Montag, August 30, 2004

Spam

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Auswandern schützt auch nicht vor Spam. Wie auch, wenn man die eMail-Adresse mitnimmt. Heute hab' ich mal eine der unfreiwillig komischen Spams erwischt. Es ist die übliche Mail aus Nigeria, diesmal aber mit deutscher Übersetzung. Und die ist Klasse:

ZU HÄNDEN: SIR/MADAM,

DIES KÖNNTE ES FÜR IRGENDEINE UNANNEHMLICHKEIT LEID TUN ZU IHNEN.

ICH BIN HERR JACKSON GAIUS OBASEKI, EHEMALIGE GRUPPE, DIE ZURECHTKOMMT, DIREKTOR VON DER NIGERISCHEN NATIONALEN PETROLEUM-FIRMA (NNPC), WELTGESUNDHEITSORGANISATION IST NUR VON DER GOVERNMENT PENSIONIERT WORDEN.

ES IST NICHT MÖGLICH FÜR MICH, AUS DEM COUNTRY ZU REISEN JETZT. DAS IST, WARUM ICH SIE VERSTÄNDIGE, UM ZU ERHALTEN UND ZU INVESTIEREN, $32 MILLIONEN USD MEINES BEHALF.

DIESES GELD WURDE UNS DURCH EIN ÖL-UNTERNEHMEN BEKOMMEN UNTERNAHM IN MEINEN TAGEN IN BÜRO BEI DEM EXPORT-TERMINAL, UND, ALS EIN VERGANGENER REGIERUNGS-BEAMTER, ES IST NICHT MÖGLICH FÜR MICH UM DIESEN GELDBETRAG FÜR SICHERHEIT HIER ZU BEHALTEN ZWECK.

WENN SIE BEREIT SIND, DIESE TRANSAKTION BITTE ZU HANDHABEN, ANTWORTEN SIE SO SCHNELL WIE MÖGLICH.

AN DEM SCHLUß DIESER TRANSACTION werden 30% FÜR es sein SIE vertreiben sich, 5% werden FÜR AUSGABEN sein, UND 65% werden FÜR es sein ICH, DER INVESTIERT WERDEN WERDE UND VON IHNEN AUF ES GELEITET WERDEN WERDE, MEIN NAME.

ICH FREUE MICH DARAUF, IHRE SCHNELLE ANTWORT ZU
ERHALTEN.

BESTE GRÜßE,

HERR JACKSON GAIUS OBESEKI.

Alles in allem scheint der Babelfisch also noch nicht ganz ausgereift :-)

1| Jackson Gaius Obaseki


Von: Toby · 08.09.2004 um 16:52:43 Uhr

den hab ich grad versucht, auf die schippe zu nehmen.
schau mal bei D`Hansti unter AKTUELL!. da hab ich ihn verlinkt, den sack. nun schreibt er aber seit einer woche nicht mehr.
ob ihm sein übersetzunxprogramm abgekackt ist?
cooles log! immer wat los in mexico...

Mittwoch, August 25, 2004

Kurzer Statusbericht

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Heute morgen haben wir unsere mexikanische Heiratsurkunde bekommen. Jetzt können wir also die Sache mit meinem Visum angehen.

Am Dienstag habe ich endlich meinen Kontakt, den mir Paco vermittelt hat, erreichen können. Am Freitag habe ich ein Vorstellungsgespräch.

Und morgen habe ich ein Vorstellungsgespräch in Cuernavaca. Da bin ich auch schon sehr gespannt drauf, die Stadt soll sehr schön sein, grüner als D.F., kleiner (logisch) und es soll da sogar wärmer sein. Und doch nur knapp 2 Stunden von hier entfernt. Mal sehen.

Samstag, August 21, 2004

Mein erster Arbeitstag

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Der eigentliche Auslößer für unseren Auswanderungsversuch war ja die Aussicht auf einen Job hier bei den Finanzbehörden, bzw deren Informatik-Abteilung. Leider war aber mein Freund, der mir den Kontakt vermittelt hatte und die Abteilungsleiterin, der er mich vorstellen wollte, im Urlaub (ganz unabhängig voneinander).

Also hab' ich mal angefangen, auf eigene Faust im Internet Stellen zu suchen und Bewerbungen zu schreiben. Und tatsächlich bekam ich letzte Woche die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Eine kleine Firma, bestehend aus etwa 15 Leuten, programmiert für irgendeine Behörde mittels Java und Struts, so daß Anträge Online übers Internet gestellt und entschieden werden können. Dazu haben sie eine kleine Truppe von 8 Leuten, die alle recht frisch von der Uni kommen und entsprechend unerfahren sind.

