Donnerstag, Dezember 30, 2004

Ausgeraubt!

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Gestern abend hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art: Nach der Arbeit bin ich noch schnell zum Home-Depot (sowas wie der Obi) was kaufen und auf dem Rückweg hab' ich mich dann irgendwie verfahren. Irgendwann stand ich dann mitten auf dem Busbahnhof und hab' eine Möglichkeit gesucht, da wieder rauszukommen. Die meisten Busse hier sind übrigens Kleinbusse, entweder der gute alte VW-Bus oder irgendwas amerikanisches, etwa in der Grösse eines Mercedes Spriner. Die Dinger sind recht agil und werden von ihren Fahrern ziemlich agressiv bewegt und auf dem Busbahnhof herrschte ein hefiges Gewimmel. Plötzlich sah' ich dann einen Haufen (4 oder 5) Polizisten, die sehr aktiv wurden, heftig ihre Trillerpfeifen bemühten und mich zum Halten aufforderten. Na gut, die können mir sicher sagen, wie ich hier rauskomme.


Ja von wegen! Das ist der Busbahnhof. Da dürfen nur autorisierte Fahrzeuge (Busse halt) rein und ich habe drei (!) Hinweisschilder ignoriert und die Strafe dafür liegt bei soundsoviel (die Zahl hab' ich vergessen) Mindestlöhnen (Strafen werden hier in der Regel in "Anzahl Mindestlöhne" angegeben, bei einer entsprechenden Inflation ist es einfacher diesen Mindestlohn anzupassen, als alle paar Monate den Bussgeldkatalog neu zu drucken), das sind etwa 800 Peso (ca 55 Euro). Strafen in dieser Höhe werden dann nicht direkt vom Polizisten kassiert, sondern sind an einer Zahlstelle zu entrichten, die abends um halb acht natürlich schon zu hat. Und um sicherzustellen, dass man die Strafe doch zahlt, wird das Auto an Ort und Stelle beschlagnahmt und erst wieder gegen die entsprechende Quittung der Zahlstelle rausgerückt.


Das hatte ich nicht erwartet. Dann natürlich die obligatorische Frage nach den Papieren, netterweise haben die wenigstens meinen Deutschen Führerschein (ich hab' noch den Rosa Lappen, nicht die EU-Karte) problemlos akzeptiert. Ich hab' dann gefragt, wie ich denn dann nach Hause komme. Und was sagt die Pappnase zu mir? Nimm doch den Bus! Oder wir rufen Dir auch gerne ein Taxi. Ich hab's dann mal mit Verhandeln versucht, kann man denn da gar nix machen, ich hab's ja niht absichtlich gemacht und es tut mir auch soooo leid und ich brauch' doch das Auto und ich kann morgen nicht zur Zahlstelle weil ich doch arbeiten muss und ich kenn mich halt in der Stadt nicht aus und hab auch die Schilder wirklich nicht gesehen oder nicht verstanden und ich zahl' das auch gleich, wenn das irgendwie geht.


Zugegeben, ich hab tatsächlich ein Schild gesehen auf dem irgendwas mit "autorisiert" stand, aber ich war auf der Suche nach dem richtigen Weg nach Hause, und irgendwie hatte ich bisher das Gefühl, dass ich sowiese der einzige bin, der Schilder beachtet und an roten Ampeln stehen bleibt, bis sie grün werden und drum hab' ich das Ding halt ignoriert bzw nicht mal richtig gelesen. Ausserdem musste ich mich auf den verkehr konzentrieren, denn um mich herum wimmelte es nur so von Kleinbussen :-}


Irgendwie hat sich der Typ dann doch erweichen lassen und weil ich natürlich nicht so viel Bargeld dabei hatte, haben mich zwei von den Heinis zur Bank begleitet beziehungsweise sich von mir zur Bank fahren lassen. Unterwegs haben wir dann ein wenig geplaudert, der Armleuchter erzählte mir was von den notorisch fremdgehenden Mexikanern und den deshalb chronisch eifersüchtigen Mexikanerinnen und er tut sowas natürlich nicht von wegen und Respekt aber der Mexikaner an sich ist ja sehr hübsch und deshalb glaubt er, jede haben zu können und um sich das zu beweisen.... Meine Fresse! Das mit der Schönheit lass' ich jetzt einfach mal so stehen, vielleicht sieht der Typ bei Licht ja besser aus als in der Dunkelheit.


Vor der Bank hab' ich dann nochmal gefragt, wie hoch die Strafe denn genau ist, damit entsprechend Geld abheben kann, meint er, ich soll halt mal 1000 rauslassen, er klärt das dann mit seinem "Capitan". Gut, ich hab' das Geld geholt und wir sind zur Wache gefahren. Dort sagt der Polizist: "Also klären wir das mit dem Capitan". Klar, sag' ich und steig aus, der Polizist bleibt im Auto. "Ne, ich geb' Dir Deine Papiere zurück, Du gibst mir die Tausend, und ich klär das mit dem Capitan." Ach so läuft das. "Dann bekomme ich also keine Quittung für das Geld?" Er hat nix gesagt aber sein Blick sagte in etwa "Schnallst Du das jetzt erst, du Depp?". Ich hab' ihm dann gesagt, dass ich das recht seltsam finde, dass er erst 800 wollte, jetzt sind es schon 1000, das ganze ohne Quittung und hab' ihn 500 geboten. Nö, er hat es schon dem Capitan gemeldet, entweder Tausend jetzt sofort oder AUto beschlagnahmt und morgen wieder kommen. Gut, sag' ich, dann behaltet Ihr halt das Auto, krieg' ich wenigstens da eine Quittung für? Und plötzlich waren 700 auch OK.


Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich mich jetzt freuen soll, dass ich 100 Peso und den Gang zur Zahlstelle gespart hab', oder ob ich mich verarscht und abgezockt fühlen soll, weil ich irgendwie nicht sicher bin, ob die Strafe nicht einfach nur 50 Peso sind und die mir die Story erzählt haben, um mir eben so viel wie möglich abzuknöpfen. Auf alle Fälle weiss ich, welcher hässliche Mexikaner sich gestern abend auf meine Kosten die Hucke vollgesoffen hat.


Wie dem auch sei, ich habe gelernt, dass man nicht in Busbahnhöfe reinfährt und hab' wieder eine Geschichte, die ich dann später mal meinen Enkeln erzählen kann.

1| Gangsta's Paradise!


Von: ']['OBY · 30.12.2004 um 22:30:32 Uhr

Tja, so kanns gehen. Aber das gibt's auch im sonnigen(?) Europa. Ich erinner mich da an ein Zertifikat des Veterinärs, welches nicht in meinen Händen(am Zollamt Kolbaskowo/Stettin/PL) sondern in unserem Speditionsbüro von Franfurt/Oder lag. Um eine Weiterfahrt zu ermöglichen, kassierte der diensthabende Animalist doch tatsächlich 100,-DM von mir{die mir die Firma anstandslos(OHNE Quittung!) erstattet hat!} - "Andernfalls," meinte er: "fahr doch nach Frankfurt!"
Das hätte aber eine Wartezeit von bestimmt 24h mit sich geführt...

Halt den Kopf hoch, ein neues Jahr, ein neuer Abschnitt!

Guten Rutsch wünscht Euch beiden:


']['OBY
aus Kiel

Mittwoch, Dezember 29, 2004

Bilder hochladen

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Irgendwie versuche ich seit einigen Tagen ein paar Bilder hochzuladen. Aber ich bekomme immer eine Fehlermeldung, irgendwas wie Error moving file. Weiss der Geier, woran das liegen mag.

Dann meld' ich mich demnächst halt mal ohne Bilder. Bis dann!

1| Bilder?


Von: ']['oby · 30.12.2004 um 22:21:08 Uhr

Wenn ich Dir dabei helfen kann, sag Bescheid!
Hab da ne HP bei Fortunecity.de, welche im Moment ein wenig brach liegt!
Da könnte ich Dir ne Seite mit Deinen Bildern hochladen, und Du kannst Sie dann verlinken.
Die Seite hat zwar beim Ankukn ein Werbebanner oben und unten, aber die Bilder dazwischen gehn gut.

Cheers,

']['OBY


2| Danke!


Von: Andreas Bohn · 02.01.2005 um 21:53:22 Uhr

Hi Tobi!

Danke für Dein Angebot, aber gerade hat's funktioniert, weiß der Geier warum. Außerdem will ich das ganze Geraffel zusammen haben und zu guter Letzt werde ich mir demnächst irgendwo dann mal eine eigene Seite mieten, auf der ich tun und lassen kann, was ich will. Das kommt dann, wenn wir auch im echten Leben umgezogen sind :-)

Mittwoch, Dezember 15, 2004

Evelyn

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Auf allgemeinen Wunsch schreib' ich jetzt mal was über Evelyn. Das sie total glücklich ist, könnt Ihr Euch sicher vorstellen, endlich ist sie wieder bei ihrer Familie, in ihrem Land und nach drei oder vier Jahren kann sie endlich mal wieder Weihnachten mit ihrer Familie feiern.

Sie arbeitet mittlerweile bei Hooters, das ist eine amerikanische Restaurantkette, die hier in Mexico zwei Filialen hat (eine hier in Mexico-Stadt, die andere in Acapulco). Das ganze ist eine Art Sport-Kneipe, da stehen riesige Fernseher rum, auf denen den ganzen Tag Fußball und andere Sportarten laufen und die Bedienungen tragen schmucke Chearleader-Uniformen. Was Evelyn ganz besonder gefällt, ist daß sie den ganzen Tag auf ihren Inlinern unterwegs ist. Ich stell' mir das recht lustig vor, wenn sie mit vollem Tablett jemanden über den Haufen fährt :-)

Natürlich wird sie hier versuchen, endlich die Schule abzuschließen, es bleibt abzuwarten, inwiefern ihr deutscher Realschulabschluß hier anerkannt wird. Und zwischenzeitlich jobbt sie eben, erstens wird ihr dann nicht langweilig und da wir demnächst eine Wohnung komplett neu einrichten müssen, kommt uns ihr Trinkgeld auch nicht ungelegen.

1| In Puerto Vallarta...


