalb der eigentlichen Stadt liegt (nicht, daß man auf dem Weg dorthin die Stadt wirklich verlassen würde, man erkennt die Stadt- und Dorfgrenzen nur, wenn diese zufällig durch ein Schild markiert sind).

Der zweite Treffpunkt war eine Tankstelle an der Autobahn nach Toluca, wir fuhren also wieder einer Maklerin hinterher und diese führte uns zum gleichen Haus. Unterwegs kam Evelyn schon der Verdacht, daß das jetzt gleich peinlich werden könnte, da wir aber über einen anderen Weg fuhren, war ich ziemlich sicher, daß es noch mehr neue Häuser in der Gegend geben müsste. Die Maklerin fand das gar nicht so schlimm, sie wußte auch viel mehr über das Haus als die Erste und bot uns ausserdem einen günstigeren Preis an.

Wir haben das Haus mal in die engere Wahl genommen, mal sehen, was die Banken sagen.

Freitag, Dezember 08, 2006

Großes Aua

Am Mittwoch hatte ich nach dem Aufstehen ein leichtes Ziehen im Kreuz. Naja, dachte ich mir, kann vorkommen, wenn man den ganzen Tag nur vor dem Rechner sitzt. Leider wurde das über den Tag nicht besser und als ich nach dem fetten Feierabendverkehr (zwei Stunden im Auto) endlich zu Hause war, hatte ich das Gefühl, man hätte mich mit der Schaufel verhauen. Evelyn hat mir dann so 'ne wärmende Salbe draufgeschmiert, das verschaffte erstmal Linderung.

Gestern morgen war es dann besser, aber immer noch weit entfernt von gut und bis zum Abend war es dann so schlimm, daß ich auf dem nach Hause Weg nach jedem Tope hätte heulen können. Also bin ich gleich zum Doc, der diagnostizierte einen blockierten Muskel und verschrieb mir Tabletten und Wärme.

Und so sitze ich hier mit einer Wärmflasche im Kreuz an meinem Schreibtisch und komme mir irgendwie ziemlich alt vor. Da bin ich ja mal gespannt, wie lange die Wechseljahre Midlife-Crisis noch auf sich warten läßt.

Dienstag, Dezember 05, 2006

root Peter evening

Bin gerade darüber gestolpert, daß irgendwer sich mehr oder weniger regelmäßig mein Blog von Google auf englich übersetzen läßt. Klasse, was dabei rauskommt!

[Nachtrag]

Das mit dem Link tut nicht, die werten scheinbar den Referrer aus. Schade eigentlich. Also entweder folgenden Link in die Adresszeile des Browsers kopieren oder hier einen Auszug lesen:

http://64.233.179.104/translate_c?hl=en&u=http://auswanderer.blogspot.com/2006/12/bloggertreffen.html&prev=/search%3Fq%3DDie%2BAus

Eastwestputrefies to Mexico and the "new generation Bedingsen" comes shortly is also still pending there, actively I now simply times a Bloggertreffen on. Clearly, it is packed, fir trees decorated Decembers, there wants gifts and eggs paints Truthähne to be filled, perhaps but we find nevertheless a date for one root Peter evening with us in the garden. Suggestions in the comments or as Mail to me!

Montag, Dezember 04, 2006

Bloggertreffen?

Demnächst kommt ja der Ostwestfale nach Mexico und da das "Nachwuchs-Bedingsen" auch noch aussteht, rege ich jetzt einfach mal ein Bloggertreffen an. Klar, es ist Dezember, da wollen Geschenke verpackt, Tannenbäume geschmückt und Eier bemalt Truthähne gefüllt werden, aber vielleicht finden wir doch einen Termin für einen Wurzelpeterabend bei uns im Garten. Vorschläge in den Kommentaren oder als Mail an mich!

Suchbegriffe

Es ist mal wieder Zeit für Spaß mit Google:

was ist curp? Clave Única de Registro de Población (Kuckst Du da!)
curp deutsch Übersetzung Eindeutiger Schlüssel des Bevölkerungsregisters (oder so).
verkaufe haus mit pool und kino Kino im Haus? Cool!
in südfrankreich am strand gebissen worden Von wem?
geld im garten vergraben Ich stell' Dir meinen Garten zur Verfügung!
behörde für auswanderungen Das gibt es nicht wirklich, oder?
wo bekomme ich kostenlos pornos? Im Internet
kostenlose mexikanische pornos Im mexikanischen Internet
manger ponos kostenlos one anmelden Was Du wolle?

bedingsen Google findet dieses Wort etwa 234mal und zuerst bei mir. Danke, Cabronsito!

Was die Folgenden wohl suchten?
mit dem gürtel verhauen
gummihandschuhe frauen
keine navi karten mexico
hast du 5minuten zeit trete
wie man illegal auswandern
meine probleme mit meinen nachbarn
gehalt diplomatischen dienst
auswanderung heute illegal
lkw mit zähne ziehen
tante claras waschsalon
zahnziehen kosten keine versicherung

Google als Orakel:
wie lange dauert beim auswandern rentenbeiträge auszahlen lassen
wo werde ich meine gebrauchten möbel los
kann ich alten urlaub beim arbeitgeberwechsel mitnehmen?

Und die haben hier bestimmt nicht das gefunden, was sie suchten:
auswanderer die zurückkehren
behindertenparkplätze holland
autoscheibe kaputt. haftpflicht ?
bilder airbus a340 innenausstattung

Freitag, Dezember 01, 2006

Cara de Niño

Cara de NiñoZur Zeit erleben wir eine regelrechte Invasion dieser komischen Tiere. Ich finde die Dinger sehr interessant, die sind so etwa drei bis fünf Zentimeter lang, sehen irgendwie verstrahlt aus und wirken etwas hilflos, wenn sie bei uns über den Fliesenboden kriechen. Im Gras sind sie wesentlich flinker. Und sie halten einer Katzen-Attacke eine gewisse Zeit stand, das vorletzte Exemplar habe ich erst bemerkt, als mir auffiel, daß die Katzen in ungewohnter Eintracht vor dem Wohnzimmerschrank lauerten, das tun sie nur, wenn sie irgendwas jagen.

Evelyn findet die Tiere übrigens absolut ekelhaft, glücklicherweise zu ekelhaft, um ihnen etwas anzutun.

Meine erste Begegnung mit einem lebenden Exemplar fand vor etwa 6 Wochen statt, ich schlief schon, als Evelyn plötzlich zu Kreischen anfing "Eine Kakerlake, mach sie platt!". Ich machte das Licht an, wunderte mich, daß die Kakerlake nicht die Flucht ergriff und stand drauf. Verdammt hart, das Ding.

Am nächsten Tag hab' ich mich dann mal schlau gemacht, was ich da eigentlich geplättet habe, Evelyns Familie besteht darauf, daß das Tier vom Geruch der Muttermilch angelockt wird und furchtbar giftig ist, Ersteres halte ich für unwahrscheinlich, letzteres ist schlicht Blödsinn. Die nächsten drei habe ich deshalb in eine Schachtel gescheucht und sie eine Straße weiter in einem kleinen Park wieder ausgesetzt.

Wenn ich jetzt noch wüßte, weshalb die Tierchen regelmäßig bei uns vorbeischauen. Außerdem tun sie das bevorzugt nach Einbruch der Dämmerung, da muß ich mich für die Umsiedlungsaktion dann meist extra wieder anziehen.

Mittwoch, November 29, 2006

Puerto Vallarta

Natürlich wollten wir mit meinen Eltern nicht nur hier im DeEffe rumhocken, sondern auch ein bischen ans Meer fahren. Da Citlali allerdings bei den Ausflügen in die nähere Umgebung schon eine heftige Abneigung gegen ihren Kindersitz zeigte, verwarfen wir die Idee, selbst zu fahren. Mit dem Bus ans Campen fahren ist auch nicht so der Hit, weil man sein Gepäck doch meist 'ne Weile rumschleppen muß, also gingen wir in ein Reisebüro und fragten nach einem Paket.

Dort schlug man uns Puerto Vallarta vor, es gäbe da gerade so ein ganz tolles dos por uno-Angebot (einer zahlt, zwei fliegen) im Hotel der Gruppe Barceló. Die kannten wir schon, hatten wir damals in Huatulco auch, übrigens auch dos por uno.

Das Hotel übertraf das in Huatulco sogar ein wenig, es war größer und der Service war eine Spur aufmerksamer, wir bekamen die Drinks sogar an den Liegestuhl gebracht. Leider fehlt der Strand vor dem Hotel, den hat vor 5 Jahren ein Hurrikan mitgenommen, so daß jetzt bei Flut der letzte Rest an Strand vor dem Hotel komplett überschwemmt wird. Schade eigentlich, das Wasser ist warm, sehr klar und für den Pazifik untypisch ruhig, sprich es hat kaum Wellen. Außerdem gibt es viele bunte Fische, die man beim Schnorcheln beobachten kann, aber zum herumlungern relaxen taugt das bischen Strand nicht, das macht man besser am Pool. Bei GoogleEarth sieht man den Strand übrigens noch:

20°31'57.56"N
105°17'27.54"W

Wir haben uns auch mal die Stadt angeschaut, der konnte ich nicht wirklich viel abgewinnen. Ich mag es schon nicht, wenn ich ständig plump auf englisch angesprochen werde "Hello my friend, come in, good prices" und als mir einer der Verkäufer dann auch noch einen Preis in Dollar nannte, war mir klar, daß die ganze Stadt eigentlich nur darauf ausgelegt ist, Amis Einwohner der USA auszunehmen. Das ganze natürlich zu Preisen, die nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Hat mich irgenwie an Acapulco erinnert, da wollte uns auch mal jemand an einem Kiosk am Strand 35 Peso für eine Schachtel Zigaretten abnehmen, die haben wir dann in einem Oxxo zum regulären Preis von 20 Peso gekauft.

Vom Hotel gibt's natürlich ein paar Fotos.

Montag, November 27, 2006

Junge, komm bald wieder...

Vor langer Zeit hatte ich mich mal im Auswanderer-Blog des Manager-Magazins geäußert und bekam jetzt einen Fragebogen zum Thema Auswandern, es sollen Motive und Pläne der Auswanderer herausgefunden werden.

Es wird gefragt weshalb man ausgewandert ist und was einen zu einer Rückkehr nach Deutschland bewegen könnte. Mögliche Antwort: Ein konkreter Appell zum Beispiel des Bundespräsidenten.

Also wenn der Herr Bundespräsident in seiner nächsten Fernsehansprache etwas in der Art "Lieber Andreas, komm doch bitte wieder heim!" abläßt werde ich darüber nachdenken. Ehrenwort.

Blogpause beendet

Nun sind sie also vorbei, die drei interessanten, anstrengenden und wunderschönen Wochen, in denen die Großeltern das Strampeltier besucht haben. Und wir haben es auch noch geschafft, den beiden etwas von meiner neuen Heimat zu zeigen, auf dem Programm stand touristisches wie Xochimilco, Tepotztlan und der Touribus und auch bei Touristen weniger bekanntes wie ein Besuch am Samstag auf dem Markt hinter dem Zocalo, der Mercado de la Merced und das illegale Frühstücksbier mit Freunden an der Straßenecke.

