Mittwoch, November 29, 2006

Puerto Vallarta

Natürlich wollten wir mit meinen Eltern nicht nur hier im DeEffe rumhocken, sondern auch ein bischen ans Meer fahren. Da Citlali allerdings bei den Ausflügen in die nähere Umgebung schon eine heftige Abneigung gegen ihren Kindersitz zeigte, verwarfen wir die Idee, selbst zu fahren. Mit dem Bus ans Campen fahren ist auch nicht so der Hit, weil man sein Gepäck doch meist 'ne Weile rumschleppen muß, also gingen wir in ein Reisebüro und fragten nach einem Paket.

Dort schlug man uns Puerto Vallarta vor, es gäbe da gerade so ein ganz tolles dos por uno-Angebot (einer zahlt, zwei fliegen) im Hotel der Gruppe Barceló. Die kannten wir schon, hatten wir damals in Huatulco auch, übrigens auch dos por uno.

Das Hotel übertraf das in Huatulco sogar ein wenig, es war größer und der Service war eine Spur aufmerksamer, wir bekamen die Drinks sogar an den Liegestuhl gebracht. Leider fehlt der Strand vor dem Hotel, den hat vor 5 Jahren ein Hurrikan mitgenommen, so daß jetzt bei Flut der letzte Rest an Strand vor dem Hotel komplett überschwemmt wird. Schade eigentlich, das Wasser ist warm, sehr klar und für den Pazifik untypisch ruhig, sprich es hat kaum Wellen. Außerdem gibt es viele bunte Fische, die man beim Schnorcheln beobachten kann, aber zum herumlungern relaxen taugt das bischen Strand nicht, das macht man besser am Pool. Bei GoogleEarth sieht man den Strand übrigens noch:

20°31'57.56"N
105°17'27.54"W

Wir haben uns auch mal die Stadt angeschaut, der konnte ich nicht wirklich viel abgewinnen. Ich mag es schon nicht, wenn ich ständig plump auf englisch angesprochen werde "Hello my friend, come in, good prices" und als mir einer der Verkäufer dann auch noch einen Preis in Dollar nannte, war mir klar, daß die ganze Stadt eigentlich nur darauf ausgelegt ist, Amis Einwohner der USA auszunehmen. Das ganze natürlich zu Preisen, die nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Hat mich irgenwie an Acapulco erinnert, da wollte uns auch mal jemand an einem Kiosk am Strand 35 Peso für eine Schachtel Zigaretten abnehmen, die haben wir dann in einem Oxxo zum regulären Preis von 20 Peso gekauft.

Vom Hotel gibt's natürlich ein paar Fotos.

Montag, November 27, 2006

Junge, komm bald wieder...

Vor langer Zeit hatte ich mich mal im Auswanderer-Blog des Manager-Magazins geäußert und bekam jetzt einen Fragebogen zum Thema Auswandern, es sollen Motive und Pläne der Auswanderer herausgefunden werden.

Es wird gefragt weshalb man ausgewandert ist und was einen zu einer Rückkehr nach Deutschland bewegen könnte. Mögliche Antwort: Ein konkreter Appell zum Beispiel des Bundespräsidenten.

Also wenn der Herr Bundespräsident in seiner nächsten Fernsehansprache etwas in der Art "Lieber Andreas, komm doch bitte wieder heim!" abläßt werde ich darüber nachdenken. Ehrenwort.

Blogpause beendet

Nun sind sie also vorbei, die drei interessanten, anstrengenden und wunderschönen Wochen, in denen die Großeltern das Strampeltier besucht haben. Und wir haben es auch noch geschafft, den beiden etwas von meiner neuen Heimat zu zeigen, auf dem Programm stand touristisches wie Xochimilco, Tepotztlan und der Touribus und auch bei Touristen weniger bekanntes wie ein Besuch am Samstag auf dem Markt hinter dem Zocalo, der Mercado de la Merced und das illegale Frühstücksbier mit Freunden an der Straßenecke.

Besondere Höhepunkte waren sicherlich Citlalis Taufe und der Kurzurlaub in Puerto Vallarta, mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen dazu kommen, etwas detaillierter darüber zu berichten. Jetzt muß ich mich erstmal wieder an die Arbeit gewöhnen. A propos: Daß ich die drei Wochen Urlaub bekommen habe (wenn auch unbezahlten) fand ich ganz toll. Danke an die Scheffin!

Samstag, November 18, 2006

Elektronischer Mist

Pünktlich zum Besuch meiner Eltern trat das Kartenmodul unserer Kamera mal wieder in Streik (Wir erinnern uns). Und die neue Videokamera hat bisher jeden Mist aufgezeichnet, aber bei der Taufe hat sie genau während der Zeremonie, wie das Strampeltier das Wasser über den Kopf bekam, den Ton komplett verweigert und das Bild besteht aus 16 horizontalen Streifen, von denen jeder zweite blau ist. Ganz toll. Reproduzierbar ist das nicht, hoffentlich hatte nur die Kasette eine Macke und nicht die Kamera.