Von: Hollito · 10.10.2005 um 9:21:27 Uhr

...gibt´s auch ne Filiale. Die Promenade runter, am Hardrock Cafe vorbei und dann noch nen Stück bis zu einem Platz linkerhand, und dann auf der rechten Ecke neben dem Pizzabringdienst. Für meinen Geschmack waren da aber zuviele Gringos anwesend. ;-)

Freitag, Dezember 03, 2004

La chamba

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Chamba ist hier der Umgangssprachliche Ausdruck für Arbeit, sowas wie die Maloche. Laut Wörterbuch bedeutet es übrigens Glückstreffer.

Viel kann ich nach knapp 3 Wochen immer noch nicht sagen, ich hab' mir bisher in etwa Folgendes zusammengereimt: Es hat hier in unterschiedlichen Fachbereichen insgesamt ca 300 Programmierer, die im Moment mit VB, 4GL und was weiss ich noch allem arbeiten. Langfristig sollen alle Neuentwicklungen mittels J2EE realisiert werden. Ich soll dabei sowohl entwickeln als auch zumindest teilweise die Schulung der Leute übernehmen. In der ersten Woche wurde ich hier schonmal als Projektleiter vorgestellt, das hat sich dann aber als Missverständnis herausgestellt. Trotzdem werde ich zu den Meetings eingeladen, wenn IBM versucht, irgendwelche Werkzeuge zu verkaufen. Wahrscheinlich bin ich ein Berater. Oder der, der die Meetings organisiert, weiss noch nicht, dass ich gar nicht der Projektleiter bin. A propos Projekt: Wir (5 ENtwickler, der echte Projektleiter und ich) werden ein Projekt mittels J2EE realisieren, so eine Art Machbarkeitsstudie, um zu sehen, wie die Entwicklung funktioniert, was man für Werkzeuge braucht etc, danach stehen dann 5 weitere Projekte an, die wir evtl mit den umgeschulten VB-Leuten machen. Genauere Informationen hab' ich noch keine gekriegt, es sind immer alle furchtbar mit Planen beschäftigt.

Aber ich kann ja mal was zum Drumrum schreiben. Es gibt hier zum Beispiel einen Schuhputzer, der den ganzen Tag hier im Gebäude rumläuft und jemanden sucht, dem er die Schuhe putzen kann, was dann 12 Peso (knapp ein Euro) kostet. Cooler Service. Und (wehe es lacht jetzt einer) ich binde mir jeden morgen eine Krawatte um. Ich seh' aus wie eine Schiessbudenfigur, aber ohne die Verkleidung wird man hier einfach nicht ernst genommen. Die Mexikaner sind sowieso sehr eitel, ich finde es immer wieder lustig, wenn ich mal kurz auf die Toilette gehe, weil ich halt pinkeln muss und es steht einer vor dem Spiegel und überprüft den Sitz seiner eingegeelten Frisur. Es würde mich ja schon interessieren, was die so über meine doch sehr vom Zufall bestimmte Frisur denken.

Eine weitere lustige Eigenheit sind die zwei Zahltage pro Monat. Das stammt angeblich noch aus der Zeit, als es hier eine jähliche Inflationsrate von 80% gab (leider find' ich jetzt gerade die genauen Zahlen nicht, aber das war irgendwann in den 70er oder 80er-Jahren). Deshalb bekommt man heute sein Geld eben zum 15. und zum Monatsende überwiesen bzw den Scheck (ja, das gibt's hier immer noch) überreicht. Und an diesen Tagen ist auf den Strassen die Hölle los. Ich weiss nicht, ob das auch eine Tradition ist, oder ob die Gehälter einfach nur so knapp sind, dass die Leute in den Tagen vor dem Zahltag nicht mehr einkaufen können und deshalb am Zahltag abends die Läden stürmen.

Und die Gehaltsabrechnung hier ist auch recht erfreulich. Gerade mal 17% Abzüge insgesamt! Soviel für heute, demnächst mehr.

1| Así es México


Von: Verónica · 03.12.2004 um 6:56:14 Uhr

y he gozado mucho los recuerdos de mi país de origen.



Mittwoch, November 17, 2004

Endlich!!!!

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Gestern haben sich hier die Ereignisse überschlagen. Eigentlich wollte ich was über den Sonntag schreiben, aber das muß jetzt warten. Ich werde das bei Gelegenheit nachholen.

Wir sind mal wieder zur Migracion, irgendwie zwischen froher Erwartung und der bösen Vorahnung einer weiteren Pleite. Und siehe da, mein Visum lag bereit, ich mußte nur noch den Empfang quittieren und die Abdrücke meiner Daumen dalassen und das war's.

Also haben wir gleich wegen der CURP gefragt, die gibt's auf der Migracion nur für Studenten und ich-weiß-nicht-mehr-wen, aber halt nicht für mich. Aber sie haben mir erklärt, wo das "Registro nacional de población" ist. Wir also da hin und dummerweise sind die vor zwei Wochen umgezogen. Evelyn wurde mittlerweile die Zeit knapp, sie mußte zur Arbeit, deshalb hat sie mir erklärt, wie ich zu dieser neuen Adresse komme und mir viel Glück gewunschen. Die neue Adresse habe ich nach einer Reise quer durch die Stadt problemlos gefunden, und habe dort, oh Wunder, nach einer halben Stunde Schlange stehen tatsächlich eine CURP bekommen. Na gut, ich mußte der Dame erklären, warum ich nur einen Nachnamen habe, die Kinder hier bekommen den Nachnamen von Papa und Mama (also zwei) verpaßt. Und irgendwie fand sie daß doch sehr macho-artig, den Namen der Mutter einfach wegzulassen. Auf die Schnelle fiel mir da gar kein Gegenargument ein, irgendwie ist es schon schwierig, etwas zu erklären, was einem doch selbstverständlich erscheint. Ich hab' ihr zwar angeboten, ihr den (Mädchen-)Namen meiner Mutter zu verraten, aber sie muß die CURP mit meinem Namen, so wie er in meinem Visum steht (Hab' ich schon erwähnt, daß ich ein Visum habe?) erzeugen. Also beginnt meine CURP jetzt halt mir BOXA, statt mit BODA, aber hauptsache ist, ich hab' eine CURP! Ich find's übrigens ziemlich macho-artig, daß die CURP mit 2 Buchstaben des Namens des Vaters beginnt, dann aber nur den ersten Buchstaben aus dem Namen der Mutter benutzt. ;-)

Also bin ich total glücklich nach Hause gehüpft und dann kam der Oberhammer: Anruf beim Personalscheff. Mir fehlen zwar noch die Übersetzungen der Empfehlungsschreiben (da hat der Übersetzer mich ein bischen hängen lassen), aber sonst habe ich alle Papiere zusammen. OK, sagt er, bring was Du hast, wenn Du bis halb 6 hier bist, prüfen wir das und wenn das alles paßt, kannst Du morgen anfangen. Da brach dann doch mal kurzzeitig Panik aus. Papiere zusammensuchen, umziehen, Krawatte umbinden und nichts wie weg. Mittlerweile war es kurz nach 4 und mit der Metro dauert der Spaß mindestens eineinhalb Stunden. Also den Stadtplan eingepackt, den Monster-Dodge gestartet und gehofft, daß der Verkehr sich in Grenzen hält. Und siehe da, es war wirklich mein Glückstag, kurz nach 5 war ich da und ich hatte mich auch nur einmal kurz verfahren. Und ich mußte meine Meinung über den Personalscheff ändern, nach dem Theater mit der CURP hatte ich ihn für einen Erbsenzähler gehalten, aber gestern hat er einige Dokumente als Fax akzeptiert und auch die Übersetzungen darf ich nachreichen. Und deshalb hatte ich heute meinen ersten Arbeitstag! Es läuft zwar noch ein bischen chaotisch, weil keiner damit gerechnet hatte, daß das jetzt so schnell über die Bühne geht, aber ich darf endlich arbeiten und wir können uns auf einen längeren Aufenthalt hier einrichten. Ist das toll!!!

1| ariva


Von: Stefan Pudig · 17.11.2004 um 14:56:04 Uhr

An was für Projekten schafft man den in Mexiko ?
An Easy Burittos vielleicht?


2| Nix ist mit easy!


Von: Andreas Bohn · 21.11.2004 um 18:30:40 Uhr

Hi Stefan, alte Hütte!

Im Moment ist noch Einarbeiten angesagt, ein konkretes Projekt habe ich noch nicht, aber mein Job dreht sich wohl darum, zwei Dutzend VB-Programmierern Java beizubringen. Ich denke, ich werde im Laufe der Woche mal was Konkreteres dazu schreiben.

Melde Dich doch mal via andreas_bohn(Klammeraffe)lavache.com und erzähl, was Du jetzt so machst. Oder bist Du noch bei "easy"?

Gruß

Andreas



Donnerstag, November 11, 2004

Warum das Ganze?

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Eigentlich wollte ich nur eine kurze Antwort zu Tobis Kommentar schreiben, aber wenn ich's mir genau überlege, verdient das Thema einen eigenen Artikel.

Klar, der Ärger mit den dämlichen Behörden und die fehlende Flexibilität der Personalabteilung gehen mir tierisch auf den Keks. Außerdem ist es schon sehr frustrierend, wenn man sieht, wie der Kontostand langsam aber stetig sinkt, ohne daß man tatsächlich eine Art von Gegenleistung dafür erhält. Klar hatte ich damit gerechnet, hier 3-6 Monate einen Job zu suchen, für den Fall hatten wir die Kohle ja gespart. Aber als ich nach 4 Wochen den Job in der Tasche hatte, fingen wir schon mal an, in Gedanken eine Wohnung einzurichten. Und drei Monate später ist die Kohle halt auch futsch, ohne irgendein Stück Möbel gekauft zu haben. Und das süße Nichtstun hängt einem irgendwann auch zum Halse heraus, zumindest, wenn man in dieser Riesen-Stadt festhängt. Wenn es hier um die Ecke ein Meer oder wenigstens einen See hätte, wäre das vielleicht anders.