Besondere Höhepunkte waren sicherlich Citlalis Taufe und der Kurzurlaub in Puerto Vallarta, mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen dazu kommen, etwas detaillierter darüber zu berichten. Jetzt muß ich mich erstmal wieder an die Arbeit gewöhnen. A propos: Daß ich die drei Wochen Urlaub bekommen habe (wenn auch unbezahlten) fand ich ganz toll. Danke an die Scheffin!

Samstag, November 18, 2006

Elektronischer Mist

Pünktlich zum Besuch meiner Eltern trat das Kartenmodul unserer Kamera mal wieder in Streik (Wir erinnern uns). Und die neue Videokamera hat bisher jeden Mist aufgezeichnet, aber bei der Taufe hat sie genau während der Zeremonie, wie das Strampeltier das Wasser über den Kopf bekam, den Ton komplett verweigert und das Bild besteht aus 16 horizontalen Streifen, von denen jeder zweite blau ist. Ganz toll. Reproduzierbar ist das nicht, hoffentlich hatte nur die Kasette eine Macke und nicht die Kamera.

Wir leben noch

Es ist nicht so, daß hier nichts los wäre, ganz im Gegenteil, man erlebt jede Menge, wenn man seinen Eltern die neue Heimat zeigt. Da die beiden sehr einfach als nicht-Einheimische zu erkennen sind, werden wir des öfteren in Bus und Metro angesprochen, wo wir denn herkämen.

Es gibt auch Leute, die beim Anblick von Ausländern das große Leuchten in den Augen bekommen, wie beispielsweise der nette Herr, der in Tepotztlan seinen Garten als Parkplatz vermietet. Als ich reingefahren bin, fragte ich nach dem Preis und erhielt die Antwort 20 Peso, der dort übliche Tarif. Als wir dann alle ausgestiegen waren, wollte der Knilch dann plötzlich 30 Peso. Besonders nervig finde ich es dann, wenn man diesen Typen widerspricht und dann nur ein ist gut erntet. Viel offener kann man ja nicht zugeben, daß man gerade versucht hat, seinen Gegenüber über's Ohr zu hauen.

Allerdings gibt es auch Erlebnisse, die das alles vergessen lassen. Wir saßen abends in einem Restaurant und ich hatte alle Hände voll zu tun, den beiden nicht nur die Speisekarte zu übersetzen, sondern auch noch die einzelnen Gerichte zu erklären (ist ja nicht ganz so einfach wie Das ist ein Schnitzel mit Pommes und darunter stehen die Käsespätzle), als plötzlich der Kellner an unseren Tisch kam und uns eine Probe des Alambre brachte, zu der uns ein Herr am Tisch gegenüber eingeladen hatte. Das fand ich wirklich sehr nett.

Nächste Woche wird es im Blog auch nochmal etwas ruhiger zugehen, da wir wahrscheinlich unterwegs sein werden, danach geht es hier wieder weiter.

Montag, November 06, 2006

Übersinnliches

OfrendaNach dem Glauben der Azteken können die Toten an zwei Nächten in die Welt der Toten Lebenden zurückkehren: Am ersten November die Kinder, am Tag darauf die Erwachsenen. Deshalb errichten die Lebenden sogenannte Ofrendas (Angebote) für die Toten, die bestehen aus Speisen und Getränken und man stellt auch gerne ein Foto des Verstorbenen dazu.

Obwohl ich an solche Dinge eigentlich nicht glaube, stellen wir jedes Jahr eine solche Ofrenda auf, weil mir dieser Brauch gefällt. Und wir haben ein Foto meiner verstorbenen Großmutter und eines von Evelyns Tante aufgestellt.

Am Tag danach fiel mir im Vorbeigehen auf, daß irgendetwas auf dem Tisch fehlt. Die Fotos. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, daß die Fotos verbrannt waren. Nunja, mit den Kerzen kann sowas schonmal passieren. Allerdings schwört Evelyn Stein und Bein, daß die Kerzen aus und die Fotos noch OK waren, als wir zu Bett gegangen sind. Für sie ist das ein Zeichen, daß wir nachts tatsächlich Besuch hatten.

OfrendaVerbrannte Fotos

Ich werde beim nächsten Vollmond vorsichtshalber mal ein totes Huhn im Garten vergraben, das soll ja generell gegen allerlei Ungemach schützen.

Kurze Pause

Hier wird es in den nächsten Tagen etwas ruhiger zugehen, heute kommen "Oma und Opa" das Strampeltier besuchen. Das wird sicher sehr aufregend, aber ich bezweifle, daß mir viel Zeit zum Bloggen bleibt.

Donnerstag, November 02, 2006

Feiertagsverlegung

Heute ist Feiertag, der Dia de los Muertos (Tag der Toten). Da heute Donnerstag ist kam im Vorfeld die Idee auf, den Freitag als Brückentag zu nehmen, allerdings sind wir hier ja eine neue Firma und normalerweise bekommen Mitarbeiter hier im ersten Jahr keinen Urlaub. Also haben die Scheffs kurzerhand beschlossen, den Feiertag zum Arbeitstag zu erklären, dafür bleibt morgen der Laden zu, so daß wir alle in den Genuß eines langen Wochenendes kommen.

Das bringt natürlich auch ein paar Seltsamkeiten mit sich, beispielseise feierte unser Nachbar eine Halloween-Party mit dem üblichen Lärm bis morgens um drei, dafür brauchten wir heute mangels Verkehr nur 35 Minuten für den Weg zur Arbeit (und standen prompt vor verschlossenen Türen). Da freut man sich doch schon auf den Heimweg!

Montag, Oktober 30, 2006

Alkoholverbot

BiertüteDie Mexikaner haben ein komisches Verhältnis zum Alkohol. Auf der einen Seite darf auf keiner Party der Tequila oder das Bier fehlen, auf der anderen Seite ist es verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit, also auf der Straße oder im Park zu konsumieren, die Strafe dafür fällt mit 1000 Peso (oder wahlweise eine Nacht in der Zelle) recht heftig aus. Über den Sinn dieses Gesetzes läßt sich trefflich streiten, in meinem Bekanntenkreis sind die Gegner absolut in der Überzahl, man behilft sich dann eben damit, daß man, wenn man sich mangels Garten auf der Straße vor dem Haus zum Bierchen trifft, man die Flasche halt irgendwie unauffällig in einem Eimer, der Jackentasche, einem geparkten Auto oder im Fenster vor zufälligen Blicken verbirgt und bevor man trinkt schaut man sich eben um, ob eine Patrouille in Sichtweite ist.

Neu war mir allerdings der aus Filmen US-Amerikanischer Herkunft bekannte Tütentrick. Wir waren gestern auf dem Markt, haben dort eine Kleinigkeit gegessen und dazu ein Bier bestellt. Da der Stand wohl nicht die notwendige Lizenz zum Alkoholverkauf und wir somit nicht die Erlaubnis zum Konsum auf öffentlichem Grund (der Markt ist ein Wochenmarkt, der auf einer öffentlichen Straße abgehalten wird) hatten, wurde uns das Bier in Papiertüten serviert. Ich bezweifle zwar, daß die Tüte das Biertrinken legaler gemacht oder irgendjemanden über den Inhalt getäuscht hat, aber mir soll's egal sein, zur Hammelsuppe Consomé schmeckt ein Bier einfach besser als Cola.

Freitag, Oktober 27, 2006

Comprobante de Domicilio

Wir bekommen zur Zeit recht seltsame Post. Eigentlich nicht wir, sondern ein Herr mit japanisch (das könnte natürlich auch koreanisch sein, ich kenne mich da nicht wirklich aus) klingendem Namen, der bei uns zu Hause zu wohnen scheint. Die Adresse ist nämlich tatsächlich unsere.

Die Post ist insofern seltsam, daß sie aus einem Stück Briefpapier besteht, welches so gefaltet wurde, wie man es falten würde, um es in einen Umschlag zu stecken. Es steckt aber nicht in einem Umschlag, sondern wird nur von zwei kleinen, runden Aufkleberchen daran gehindert, sich zu entfalten. Warum man das macht, erschließt sich mir nicht wirklich, erst recht nicht, wenn man weiß, worum es darin geht.

Die Briefe (bisher sind zwei davon angekommen) stammen nämlich von einer Inkasso-Firma und sind nicht wirklich von der netten Art. Da wird behauptet, der Herr mit japanisch oder koreanisch klingendem Namen hätte sich Geld geliehen (recht viel Geld) und mittlerweile schuldet er der Inkasso-Firma gut das doppelte und er möchte das doch bitte bezahlen, sonst müsse man die Gerichte bemühen.

Natürlich habe ich jetzt ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich dem mir unbekannten Herrn seine Post die Post des mir unbekannten Herrn gelesen habe, aber, weil sie auf den ersten Blick wie doofe Werbung, auf den Zweiten dann aber doch irgendwie furchtbar wichtig aussah, hab' ich einen Blick hineingeworfen. War ja nicht wirklich schwer, das Teil war ja nicht in einem Umschlag und die beiden Aufkleberchen mußte ich nichtmal abmachen.

Unsere Vermieterin kennt den Namen übrigens nicht, sie sagt, der Herr hätte nie in ihrem Haus gewohnt. Warum derjenige, der ihm das Geld geliehen hat das Gegenteil glaubt, ist der eigentliche Grund für diesen Eintrag. Wie Roland nämlich hier andeutet, gibt es hier kein Einwohnermeldeamt, wo man einen Ausweis mit Adresse bekommt. Wenn man irgendetwas beantragt, den Führerschein, ein Visum oder eben einen Kredit, legt man einen sogenannten Comprobante de domicilio, also einen Wohnsitz-Nachweis vor, das ist in der Regel eine Rechnung von Strom, Wasser oder Telefon, manche akzeptiern auch Kontoauszüge oder die Rechnung vom Kabelfernsehen. Daß die manchmal auf komplett andere Namen laufen, stört dabei eigentlich nicht, die Telefonrechnung, mit der ich vorgestern bei der Migra meinen Wohnsitz nachgewiesen habe, geht an einen Onkel von Evelyn, der hat einen komplett anderen Nachnamen, das war nichtmal eine Nachfrage wert.

So schätze ich mal, daß der Herr mit dem ungewohnt klingenden Nachnamen sich irgendwie eine Telefonrechnung oder ähnliches von jemandem "geliehen" hat, der mal in unserem Haus gewohnt hat. Mal sehen, ob wir demnächst einen mexikanischen Gerichtsvollzieher kennenlernen.

Donnerstag, Oktober 26, 2006

Auswanderer gesucht

Zur Zeit bekommen wir sehr viele Besucher von der Suchfunktion bei www.vox.de, die nach Auswanderer oder Die Auswanderer suchen. Allerdings bleiben die nur kurz und es scheinen auch keine Stammleser hängezubleiben. Schade eigenlich.