Mein Job sollte sein, die technische Leitung zu übernehmen, die 8 zu coachen und so die Entwicklung zu beschleunigen.

Das war zwar nicht genau das, was ich gesucht hatte, klang aber nicht schlecht, also hab' ich zugesagt.

Also war am Dienstag mein erster Arbeitstag. Arbeitszeit angeblich von 9 bis halb sieben, ich kam dummerweise 10 Minuten zu spät, was aber immer noch 10 Minuten früher war, als alle anderen :-)

Zuerst fing ich also damit an, zu analysieren, was die Jungs so machen. Dokumentation oder Pflichtenheft gab's nicht, also hab' ich mir den Code erklären lassen und fand es anfangs irgendwie etwas verwunderlich, daß die alles in einer Action und einer Formbean unterbrachten. Dann wurde mir allerdings schnell klar, warum: Was die Jungs machen ist nichts anderes, als ein Papierformular auf einer Website abzubilden, in die der Antragsteller dann seine Daten eintragen und abschicken kann. Dann werden die Daten in einer Datenbank abgelegt und wenn der Beamte den Antrag aufruft, wieder dargestellt. Das war's.
Keinerlei Entscheidungen, keine Business-Logic oder Ähnliches. Und dafür verwenden die Struts (Das wird hier übrigens mit "u" ausgesprochen).

Ich hab' mich dann mal mit dem Scheff zusammengesetzt und ihm ernsthaft empfohlen, auf Visual-Basic umzusatteln. Davon war er natürlich gar nicht begeistert. Er hat gelesen, daß Java und Struts für diese Art von Projekten genau das Richtige ist, und obwohl er ja von der Technik keine Ahnung hat, sieht er doch, daß es funktioniert, nur eben zu langsam. Und ich kenne mich ja voll aus, schließlich hab' ich doch gerade das Problem mit dem Datei-Upload gelöst.

Ja hatte ich, aber das war mal schnell in der Doku suchen, was ausprobieren und schon ging's. Das hätten seine Jungs auch selbst gekonnt, wenn sie nicht so sehr mit ihren Anfängerproblemen beschäftigt wären. Nicht gerade eine echte technische Herausforderung und irgendwie hatte ich plötzlich ganz stark das Gefühl, daß ich da zwar sehr viel Erfahrung im Schulen von Anfängern sammeln kann, technisch aber eher auf der Stelle treten werde. Und aus diesem Grunde war dies dann auch mein letzter Arbeitstag. Mal sehen, was sich als Nächstes ergibt, am Montag kommt die Abteilungsleiterin aus dem Urlaub, da werde ich gleich mal anrufen.

Bleibt die Frage: Sollte ich diese Erfahrung in meinen Lebenslauf aufnehmen? Immerhin war ich für einen Tag technischer Leiter :-)


Noch ein Schmankerl für die Java-Kenner:

Während des Code-Reviews fiel mir folgende Methode auf:

public Collection returnCol(Vector v) {
Collection c = (Collection)v;
return c;
}

Die wurde jedesmal aufgerufen, wenn eine Methode laut API-Doku eine Collection als Übergabeparameter verlangte :-)

1| ....


Von: Ich · 22.08.2004 um 3:06:37 Uhr

Hey!

zu allererst: wirklich interessant zu lesen; Schreib mehr davon, is zwar nich so ganz die Sparte in der ich mich auskenne, aber es klingt vom Kopf her recht nachvollziehbar.

In meinem Unternehmen (in dem ich im Service Desk angestellt bin ... ) laeufts aehnlich. Ich hab bisher noch nich rausgefunden, wie man die Entscheidungtraeger auf seine Seite zieht ... aber um aufs Thema zurueckzukommen: Viuel Glueck fuer den neuen Job. Hoffe fuer die Leser, dass du erneut amuesierende Geschichten ueber die Angestellten deines neuen Zuechters erzaehlen kannst ;)

beste gruesse
ich



Die Kartons sind da!