Bleibt also die Frage, warum tut der sich das an? Nun ja, erstens ist in Deutschland auch nicht alles so toll, wie es sein könnte. Klar, nachdem wir verheiratet waren, hat Evelyn am nächsten Tag sofort Visum und Arbeitserlaubnis bekommen. Aber erstens wollten wir (noch) nicht heiraten, sondern einfach nur zusammen leben, wie das deutsch-deutsche Paare halt auch dürfen. Und der Papierkram für die Heirat war auch nicht ohne, das Ganze ging zwar sehr zügig und stets korrekt über die Bühne, aber bis wir alle Papiere beglaubigt und übersetzt hatten, waren wir eine Stange Geld los. Zum Beispiel war der Name meiner Schwiegermutter auf zwei Dokumenten unterschiedlich angegeben. War nicht wirklich ein Problem, Evelyn hat im Beisein des Beamten eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben, daß es sich beide Male um Ihre Mutter handelt und fertig. Aber auf dieser Eidesstattlichen Versicherung hat der Beamte als Zeuge Unterschrieben und seinen Stempel draufgeklatscht, diese Amtshandlung hat uns irgendwas um die 60 Mark an Gebühren gekostet. Dafür konnte ich zu der Zeit einen Monat lang in der Mensa essen.

Außerdem hatte ich auch in Deutschland schon mal das "Vergnügen", arbeitslos zu sein, nachdem meinen Arbeitgeber der plötzliche dotCom-Tod ereilte. Die Besuche auf dem Arbeitsamt waren auch nicht wirklich sehr erbaulich. Zwar lief auch hier immer alles korrekt ab, ich kann keinem einen echten Vorwurf machen, wie da hier der Fall ist, aber irgendwie konnte ich meinem persönlichen Berater (oder wie der sich auch immer nannte) den Unterschied zwischen einem Softwareentwickler und einem Systemadministrator nicht wirklich erklären. Es hat schließlich beides mit Computern zu tun.
Und wenn ich die bedenke, wieviele Bewerbungen ich in Deutschland geschrieben habe, bevor ich mich schließlich Selbständig gemacht habe, weil alle nur befristete Projekte anboten, aber niemanden fest anstellen wollten, da war es hier lächerlich einfach, einen Job zu finden. Von der Steuererklärung mal ganz abgesehen. Hier hat man mir beim Vorstellungsgespräch gleich gesagt, wieviel ich netto verdiene. Nix mit unterschiedlichen Steuerklassen, Pendlerpauschale oder sonstigen Verrenkungen. Das läuft hier einfach nach dem Schema "Brutto minus x Prozent" und ferig.

Und es gibt hier noch eine paar Kleinigkeiten, die mir persönlich einfach gefallen:
Das Wetter! Im Moment haben wir irgendwas um die 20 Grad, nachts sinkt das Ganze auf ca 10 Grad und die reden hier alle von einem vorzeitigen Kälteeinbruch. Ich find's angenehm!
Die Einkaufsmöglichkeiten: Es gibt hier an fast jeder Ecke noch den Tante-Emma-Laden (Unsere Tante Emma heißt übrigens Clara) und es gibt kein(!) Ladenschlußgesetz. Das bedeutet, Clara hat bis 10 offen, einige Supermärkte sogar 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Hier kann man auch Sonntags einkaufen gehen, ohne den Tankstellen-Zuschlag zu bezahlen.
Das Land an sich ist großartig: In 5 Stunden bin ich in Acapulco, es gibt hier Wüsten, schneebedeckte Vulkane und vieles mehr.
Und nicht zuletzt ist Evelyn hier viel glücklicher als in Deutschland und streckt mir nachts nicht ihre eiskalten Füße ins Kreuz ;-)

Soviel also zum Warum. Ich hoffe, das kriegt jetzt keiner in den falschen Hals, ich wollte auf gar keinen Fall die beiden Länder, deren Bevölkerung, Sozialsysteme, Gesetze oder sonstwas miteinander vergleichen, sondern nur Tobi antworten, warum ich mir das alles antue.

Außerdem habe ich so etwas, das ich später mal meinen Enkeln an den langen, kalten und dunklen Winterabenden erzählen kann. Mist, hier hat es gar keine langen, kalten...

Mittwoch, November 10, 2004

CURP

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Der Behördenschwachsinn geht weiter. Wir haben versucht, herauszufinden, wo ich meine CURP bekomme und welche Papiere ich für den Antrag benötige. Migracion (Einwanderungsbehörde) sagt, ich muß mit dem Visum zur Gobernacion (Da bekommt der Mexikaner seine CURP), Gobernacion sagt, für Ausländer sind sie nicht zuständig, das macht Migracion oder die Krankenkasse, die Krankenkasse weiß von nichts. Lustigerweise sagen sowohl Migracion als auch Gobernacion, daß ich die CURP erst dann bekomme (und selbstverständlich immer beim jeweils anderen), wenn ich mein Visum habe, die nackte Arbeitserlaubnis taugt dazu nicht.

Und der Personalscheff besteht darauf, daß ich ohne CURP nicht anfangen kann. Meine Abteilung hat sich zwar schon mit ihm unterhalten, weil die natürlich schon interessiert sind, daß ich so früh wie möglich anfange, aber scheinbar sitzt er am längeren Hebel. Ohne CURP kein Arbeitsvertrag.

1| aha


Von: rigdenyjepo · 10.11.2004 um 17:56:42 Uhr

und ist CURP sehr ansteckend?


2| kopf hoch!


Von: Toby · 10.11.2004 um 22:42:34 Uhr

hey, bei sonem gequirlten schwachsinn hab ich null bock mehr auf ferne länder, wobei mexico sicher noch zu den zivilisierten gehört.
bin immer wieder erstaunt über deinen mut, durchzuhalten!

stell dir mal so ne scheiße in einem land wie tadschikistan vor.

also zähne zusammenbeißen und durch.
stay cool,
two fingers!

']['oby


3| Neuigkeiten ?!


Von: Jürgen Reiss · 15.11.2004 um 8:01:18 Uhr

Hallo Andreas,
ist ja eine interessante Seite - den Link dazu hat mir meine Mutter direkt aus Puebla geschickt.
> KOPF HOCH!
Du wirst schon noch die richtige Person finden & den Freifahrschein in das mex. Leben finden! : )

Könntest derweil meinen Eltern bei deren Computerproblemen helfen - gönn´dir einen schnellen
Erfolg - baut auf!!

"Die Hoffnung wird jeden Tag neu geboren.
Genau wie die Sonne jeden Tag eine neue Chance erhält."

Gruss,
Jürgen


[klick]


4| Andy ist selbst schuld!


Von: Christian · 24.11.2004 um 10:49:16 Uhr

Andy ist doch selbst Schuld! Haette er sich inzwischen richtig eingelebt, haette er sich das ganze Behoerdengerenne erspart: Er haette nur ein paar Pesoscheine beim ersten Amt wo er war dalassen brauchen und die Sache waere sofort ueber die Buehne gegangen.
Aber wie schon gesagt, der Behoerdenmarathon ist nix Mexico-spezifisches: Hat schon mal jemand versucht einen Führerschein in USA/Texas zu machen, ohne eine Sozialversicherungsnummer zu haben?

Mittwoch, November 03, 2004

Endlich ein Termin

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Ich war gerade auf der Migracion, um die Ausstellung meines Visums (das sogenannte FM3) zu beantragen. Das ganze Vorgeplänkel war ja nur die Autorisierung für die Ausstellung. Netterweise habe ich diesmal sogar gleich ein Datum bekommen: Am 15.11.2004, das ist Montag in einer Woche, bekomme ich endlich mein FM3! Damit muß ich dann meine CURP (diese seltsame Personennummer) beantragen, das ist auf einer anderen Behörde und geht angeblich sofort vonstatten.

Wir haben heute gefragt, ob ich diese CURP nicht auch vor dem FM3 beantragen kann, damit ich endlich arbeiten kann, weil es mir seltsam vorkommt, daß ich mit einer Mexikanerin verheiratet bin und trotzdem 3 Monate warten muß, bis ich endlich arbeiten kann. Das hatte ich auch schon anderen gegenüber erwähnt und bekam immer die Antwort, das ist halt so. Der Kerl heute schaut mich an, schaut meine Papiere an und sagt, daß das aus meinen Papieren nicht hervorgeht. Wir hätten unsere Ehe nicht nur auf dem Standesamt, sondern auch auf der Migracion eintragen lassen müssen, dann wäre das alles einfacher gewesen.

Ich weiß natürlich nicht, ob er sich besser auskennt, als die Typen, die meine Papiere vorher gesehen haben, zumal da immer eine Heiratsurkunde dabei war, aber das zeigt, wie sehr sich die Leute hier in ihrem Job auskennen. Wenn man in dem Laden 3 Leute fragt, wie lange z.B. irgendetwas dauert, bekommt man mindestens 4 verschiedene Antworten.

Die CURP bekomme ich übrigens nicht vor dem FM3, das heißt, ich werde wahrscheinlich zum ersten Dezember anfangen zu arbeiten :-(

Dienstag, November 02, 2004

Frust

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Wir waren also nochmal auf der Migracion. Dort hat man uns nochmal eine geschlagene Stunde warten lassen, bis ich dann an den Schalter gegangen bin und gefragt habe, wann ich endlich mein Papier, das man mir für heute morgen versprochen hat, bekomme. Auf die üblichen "Bitte nehmen Sie doch noch einen Moment Platz"-Abwimmelei habe ich mich nicht eingelassen, sondern bin einfach am Tresen stehen geblieben. Nach ein paar Minuten war das der Dame wohl zu blöd und sie sagte zu einem Kollegen in etwa ""Kannst Du dem Herrn mal bitte seine Papiere geben, die liegen da hinten auf dem Tisch, fehlt nur noch der Stempel". Der Kollege macht den Stempel drauf und langt mir einen Zettel rüber. Ich wußte erst gar nicht, was ich sagen soll. Da hock' ich den ganzen Vormittag da rum und der Scheiß-Zettel liegt da hinten und wartet nur darauf, daß einer einen Drecks-Stempel draufklatscht. Ich kann's immer noch nicht fassen.

Und dann die große Überraschung: Das ist kein Visum. Das ist die Autorisierung, mir ein Visum auszustellen. Damit muß ich zur Visums- Ausgabestelle und die stellen mir dann ein Visum aus. Das dauert so etwa 5-10 Tage. Heute hatte die dummerweise gerade geschlossen, blöd, daß ich den Schrieb erst so spät abgeholt habe. [Hier gehört ein zynisch grinsender Smylie hin]

Außerdem muß ich ja erst noch die 1600 Peso bezahlen, die das Ausstellen des Visums kostet. Das sind über 100 Euro.