Prinzipiell scheint im Moment alles rund um's Auswandern interessant zu sein:

genaue zahlen der auswanderer in deutschland
auswanderer deutschland register 2006
Betreuer für Auswanderer
witz auswanderer
wir werden auswanderer sein
auswander forum mexiko
Auswanderung Familie Geist aus Hessen nach Rußland
auswanderung wegen einem neuen job
warum gibt es auswanderer?
erfahrungen auswanderer mexiko
auswanderer wieviele kommen zurück

Es gibt auch nette Vertipper, die Google zu uns schickt. Was allerdings bedeutet, daß Google diese Vertipper auch bei uns gefunden hat:

asteken
ciclova
Andrea Bohn

Und es gibt immer wieder Suchanfragen, da fragt man sich dann doch, was da genau gesucht wurde:

da fausto website
Gerichtsurteil Nachbar Ball
stoffel mexico
fernsehkabel notdürftig
"ich verstehe kein spanisch" übersetzer

www.supermanregresalapelicula.com Warum gibt man eine komplette Adresse als Suchbegriff ein?
kann man mit fernbedienung auto aufmachen Wenn sie zum AUto gehört, warum nicht?
windows ist doof Wenn ich mal Loriot zitieren darf: Ach!
mexikanische staatsbürgerschaft kann nicht gekündigt werden Stimmt. Staatsbürgerschaften werden nicht gekündigt, sondern aufgegeben (vom Bürger) oder entzogen (vom Staat).
muß versicherung den schaden der begutachtet wurde zahlen Das kommt doch auf das Gutachten an, oder?
praktikantengehalt bei bosch Das habe ich verdrängt. Ist bei Kleinigkeiten ja nicht schwer.

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Wieder was gelernt

Gerade war ich auf dem INM, Instituto Nacional de Multas Migración, mein FM3 verlängern und die Erlaubnis für den Arbeitgeberwechsel beantragen.

Und wieder etwas dazugelernt: Ich hatte 15 Tage Zeit, dem INM mitzuteilen, daß ich nicht mehr bei ISOSA arbeite. Das Visum ist nämlich fest an diese Tätigkeit gebunden, ich habe mich also die letzten paar Wochen illegal im Land aufgehalten.

Der Einwand, daß ich doch Zeit bräuchte, um mich nach einem neuen Job umzusehen, zählt nicht, ich hätte das mitteilen (und damit riskieren, daß sie mich rauswerfen) müssen. So werden sie jetzt den Antrag bearbeiten, das wird drei bis vier Wochen dauern, in der Zeit wird festgestellt werden, daß ich illegal hier war, dann wird man mir mitteilen, wie hoch die Multa (Strafe) sein wird, wenn ich die bezahlt habe wird der Antrag erneut bearbeitet (sprich er landet wieder ganz hinten in der Warteliste) was wieder drei bis vier Wochen dauert. Nein, natürlich kann man mir nicht sagen, wie hoch die Strafe ausfällt und ich kann die nicht gleich bezahlen. Das muß alles seinen geregelten Gang gehen.

So ein Kasperletheater.

Montag, Oktober 23, 2006

Desviación

Es gibt Worte in der Spanischen Sprache, die ich nicht aus dem Wörterbuch gelernt habe, sondern deren Bedeutung ich mir aus dem Kontext, in dem sie verwendet werden, erschlossen habe. Je besser man eine Sprache spricht, desto einfacher funktioniert das und umso höher liegt auch die Trefferquote, sprich man errät die korrekte Bedeutung.

Eines dieser Worte ist Desviación. Das steht hier an Baustellen auf großen orangenen Schildern, meist mit einem Pfeil versehen. Und da alle dem Schild nachfahren, dürfte das wohl Umleitung bedeuten. Allerdings hört man das Wort auch bei Wegbeschreibungen, dort heist es beispielsweise "Du fährst bis Acapulco, biegst dort in Richtung Huatulco ab und nach etwa 25km kommst Du an die Desviación nach Playa Ventura". Dann kann Desviación also nicht nur Umleitung bedeuten.

Außerdem verstehe ich unter einer Umleitung einen ausgeschilderten (oder sonstwie markierten) Weg, der mich um was auch immer herumleitet, so daß ich mich am Ende dieser Umleitung wieder auf meinem gewählten Weg befinde.

Das ist hier im DeEffe etwas anders, hier reist man die Straße auf, stellt ein paar Schilder auf, nicht etwa großräumig, so daß man früh genug auf eine andere Route ausweichen kann, sondern direkt vor dem Loch, auf einem davon steht Desviación mit einem Pfeil nach links und gut ist. Auf diese geniale Weise wurde heute morgen der komplette Verkehr der Eje 7 sur, eine Ost-West Achse mit 6 Spuren auf eine dreispurige Nebenstraße, deren rechte und linke Spur zugeparkt waren, umgeleitet. Weitere Schilder sucht man vergebens, wer nicht weis wo er hinwill, bzw. wie er am besten dahin kommt, ist selbst schuld. Die vom Straßenbau können sich schließlich nicht um alles und jeden kümmern.

So verlor ich heute morgen 40 Minuten auf der seltsamen Umleitung, weil erstens der ganze Verkehr partout nicht so schnell durch die Nebenstraße fließen wollte, wie er das auf der Achse tut und ich mich zweitens irgendwo in der Nebenstraße verfranst habe, anschließend war der Verkehr so dicht, daß ich eine ganze Stunde später im Büro ankam, als geplant. Und das gleich am Montag.

Ach ja, laut Leo bedeutet Desviación tatsächlich Umleitung und Abzweigung (und vieles anderes mehr).

Freitag, Oktober 20, 2006

Zweifelhafte Ehre

Die Tagesschau berichtet über eine Studie des Blacksmith Institute über die schmutzigsten Städte der Welt. Die gute Nachricht: Der Moloch DeEffe ist nicht unter den Top Ten. Die schlechte Nachricht: Er ist mit Platz 27 auch nicht weit davon entfernt.

Als Grund dafür wird der Verkehr und die geografische Lage genannt. An der Lage läßt sich schwer was ändern, die Stadt ist an drei Seiten von recht hohen Bergen umgeben, der Mief kann also bestenfalls nach norden aus dem Kessel abziehen, wenn es denn die Wetterlage erlaubt.

Am Verkehr könnte man sehr wohl etwas ändern, bei mindestens der Hälfte der Autos, die morgens im Berufsverkehr herumstehen, ist gerade mal der Fahrersitz besetzt. Hier im Büro wurde mein Vorschlag, uns unten in der Stadt irgendwo zu treffen, um dann gemeinsam nach Santa Fe rauszufahren, mit einem höflichen "Ja, das wäre interessant" quittiert, getan hat sich in der Richtung nichts, man tauscht lieber Tips über die am wenigsten verstopften Nebenstraßen aus.

Ich habe mich übrigens mit Joan zusammengetan, der wohnt noch weiter im Süden und kommt sowieso bei uns vorbei, so fahren wir wenigstens nur die Rücksitze sinnlos spazieren. Und wir haben bei der Scheffin eine Änderung der Arbeitszeit angeregt, eigentlich arbeiten wir hier von neun bis sechs, um die Zeit ist der Verkehr aber am dichtesten so daß wir etwa zwei Stunden für einen Weg brauchen, wenn wir von acht bis fünf arbeiten, brauchen wir nur die halbe Zeit. So muß ich zwar morgens eine halbe Stunde früher aufstehen, bin aber abends zwei Stunden früher zu Hause.

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Unser Neuer

Unseren Kühlschrank hatten wir kurz nach unserer Ankunft hier (also vor gut 2 Jahren) von einem Bekannten gekauft, für den Anfang war das Ding nicht schlecht, aber er ist recht klein und hat nur ein einfaches Eiswürfelfach, kein echtes Gefrierfach.

Also schauten wir uns in letzter Zeit nach einem Ersatz um, unsere Wahl fiel auf eines dieser Duplex-Teile, die Gefriertruhe und Kühlschrank nebeneinander haben. Natürlich hatten wir uns vorher versichert, daß das riesen Ding in unsere Küche paßt, allerdings haben wir den Weg in die Küche nicht bedacht.

Gestern wurde das Ding dann geliefert, die Herren Transporteure stellten sich selten dämlich an. Das Teil paßt nicht durch die Haustür, sie müßten da wohl die Türen am Kühlschrank abmontieren. Der Techniker, den sie eigentlich dazu rufen müßten, würde 600 Peso kosten, sie würden das für 250 Peso machen. Da uns auch das noch zu teuer war, haben sie den Kühlschrank eben im Vorgang abgestellt und sind wieder abgezogen. Pappnasen.

Um durch die Haustüre zu kommen, hätte es ausgereicht, die Griffe der Türen abzuschrauben, das wäre eine Sache von 5 Minuten gewesen. Die Küchentür war da schon etwas kniffliger. Das ist so eine seltsame Schwingtür, die kann man nicht einfach aushängen, die mußte ich recht umständlich abschrauben. Trotzdem hatte ich das Teil nach eineinhalb Stunden fertig montiert in der Küche stehen, das hätten die Packer sicher in der halben Zeit geschafft.

Heute abend werden wir das Teil dann mal einschalten und für das kommende Wochenende mit Bier bestücken.

Dienstag, Oktober 17, 2006

Fertig gelabelt

Die alten Einträge sind jetzt alle gelabelt, sprich mit Etiketten versehen, damit dürfte das Durcheinander mit den Feeds ein Ende haben. Sorry für die Unannehmlichkeiten, aber die Sache mit den Labels hat mir schon lange gefehlt. Da das Blog für mich mittlerweile ein Archiv darstellt, finde ich es ganz toll, nicht mehr alles durchsuchen zu müssen, sondern mich auf Kategorien beschränken zu können.

Freitag, Oktober 13, 2006

Ausgemuffelt

Wir hatten da ja das Problem mit der müffelnden Klimaanlage im Tracker. Das Gemuffel verschwand zwar immer, wenn wir am Meer waren, aber jedes Wochenende ans Meer zu fahren ist auf die Dauer ja auch keine Lösung.

Während meinem Urlaubsmonat hatte ich mal versucht, an den Verdampfer ranzukommen, aber so ganz ohne Werkstatthandbuch war das nicht sehr erfolgreich. Und da ich hier im Süden keinen Klimaanlagenspezialisten finden konnte, fragte ich Fausto mal, ob er denn nicht jemanden kennt. Klar, es gibt nichts, was Fausto nicht kennt und da er gerade Urlaub hat (er arbeitet jetzt als Chofer, aber sein Scheff ist diese Woche auf Geschäftsreise irgendwo im Südamerika unterwegs), brachte er gestern den Tracker in eine Werkstatt, die sich mit Klimaanlagen auskennen. Die haben tatsächlich den Zugang zum Verdampfer gefunden (irgendwo hinter dem Handschuhfach) und ihn gründlich gereinigt. Der muß verdammt dreckig gewesen sein, aus den Düsen kommt jetzt wesentlich mehr Luft als vorher, mal sehen, wie lange das anhält.

Das ganze dauerte übrigens drei Stunden und kostete schlappe 500 Peso. Wäre noch interessant zu wissen, wieviel sie mir abgeknöpft hätten.

Donnerstag, Oktober 12, 2006

Trickbetrüger

Gestern hat mir ein Freund, nennen wir ihn Pepe, eine Geschichte erzählt, die mich ganz spontan an diesen Eintrag bei Roland erinnerte.