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Am Donnerstag hat uns die Airline angerufen, unsere Kartons sind endlich angekommen. Also sind wir heute zum Flughafen gefahren, um sie abzuholen. Zuerst hatten wir leichte Schwierigkeiten, das Büro zu finden aber dann ging's los. Die Airline wollte erstmal, wie angekündigt, 20 Dollar für die Papiere. Dann ab zum Büro für die Zollabfertigung. Für den ganzen Papierkram mit dem Zoll durften wir dann an Ort und Stelle gleich 1000 Peso und für die Zollgebühr nochmal 340 Peso abdrücken. Nach knapp 3 Stunden Warterei, ein wenig Papierkram und einer Oberflächlichen Untersuchung unserer Kartons durften wir nochmal 1070 Pesos an den Flughafen für die Lagerung und das Nicht-Verlieren der Kartons blechen.

4 Stunden später und gut 200 Euro ärmer verließen wir den Flughafen dann mit 4 leicht zerbeulten und total verdreckten (weiß der Geier, was das für ein seltsamer Staub auf den Dingern war) Kartons. Der Inhalt war in besserem Zustand, als es der erste Anblick vermuten ließ, bis auf ein Weizen-Glas und eine Tasse war alles in Ordnung.

Abschließend kann ich jedem, der etwas Ähnliches plant, nur raten, die wirklich wichtigen Dinge im Koffer mitzunehmen und den ganzen Rest neu zu kaufen. Das kommt billiger und Klamotten kaufen ist gar nicht so schlimm, im Vergleich zu 4 Stunden Zoll-Abfertigung am Flughafen.

Nachtrag:

Die beauftragte Agentur in Deutschland bedauert die Abzocke und wird unsere Rechnungen prüfen. Scheinbar ging das bisher immer billiger ab. Mal sehen, was dabei rauskommt, viel Hoffnung habe ich nicht.

Mittwoch, August 18, 2004

(Nix) Neues von den Kisten

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Die verdammten Kisten wollen einfach nicht ankommen. Nachdem wir also am Montag umsonst (im Sinne von vergeblich) zum Flughafen gefahren sind, haben wir am Dienstag nochmal angerufen: Nein Ihre Kisten sind noch nicht da, wahrscheinlich kommen sie heute abend und ich wollte sie noch informieren, daß wir Ihnen eine Gebühr von 20 Dollar (!) für die Papiere berechnen müssen.

Wie war das noch mit dem netten Herrn von der Agentur in Deutschland? Wir erledigen alles für sie, bis auf den Zoll müssen sie sich um nichts kümmern, die einzigen Kosten, die anfallen, sind evtl. Zoll und die Gebühren für die Zollabfertigung, den Rest erledigen wir. Leider hat er sich in seiner Antwortmail gar nicht dazu geäußert.

Gestern abend sind die Kisten übrigens auch nicht mitgekommen, heute abend (Mittwoch) kommt wieder Fracht aus Cancun (Warum sind die dämlichen Kisten dort und ich hier?) vielleicht sind sie ja diesmal dabei. Tolles Fracht-System.

Wenn ich mir überlege, daß ich für 4 Kartons mit insgesamt 110kg knapp 800 Euro bezahlt habe (Zoll noch nicht mitgerechnet) und dann so ein Theater habe, frage ich mich, ob es nicht schlauer gewesen wäre, mir für die Kohle ein Ticket zu kaufen, meine Großmutter oder sonstwen, unter der Bedingung, daß sie nur ihre Zahnbürste mitnimmt und mir ihre 70 kg Gepäck zur Verfügung stellt, auf 2 Wochen Mexico einzuladen.

Montag, August 16, 2004

Die Sache mit den Kisten

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Da wir diesmal doch ein bischen mehr mitnehmen wollten, als die üblichen 2 Koffer mit je 31kg, packten wir alles, was nicht in die Koffer paßte in 4 große Umzugskartons und beauftragten eine Luftfracht-Agentur mit dem Transport nach Mexiko. Das Ganze fing recht gut an, der nette Herr von der Agentur erklärte uns, wie wir die Sachen am Besten einpacken und beauftragte eine Spedition damit, die Kisten bei uns abzuholen. Dann schickte er uns die Rechnung mit dem netten Satz, daß er die Kartons erst losschicken kann, wenn die Rechnung bezahlt ist. Das fand ich weniger lustig, aber erstens hatte er jetzt die Kartons und wenn man es eilig hat, tut man schonmal Dinge, die man besser nicht täte.

Also schickte er uns die Daten, wann die Kisten hier ankommen und wo wir sie abholen können. Zur Sicherheit haben wir hier nochmal am Flughafen angerufen und gefragt, wann wir genau kommen sollen, da die Kisten Samstag nacht ankommen und man sagte uns, dann sollen wir sie am Besten am Montag vormittag abholen.