Netterweise ist die Migracion jetzt fein raus, mit der Autorisierung hab' ich automatisch die Erlaubnis zu arbeiten. Blöd nur, daß meine Sozialversicherungsnummer mit dem Visum kommt und ohne die kann (oder will, ist mir jetzt auch egal) mein Arbeitgeber mich nicht einstellen. Das heißt also, daß ich auch nicht zum 1. November anfangen werde zu arbeiten und da nächste Woche hier Dienstag Feiertag ist, bezweifle ich, daß es mit dem 15. November klappt.

Langsam aber sicher macht sich hier Frust breit. Ich will hier keine Sozialhilfe beantragen oder sonstwie irgendetwas geschenkt bekommen, sondern lediglich mit meiner Frau zusammen leben und aus eben diesem Grunde ein bischen arbeiten. Ist das denn so schwer zu verstehen?

Und wieder die Migracion

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Ich komme gerade von der Migracion. Man hatte uns ja mein Visum für heute versprochen. Aber heute heißt ja nicht heute gleich nach Eröffnung des Ladens. "Kommen Sie doch bitte um ein Uhr wieder." So ein blöder Saftladen! Ich frage mich, wie das Leute machen, die nicht über genügend finanzielle Reserven verfügen. Wenn mir die Kohle ausgeht, muß ich
theoretisch in mein Heimatland zurück, weil mich diese Armleuchter nicht arbeiten lassen. Sag mir nochmal einer, die Deutschen hätten was gegen Ausländer. Wenigstens kriegt in D jeder, der eine Heiratsurkunde hat, ein Visum und eine Arbeitserlaubnis. Und zwar am selben Tag und ohne den ganzen Papierkram, den sie hier haben wollen. Zumindest war das so, als wir den Kram für Evelyn brauchten.

Dienstag, Oktober 26, 2004

Unser neues Auto

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Wir haben uns ein Auto gekauft. Einen Dodge Ramcharger von 1989, ein echtes Monster. Ich würde hier ja gerne mit Zahlen protzen, aber leider gibt es hier keinen detaillierten Fahrzeug-Schein bzw. -Brief mit Angaben zu Leistung und Massen. Und das bischen Fahrzeugschein, das wir haben, ist auch noch falsch, laut dem haben wir nämlich einen Pick-Up mit drei Sitzen gekauft. Auf alle Fälle hat der Motor 8 Zylinder (die hab' ich selbst gezählt), hat über 5 Liter Hubraum (diverse Quellen im Netz sprechen von 5,2 oder 5,9 liter) und leistet irgendwas um die 170 PS. Leider bleibt recht viel von dieser Leistung im Automatik-Getriebe bzw dessen Wandler hängen und das was durchkommt, reicht gerade, um die zweieinhalb Tonnen des Gefährtes in Bewegung zu setzen. Na gut, ganz so schlimm ist es nicht, man kann das Teil recht flott bewegen, vor allem die Feredung überrascht mich immer wieder, aber dafür ist halt auch der Verbrauch recht hoch. Die ersten 80 Liter Sprit waren nach 300km alle. Was ein Glück, dass der Sprit hier nur knapp einen halben Euro kostet.

Der Umstieg von unserem kleinen Zweisitzer zu diesem Monster ist natürlich recht heftig, im Dodge haben auf der Vorderbank drei Personen nebeneinander bequem Platz, dementsprechend riesig ist das Ding von aussen. Auf dem Parkplatz sehen "normale" Autos daneben irgendwie klein aus.

Das wir uns für den Dodge entschieden haben, hat mehrere Gründe:

Erstens will ich so oft es geht am Wochenende raus aus der Stadt. Und da passt halt in den Dodge mehr rein (Campingausrüstung etc.), als in einen Golf, notfalls kann man darin auch mal pennen. Ausserdem ist der Verkehr hier etwas anders, als in Deutschland. Zwar gibt es auch hier Regeln, aber erstens kennt die hier kaum jemand und zweitens hält sich auch kaum jemand dran. Ich weiss beispielsweise immer noch nicht, wie man hier eigentlich einen Führerschein bekommt. Fahrschulen gibt es hier definitiv keine und jeder, den ich bisher gefragt habe, hat dem Mensch auf der Führerscheinstelle halt ein Trinkgeld gegeben, und dann hat der keine Fragen gestellt. Und entsprechend chaotisch ist hier der Verkehr. Am Tage ist das Ganze noch recht harmlos, da ist der Verkehr so dicht, dass man die meiste Zeit sowieso steht, aber Nachts gibt es dann doch den ein oder anderen, der mit 100 km/h durch die Stadt heizt. Und an rote Ampeln hält sich hier auch kaum jemand. Man hält kurz an, schaut ob was kommt und fährt drüber. Oder die ganz schlauen hupen kurz und brettern einfach so drüber. Insgesamt passen die Leute hier zwar mehr auf, als in Deutschland, weil jeder weiss, dass keiner die Regeln kennt und ausserdem kaum einer hier eine Haftpflicht hat. Das heisst, es nützt mir im Zweifelsfall nichts, dass ich Vorfahrt hatte, wenn der, der mir mein Auto verbeult ein armer Schlucker ist. Aber es gibt halt auch die Ausnahmen, und die machen mir, ehrlich gesagt, Angst. Das ist wohl der eigentliche Grund, weshalb es so ein Monster sein muss.

Das Argument der billigen KFZ-Steuer (die richtet sich hier nach dem Zeitwert des Fahrzeugs) zieht bei dem Spritverbrauch wohl nicht wirklich.

1| Zu viel!


Von: Tobvy · 27.10.2004 um 1:24:30 Uhr

bin mal wieder da und staune über die ämter.
dann aber der dodge:
ich hatte mal einen von der us-army, der verbrauchte 23l/100km - das ist definitiv zuviel!
mein kumpel, der jahre später einen hegte, kam mit 16l/100km zurande!
unsere ex-army-kisten hatten beide permanenten 4WD, und diener sieht eher nach RWD aus.
da MUß weniger machbar sein!
vergaser läßt sich sicher einstellen oder überarbeiten; beim einspritzer weiß ich auf die schnelle nix, den gab es bei den 77/78er modellen nicht.
gruß aus kiel!


[toby]


2| Stimmt!


Von: Andreas Bohn · 28.10.2004 um 21:40:43 Uhr

Hi Toby!
Klar, da ist einiges an Einsparpotential drin. Der Luftfilter ist beispielsweise total verdreckt, der wird am Wochenende gewechselt und am Vergaser klemmt irgendwas, im kalten Zustand springt die Kiste kaum an. Leider hab' ich von der Technik an sich nicht wirklich viel Ahnung, sonst würde ich selbst mal versuchen, das Ding zu zerlegen, aber so muss ich warten, bis der Mechaniker mal Zeit hat. Und die Zündkerzen werd' ich auch gleich noch wechseln lassen, das sind sicher noch die Ersten.
Das Problem mit den Mechanikern hier ist, dass sich jeder "Mecanico" nennen darf, egal, ob er einen Vergaser reinigen kann, oder ob er nur reinspuckt, weil sein Grossvater das auch so gemacht hat. Und die, die nachweisslich einen guten Ruf haben, haben ewig lange Wartelisten :-(

Aber sobald das erledigt ist und wir mal eine längere Ausfahrt gemacht haben, werde ich wieder berichten.

Nur zwecks der Vollständigkeit: Die Kiste hat soweit ich weiss keinen 4WD.

Mittwoch, Oktober 20, 2004

Ein Lichtblick in der Einwanderungsbehörde

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Heute waren wir mal wieder auf der Migracion. (Wieso nur kommt mir der Satz so bekannt vor?)


Mittwoch ist Sprechstunde, da kann man seinen Fall mit dem Abteilungsleiter besprechen, wenn man Probleme mit dem Beamten hat, oder sonst irgendein dringendes Anliegen. Nach nur einer Stunde Warten wurden wir auch schon angehört. Also haben wir eben erzählt, das mein Arbeitgeber mich dringend benötigt und ob das mit dem Visum nicht doch bis zum 1. November machbar ist. Klar, sagt die Dame, am 29.10. könnt Ihr das Ding abholen. Der nächste Bitte.


Irgendwie bin ich jetzt doch geplättet. War das jetzt tatsächlich ernst gemeint, oder wird jeder so abgewimmelt? Mal sehen, nächste Woche werden wir es erfahren...

Bankomat und Fernsehkabel

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Unsere Bank hat mittlerweile reagiert und uns die Kohle zurücküberwiesen. Es steht noch "unter Vorbehalt" neben der Überweisung, mal sehen, ab wann die Kohle tatsächlich wieder uns gehört.


Die Fernsehkabelfirma hat auf meinen Anruf reagiert. Ich hatte die Situation auf deren Anrufbeantworter geschildert und um Rückruf gebeten. Ich wurde auch zurückgerufen, mit der Bitte, doch nochmal anzurufen, um mein Problem zu schildern. Wollen die eine Skizze, oder was?

Freitag, Oktober 15, 2004

Das Fernsehkabel

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Ich hatte leider vergessen, das Fernsehkabel abzumelden. Ist aber kein Problem, dachte ich, die Kabelgesellschaft hat eine Internetseite, auf der kann man die Einzugsermächtigung widerrufen, also hab' ich das getan. Eine Bestätigung gab's dafür übrigens keine. Und prompt haben die Heinis mir zum ersten Oktober wieder 13,50 abgezogen. Also hab' ich eine eMail geschrieben und eine Woche gewartet. Tat sich nix. Also hab' ich am Montag angerufen. Die Rechnungsabteilung sagt, die Kabelfirma, für die sie die Abrechnung macht, hat einen Vertrag mit mir bis Ende November und solange ziehen sie ein. Wenn ich rückbuchen lasse -> Anwalt. Aber ich soll doch bei der Kabelfirma anrufen, mit der ich den Vertrag habe. Gesagt, getan. Erst zwei Minuten Warteschleife (Der nächste freie Telefonist ist für sie reserviert), dann die Ansage, daß doch kein Telefonist frei ist und deshalb wird zum Anrufbeantworter umgeleitet. Gut, laß ich halt da mein Sprüchlein ab und bitte um Rückruf. Und ratet mal, was passiert ist. Eben: nix! Schon bewundernswert, wie hartnäckig die ihre Kunden ignorieren. Irgendwie juckt es mich schon, die Kohle rückbuchen zu lassen, nur um zu sehen, ob sie denn wenigstens darauf reagieren. Wahrscheinlich schon.