Er (Pepe, nicht Roland) wurde vor einer Woche von eine Mann angesprochen, der eine Straße weiter wohnt und auf seinem Weg zur Arbeit regelmäßig an Pepes Haus vorbeikommt. Und dabei ist ihm aufgefallen, daß die Reifen an Pepes Auto schon ziemlich abgefahren sind. Wie es der Zufall so will, hat der Schwager des Unbekannten vor Kurzem sein Auto zerlegt, ziemlich blöde Geschichte, aber er hatte Glück im Unglück, niemand ernsthaft verletzt, nur das Auto ist Schrott und die Versicherung übernimmt auch einen Teil des Schadens. Ach ja, worauf er eigentlich hinauswollte: Die Reifen hätten nix abbekommen, die waren gerade mal 4 Wochen alt, also eigentlich noch neu und der Schwager braucht jetzt natürlich Geld und er würde die Dinger für 300 Peso das Stück abgeben. Echte Markenreifen übrigens, kein Billig-Mist. Also hat Pepe sich die Reifen kurz angesehen, die sahen tatsächlich aus wie neu, und hat sie schließlich zusammen für 1000 Peso gekauft, ein echtes Schnäpchen.

Die Überraschung kam dann, als er die Teile montieren lassen wollte. Dem Monteur kamen die Reifen mekwürdig weich vor, er schaute sich das Teil genauer an und siehe da: von den Nummern der Größenbezeichnung war eine Ziffer nachträglich aufgeklebt worden. Laut dem Reifen-Monteur wird der Ausschuß bei der Reifenherstellung dadurch gekennzeichnet bzw. entwertet, daß eine Ziffer der Größenangabe abgeschabt wird und genau so einen Reifen (bzw. vier davon) hat sich Pepes neuer Freund wohl irgendwie besorgt und die entfernten Ziffern nachträchlich wieder aufgeklebt.

Auf solche Ideen muß man erstmal kommen. Ach ja, daß der Typ in dem Haus, in dem er angeblich wohnt, nicht bekannt ist, hat selbst Pepe nicht mehr überrascht.

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Neues altes Layout

Vielleicht ist es dem einen oder anderen schon aufgefallen, daß es am Ende der Posts jetzt Labels gibt. Das ist ein neues Feature von Blogger, mittels dem ich mine Artikel in Kategorien einteilen kann. Das war meiner Meinung nach schon lange überfällig, bei über 300 Einträgen verliert man schon mal den Überblick, wenn man nach irgendetwas sucht. Und die Blogsuche, die Google oder Technorati anbieten, gehen nur einen bestimmten Zeitraum zurück, das liefert also auch nicht immer das gewünschte Ergebnis.

Leider ist das neue Feature nur Teil eines kompletten Paketes, um dieses benutzen zu können, mußte ich das alte Layout wegwerfen und ein Neues wieder so umbasteln, daß es wie das Alte aussieht. Selten doof, aber wohl nicht anders zu machen. Falls irgendetwas nicht ganz so tut, wie es soll, bitte ich um einen Kommentar.

Jetzt muß ich natürlich noch die alten Einträge verlabeln, das wird etwas dauern.

Dienstag, Oktober 10, 2006

Service

Hier bei Pegaso haben wir zwar keinen Schuhputzer, dafür gibt es einen anderen tollen Service: Wenn ich abends meine benutzte Kaffetasse auf dem Schreibtisch stehen lasse, steht die am nächsten Morgen sauber gespült in der Küche neben dem Kafeeautomaten.

Gerade habe ich das Eduardo, meinem Nachbarn erzählt, der kannte das noch gar nicht und meinte daraufhin "Das finde ich ja toll, ich bringe morgen meine dreckige Wäsche mit, mal sehen, was damit passiert."

Ein Stöckchen

Hat mich doch einer mit 'nem Stöckchen beworfen und ich hab's erst jetzt gemerkt.

Fünf Dinge, die ich habe, aber nicht will:

-Ein FM3
-Im entscheidenden Moment eine zu lange Leitung
-Einen behandlungsresistenten Schnupfen
-Einen nervigen Weg zur Arbeit
-Auf meinem Schreibtisch eine Tasse kalten Tee, weil die Besprechung länger gedauert hat, als befürchtet geplant

Fünf Dinge, die ich will, aber nicht habe:

-Ein FM1 (den begehrten Inmigrado)
-Mehr Zeit
-Einen Troll-Detektor, um mich nicht von einem solchen in sinnlose Diskussionen verwickeln zu lassen
-Ein Häuschen in Strandnähe
-Dazu passend einen Job, bei dem ich viel zu Hause arbeiten kann

Fünf Dinge, die ich nicht habe und auch nicht will:

-Ein FM2 (ohne das es aber keine FM1 gibt, weshalb ich es, sobald der cambio de empleo durch ist, doch beantragen werde)
-Einen Mazda MX-5. Ein klasse Auto, aber hier hat es nicht die passenden Straßen dazu und den Kindersitz auf den Kofferraumdeckel zu tackern ist auch nicht wirklich das Wahre.
-Irgendwelche langfristigen Verpflichtungen an der Backe zu haben
-Krankheiten, die meine Lebensqualität einschränken.
-Streß

Ich gebe das Ding weiter an die drei, die hier am meisten kommentieren: Roland, Martin und Hollito.

Montag, Oktober 09, 2006

Schwere Entscheidung

Daß es letzte Woche hier etwas ruhiger zuging, lag hauptsächlich daran, daß ich mich nicht so recht zwischen zwei Jobs entscheiden konnte.

Der Name IBM klingt natürlich verlockend und die Firma an sich bringt einige Vorteile mit sich, beispielsweise die Tatsache, daß sie es angeblich schaffen, meinen Arbeitgeberwechsel bei der Migra in nur zwei Wochen durchzubringen, andererseits verliert der Job bei genauer Betrachtung doch etwas von seinem Glanz. Da es darum geht, Werkzeuge zu verkaufen, werde ich damit beschäftigt sein, diese Werkzeuge kennenzulernen und sie potentiellen Kunden vorzustellen. Dabei werde ich viel lernen, aber auch auf die Technologien beschränkt sein, die von den Werkzeugen unterstützt werden.

Bei der Alternative, Pegasso Technologia, wird es hauptsächlich darum gehen, den Kunden Lösungen für konkrete Probleme vorzuschlagen und diese auch umzusetzen, dabei werde ich Einfluß auf die Wahl der Technologien und Werkzeuge haben und bin dabei natürlich lange nicht so eingeschränkt, wie ich es bei einem Werkzeugehersteller wäre, sondern kann zum Beispiel auch Open-Source Projekte einbringen, die ich persönlich für eine sehr interessante Alternative halte.

Außerdem werde ich bei Pegaso mit den Leuten zusammenarbeiten, die ich vom SAT kenne und mit denen ich sehr gerne zusammengearbeitet habe.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Thermische Probleme

Wenn das Laptop immer wärmer wird und es aus den Lüftungsschlitzen nicht lüftet, sollte man das Teil mal entfusseln. Überraschend, wieviele Katzenhaare in so ein Teil passen. Leider mußte ich ein paar Garantie-Aufkleber entfernen, aber ich denke, nach 4 Jahren dürfte da eh nicht mehr viel zu holen sein.

Dienstag, Oktober 03, 2006

Der Schlafentzug macht sich bemerkbar

Erst das Wasser in die Tasse, dann die Tasse in die Mikrowelle. Andersrum wird das nix mit dem Kaffee.

Montag, Oktober 02, 2006

Der Job

Vergangene Woch hatte ich mal bedenken, ob das mit dem Job noch was wird. Dem Cuernavacaner Cuernavacense Mensch aus Cuernavaca hatte ich am Montag abgesagt, erstens zahlte er zu wenig, zweitens war der Job zwar nicht uninteressant, aber eben auch nicht so interessant wie Consulting.

Die Firma der Russin hatte sich nicht mehr gemeldet, und bei IBM will es auch nicht so recht vorwärtsgehen. Und zum Wochenende lief die Bedenkzeit, die ich mir gegenüber ids ausgebeten hatte, ab. Der Job an sich wäre zwar interessant, weil es eben um Consulting geht (wirklich Consulting, nicht nur Leute vermieten) und die Firma Erfahrungen mit ausländischen Mitarbeitern hat, sprich die hätten den Migra-Mist für mich erledigt, aber die Bezahlung auf Honorar-Basis und nicht besonders üppig ist halt doch nicht so prickelnd.

Am Donnerstag dann ein Anruf von der russischen Personalabteilung, man sei nach wie vor sehr an meiner person interessiert und ob ich am Montag anfangen könnte. Natürlich kann ich das nicht (Migra und so), aber ich kann ja mal vorbeikommen, mal sehen, wie die Herren sich das so vorstellen. Ich bin gespannt.

Am Freitag hab' ich dann endlich mal den Mensch von IBM ans Telefon bekommen, der Abteilungsleiter (übrigens ein Holländer) erkärte mir, daß die Genehmigung für die neue Stelle noch aussteht, er hat bereits vier von fünf Unterschriften, aber eine fehlt halt noch. Wenn er die Stelle genehmigt bekommt, bin ich seine erste Wahl. Immerhin was.

Daraufhin hab' ich ids erstmal dankend abgesagt. Hoffentlich war das kein Fehler.

Samstag, September 30, 2006

Mehrsprachig

Gestern hatten wir eine Bekannte zu Besuch, die ihren fünf Monate alten Sohn dabei hatte. Als irgendwann mal die weiße Katze neugierig um die Ecke schaute, war der kleine sehr fasziniert vom pelzigen Wesen und die Mutter erklärte ihm, daß das eine Katze ist und sagte mehrfach "Kaat". Auf mein verdutztes Gesicht hin erklärte sie uns, daß sie das Kind zweisprachig erzieht. Tja, was kann man einem Kind Besseres auf den Lebensweg mitgeben, als die Weltsprache Holländisch?

Wir werden selbstverständlich versuchen, Citlali zweisprachig aufwachsen zu lassen, Spanisch wird sie sowieso bei Freunden und Familie lernen, ich werde natürlich Deutsch mit ihr reden (nicht daß sie am Ende mein krudes Spanisch übernimmt) und wir werden versuchen, zu Hause nur Deutsch zu sprechen, in der Hoffnung, daß Citlali deutsch nicht nur passiv verstehen, sondern auch aktiv sprechen wird.

Wir haben auch schon darüber nachgedacht, ihr auch gleich die englische Sprache mitzugeben, natürlich müßte diese Englisch-Erziehung weit darüber hinausgehen, dem Kind einzelne Vokabeln beizubringen, meiner Erfahrung nach sind die Vokabeln gar nicht so sehr das Problem, man erkennt Fremdsprachler vielmehr an der fehlerhaften Grammatik und natürlich an der Aussprache. Und da mein Englisch zwar verständlich, aber weit vom Original entfernt ist, scheint es mir wenig hilfreich, dem Kind ein fehlerhaftes Englisch beizubringen, denn je früher ein Fehler gelernt wird, um so schwieriger ist es, ihn später wieder los zu werden.

Mittwoch, September 27, 2006

Registriert

StandesamtHeute waren wir auf dem Standesamt, Citlali anmelden. Wir sorgten für ein wenig Verwirrung, weil auf unserer Heiratsurkunde, die Namen unserer Eltern nicht aufgeführt sind, wir hatte ja in Deutschland geheiratet und anschließend bekamen wir hier in Mexico keine echte Heiratsurkunde (auf der dann die Namen unserer Eltern aufgeführt wären) sondern eine amtliche Registrierung unserer Ehe, auf der einfach nochmal die Daten aus der deutschen Urkunde wiederholt werden.