Gesagt, getan, wir fuhren heute morgen zum Flughafen, um unsere Kisten abzuholen. Dort erklärte uns dann die Dame, daß unsere Kisten Samstag nacht in Cancun angekommen sind und wahrscheinlich heute abend, hier in Mexico-Stadt ankommen.

Na, da hat sich die Stunde fahrt doch gelohnt, wenigstens weiß ich jetzt, wo unsere Kisten wahrscheinlich sind.
Und ich weiß jetzt auch, daß es keine gute Idee ist, Rechnungen zu bezahlen, bevor die Dienstleistung abgeschlossen ist.

Ratz und Rübe

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Letztes Wochenende kam Norma, eine Freundin mit einem Schuhkarton: Ihre Cousins hatten beim Spielen einen Plastiksack mit drei kleinen Kätzchen gefunden. Eines war leider schon tot, die anderen beiden waren natürlich total verstört, aber soweit OK. Es scheint hier leider nicht ungewöhnlich zu sein, daß man sich unbeliebter Haustiere in einem gut verschnürten Plastiksack entledigt, schlimmer noch, um sich das Geld für die Kastration zu sparen, läßt man Katzen den Nachwuchs einfach austragen und "entsorgt" diesen dann.

Normas Schwester hat sich netterweise bereit erklärt, die beiden Überlebenden aufzunehmen, da es in unserem Zimmer doch recht eng wäre. Wir haben die zwei dann am Montag zum Tierarzt gebracht, der hat sich die beiden angesehen und meinte, für Findlinge sehen sie verdammt gut aus. Sind wohl zwischen 6 und 8 Wochen alt, wir sollen gegen die Flöhe pudern und gut füttern, dann werden sie es sicher überleben. Die Praxis hatte übrigens wenig mit der unseres deutschen Tierarztes gemein, wenn ich mich an die erste Untersuchung von Lisa erinnere, da wurde die Katze mit dem Stethoskop abgehört und mit einer Spezialkamera in die Ohren gekuckt, hier schaut man halt mit den Augen rein und hält sich die Katze ans Ohr.

Mittlerweile genießen die beiden schon seit einer Woche Flohpulver und Katzenfutter und man kann ihnen richtig beim Wachsen zuschauen.

In der Bildergalerie gibt's ein paar Fotos von Ratz und Rübe (die kriegen natürlich noch mexikanische Namen von ihrem neuen Frauchen verpaßt).

Sonntag, August 15, 2004

Vorgeschichte

[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]

Eigentlich hatten wir für den August einen Urlaub, oder besser einen Besuch bei Evelyns Familie geplant. Und da wir ja schon immer für längere Zeit nach Mexico ziehen wollten, hatte ich mir auch fest vorgenommen, während dem Urlaub einen Job zu suchen. Irgendwann erschien uns die Vorgehensweise, in den Urlaub zu fliegen um dann, wenn ich einen Job habe, wieder zurückzufliegen, den Umzug zu organisieren und dann wieder nach Mexico zu fliegen, reichlich umständlich. Also entschieden wir uns, die Zelte abzubrechen, unser Geraffel zusammenzupacken und zu versuchen, Auszuwandern.

Die Vorbereitungen waren umfangreicher, als geplant, 4 Wochen sind eine verdammt kurze Zeit, wenn es gilt, seine gesamte Habe dahingehend zu sortieren, was man entsorgt, was man verschenkt oder verkauft, was man, für den Fall der Rückkehr, einlagert und was es letztlich Wert ist, mitgenommen zu werden. Vor allem das Mitnehmen ist recht umständlich und verdammt teuer. Dann gibt es da noch den ganzen Papierkram und letztlich könnte ich auch noch ein Kapitel über den Ärger mit dem Vermieter füllen.

Aber irgendwann geht dann der Flieger und wir waren froh, den Streß hinter uns zu haben.

Hier wohnen wir zunächst bei Evelyns Familie. Diese hatte uns hier ein Gästezimmer auf ihrem Haus gebaut, in dem wir während unserer Besucher hier wohnen sollten, jetzt dient uns dies vorübergehend als (wenn auch ziemlich kleine) Wohnung.

Nun gilt es, ein Visum für mich zu beantragen. Den ersten Schritt haben wir bereits gemacht, unsere Ehe wurde bereits vom mexikanischen Stndesamt anerkannt, nächste Woche bekommen wir die offizielle Urkunde, mit der ich dann ein Visum beantragen kann.

Dann gilt es natürlich, einen Job zu finden. Auch hier haben wir bereits erste Kontakte, mal sehen, was daraus wird.