Der Bankomat

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Am Sonntag ist mir etwas weniger Lustiges passiert. Ich wollte Geld aus dem Bankomaten ziehen, also auf zur Bank, Karte in das Ding, Geheimnummer eingeben, Betrag wählen und warten. Erst ist mal eine ganze Weile nix passiert. Dann sagt mir der Automat, daß meine Bank nicht antwortet und er mir deshalb kein Geld geben kann.

Das kam vorher schonmal vor, also hab' ich mir nix dabei gedacht, die Karte eben nochmal rein, Geheimnummer, Betrag, warten. Wieder nix. Gut, dachte ich mir, vielleicht hat ja die Putzfrau den Stecker aus dem Ding gezogen, versuch ich halt den Aparat daneben. Gleiches Spiel, gleiches Ergebnis. Wieder nix mit Bargeld.

Auch kein Problem, versuch' ich's morgen halt nochmal und bezahle so lange mit der Kreditkarte.

Die fette Überraschung dann am Montag morgen, beim Blick ins Online-Banking. Laut der Kontoübersicht hatte ich tatsächlich am Sonntag abend an besagtem Bankomaten 2000 Peso abgehoben. Schluck! Ich hatte dreimal versucht, 2000 Peso abzuheben, aber definitiv kein Bargeld bekommen. Also gleich die Bank in Deutschland angerufen, die meinten, wenn das so stimmt, wie ich das erzähle, bekomme ich die Kohle natürlich wieder, sowas kann schon mal vorkommen. Aber die Überprüfung wird wohl zwei Wochen dauern, da das ja im Ausland passiert ist. Prima. Im Warten hab' ich ja mittlerweile Erfahrung.

Einwanderungsbehörde die Zweite

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Letzten Mittwoch habe ich endlich meine Papiere auf der Migracion abgegeben. Und es hat uns wieder diesen seltsamen, unsympatischen Typen getroffen. Der Kerl ist mehr als seltsam. Vor uns war einer, der einen ganzen Stapel Anträge abgegeben hat, scheinbar von einer Firma, die ihre Mitarbeiter im Ausland rekrutiert. Dem wurde gesagt, die Anträge dauern 2-3 Wochen. Dann kamen wir an die Reihe. Der Typ kuckt uns an, nimmt die Papiere entgegen, steht auf, dreht sich um und schiebt drei Minuten lang Papierstapel auf einer Ablage hin und her. Dann dreht er sich wieder zu uns um, grinst doof, sagt kurz Entschuldigung und macht endlich mit meinen Papieren weiter. Ich weiß nicht, ob sie dem Kerl versehentlich das Gehirn durch zwei aufgeweichte Brötchen ersetzt haben, oder ob er uns einfach nur zeigen wollte, daß er der Scheff ist, der uns warten lassen kann. Und wenn, dann verstehe ich nicht warum. Ich habe mich ihm gegenüber immer korrekt verhalten, obwohl ich ihn nur für seine unsympathische Art eigentlich gerne mit seiner häßlichen Krawatte erwürgen würde. Auf meine Frage, wie lange das jetzt dauert, sagt er "zwei bis drei... Äh, ein bis anderthalb Monate". Weiß der Geier, ob das wieder ein Versuch war, Kohle zu kassieren. Vielleicht ist er auch tatsächlich nur doof.

Wie auch immer, jetzt heißt es warten. Zwischenzeitlich trudeln hier die Empfehlungsschreiben für meinen Arbeitgeber ein, vielen Dank an dieser Stelle, d.h. ich hab' dann auch alle Papiere zusammen, die der Personalmensch von mir verlangt, so daß ich hoffentlich bald anfangen kann, zu arbeiten.

Freitag, Oktober 01, 2004

Von Personalabteilungen und Einwanderungsbehörden

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Am Montag hatte ich endlich meinen Termin bei der Personalabteilung meines zukünftigen Arbeitgebers. Das war eine tolle Überaschung. Der Typ war recht freundlich, nahm sich aber überaus wichtig. Er braucht einige Papiere von mir. Zum Beispiel eine Geburtsurkunde. Und mein Diplomzeugnis. Außerdem zwei Empfehlungsschreiben (weiß der Geier wofür, schließlich wollte mich die Abteilungsleiterin auch ohne besondere Empfehlung) und als krönender Abschluß eine Bescheinigung, daß ich nicht mehr vom mexikanischen Militär zum Wehrdienst eingezogen werde. Die würden mich nicht mal nehmen, wenn ich mich freiwillig melden würde.

Der Oberhammer kam dann am Dienstag. Wir waren auf der Migracion (Einwanderungsbehörde) um mein Visum zu beantragen. Der Typ am Schalter war einer von den weniger sympatischen, er hat uns so richtig spüren lassen, daß er einen tollen ruhigen Tag haben könnte, wenn wir ihn nicht dabei stören würden. Zuerst bemängelte er pingelig ein paar Kleinigkeiten, dann fiel ihm auf, daß mir in dem Schreiben von meinem Arbeitgeber eine Stelle als Software-Ingenieur angeboten wird. Da müsse ich doch erstmal nachweisen, daß ich auch Ingenieur bin. Und das geht nicht einfach so mit meinem deutschen Diplom, ich muß das hier anerkennen lassen und eventuell einige Prüfungen ablegen. Das ganze Prozedere dauert knapp ein halbes Jahr. Übrigens darf ich so lange natürlich nicht arbeiten, erst wenn ich mein Visum habe. Da kam ich auf die Frage, wie lange den die Sache mit dem Visum überhaupt dauert, natürlich vorausgesetzt, ich bringe alle papiere bei. Oh, das kann dauern. So ein, anderthalb, manchmal auch zwei Monate. Ich hätte den Kerl am liebsten erwürgt. Mir wurde der Typ einfach zuviel, ich fing ziemlich sauer an, meinen Papierhaufen zusammenzupacken, da wurde der Kerl plötzlich freundlich, gab uns den Tip, aus dem Ingenieur in dem Brief einen Techniker zu machen, dann akzeptiert er auch das deutsche Diplom und anschließend hat er gewissenhaft alle Papiere überprüft und nichts mehr zu bemängeln gehabt.

Irgendwie erschien uns der Typ komisch, deshalb sind wir am nächsten Tag nochmal hin und haben bei der Information gefragt, wie lange das den dauert. Etwa 15 bis 20 Arbeitstage. Also wollte uns der Typ vom Dienstag Angst machen, in der Hoffnung, wir bieten ihm eine "Mordida" an, damit es schneller geht. Leider ist es hier unter den Staatsdienern eine verbreitete Sitte, sich zügiges Arbeiten extra bezahlen zu lassen.

Am Dienstag hab' ich dann den nächsten Termin, mal sehen was daraus wird. Hoffentlich schaffen wir das auf den 1. November.

Donnerstag, September 30, 2004

Kurzurlaub

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Da ich ja zum 1. Oktober anfangen sollte zu arbeiten, wollten wir vorher noch eine Woche Urlaub einlegen.

Also fuhren wir letzten Montag nach Tula, eine kleinere Stadt im Norden von Mexico-Stadt. Wir kamen dort Nachmittags an, fanden recht schnell eine Bleibe für die Nacht und fragten uns zum Bus zu den Tolteken-Ruinen durch. Die Leute waren recht nett und der Busfahrer hat uns dann auch an den Ruinen abgesetzt (ist hier nicht üblich, man muß als Passagier wissen, wo man raus will und das dann lautstark kundtun). Was uns niemand gesagt hatte, war, daß die Ruinen Montags geschlossen sind und an den sonstigen Tagen um 17:00 schließen. Und so standen wir Montag abend um 17:30 von dem Tor der Ruinen und warteten auf den Bus zurück in die Stadt. Also haben wir uns halt den Zocalo (das ist der Platz, den hier eigentlich jede Stadt im Zentrum hat) und die Kirche angeschaut. Die wurde von den Spaniern schon recht früh erbaut und hat was von einer Festung. Scheinbar hatten die damals Angst vor den Eingeborenen.

Am Dienstag haben wir es dann nochmal bei den Ruinen probiert und wurden dann auch prompt eingelassen. Toll fand ich die große Kakteen, die in der ganzen Anlage wachsen, und natürlich auch die Pyramiden. Am berühmtesten sind wohl die "Giganten von Tula", ca. 5 Meter hohe Statuen, die wohl mal die Decke des Palastes, der auf der Pyramide stand, trugen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist ihr momentaner Standort nicht der ursprüngliche, sondern sie wurden von ihren Entdeckern recht wahllos dort in zwei Reihen aufgestellt.

Nachmittags haben wir uns dann auf den Weg nach Ixmiquilpan gemacht, um von dort weiter nach Tolantongo zu fahren. In Ixmiquilpan gibt es mehrere Busbahnhöfe, also haben wir uns zu dem durchgefragt, von dem aus der Kombi nach Tolantongo fährt. Und auch dort waren alle sehr freundlich und haben uns auch genau gezeigt, wo der Kombi gleich ankommen müßte (Ya no debe de tardarse). Nach einer Stunde Warterei haben wir dann nochmal gefragt und endlich jemanden gefunden, der uns gesagt hat, daß der Kombi morgens aus Tolantongo kommt und um ein Uhr wieder zurückfährt. Und nur wenn Nachmittags nochmal mehr als drei Personen aus Tolantongo in die Zivilisation wollen, gibt es auch eine Fahrt am Nachmittag. Und am Wochenende, wenn viele Leute da hin wollen, sind sogar mehrere Kombis parallel im Einsatz. Das half uns alles nix, wir hatten die Wahl, ein Taxi zu nehmen oder in Ixmiquilpan zu übernachten.