Aber für eine mexikanische Geburtsurkunde bedarf es auch der Daten der Großeltern und die muß die Beamte von einer offiziellen Akte abschreiben, mein Angebot, ihr die Namen meiner Eltern aufzuschreiben lehnte sie ab, akzeptierte dann aber netterweise meine deutsche Geburtsurkunde ohne amtliche Übersetzung.

Irgendwie schaffte sie es dann auch, dem Computer die Adresse außerhalb Mexicos einzugeben (ich hatte den Eindruck, sie hat nicht oft mit ausländischen Eltern zu tun) und Citlali durfte ihren Fingerabdruck abgeben.

Dienstag, September 26, 2006

Xochimilco

Xochimilco wird schonmal als Vorort von Mexico-Stadt bezeichnet, mittlerweile ist der Moloch allerdings so weit gewachsen, daß man es getrost Stadtteil nennen kann. Bekannt ist Xochimilco für seine Kanäle, auf denen man sich in einem Stocherkahn herumfahren lassen kann (irgendjemand hat mal behauptet, Xochimilco wäre das Venedig Mexicos, was ich aber für einen sehr gewagten Vergleich halte) und für seinen Blumenmarkt, auf dem man von einfachen Hecken für sechs Peso das Stück bis zur ausgewachsenen Palme für mehrere Tausend Peso so ziemlich jede in Mexico heimische Pflanze kaufen kann.

Für mich ist Xochimilco sowas wie mein persönliches Bermudadreieck. Gut, die Stocherkähne und den Pflanzenmarkt finde ich mittlerweile problemlos, aber ansonsten verfahre ich mich in diesem unübersichtlichen Gewirr aus engen Gassen prinzipiell, egal, ob ich einfach nur in ein benachbartes Dorf zum Festival del Mole fahren will, oder ob ich mit Karte und Satellitenfotos ausgerüstet ein Päckchen bei jemandem abholen will. Die Straßen sind viel enger als sonst im DeEffe üblich und obwohl sie auf dem Stadtplan alle ziemlich gerade sind,führen sie in der Realität ziemlich kurvig über die Hügel. Und natürlich wird sind Straßenschilder und Wegweiser nur sehr spärlich vorhanden.

Das Navigationsgerät ist gestern auf meiner Wunschliste ein paar Plätze nach vorne gerutscht. Wobei ich gar nicht weiß, ob es für den Moloch ein funktionierendes gibt, Renault bietet zwar eins an, allerdings habe ich noch niemanden kennengelernt, der das Ding schonmal im Einsatz gesehen hat.

Freitag, September 22, 2006

Jobsuche

So langsam neigt sich mein Urlaubsmonat dem Ende zu, ich muß mich demnächst entscheiden, welchen Job ich danach antreten möchte. Diesmal habe ich echt die Qual der Wahl, ich hatte ja meinen Lebenslauf eine Woche lang in einer Stellenbörse im Internet, woraufhin sich ein halbes Dutzend Firmen meldeten.

Einer meinte tatsächlich, er hätte schonmal ein Vorstellungsgespräch mit mir gehabt. Mir fielen da spontan drei Stück ein, eines mit der Scheffin, die war es nicht, eines in einer kleinen Klitsche, in der ich auch einen Tag gearbeitet habe, da ich zu denen immer noch Kontakt habe, konnten die es auch nicht sein, blieb also nur die Geschichte in Cuernavaca. Und tatsächlich, er arbeitet mittlerweile für eine US-amerikanische Telekomunikationsfirma, die gerade versucht, in Mexico eine Zweigstelle aufzubauen. Wir wurden uns schnell einig, leider sind seine Scheffs ziemlich geizig, so daß ich sein Angebot mal wieder wegen der Kohle ablehnen mußte.

Von meiner russischen Scheffin habe ich immer noch das Angebot, in der neuen Firma zu den gleichen Konditionen wie beim SAT anzufangen, allerdings haben die drei Wochen gebraucht, um mir den obligatorischen Brief mit dem Arbeitsplatzangebot für die Migra zukommen zu lassen. Den ganzen Rest an Papieren, den ich da noch brauche haben sie ganz vergessen, mal sehen, wann das nachkommt. Und die Kollegen, die dort bereits arbeiten, erzählen wenig Erbauliches, das scheint eine SAT-Fortsetzung in anderen Räumen zu werden.

Heute Vormittag war ich mal wieder bei IBM, die suchen jemanden für die Pre-Sales Abteilung, das wäre ein sehr interessanter Job, Präsentationen bei potentiellen Kunden, Ausarbeitung von Prototypen und immer auf dem neuesten Stand der Werkzeuge. Leider ist es nicht einfach, bei IBM reinzukommen, jede Menge Tests und Gespräche.

Und da ist noch die Firma mit den lustigen psychometrischen Tests, die hatten mir ja einen Vertrag angeboten, ich habe mir Bedenkzeit bis Ende nächster Woche erbeten, in der Hoffnung bis dahin eine Antwort von IBM zu haben. Der Job hört sich interessant an, die Bezahlung ist nicht ganz so üppig, dafür hat der Scheff erfahrung mit ausländischen Mitarbeitern, er sagte, seine Firma regelt alle Formalitäten bei der Migra für mich. Das nenne ich Service am Mitarbeiter! Und der Laden ist in der Stadt, nicht in Santa Fe.

Und als ob das nicht reichen würde, ruft mich gerade eine Firma an, sie hätten meinen Lebenslauf im Internet gesehen (der ist da schon seit 6 Wochen nicht mehr drin) und ob ich an einem Job in Aguascalientes interessiert bin. Eigentlich wollte ich ja schon immer mal raus aus dem Moloch, mal sehen, was die zu bieten haben. Der Job hätte den Vorteil, daß ich mich regelmäßiger mit dem Cabronsito zum Wurzelpeterabend treffen könnte.

Donnerstag, September 21, 2006

Windows ist doof!

Ich weiß, das ist nix Neues, aber man kann es nicht oft genug wiederholen. Wie ich zu der Erkenntnis komme? Das ist eine lange Geschichte:

Gestern morgen konnte ich mich nicht mehr ins Internet einwählen. Zwar wählte das Modem brav die angegebene Nummer und die Gegenstelle nahm das Gespräch an, man konnte allerdings gut hören, wie beide aneinander vorbeipfiffen.

Mist, dachte ich mir, da hat wohl mein Provider ein Problem. Kommt schonmal vor, versuch' ich es halt später nochmal. Nach einer halben Stunde fing ich an, lautstark auf den unfähigen Provider zu schimpfen, nach einer Stunde kamen erste Zweifel in mir auf, nach zwei Stunden machte ich mir ernsthaft Gedanken darüber, ob es vielleicht nicht doch an meiner Kiste liegen könnte. Eigentlich nicht, weil ich nichts verändert hatte. Gut, der Firebird und der Firefox hatten sich mal wieder automagisch upgedatet, aber das sollte doch dem Modem nix ausmachen. Schreckliche Befürchtung: Das Modem hat einen hardwareseitigen Defekt.

Ich könnte das ja testen, wenn es einen zweiten Provider gäbe, oder wenn ich einen zweiten Rechner hätte. Weder noch, aber ich habe ja diese Linux-Installation (auf der ich das Modem partout nicht zum laufen bekomme), wenn ich auf der Partition ein neues Windows aufsetze, könnte ich so wenigstens feststellen, ob es an meiner Windows-Installation liegt, was ich ja eigentlich meinte ausschließen zu können, weshalb ich daran auch nichts ändern wollte.

Also schnell Linux gelöscht und Windows installiert. Daß es nur Win2k war, statt XP schien mir zunächst unwichtig. Und siehe da, das Modem und der Provider verstanden sich prächtig. Mist, hat sich also sozusagen über Nacht mein Modemtreiber verabschiedet, wie auch immer das passieren konnte. Also startete ich mein gewohntes Windows. Zumindest versuchte ich es. Irgendwie hat das Win2k das XP verhunzt, obwohl beide auf unterschiedlichen Partitionen installiert waren. Selbst ein einfaches fixmbr brachte nichts mehr, ich durfte eine zweite XP-Installation auf die ursprüngliche Partition installieren, um wieder an mein "altes" Windows zu kommen.

Das war dann sehr einfach zu reparieren, einfach den Modemtreiber neu drüberinstallieren und gut war. Wobei ich immer noch nicht verstehe, wie mir der abhanden gekommen ist. Und überhaupt, hab' ich mir damit jetzt wieder ein Sicherheitsleck aufgerissen? Muß ich die Windows-Updates wieder drüberziehen oder ist der Treiber dann plötzlich wieder weg?

Da ich jetzt zwei Windows-Installationen auf der gleichen Partition habe, werde ich das System über kurz oder lang sowieso neu aufsetzen müssen, genau das wollte ich doch verhindern. Drecksteil.

Leider ist Linux auf der Gericom-Kiste keine echte Alternative, weil die verbaute Hardware sehr exotisch ist und entsprechend die Einrichtung recht frickelig ist. Ich habe Feodora, Kanotix, Knoppix, Debian und Mandrake ausprobiert, die meisten scheiterten an der Soundkarte, das Modem habe ich noch unter keiner Distri zum laufen bekommen, obwohl es im Internet Berichte gibt, die behaupten, es wäre möglich.

Mittwoch, September 20, 2006

Psychopatischemetrische Tests

Über psychometrische Tests hatte ich ja schonmal geschrieben, heute durfte ich wieder welche über mich ergehen lassen. Ich hatte ein Vorstellungsgespräch, wurde zuerst zu meinen Technologiekenntnissen befragt, dann kamen zwei psychometrischen Tests, anschließend durfte ich zum Scheff, der mir sagte, ich könnte gleich morgen anfangen, wenn ich will. Seltsamerweise war zwischen Testende und Scheffbüro keine Wartezeit, richtig ausgewertet haben die das sicher nicht. Oder die Tests werden ausgewertet während der Kandidat sich beim Scheff befindet und wenn er sich als Psychopat herausstellt (der Kandidat, nicht der Scheff), stürmt die Security das Scheffbüro.

Sehr bemerkenswert fand ich die Durchführung der Tests. Eine Exceltabelle, die die Ergebnisse gleich ausrechnet und in einer zweiten Mappe darstellt. Schwer zu übersehen, das Ding.

Meine Werte sind demnach:
Moralisch34
Gesetzestreu34
Gleichgültig17
Bestechlich15

Und meine Interessen:
Sozial36
Ökonomisch30
Politisch23
Religiös11


Zugegeben, die Fragen waren dermaßen offensichtlich, da muß man schon extrem seltsam drauf sein, um andere Ergebnisse zu bekommen. Ein Beispiel (Es geht darum, die Antworten in ihrer Wahrscheinlichkeit zu sortieren):

Sie werden von einem Polizisten angehalten, der Ihnen anbietet, sie für ein Trinkgeld weiterfahren zu lassen.
a) Sie fahren davon und lassen den Polizisten einfach stehen
b) Sie bestehen auf einem ordnungsgemäßen Strafzettel
c) Sie drohen dem Polizisten, ihn bei seinen Vorgesetzten zu melden
d) Sie verhandeln mit dem Polizisten, um die Höhe des Trinkgeldes zu drücken

Oder auch klasse:

Sie kommen zu einem Unfall, bei dem eine Person verletzt wurde. Was tun Sie zuerst?
a) Sie rufen einen Krankenwagen
b) Sie beten für den Verletzten
c) Sie stellen sicher, daß der Verletzte nicht bestohlen wird
d) Sie versuchen, den Schuldigen festzuhalten

Wie gesagt, sehr interessant und ich habe ein weiteres Jobangebot. So langsam muß ich mich entscheiden.