Wir leben noch

Es ist nicht so, daß hier nichts los wäre, ganz im Gegenteil, man erlebt jede Menge, wenn man seinen Eltern die neue Heimat zeigt. Da die beiden sehr einfach als nicht-Einheimische zu erkennen sind, werden wir des öfteren in Bus und Metro angesprochen, wo wir denn herkämen.

Es gibt auch Leute, die beim Anblick von Ausländern das große Leuchten in den Augen bekommen, wie beispielsweise der nette Herr, der in Tepotztlan seinen Garten als Parkplatz vermietet. Als ich reingefahren bin, fragte ich nach dem Preis und erhielt die Antwort 20 Peso, der dort übliche Tarif. Als wir dann alle ausgestiegen waren, wollte der Knilch dann plötzlich 30 Peso. Besonders nervig finde ich es dann, wenn man diesen Typen widerspricht und dann nur ein ist gut erntet. Viel offener kann man ja nicht zugeben, daß man gerade versucht hat, seinen Gegenüber über's Ohr zu hauen.

Allerdings gibt es auch Erlebnisse, die das alles vergessen lassen. Wir saßen abends in einem Restaurant und ich hatte alle Hände voll zu tun, den beiden nicht nur die Speisekarte zu übersetzen, sondern auch noch die einzelnen Gerichte zu erklären (ist ja nicht ganz so einfach wie Das ist ein Schnitzel mit Pommes und darunter stehen die Käsespätzle), als plötzlich der Kellner an unseren Tisch kam und uns eine Probe des Alambre brachte, zu der uns ein Herr am Tisch gegenüber eingeladen hatte. Das fand ich wirklich sehr nett.

Nächste Woche wird es im Blog auch nochmal etwas ruhiger zugehen, da wir wahrscheinlich unterwegs sein werden, danach geht es hier wieder weiter.

Montag, November 06, 2006

Übersinnliches

OfrendaNach dem Glauben der Azteken können die Toten an zwei Nächten in die Welt der Toten Lebenden zurückkehren: Am ersten November die Kinder, am Tag darauf die Erwachsenen. Deshalb errichten die Lebenden sogenannte Ofrendas (Angebote) für die Toten, die bestehen aus Speisen und Getränken und man stellt auch gerne ein Foto des Verstorbenen dazu.

Obwohl ich an solche Dinge eigentlich nicht glaube, stellen wir jedes Jahr eine solche Ofrenda auf, weil mir dieser Brauch gefällt. Und wir haben ein Foto meiner verstorbenen Großmutter und eines von Evelyns Tante aufgestellt.

Am Tag danach fiel mir im Vorbeigehen auf, daß irgendetwas auf dem Tisch fehlt. Die Fotos. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, daß die Fotos verbrannt waren. Nunja, mit den Kerzen kann sowas schonmal passieren. Allerdings schwört Evelyn Stein und Bein, daß die Kerzen aus und die Fotos noch OK waren, als wir zu Bett gegangen sind. Für sie ist das ein Zeichen, daß wir nachts tatsächlich Besuch hatten.

OfrendaVerbrannte Fotos

Ich werde beim nächsten Vollmond vorsichtshalber mal ein totes Huhn im Garten vergraben, das soll ja generell gegen allerlei Ungemach schützen.

Kurze Pause

Hier wird es in den nächsten Tagen etwas ruhiger zugehen, heute kommen "Oma und Opa" das Strampeltier besuchen. Das wird sicher sehr aufregend, aber ich bezweifle, daß mir viel Zeit zum Bloggen bleibt.

Donnerstag, November 02, 2006

Feiertagsverlegung

Heute ist Feiertag, der Dia de los Muertos (Tag der Toten). Da heute Donnerstag ist kam im Vorfeld die Idee auf, den Freitag als Brückentag zu nehmen, allerdings sind wir hier ja eine neue Firma und normalerweise bekommen Mitarbeiter hier im ersten Jahr keinen Urlaub. Also haben die Scheffs kurzerhand beschlossen, den Feiertag zum Arbeitstag zu erklären, dafür bleibt morgen der Laden zu, so daß wir alle in den Genuß eines langen Wochenendes kommen.

Das bringt natürlich auch ein paar Seltsamkeiten mit sich, beispielseise feierte unser Nachbar eine Halloween-Party mit dem üblichen Lärm bis morgens um drei, dafür brauchten wir heute mangels Verkehr nur 35 Minuten für den Weg zur Arbeit (und standen prompt vor verschlossenen Türen). Da freut man sich doch schon auf den Heimweg!