Also haben wir einen Taxifahrer gefragt, wieviel er für die Fahrt nimmt (das sind immerhin 45km), der wollte 280 Peso, wir boten 250 an und er meinte, das reicht auch. Auf dem Weg haben wir uns ein wenig mit ihm unterhalten und als er hörte, daß ich noch nie Pulque probiert habe, hat er uns angeboten, an einem der Häuser zu halten, wo sie frischen Pulque verkaufen. Pulque ist wohl sowas wie ein Most, allerdings nicht aus Früchten, sondern aus Agaven. Irgendwie werden die Kakteen entsaftet und der Saft wird dann rumstehen lassen, bis er zu gären anfängt. Ich fand den Geschmack irgendwie sehr seltsam, eigentlich recht bitter, aber der Taxifahrer hat mir vesichert, das zweite Glas würde besser schmecken. Das haben wir aber nicht ausprobiert, sondern sind weitergefahren. Irgendwann hörte dann die Asphalt-Decke auf und wir befanden uns auf einer unbefestigten Serpentinen-Strecke in ein tiefes Tal. Die Abfahrt war wirklich abenteuerlich. Unten im Tal fließt ein Fluß, der zum Teil aus einer Thermalquelle gespeist wird und entsprechen ist das Wasser ca 30 Grad warm. Außerdem gibt es dort ein Hotel mit Campingplatz und Thermalbad und sonst eigentlich nichts. Die Landschaft ist absolut großartig, es ist den ganzen Tag angenehm ruhig und im warmen Wasser läßt es sich prima entspannen. Eigentlich gibt es auch noch eine Höhle zu besichtigen, die im Moment aber wegen einem Einsturz leider bis auf weiteres (wahrscheinlich Dezember) geschlossen ist.

Abends fand ich es besonders eindruckvoll, wie schnell es im Tal Dunkel wird. Wenn man dann hoch über die Berge schaut, sieht man, daß es "draußen" noch hell ist, während im Tal sich die Fledermäuse bereits aus ihren Höhlen trauen und die Glühwürmchen anfangen zu blinken.

Der Ort ist wirklich zu empfehlen, einzig die Verkehrsanbindung ist etwas schwierig, wenn man kein eigenes Auto mitbringt. Aber das rettet den Ort wahrscheinlich davor, überlaufen zu werden. Was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, sind die vielen Mülleimer, die überall rumstehen und entsprechend wenig wird in die Landschaft gemüllt. Das ist hier leider eher die Ausnahme.

Nach eineinhalb Tagen sind wir dann weiter nach Atotonilco, wo es ebenfalls ein Thermalbad gibt. Das hat mir allerdings nicht so sehr gefallen, weil der Ort doch bekannter und damit überlaufener ist, außerdem hat das Thermalwasser dort etwa 40 Grad, das ist mir eine Spur zu warm, zumal ja das Wetter alles andere als kalt ist, so daß man eigentlich eher eine Abkühlung als eine Erwärmung braucht. Und das warme Wasser brennt sehr unangenehm auf der Haut, wenn man einen Sonnenbrand hat.

Und so sind wir dann am Samstag wieder nach Hause gefahren und haben uns dabei vom Busfahrer bescheißen lassen. Das ist aber eine andere Geschichte, die gibt's später mal.

1| Schön da!


Von: Toby · 30.09.2004 um 19:38:59 Uhr

Tolle Landschaften!
Viel Glyck im neuen Job!


2| Danke


Von: Andreas Bohn · 01.10.2004 um 5:34:05 Uhr

Das mit dem Job wird leider noch ein Weilchen dauern, siehe nächsten Eintrag.


3| 


Von: Kristenn · 03.10.2004 um 18:06:21 Uhr

Tolle Bilder! Bei uns hat es letzte Woch nicht mal 10° gehabt...
Danke schön für die frischen Nachrichten.
Eines Tages werde ich es auch schafen Euch Bilder zu schicken...

Dienstag, September 14, 2004

Hautausschlag

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Evelyn hatte letzten Samstag einen seltsamen, fiesen Hautausschlag an den Beinen. Sie war beim Arzt, der meinte, es wäre eine Vergiftung und hat ihr Cortisonspritzen, ein Antihystamenicum (irgendwas gegen Allergien) und 'ne Salbe verschrieben. Am Freitag war sie dann wieder fit.

Am Samstag morgen hatte ich plötzlich diesen Ausschlag an den Armen. Also sind wir zu einem anderen Arzt, den uns die Nachbarn empfohlen hatten. Der war recht nett, meinte, das wäre was allergisches und daß wir das hintereinander haben wäre Zufall. Ich bräuchte nur ein Antihystamenicum zu nehmen und dann geht das wieder weg. Keine Panik.
Am Sonntag hatte ich das am ganzen Körper und es hat dermaßen gejuckt, daß wir ins Krankenhaus hier um die Ecke gegangen sind, weil der Arzt nicht erreichbar war, klar, war ja Sonntag. Im Krankenhaus lustiges Rätselraten: Fischvergiftung: Nö, mein letzter Fisch war ein Fischstäbchen in Alemania. Sonnenallergie: Da Evelyn im Bett lag, war ich auch nicht viel draußen. Nachdem ich dreimal darauf hingewießen hatte, daß meine Frau das Gleiche hatte und ob es nicht doch vielleicht Röteln, Masern, Tollwut oder sonstwas Ansteckendes sein könnte, haben sich die Ärzte darauf geeinigt, daß meine Frau sich mit irgendwelchen Bakterien vergiftet hat (ich glaub's immer noch nicht, die hatte nämlich keinerlei Durchfall oder sonstwas vergiftungsmäßiges) und mir diese Killerbakterien irgendwie (Augengezwinker und blödes Gegrinse) übertragen hat. Leg dich mal da hin, wir probieren mal was aus. Und ruck- zuck hatte ich 800mg Hydrocortisol intravenös intus, jetzt bleibst du da 'ne halbe Stunde liegen und dann sehen wir, ob's beser wird. In der Tat, es wurde besser, ich durfte wieder gehen und nach 2 Stunden war der Ausschlag komplett weg. Dummerweise sehe ich seit Montag morgen aus wie Elvis an seinen letzten Tagen, total aufgequollen, ich kann kaum die Hand zur Faust ballen und dementsprechend schwierig ist das Tippen mit diesen Wurstfingern.
Außerdem tun mir sämtliche Gelenke weh. Ich hoffe, daß das bis morgen besser wird.

1|  Hautausschlag


Von: Christian · 19.09.2004 um 18:04:20 Uhr

Meine Diagnose zum Hautausschlag: Krätze! (oder vielleicht auch Flöhe). Mal die Betten auskochen ;-)



2| 


Von: Andreas Bohn · 29.09.2004 um 23:26:44 Uhr

Die ganzen Betten? Mit Matratze und Rost, oder wie? Im Ernst: An Tierchen dachte ich auch schon, aber dann müßten wir ja irgendwelche Biss-Stellen haben. Und zwischenzeitlich ist der Ausschlag weg und wir liegen immer noch im selben Bett ;-)

Übrigens: Sind sie das, Herr B.?


3| Cortison


Von: Toby · 30.09.2004 um 19:21:02 Uhr

*klugscheißmodus an*

viel trinken nach der gabe von cortison!!!
mindestenz 3-4liter am tag. lieber mehr.
das entschlackt den körper wieder von den wassereinlagerungen durchs cortison.
und zwar sofort, sonst haste laaange gut davon und führt zu einem bleibenden mondgesicht und/oder etc.!
kenn das von meinen behandlungen akuter schübe bei ms.

*klugscheißmodus aus*


4| 


Von:  · 30.09.2004 um 19:32:11 Uhr

ach mist, kuk doch selber!


Donnerstag, September 09, 2004

Man on Fire

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Mittwochs kostet Kino hier nur 25 Peso Eintritt (knapp 2 Euro), also waren wir gestern im Kino. Unsere Wahl fiel auf Man on Fire, ein Film der im Vorfeld hier schon für viel Wirbel gesorgt hat. Er spielt nämlich in Mexico-Stadt und zeigt die Stadt nicht gerade von ihrer schönsten Seite. Es geht um die Problematik der Entführungen und laut Film sind in dieses lukrative Geschäft auch Polizisten bis in die obere Etage verwickelt.
In einem Interview hat der Regisseur übrigens behauptet, der Film ist reine Fiktion, er hat die Stadt ausgewählt, weil er sie mag und überhaupt sei New York viel gefährlicher.
Der Film an sich ist eher durchschnittlich, mir persönlich gefiel die erste Hälfte, danach wird die Story leider total dämlich. Aber der Film bietet viele Aufnahmen dieser Stadt und wenn er auch nicht gerade das Alltagsleben hier zeigt, das was er zeigt ist authentisch.
Wenn man sich also ein bischen was von Mexico-Stadt anschauen will, kann man sich den Film tatsächlich antun. In D allerdings erst ab dem 30.9., wenn ich das richtig im Kopf habe. Synchronisation dauert halt.
Hier kriegt man die Filme zwar früher zu sehen, dafür muß man Untertitel lesen. Find' ich persönlich eher weniger toll, ich kann mich dann nicht so auf's Bild konzentrieren, wenn ich auch noch Spanisch lesen muß.

Dienstag, September 07, 2004

Visum

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Am Freitag waren wir auf der Migracion, zwecks meinem Visum. Es ist hier in Mexico nicht wie in Deutschland, daß die Ehe mit einem/r Einheimischen automatisch das Recht auf ein Visum mit sich bringt. Man muß hier auch nachweisen, daß man über die notwendigen finanziellen Möglichkeiten verfügt, hier leben zu können. Außerdem gibt es unterschiedliche Visaarten, je nach Tätigkeit des Ausländers.
So wollten wir zunächst ein Visum als "von einem mexikanischen Staatsbürger Abhängigen" beantragen, da aber Evelyn auch noch keinen Job (und somit keinen Einkommensnachweis) hat, geht das nur, wenn wir auch noch einen Einkommensnachweis ihrer Mutter und eine formale Erklärung, daß sie uns unterstützen wird, mitbringen.
Gemeinerweise muß ich mein Visum bei jedem Wechsel der Tätigkeit umschreiben lassen, was mich jedesmal eine Menge Zeit und ca 40 Euro kostet. Deshalb laß ich das mit dem "Abhängigen-Visum" erstmal sein.
Gestern hab' ich dann zwecks dem Visum beim "Finanzministerium" (ich weiß immer noch nicht, wie die genau Bezeichnung des Ladens ist) angerufen, die werden die notwendigen Papiere vorbereiten, damit ich gleich ein Visum als Arbeiter beantragen kann, dann kann ich mit das Umschreiben sparen.
Der Anfangstermin hat sich übrigens auf den ersten Oktober verschoben. Ich bin ja mal gespannt...
Gestern hat mich eine Consulting-Firma, bei der ich mich beworben hatte, angerufen, ob ich noch verfügbar bin, sie hätten da ein Projekt. Und letze Woche hat sich jemand auf meine Anzeige im Internet gemeldet. Also wenigstens gibt es Arbeit, für den Fall, daß die Finanz-Heinis sich in ihrem Papierkram verheddern.