Sonntag, September 17, 2006

Ungebetene Gäste

Wir hatten gestern ein paar Freunde eingeladen um mit Bier und Grillfleisch das freudige Ereignis zu feiern. Und natürlich schlug auch die nicht eingeladene bucklige verwandschaft dritten Grades hier auf, man war rein zufällig in der Gegend und wollte nur gratulieren. Mit acht Personen.

Und eigentlich hat man ja schon gegessen, aber das Fleisch sieht ja sehr lecker aus. Und ob man vielleicht den Fernseher einschalten könnte, da läuft ja jetzt gerade dieses Spiel.

Die angebotenen Zigarren haben sie natürlich dankend angenommen, man raucht zwar nicht, aber das ist doch ein tolles Andenken. Natürlich nicht, ohne ausschweifend darauf hinzuweisen, daß man nach mexikanischer Tradition bei einem Jungen Zigarren reicht, bei einem Mädchen Schokolade. Ach, das ist die da drüben. Ja, die ist lecker. Da nehme ich doch gleich noch eins für den Onkel Kennstenich und die Tante Hastenochniegesehen mit. Die lassen übrigens grüßen.

Wenn ich den erwische, der geplaudert hat, wird ein Platz auf der Gästeliste frei. Nicht, daß das irgendetwas bedeuten würde, kommt ja sowieso wer will.

Samstag, September 16, 2006

Der große Tag

Am Samstag hatten wir mit Chuchito, dem Doc, ausgemacht, daß wir uns am Montag um neun in der Klinik treffen. Chuchito ist der Arzt im Viertel, in dem Evelyns Mutter wohnt, er ist plastischer Chirurg und Geburtshelfer und kennt sich auch sonst auf recht vielen Fachgebieten aus, er hat schon 25 Jahre Erfahrung als praktizierender Arzt (er entbindet gerade die Frauen, die er zu Beginn seiner Tätigkeit von ihren Müttern entbunden hat) und immer, wenn man ihn besucht und er gerade keine Patienten hat, liest er gerade irgendeine Fachzeitschrift. Also alles in allem ein erfahrener und außerdem sehr sympatischer Arzt.

Wir waren also kurz vor neun in der Klinik, nach dem Papierkram und ein paar Untersuchungen durch den Klinikarzt legte Chuchito gegen zehn den Wehentropf an. Er meinte, das dauert jetzt etwa 20 Minuten, bis Evelyn darauf reagiert, er kommt in einer Stunde wieder und dann sehen wir weiter. Evelyn reagierte tatsächlich ein wenig, die Bauchmuskulatur spannte sich etwas an, aber so richtig fiese Wehen kamen erstmal keine. Um eins prüfte Chuchito den Muttermund, er hatte ich einen Zentimeter weit geöffnet, daraufhin prognostizierte er die Geburt auf zwischen fünf und sechs und wir gingen erstmal was Essen.

Wir warteten weiter, es wollten sich keine richtigen Wehen einstellen, Chuchito wirkte mittlerweile etwas nachdenklich. Nach sechs prüfte er nochmal den Muttermund, keine Änderung, aber das Kind hatte sich etwas nach oben zurückgezogen. Später erzählte uns Chuchito, daß es ihm noch nie passiert sei, daß eine Frau auf den Wehentropf so wenig Reaktion zeigt, im Moment lies er sich nichts anmerken und sagte uns, daß er das Kind per Kaiserschnitt holen wird. In der Klinik ist zwar immer ein Team in Bereitschaft für Notfälle, er arbeitet aber, wenn es sich einrichten läßt, mit zwei Freunden zusammen die er bereits seit dem Studium kennt und somit sehr eingespielt zusammenarbeiten. Bis die beiden (Anästesist und zweiter Chirurg) da waren, war es neun.

Ich durfte mit in den OP, natürlich entsprechend verpackt und stand vor der Wahl, die Geburt direkt zu filmen oder mich am anderen Ende zu Evelyn zu setzen. Ich entschied mich für letzteres, weil ich erstens gar nicht sicher war, ob ich das wirklich so direkt sehen wollte, außerdem wollte ich lieber bei Evelyn sein, irgendwie sah mir die Sache nicht wirklich sehr angenehm für sie aus.

Kurz vor halb zehn sagte Chuchito dann, es ist soweit, das Kind wird jetzt geboren werden. Beim Herausholen stellte er fest, daß sie die Nabelschnur um den Arm gewickelt hatte, einer der Ärtze kommentierte das mit dem Satz "Wie weise doch die Natur ist", er spielte darauf an, daß das bei einer normalen Geburt eine großes Risiko für das Kind darstellt. Citlali fing schon an zu schreien, bevor die Nabelschnur gekappt war, anschließend wurde sie dem Kinderartz übergeben, der ihr half, das Fruchtwasser aus den Lungen zu bekommen und sie anschließend vermaß. Während die Chirurgen Evelyns Schnitt vernähten, drückte mir der Kinderarzt das kleine schreiende Bündel in den Arm und ich durfte sie ins Neugeborenenzimmer tragen. Dort wurde sie weiter durchgecheckt, der Arzt erklärte mir, was er jetzt alles zu tun gedenkt und daß wir das Kind in fünf bis sechs Stunden auf unser Zimmer bekämen.

Zurück im Zimmer rief ich erstmal die frischen Großeltern an, dann wurde Evelyn auch schon hereingebracht. Sie war ziemlich fertig und schlief auch bald ein, ich war so aufgekratzt, daß ich bis drei Uhr morgens nicht schlafen konnte. Um vier brachte uns die Krankenschwester dann endlich unser Strampeltier.

Es ist ein sehr bewegender Moment, wenn man nach neun Monaten endlich kräftige Schreien des neuen Familienmitglieds hört. Obwohl es währen der Schwangerschaft eigentlich keine Anzeichen von ernsten Problemen oder Komplikationen gab, war ich doch irgendwie besorgt, daß vielleicht doch irgendetwas schief gehen könnte. Umso erleichterter war ich, als der Kinderarzt nach seiner Untersuchung sagte, daß wir ein gesundes und kräftiges Mädchen haben.

Jetzt sind wir natürlich gespannt, was die nächsten Wochen, Monate und Jahre so bringen.

Donnerstag, September 14, 2006

Alles Anders

CitlaliZuerstmal vielen Dank für die vielen Glückwünsche. Ich komme im Moment nicht dazu, allen einzeln zu schreiben, ich komme ja noch nicht einmal dazu, allen Leuten anzurufen, die mich darum gebeten haben.

Allerdings will ich mich nicht zu sehr beschweren, Citlali ist bisher sehr pflegeleicht, sie schläft die meiste Zeit und verlangt recht regelmäßig alle drei Stunden danach, gefüttert zu werden. Zwischendurch mal ein außerplanmäßiger Windelwechsel und gut ist. Bisher keine Koliken, keine schlaflosen Nächte. Wir hoffen natürlich, das bleibt so.

Daß ich trotzdem zu nichts komme, liegt einfach daran, daß erstens das alles noch sehr neu und ungewohnt ist, es gibt also noch sehr viel Optimizierungspotential im tägliche Ablauf und zweitens, daß Evelyn noch sehr wackelig auf den Beinen ist, sie braucht im Moment noch Hilfe bei vielen Dingen. Glücklicherweise ist ihre Mutter hier und hilft uns sehr viel im Haushalt, so können wir uns auf das Kind konzentrieren (eindeutig der lustigere Job), sonst käme ich wahrscheinlich nicht mal mehr dazu, diesen kurzen Eintrag zu verfassen.

Mal sehen, wann ich Zeit finde, den Montag zu beschreiben, der hatte es wirklich in sich.

Mittwoch, September 13, 2006

Montag, September 11, 2006

Jetzt geht's los

Da das Strampeltier partout nicht freiwillig rauskommen will und mittlerweile eine komplette Woche überfällig ist, machen wir uns jetzt auf den Weg in die Klinik, um Neun soll es losgehen.

Mir geht den ganzen morgen schon ein Zitat aus MASH durch den Kopf. Radar ist total nervös, weil er eine Verabredung hat, Hawkeye versucht ihn zu beruhigen: "Atme tief ein" - "Dann muß ich kotzen!". So viel zu meinem Befinden.

Sonntag, September 10, 2006

Überschwemmung

Ich hatte bisher keine Ahnung, wieviel Wasser unsere Waschmaschine in einem Waschgang verbraucht. Kippt man das Wasser in einen vier mal drei meter großen Raum, ergibt es fast einen halben Zentimeter. Plus das, was die Matraze aufgesaugt hat.

Unsere Waschmaschine steht im Gästezimmer, weil dort in einer Niesche die notwendigen Wasseranschlüsse sind. Daß es keinen Anschluß für das Abwasser hat, war uns bisher egal, die Maschine steht unter einem Fenster, aus dem hing der Schlauch raus, das Wasser lief im Innenhof in einen Gully und gut.

Blöd ist halt, wenn Schwiegermutter der Schlauch stört und sie den einfach nach drinnen zieht und der nächste, der Wäsche wäscht, das nicht merkt. Ich bin ja mal gespannt, ob wir die Matratze wieder trocken kriegen.

Donnerstag, September 07, 2006

Es tut sich was

Wenn auch nicht ganz das, was wir erwartet haben, aber immerhin: Gestern abend waren wir wieder beim Doc, eigentlich um den genauen Termin für's Krankenhaus auszumachen, und er stellte fest, daß das Strampeltier seit Montag ein ganzes Stück tiefer gerutscht ist. Er erklärte uns dann, daß das der natürliche Verlauf ist, er kann nichts aussergewöhnliches feststellen und gab uns die Empfehlung, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen, das wird schon. Natürlich könnte er auch jederzeit die Wehen einleiten, aber warum, so lange es Mutter und Kind gut geht?

Wir entschieden uns also, bis zum Wochenende abzuwarten, er wird jetzt täglich kontrollieren, ob es den beiden gut geht und wir sind zuversichtlich, daß das bis dahin klappt, sonst wird er halt doch ein bischen nachhelfen.

Mittwoch, September 06, 2006

Solicitud de Empleo

Ein wichtiges Utensil bei einer Bewerbung ist die Solicitud de Empleo. Das ist ein Formblatt, welches man in fast jeder Papeleria (das ist sowas wie ein Schreibwarenladen) kaufen kann, ich konnte leider nicht herausfinden, ob das Ding einer bestimmten Norm entspricht oder wer sich den Zettel ausgedacht hat. Aber es ist zumindest ein Quasi-Standard, ich wurde bei vielen Vorstellungsgesprächen nach Lebenslauf und Solicitud gefragt.

Was ist also so erwähnenswert an der Solicitud? Prinzipiell ist es ja geschickt, wenn alle Bewerber ihre Daten in das gleiche Formular eintragen, so hat man als Arbeitgeber alle wichtigen Daten auf einen Blick und muß nicht die einzelnen Informationen aus mitunter sehr kreativ gestalteten Lebensläufen heraussuchen. Die Daten, die abgefragt werden, sind allerdings für jemanden, der den deutschen Datenschutz kennt, sehr seltsam.

