Eine grundlegende Eigenschaft von Unterputzdosen ist wohl die Tatsache, daß sie unter dem Putz installiert werden (nicht wirklich, es ist praktischer, erst die Dose zu installieren und dann den Putz drüber zu schmoddern, aber der Begriff überputzte Dose konnte sich wohl nicht durchsetzen). Das kann von Vorteil sein, immerhin stören die Dinger nicht mehr, ist aber sicher aufwendiger zu öffnen, als eine Aufputzdose. Und vor allem schwerer zu finden:
Aber der Reihe nach. Die Maurer (die machen hier eigentlich alles außer dem Elektrikergedöns) sind letzte Woche endlich fertig geworden, es fehlen nur noch die Fließen im Bad, die wir hoffentlich diese Woche endlich bekommen. Kleiner Tip dazu: Wenn man beim Berechnen der benötigten Fließen für's Erdgeschoss gleich daran denkt, daß die Garage und der Garten nicht gefließt werden, spart man sich die Feilscherei mit dem Händler, der die Übrigen nur im Umtausch gegen Ware und auch nur zu einem verringerten Preis zurücknehmen will.
Unser Elektriker hat sich als sehr kreativer Mensch herausgestellt, die Begründungen, weshalb er nie zu den vereinbarten Terminen kommen konnte waren immer sehr unterhaltsam. Leider fanden wir auf die Schnelle keinen anderen Elektriker, der uns vertrauenswürdiger erschien, und so ärgerten wir uns also mit
der Pfeife herum. Der kam am Samstag, um endlich die Installation fertig zu machen, es fehlen noch die Lampen und Steckdosen im Bad und er wollte den provisorischen Kabelsalat in der Garage aufdröseln und in einem Sicherungskasten unterbringen. Dabei fiel ihm auf, daß auf der Schutzerde im Erdgeschoss Strom fließt, was eigentlich nicht der Fall sein sollte. Er baute alle Steckdosen aus, verkabelte eine davon neu, die ihm verdächtig vorkam, der Fehler blieb. Da es mittlerweile acht Uhr abends war, verabschiedeten wir uns, er versprach mir, am Sonntag um drei Uhr nachmittags, spätestens um vier zu kommen und den Fehler zu suchen.
Sonntag um halb fünf kam dann eine kurze SMS, er ist leider verhindert, aber er kommt am Montag. Ich dachte ernsthaft darüber nach, seinen Werkzeugkoffer in der Regenwasser-Zisterne zu versenken.
Am Montag (also gestern) kam er dann tatsächlich nachmittags angeschlurft und machte sich an die Fehlersuche. Wie ich nach der Arbeit auf die Baustelle kam, meinte er mal kurz, er hätte das Problem gelöst, um sich kurz darauf zu widersprechen, nein, es ist immer noch da. Aber er hat es eingekreist, es ist irgendwo im Strang, der in die Küche führt. Also machte er die Dose im Treppenhaus auf:
Nein, das Probelem ist zwischen dem Treppenhausverteiler und der Küche. Er machte den Erdgeschoss-Verteiler auf, während ich
still in mich hineinweinte ihm die Pest an den Hals wünschte:
Auch hier Fehlanzeige, also muss das Problem in der Abzweigdose in der Küche sein. Kein Problem, ich hab's gleich. Du hast nicht zufälligerweise ein Foto aus der Küche? Nein, hatte ich leider nicht, also machte er sich mit Hammer und Meisel auf die Suche, leider lag die Dose etwas entfernt von der Stelle, an der er sie vermutete, das erste Bild oben zeigt die Decke unserer Küche. Gut, er hat den Fehler gefunden und beseitigt, aber wenn er, wie geplant und zugesichert mit seiner Arbeit vor dem Verputzen fertig gewesen wäre, hätte er seine Scheiss-Dosen tausendmal auf- und zumachen können, ohne das mich das irgendwie gejuckt hätte.
Ich bin schon gespannt auf die Sauerei beim Verputzen. Und die Vorstellung von im leicht trüben Wasser untergehenden Werkzeugen geht mir nicht mehr aus dem Kopf.