Mittwoch, September 01, 2004

Ich hab' einen Job !

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Ich hab' einen Job! Und ich hatte sogar die Auswahl zwischen zwei Stellen, die mich beide interessiert haben! Der Reihe nach:

Ich hatte auf eigene Faust im Internet in einer Stellenbörse gesucht und mehrere Bewerbungen verschickt. Und eine Firma aus Cuernavaca hat tatsächlich geantwortet und mich auf ein Vorstellungsgespräch eingeladen.
Die Firma ist relativ Jung, zum einen existieren sie erst seit 3 Jahren, zum anderen liegt das Durchschnittsalter der Mitarbeiter irgendwo knapp unter 30. Sie entwickeln Softwaresysteme für Seehäfen bzw verbinden deren bestehende Systeme mittels Webservices miteinander. Das klingt technisch anspruchsvoll und die Leute haben Ahnung von dem was sie machen. Außerdem gefällt mir die Stadt Cuernavaca, erstens ist sie kleiner als Mexico-Stadt (nicht wirklich verwunderlich) und hat ein sehr angenehmes, heißes, aber trockenes Klima. Man nennt sie auch "die Stadt des ewigen Frühlings". Außerdem laufen die Entwickler dort in Jeans und T-Shirt rum, was meinem persönlichen Kleidungsstil sehr entgegenkommt.
Die Bezahlung liegt natürlich unter dem Niveau von Mexico-Stadt, zumal das Leben in Cuernavaca auch etwas günstiger ist, allerdings wird jeden zweiten Samstag ein halber Tag gearbeitet und es gibt nur eine Woche Urlaub pro Jahr.

Und schließlich hat sich doch noch ein Termin im zentralen Rechenzentrum des Steuerwesens (oder wie man das auch übersetzen mag) gefunden. Die wollen mit mehreren Teams in Java verschiedene Projekte entwickeln, dazu sollen Prozesse entwickelt, Schulungsunterlagen erstellt und die Leute geschult werden. Klingt auch nicht schlecht, außerdem bietet der Laden, alleine wegen seiner Größe mehr Chancen für die Zukunft. Ich muß mir da zwar eine Krawatte umbinden, aber dafür bezahlen sie sehr gut und bieten 3 Wochen Urlaub, freie Wochenenden und viele andere nette Vergünstigungen.

Aus diesem Grunde werden wir erstmal hier in Mexico-Stadt bleiben. Irgendwo hab' ich vor kurzem gelesen, daß man sie "Ciudad de la esperanza", also "Stadt der Hoffnung" nennt. Da fallen mir jede Menge zynischer Kommentare dazu ein, die ich besser für mich behalte ;-)

Allerdings hat sich die Stadt in den letzte Jahren auch verändert, und zwar zum Positiven. Sie ist nicht mehr ganz so schmuddelig und auch nicht mehr so gefährlich, die Regierung tut einiges, um das Leben in der Stadt angenehmer zu gestalten, was bei über 20 Millionen Einwohnern nicht gerade einfach ist.

Zurück zum Thema: Ich werde also wahrscheinlich (so genau weiß man das noch nicht, wegen dem ganzen Papierkram) zum 15.9. meinen neuen Job antreten.

Montag, August 30, 2004

Spam

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Auswandern schützt auch nicht vor Spam. Wie auch, wenn man die eMail-Adresse mitnimmt. Heute hab' ich mal eine der unfreiwillig komischen Spams erwischt. Es ist die übliche Mail aus Nigeria, diesmal aber mit deutscher Übersetzung. Und die ist Klasse:

ZU HÄNDEN: SIR/MADAM,

DIES KÖNNTE ES FÜR IRGENDEINE UNANNEHMLICHKEIT LEID TUN ZU IHNEN.

ICH BIN HERR JACKSON GAIUS OBASEKI, EHEMALIGE GRUPPE, DIE ZURECHTKOMMT, DIREKTOR VON DER NIGERISCHEN NATIONALEN PETROLEUM-FIRMA (NNPC), WELTGESUNDHEITSORGANISATION IST NUR VON DER GOVERNMENT PENSIONIERT WORDEN.

ES IST NICHT MÖGLICH FÜR MICH, AUS DEM COUNTRY ZU REISEN JETZT. DAS IST, WARUM ICH SIE VERSTÄNDIGE, UM ZU ERHALTEN UND ZU INVESTIEREN, $32 MILLIONEN USD MEINES BEHALF.

DIESES GELD WURDE UNS DURCH EIN ÖL-UNTERNEHMEN BEKOMMEN UNTERNAHM IN MEINEN TAGEN IN BÜRO BEI DEM EXPORT-TERMINAL, UND, ALS EIN VERGANGENER REGIERUNGS-BEAMTER, ES IST NICHT MÖGLICH FÜR MICH UM DIESEN GELDBETRAG FÜR SICHERHEIT HIER ZU BEHALTEN ZWECK.

WENN SIE BEREIT SIND, DIESE TRANSAKTION BITTE ZU HANDHABEN, ANTWORTEN SIE SO SCHNELL WIE MÖGLICH.

AN DEM SCHLUß DIESER TRANSACTION werden 30% FÜR es sein SIE vertreiben sich, 5% werden FÜR AUSGABEN sein, UND 65% werden FÜR es sein ICH, DER INVESTIERT WERDEN WERDE UND VON IHNEN AUF ES GELEITET WERDEN WERDE, MEIN NAME.

ICH FREUE MICH DARAUF, IHRE SCHNELLE ANTWORT ZU
ERHALTEN.

BESTE GRÜßE,

HERR JACKSON GAIUS OBESEKI.

Alles in allem scheint der Babelfisch also noch nicht ganz ausgereift :-)

1| Jackson Gaius Obaseki


Von: Toby · 08.09.2004 um 16:52:43 Uhr

den hab ich grad versucht, auf die schippe zu nehmen.
schau mal bei D`Hansti unter AKTUELL!. da hab ich ihn verlinkt, den sack. nun schreibt er aber seit einer woche nicht mehr.
ob ihm sein übersetzunxprogramm abgekackt ist?
cooles log! immer wat los in mexico...

Mittwoch, August 25, 2004

Kurzer Statusbericht

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Heute morgen haben wir unsere mexikanische Heiratsurkunde bekommen. Jetzt können wir also die Sache mit meinem Visum angehen.

Am Dienstag habe ich endlich meinen Kontakt, den mir Paco vermittelt hat, erreichen können. Am Freitag habe ich ein Vorstellungsgespräch.

Und morgen habe ich ein Vorstellungsgespräch in Cuernavaca. Da bin ich auch schon sehr gespannt drauf, die Stadt soll sehr schön sein, grüner als D.F., kleiner (logisch) und es soll da sogar wärmer sein. Und doch nur knapp 2 Stunden von hier entfernt. Mal sehen.

Samstag, August 21, 2004

Mein erster Arbeitstag

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Der eigentliche Auslößer für unseren Auswanderungsversuch war ja die Aussicht auf einen Job hier bei den Finanzbehörden, bzw deren Informatik-Abteilung. Leider war aber mein Freund, der mir den Kontakt vermittelt hatte und die Abteilungsleiterin, der er mich vorstellen wollte, im Urlaub (ganz unabhängig voneinander).

Also hab' ich mal angefangen, auf eigene Faust im Internet Stellen zu suchen und Bewerbungen zu schreiben. Und tatsächlich bekam ich letzte Woche die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Eine kleine Firma, bestehend aus etwa 15 Leuten, programmiert für irgendeine Behörde mittels Java und Struts, so daß Anträge Online übers Internet gestellt und entschieden werden können. Dazu haben sie eine kleine Truppe von 8 Leuten, die alle recht frisch von der Uni kommen und entsprechend unerfahren sind.

Mein Job sollte sein, die technische Leitung zu übernehmen, die 8 zu coachen und so die Entwicklung zu beschleunigen.

Das war zwar nicht genau das, was ich gesucht hatte, klang aber nicht schlecht, also hab' ich zugesagt.

Also war am Dienstag mein erster Arbeitstag. Arbeitszeit angeblich von 9 bis halb sieben, ich kam dummerweise 10 Minuten zu spät, was aber immer noch 10 Minuten früher war, als alle anderen :-)

Zuerst fing ich also damit an, zu analysieren, was die Jungs so machen. Dokumentation oder Pflichtenheft gab's nicht, also hab' ich mir den Code erklären lassen und fand es anfangs irgendwie etwas verwunderlich, daß die alles in einer Action und einer Formbean unterbrachten. Dann wurde mir allerdings schnell klar, warum: Was die Jungs machen ist nichts anderes, als ein Papierformular auf einer Website abzubilden, in die der Antragsteller dann seine Daten eintragen und abschicken kann. Dann werden die Daten in einer Datenbank abgelegt und wenn der Beamte den Antrag aufruft, wieder dargestellt. Das war's.
Keinerlei Entscheidungen, keine Business-Logic oder Ähnliches. Und dafür verwenden die Struts (Das wird hier übrigens mit "u" ausgesprochen).

Ich hab' mich dann mal mit dem Scheff zusammengesetzt und ihm ernsthaft empfohlen, auf Visual-Basic umzusatteln. Davon war er natürlich gar nicht begeistert. Er hat gelesen, daß Java und Struts für diese Art von Projekten genau das Richtige ist, und obwohl er ja von der Technik keine Ahnung hat, sieht er doch, daß es funktioniert, nur eben zu langsam. Und ich kenne mich ja voll aus, schließlich hab' ich doch gerade das Problem mit dem Datei-Upload gelöst.

Ja hatte ich, aber das war mal schnell in der Doku suchen, was ausprobieren und schon ging's. Das hätten seine Jungs auch selbst gekonnt, wenn sie nicht so sehr mit ihren Anfängerproblemen beschäftigt wären. Nicht gerade eine echte technische Herausforderung und irgendwie hatte ich plötzlich ganz stark das Gefühl, daß ich da zwar sehr viel Erfahrung im Schulen von Anfängern sammeln kann, technisch aber eher auf der Stelle treten werde. Und aus diesem Grunde war dies dann auch mein letzter Arbeitstag. Mal sehen, was sich als Nächstes ergibt, am Montag kommt die Abteilungsleiterin aus dem Urlaub, da werde ich gleich mal anrufen.