Neben Dingen wie Sozialversicherungsnummer oder Adresse wird beispielsweise gefragt, ob bei seinen Eltern, seiner Familie, Verwandten oder alleine wohnt. Oder, ob der Ehepartner arbeitet, und wenn ja, wo und wieviel er verdient. Ob man Miete bezahlt (wenn ja wieviel) oder ein Eigenheim besitzt (wenn ja, wieviel ist es wert). Es wird gefragt, ob man schon einmal für jemanden gebürgt hat oder ob man in der Gewerkschaft ist, ob man an irgendeiner Krankheit leidet und Medikamente nimmt oder Sport treibt.

Dagegen wirkt die Frage, welche der Bürogeräte (Fax, Computer und Kopierer) man zu welchem Prozentsatz beherrscht schon sehr erheiternd, wenn man sich als Softwareentwickler bewirbt.

Insgesamt fülle ich die Dinger nur sehr ungern aus, erstens weil es sehr ätzend ist, den kompletten Lebenslauf (alle Schulen und bisherigen Arbeitgeber) nochmal von Hand abzuschreiben, und was ich an Miete zahle geht niemanden etwas an, schließlich erwarte ich keine Almoßen sonder ein Arbeitsentgeld, mit dem mache ich, was ich will. Bisher hat auch noch keiner nachgefragt, weshalb ich da nichts reingeschrieben habe.

Dienstag, September 05, 2006

Die Zeiten ändern sich

Beim Shopblogger fand ich heute eine kleine Fabel. Die kannte ich schon, die geisterte vor wenigen Jahren schonmal per eMail durch's Netz, nur daß damals das kleine rote Huhn damals resignierte und eben die Lust am Brotbacken verlor. In der aktualisierten Fassung packt das Huhn seine Koffer und bäckt sein Brot woanders.

Improvisation

TrackerAuf dem Weg zum Doc, kurz bevor wir ankamen auf einmal ein riesen Schreck! Ich bremse und trete fast uns leere. Der Weg des Bremspedals ist auf einmal sehr viel länger, als er das normalerweise ist. Erstmal rechts ran, natürlich war nichts zu sehen, Bremse und Handbremse funktionierten noch, aber eben mit viel längerem Pedalweg. Also sind wir vorsichtig weitergefahren, irgendwann machte sich die Bremse hinten links mit einem seltsam metallischen Giiiiiek-Schrpschrpschrpschrpschrpschrp akkustisch bemerkbar. Evelyn meinte, ich soll doch gleich zu Fausto fahren, der kennt sich mit sowas aus. Also hin zu Fausto, Wagenheber angesetzt und Rad runter. Er zieht die Trommel ab und es fallen ein Metallstift, eine Feder und ein Blechteil raus.

Oh!

Fausto beugt sich näher an die Bremse heran, rüttelt an einem der Bremsbeläge, der fällt mit einem halben Dutzend anderen mächtig wichtig aussehenden Bauteilen auf die Straße.

Hoppla. Ich hol' mal schnell einen Mechaniker, das sieht doch recht kompliziert aus.

Es kam der Mechaniker, der zog erstmal an der anderen Seite Rad und Trommel ab, um zu sehen, wie das Bremsen-Puzzle aussehen sollte, wenn er es zusammengebaut hat. Dabei stellte er fest, daß der Auslöser für die Misere ein fehlender Sicherungsbolzen war.

Ein Versuch, ein Ersatzteil zu beschaffen, schlug fehl, es wurde langsam Dunkel und fing an zu regnen. Der Mechaniker hatte noch anderweitig zu tun, Fausto fand in seinem Fundus tatsächlich eine Schraube, die als Bolzenersatz funktionieren könnte und nachdem auch der Mechaniker wieder aufgetaucht war, ging es nur noch darum, im strömenden Regen eine Trommelbremse, die von nicht weniger als 5 verschiedene Federn zusammengehalten wurde, zusammenzufriemeln.

Die ganze Aktion dauerte etwas mehr als drei Stunden, aber wenigstens haben Fausto und sein Mechaniker "Pollo" die Bremse wieder zusammengebastelt, so daß wir damit nach Hause fahren konnten. Ich bin mal gespannt, was mein Mechaniker morgen zur improvisierten Lösung sagt.

Verlängerung

Jetzt sind die 40 Wochen rum, eigentlich wäre heute der große Tag gewesen. Aber auch dieser Tag verstrich wie die zuvor mittels Ultraschall berechneten Termine ohne Anzeichen einer bevorstehenden Geburt. Am Freitag waren wir mal kurz davor, ins Krankehnhaus zu fahren, Evelyn hatte seltsame Schmerzen, die kamen und gingen, sich letztendlich aber als quersitzende Blähungen herausstellten.

Heute waren wir beim Doc, der die Geburt durchführen wird, der untersuchte Evelyn gründlich und meinte, es ist alles in Ordnung, es spricht nichts dagegen, nochmal zwei Tage auf das Kind zu warten. Erst wenn sich bis Mittwoch abend nichts getan hat, wird er am Donnerstag die Wehen einleiten.

Es bleibt also spannend.

Donnerstag, August 31, 2006

Abschied

Es ist ein komisches Gefühl, wenn man der Scheff-Sekretärin seine Zugangskarte gibt und diese plötzlich mit den Tränen kämpft.

Der Letzte

Heute ist mein letzter Arbeitstag hier bei ISOSA. Ein bischen seltsam fühlt sich das schon an, allerdings werde ich dem Job nicht wirklich nachtrauern.

Es war mein erster ernsthafter Job hier in Mexico, ich habe sehr viel gelernt, leider beschränkt sich das Gelernte hauptsächlich auf die Unterschiede zwischen dem Arbeitsleben in Deutschland und in Mexico.

Technisch gesehen war es nicht so ergiebig, das erste Jahr habe ich mich mit der Definition eines Software-Entwicklungs-Prozesses herumgeschlagen, das Projekt, in dem dieser Prozess dann zur Anwendung kommen sollte, wurde aus politischen Gründen gestrichen, das anschließende Projekt fiel jetzt dem Ende der ISOSA zum Opfer und auch unser toller Prozess wird wahrscheinlich in der Rundablage landen. Eine ziemlich miese Bilanz für zwei Jahre.

Auf der positiven Seite steht, daß ich Freunde gewonnen habe, mit denen ich wahrscheinlich auch in Zukunt zusammenarbeiten werde, ich nenne hier einfach mal Eduardo, von dem ich einiges gelernt habe (und von dem ich in einem ernsthaften Projekt sicher noch viel mehr lernen kann) und Erwin, mit dem mich viele private Interessen verbinden und der mir auch immer gerne hilft, wenn ich über die Feinheiten der spanischen Sprache stolpere.

Sehr seltsam fand ich natürlich auch die seltsam verschlungenen Machenschaften der ISOSA bzw. der COSISA, Peter schreibt hier darüber.

Nichtsdestotrotz hat es uns gerade dieser Job ermöglicht, hier in Mexico Fuß zu fassen und alleine deshalb wird er mir wohl immer in Erinnerung bleiben.

Mittwoch, August 30, 2006

Warten

Das Strampeltier will nicht raus. Gerade waren wir bei der letzten geplanten Vorsorgeuntersuchung, es ist alles so wie es sein soll, das Kind wiegt jetzt schätzungsweise dreieinhalb Kilo, ist da, wo es sein soll, macht aber keinerlei Anstalten, rauszukommen. Die Senkwehen haben wir hinter uns (bzw. hat Evelyn hinter sich, ich hab' davon wenig mitbekommen), aber es ist bisher noch keine Wehentätigkeit aufgetreten, keine Übungswehen, nichts. Das ist laut der Ärztin kein Problem, aber ein bischen nervig ist es schon, wenn man jeden Tag auf das große Ereignis wartet und es passiert einfach nichts.

Dienstag, August 29, 2006

Jobsuche

Zum Thema Jobsuche hatte ich hier bisher recht wenig geschrieben, hauptsächlich aus dem Grund, weil ich Probleme mit der Liquidación vermeiden wollte. Da ich gerade im SpOn über einen Artikel zum Thema gestolpert bin, den ich Voll und Ganz nachvollziehen kann, hole ich das noch kurz nach:

Zusammenfassend habe ich die Erfahrung gemacht, daß es hier sehr viel einfacher ist, einen Job zu finden, als in Deutschland oder Frankreich. Bevor wir ausgewandert sind, stand auch Frankreich auf unserer Zielliste, ich hatte meinen Lebenslauf im letzten Halbjahr in so ziemlich jeder französischen Stellenbörse (da kam überhaupt nix) und habe über 80 Bewerbungen geschrieben. Das Ergebnis war ernüchternd, insgesamt drei Vorstellungsgespräche, eins in Nîmes, eines in Paris und eines telefonisch mit Avignon, Nîmes war absolut unterbezahlt, die Heinis aus Paris haben sich trotz Rückfragen nie wieder gemeldet und aus Avignon kam eine Absage.

Hier hatte ich meinen Lebenslauf eine Woche bei OCC und wurde einmal am Tag angerufen und zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Gut, die Bezahlung liegt in der Regel 10-20% unter dem, was ich beim SAT verdiente, aber wenigstens gibt es Angebote. Als damals (2002) mein Arbeitgeber in Deutschland pleite ging, fing ich an, an mir zu zweifeln. Ein halbes Jahr zuvor hatten die Head-Hunter noch versucht, uns abzuwerben und jetzt plötzlich war nichts mehr, ein "als Freiberufler vielleicht, wenn wir ein Projekt reinkriegen" war noch das Beste, was zu bekommen war.

Aus fünf Vorstellungsgesprächen kam ich also auf zwei konkrete Angebote, eine Firma hatte sich nicht mehr gemeldet (und ich hatte auch keinen Bock, denen nachzulaufen), die anderen beiden bestanden auf Base de Honorarios (Das ist eine Kombination aus Angestellter und Freiberufler, bei der der Arbeitnehmer die Nachteile beider Formen abkriegt), was ich nicht will.

Insgesamt also eine geniale Bilanz, besser als alles, was ich bisher kenne. Zu einem der Angebote gibt es später noch einen extra Eintrag.

Montag, August 28, 2006

Abgezollt

I'm blogging thisVor zwei Wochen kamen wir hier im Büro auf die Idee, ein paar Dinge bei Think Geek zu bestellen, beispielsweise ein T-Shirt mit der Warnung an den Gegenüber, daß alles, was er sagt (oder tut) gebloggt werden kann. Um Versandkosten zu sparen, fassten wir drei Bestellungen zu einer zusammen, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte.

Das Paket (deklarierter Warenwert knappe 300 Dollar) wurde vom Zoll geöffnet und mit 35% Zoll belegt, dazu kamen 15% Mehrwertsteuer auf den Paketwert und die Zollabgaben(!). So waren die T-Shirts gleich mal 50% teurer als erwartet. Wir haben dann mal hier intern ein paar Kontakte bemüht, immerhin arbeiten die mit unserer Software und bekamen den Rat, bei Bestellungen aus dem Ausland den Warenwert unter 1000 Peso zu halten, die würden nur stichprobenartig kontrolliert, größere Sachen würden prinzipiell geöffnet.

Hinterher ist man immer schlauer.

Sonntag, August 27, 2006

Modellbau

Da hier ja versehentlich schonmal das Thema auf Modellbau zu sprechen kam, hier eine Info, die den Einen oder Anderen vielleicht interessieren könnte. Wir waren heute im Centro Comercial Santa Fe und da habe ich einen kleinen Laden entdeckt, der so ziemlich das komplette Spektrum an Modellen abdeckt: Modelleisenbahnen, Plastikmodelle zum Zusammenbauen (Autos, Flugzeuge und Schiffe, hauptsächlich Revel), Auto-Sammlermodelle und ferngesteuerte Autos und Hubschrauber. Das ist fast ein bischen viel für den kleinen Laden, aber die beiden, die darin bedient haben, scheinen Ahnung zu haben.

Der Laden nennt sich Trenes Santa Fe und befindet sich im obersten Stockwerk in der Nähe vom Palacio de Hierro. Ich habe mir übrigens den Alpine-Bausatz von Tamiya gekauft, dafür wollten sie 500 Peso.

Freitag, August 25, 2006

Auflösung

El Pantalon (Die Hose)Dann werde ich mal versuchen, das Geheimnis aufzudröseln. Da muß ich etwas weiter ausholen:

Die Geschichte beginnt damit, daß recht weit oben beim SAT beschlossen wurde, die Isosa aufzulösen und auch beim SAT massiv Personal abzubauen. Die Isosa machte nichts weiter, als Personal an den SAT zu vermieten, ab Oktober wird eine externe Firma Entwicklung und Wartung der Softwaresysteme zu einem Festpreis übernehmen. Das spart Geld und die Fremdfirma wird sich im eigenen Interesse von unproduktiven Mitarbeitern trennen. Dummerweise kreuzt das die Pläne der Scheffin, die diese Einsparungen dadurch erreichen wollte, hier die Idee einer Softwarefabrik umzusetzen.

Es gibt einen Konzern, der aus gut drei Dutzend einzelnen Firmen besteht. Keine dieser Firmen hat irgendwetwas mit Softwareentwicklung zu tun, so daß EDV-Systeme stets von außen zugekauft werden müssen, was außer dem Preis noch ein paar weitere Nachteile mit sich bringt. Also dachte irgendwer in diesem Konzern darüber nach, sich eine Softwareentwicklertruppe zuzulegen, die könnte dann zum einen die Systeme für andere Firmen im Konzern enwickeln und mit ein paar guten Ideen sogar eigenständig am Markt auftreten.

Nun ist es leider so, daß es recht lange dauert, um ein Entwicklerteam zusammenzustellen. Man muß erstmal Leute suchen und bis die dann auch noch als eingespieltes Team zusammenarbeiten, geht schonmal ein Jahr ins Land. Da ist es doch viel einfacher, ein bestehendes Team zu kaufen. Und genau das ist passiert, irgendwie kennt dieser ominöse Jemand aus dem Konzern wohl die Scheffin und so kam es, daß wir gestern ein Angebot bekommen haben, zu genau den gleichen Bedingungen mit einer Auslese der bisherigen Mannschaft für einen anderen Arbeitgeber zu arbeiten.

Die Geheimniskrämerei war notwendig, weil auch der SAT genau auf diese Auswahl baut und wenn dort an der falschen Stelle jemand merkt, daß genau die Leute, die den Laden nach der Umstrukturierung am Laufen halten sollen, gehen, hätte dieser Jemand auf die Idee kommen können, ein paar Steine in den Weg zu legen.

Das Angebot ist sehr interessant, mir gefällt besonders der Consulting-Charakter, ich mag an meinem Job die Vielfältigkeit, die Möglichkeit, in verschiedenen Branchen mal hinter die Kulissen zu schauen und eben das werden wir dort tun. Und die Bezahlung ist sehr gut, bei meinen verschiedenen Vorstellungsgesprächen in den letzten Wochen (von denen ich hier noch nichts geschrieben habe, weil ich meine Liquidación nicht riskieren wollte), fand ich heraus, daß Consultorias (also genau die Firmen, die mich interessieren) nur auf Honorarbasis arbeiten und generell etwa 10-20% weniger bezahlt wird, als ich im Moment verdiene. Der einzige Wehrmutstropfen ist die Lage des neuen Büros: Santa Fe. Eine sehr interessante Gegend, die leider jeden Morgen und genauso jeden Abend im Verkehrschaos versinkt, weil dort kaum jemand wohnt aber fast die halbe Stadt (ok, vielleicht ein paar weniger) dort arbeitet. Der ganze Verkehr läuft im Prinzip über zwei Straßen, die chronisch verstopft sind, es gibt keine Metro oder einen vom normalen Verkehr unabhängigen Bus und zu allem Unglück liegt das Viertel auch noch auf einem Hügel, so daß das Fahrrad auch nicht wirklich eine Alternative darstellt. Da aber fast alle großen Firmen der Branche dort ihre Büros haben, spricht das nicht wirklich gegen den Job an sich.

Eine endgültige Entscheidung werde ich wohl am Wochenende fällen.

Donnerstag, August 24, 2006

Doch alles anders

Das Blog hinkt im Moment etwas der Realität hinterher, die Dinge überschlagen sich gerade. Gestern kam überraschend doch noch ein Anruf von unserer no se preocupen-Scheffin, wir sollen uns heute vormittag an einer bestimmten Adresse einfinden, wo sie uns endlich in das große Geheimnis eingewiehen hat. Die Geschichte hört sich interessant an, morgen werde ich da noch etwas ausführlicher darüber schreiben, jetzt werde ich mir erstmal den Scheck mit der Liquidación abholen.

Vom Strampeltier gibt's nach wie vor nix Neues.

Mittwoch, August 23, 2006

Dumm gelaufen

Am Wochenende hat uns der Tracker stehen lassen.

Merke: wenn man zwei Wochen lang ignoriert, daß der Anlasser langsamer dreht, als er es für gewöhnlich tut, braucht man sich nicht wundern, daß die kaputte Batterie dann irgendwann komplett aufgibt.

Besucherdaten

Gerade habe ich beim Stöbern in den Counterdaten eine interessante Beobachtung gemacht. Man kann sich da nämlich den ISP (Internet Service Provider), also die Firma, die einem den Zugang ins Internet ermöglicht, der Besucher anzeigen lassen. Das sind in vielen Fällen natürlich Firmen wie die Telekom oder AOL, große Unternehmen oder Universitäten treten als ihr eigener ISP auf.

Und siehe da, man interessiert sich für uns bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB, in der Charite - Universitaetsmedizin Berlin, bei der Fleurop Gmbh und beim Bundeskanzleramt in Österreich. Sehr interessant.

Auch die letzten Suchbegriffe sind nicht ohne. Ich profitiere immer noch von den verschiedenen Auswanderer-Dokus, "Die Auswanderer" steht ganz oben auf der Liste der gesuchten Begriffe, manchmal in Kombination mit "pro 7", interessant sind natürlich die kuriosen Dinge wie

wechsel auflieger
bohn aussieht
wir leben in mexico Ja, wir auch!
deutsche produkte für auswanderer
gebrauchte behandlungsstuhl für zahnarzt
auswander wer kommt mit Wir sind schon da.
eine miese geburtstagsfeier
kostenlos pornos kucken ganz kostenlos Aber wirklich echt absolut kostenlos.
dummes geschwätz im call center
erdbeben am niederrhein 1992
frauen die von tieren pisse trinken Nein, sagt's nicht. Ich will nicht wissen, warum man nach sowas sucht.

Dienstag, August 22, 2006

No te preocupes!

Man könnte das mit "Mach Dir keine Sorgen" übersetzen, allerdings habe ich mittlerweile das Gefühl, daß man, so man diesen Satz vernimmt, eher das Gegenteil tun sollte.

So langsam kann ich das Geheimnis wohl lüften, ein Teil davon ist bereits kein Geheimnis mehr und der andere Teil scheint sich gerade in Luft aufzulösen. Wie schon sehr oft erwähnt, wird unser Arbeitgeber gerade aufgelöst. Am geheimnisvollen Freitag bat die Scheffin Eduardo und mich in ihr Büro, versicherte sich, daß Tür und Jalousien zu waren und verkündete uns mit verschwörerischer Miene, daß sie den SAT verlassen wird. Und sie wird ihre besten Leute, zu denen sie auch uns beide zählt, mitnehmen. Das Ganze ist schon ausgehandelt, sie geht zu einem großen, multinationalen Konzern und wir werden von denen zu den gleichen Bedingungen übernommen, wie wir sie hier haben. Ab dem ersten September haben wir also einen neuen Job, das geht nahtlos von hier nach da, no se preocupen!. Mehr konnte oder wollte sie uns nicht sagen.

Mittlerweile hat sie offiziell gekündigt und nimmt gerade ihren Resturlaub. Viele ihrer Vertrauten, die alle direkt beim SAT angestellt waren, auch. Wir beide müssen bis zum Monatsende ausharren, wegen der Kiste mit der Liquidación. Blöderweise haben wir seither aber auch nichts mehr von ihr gehört, wir wissen also nicht wirklich, ob wir jetzt in zwei Wochen einen tollen neuen Job haben oder uns besser nach etwas anderem umsehen und da das ja streng geheim war, können wir auch schlecht Fragen, ob sonst noch jemand über die Sache Bescheid weiß. Aber: No te preocupes!

Ein anderes Beispiel für diesen tollen Satz ist Jaime, ein Bekannter. Ich kannte den schon eine Weile, wußte auch, daß er für die Grupo Modelo arbeitet, hatte aber keine echte Ahnung, was er da genau macht, ich hielt ihn ehrlich gesagt eher für einen Verkäufer oder Marketing-Typen. Als dann hier die ersten Gerüchte aufkamen, daß wir outgesourced werden, war das auch Thema auf irgendeinem Fest und plötzlich stellte Jaime sich als Gerente de Sistemas, also Leiter der EDV bei Comextra (die betreiben diese Oxxo-Konkurrenz Extra) heraus. Und prompt bat er mich um einen Lebenslauf, er würde mich irgendwo bei Modelo unterbringen und auch hier fielen mehrmals die beliebten Worte No te preocupes. Mittlerweile schaut er recht sparsam aus der Wäsche, wenn wir uns begegnen und wenn ich ihn auf den Lebenslauf anspreche, kommt außer einem "Ich hab' ihn weitergeleitet, die melden sich bestimmt bald bei Dir, no te preocupes!" nicht mehr sehr viel Zuversichtliches.

Mir ist es egal, ich mach' den September sowieso frei, da werde ich mich meiner neuen, kleinen Familie widmen und für danach hab' ich auch schon eine mündliche Zusage. Und der, der mir das zugesagt hat, hat nicht no te preocupes gesagt!

Montag, August 21, 2006

Enttäuscht

Fausto ist viene-viene Parkplatzwächter, als solcher gehört er eher zu den den Geringverdienern. Wie viele in seiner Straße hatte er einen López-Sympathiebekundungsaufkleber an seiner Haustür und hat am zweite Juli für López gestimmt, in der Hoffnung, daß sich die Situation für ihn und seine Familie verbessern würde.

Da sein Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe zum Paseo de la Reforma liegt, blieb ein Großteil seiner Kundschaft nach Errichtung des Plantóns aus, am Wochenende erzählte er mir, daß er seit Freitag arbeitslos ist.

Der López-Aufkleber an seiner Haustür ist verschwunden.