Bleibt die Frage: Sollte ich diese Erfahrung in meinen Lebenslauf aufnehmen? Immerhin war ich für einen Tag technischer Leiter :-)


Noch ein Schmankerl für die Java-Kenner:

Während des Code-Reviews fiel mir folgende Methode auf:

public Collection returnCol(Vector v) {
Collection c = (Collection)v;
return c;
}

Die wurde jedesmal aufgerufen, wenn eine Methode laut API-Doku eine Collection als Übergabeparameter verlangte :-)

1| ....


Von: Ich · 22.08.2004 um 3:06:37 Uhr

Hey!

zu allererst: wirklich interessant zu lesen; Schreib mehr davon, is zwar nich so ganz die Sparte in der ich mich auskenne, aber es klingt vom Kopf her recht nachvollziehbar.

In meinem Unternehmen (in dem ich im Service Desk angestellt bin ... ) laeufts aehnlich. Ich hab bisher noch nich rausgefunden, wie man die Entscheidungtraeger auf seine Seite zieht ... aber um aufs Thema zurueckzukommen: Viuel Glueck fuer den neuen Job. Hoffe fuer die Leser, dass du erneut amuesierende Geschichten ueber die Angestellten deines neuen Zuechters erzaehlen kannst ;)

beste gruesse
ich



Die Kartons sind da!

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Am Donnerstag hat uns die Airline angerufen, unsere Kartons sind endlich angekommen. Also sind wir heute zum Flughafen gefahren, um sie abzuholen. Zuerst hatten wir leichte Schwierigkeiten, das Büro zu finden aber dann ging's los. Die Airline wollte erstmal, wie angekündigt, 20 Dollar für die Papiere. Dann ab zum Büro für die Zollabfertigung. Für den ganzen Papierkram mit dem Zoll durften wir dann an Ort und Stelle gleich 1000 Peso und für die Zollgebühr nochmal 340 Peso abdrücken. Nach knapp 3 Stunden Warterei, ein wenig Papierkram und einer Oberflächlichen Untersuchung unserer Kartons durften wir nochmal 1070 Pesos an den Flughafen für die Lagerung und das Nicht-Verlieren der Kartons blechen.

4 Stunden später und gut 200 Euro ärmer verließen wir den Flughafen dann mit 4 leicht zerbeulten und total verdreckten (weiß der Geier, was das für ein seltsamer Staub auf den Dingern war) Kartons. Der Inhalt war in besserem Zustand, als es der erste Anblick vermuten ließ, bis auf ein Weizen-Glas und eine Tasse war alles in Ordnung.

Abschließend kann ich jedem, der etwas Ähnliches plant, nur raten, die wirklich wichtigen Dinge im Koffer mitzunehmen und den ganzen Rest neu zu kaufen. Das kommt billiger und Klamotten kaufen ist gar nicht so schlimm, im Vergleich zu 4 Stunden Zoll-Abfertigung am Flughafen.

Nachtrag:

Die beauftragte Agentur in Deutschland bedauert die Abzocke und wird unsere Rechnungen prüfen. Scheinbar ging das bisher immer billiger ab. Mal sehen, was dabei rauskommt, viel Hoffnung habe ich nicht.

Mittwoch, August 18, 2004

(Nix) Neues von den Kisten

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Die verdammten Kisten wollen einfach nicht ankommen. Nachdem wir also am Montag umsonst (im Sinne von vergeblich) zum Flughafen gefahren sind, haben wir am Dienstag nochmal angerufen: Nein Ihre Kisten sind noch nicht da, wahrscheinlich kommen sie heute abend und ich wollte sie noch informieren, daß wir Ihnen eine Gebühr von 20 Dollar (!) für die Papiere berechnen müssen.

Wie war das noch mit dem netten Herrn von der Agentur in Deutschland? Wir erledigen alles für sie, bis auf den Zoll müssen sie sich um nichts kümmern, die einzigen Kosten, die anfallen, sind evtl. Zoll und die Gebühren für die Zollabfertigung, den Rest erledigen wir. Leider hat er sich in seiner Antwortmail gar nicht dazu geäußert.

Gestern abend sind die Kisten übrigens auch nicht mitgekommen, heute abend (Mittwoch) kommt wieder Fracht aus Cancun (Warum sind die dämlichen Kisten dort und ich hier?) vielleicht sind sie ja diesmal dabei. Tolles Fracht-System.

Wenn ich mir überlege, daß ich für 4 Kartons mit insgesamt 110kg knapp 800 Euro bezahlt habe (Zoll noch nicht mitgerechnet) und dann so ein Theater habe, frage ich mich, ob es nicht schlauer gewesen wäre, mir für die Kohle ein Ticket zu kaufen, meine Großmutter oder sonstwen, unter der Bedingung, daß sie nur ihre Zahnbürste mitnimmt und mir ihre 70 kg Gepäck zur Verfügung stellt, auf 2 Wochen Mexico einzuladen.

Montag, August 16, 2004

Die Sache mit den Kisten

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Da wir diesmal doch ein bischen mehr mitnehmen wollten, als die üblichen 2 Koffer mit je 31kg, packten wir alles, was nicht in die Koffer paßte in 4 große Umzugskartons und beauftragten eine Luftfracht-Agentur mit dem Transport nach Mexiko. Das Ganze fing recht gut an, der nette Herr von der Agentur erklärte uns, wie wir die Sachen am Besten einpacken und beauftragte eine Spedition damit, die Kisten bei uns abzuholen. Dann schickte er uns die Rechnung mit dem netten Satz, daß er die Kartons erst losschicken kann, wenn die Rechnung bezahlt ist. Das fand ich weniger lustig, aber erstens hatte er jetzt die Kartons und wenn man es eilig hat, tut man schonmal Dinge, die man besser nicht täte.

Also schickte er uns die Daten, wann die Kisten hier ankommen und wo wir sie abholen können. Zur Sicherheit haben wir hier nochmal am Flughafen angerufen und gefragt, wann wir genau kommen sollen, da die Kisten Samstag nacht ankommen und man sagte uns, dann sollen wir sie am Besten am Montag vormittag abholen.

Gesagt, getan, wir fuhren heute morgen zum Flughafen, um unsere Kisten abzuholen. Dort erklärte uns dann die Dame, daß unsere Kisten Samstag nacht in Cancun angekommen sind und wahrscheinlich heute abend, hier in Mexico-Stadt ankommen.

Na, da hat sich die Stunde fahrt doch gelohnt, wenigstens weiß ich jetzt, wo unsere Kisten wahrscheinlich sind.
Und ich weiß jetzt auch, daß es keine gute Idee ist, Rechnungen zu bezahlen, bevor die Dienstleistung abgeschlossen ist.

Ratz und Rübe

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Letztes Wochenende kam Norma, eine Freundin mit einem Schuhkarton: Ihre Cousins hatten beim Spielen einen Plastiksack mit drei kleinen Kätzchen gefunden. Eines war leider schon tot, die anderen beiden waren natürlich total verstört, aber soweit OK. Es scheint hier leider nicht ungewöhnlich zu sein, daß man sich unbeliebter Haustiere in einem gut verschnürten Plastiksack entledigt, schlimmer noch, um sich das Geld für die Kastration zu sparen, läßt man Katzen den Nachwuchs einfach austragen und "entsorgt" diesen dann.

Normas Schwester hat sich netterweise bereit erklärt, die beiden Überlebenden aufzunehmen, da es in unserem Zimmer doch recht eng wäre. Wir haben die zwei dann am Montag zum Tierarzt gebracht, der hat sich die beiden angesehen und meinte, für Findlinge sehen sie verdammt gut aus. Sind wohl zwischen 6 und 8 Wochen alt, wir sollen gegen die Flöhe pudern und gut füttern, dann werden sie es sicher überleben. Die Praxis hatte übrigens wenig mit der unseres deutschen Tierarztes gemein, wenn ich mich an die erste Untersuchung von Lisa erinnere, da wurde die Katze mit dem Stethoskop abgehört und mit einer Spezialkamera in die Ohren gekuckt, hier schaut man halt mit den Augen rein und hält sich die Katze ans Ohr.

Mittlerweile genießen die beiden schon seit einer Woche Flohpulver und Katzenfutter und man kann ihnen richtig beim Wachsen zuschauen.

In der Bildergalerie gibt's ein paar Fotos von Ratz und Rübe (die kriegen natürlich noch mexikanische Namen von ihrem neuen Frauchen verpaßt).

Sonntag, August 15, 2004

Vorgeschichte

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Eigentlich hatten wir für den August einen Urlaub, oder besser einen Besuch bei Evelyns Familie geplant. Und da wir ja schon immer für längere Zeit nach Mexico ziehen wollten, hatte ich mir auch fest vorgenommen, während dem Urlaub einen Job zu suchen. Irgendwann erschien uns die Vorgehensweise, in den Urlaub zu fliegen um dann, wenn ich einen Job habe, wieder zurückzufliegen, den Umzug zu organisieren und dann wieder nach Mexico zu fliegen, reichlich umständlich. Also entschieden wir uns, die Zelte abzubrechen, unser Geraffel zusammenzupacken und zu versuchen, Auszuwandern.

Die Vorbereitungen waren umfangreicher, als geplant, 4 Wochen sind eine verdammt kurze Zeit, wenn es gilt, seine gesamte Habe dahingehend zu sortieren, was man entsorgt, was man verschenkt oder verkauft, was man, für den Fall der Rückkehr, einlagert und was es letztlich Wert ist, mitgenommen zu werden. Vor allem das Mitnehmen ist recht umständlich und verdammt teuer. Dann gibt es da noch den ganzen Papierkram und letztlich könnte ich auch noch ein Kapitel über den Ärger mit dem Vermieter füllen.

Aber irgendwann geht dann der Flieger und wir waren froh, den Streß hinter uns zu haben.

Hier wohnen wir zunächst bei Evelyns Familie. Diese hatte uns hier ein Gästezimmer auf ihrem Haus gebaut, in dem wir während unserer Besucher hier wohnen sollten, jetzt dient uns dies vorübergehend als (wenn auch ziemlich kleine) Wohnung.

Nun gilt es, ein Visum für mich zu beantragen. Den ersten Schritt haben wir bereits gemacht, unsere Ehe wurde bereits vom mexikanischen Stndesamt anerkannt, nächste Woche bekommen wir die offizielle Urkunde, mit der ich dann ein Visum beantragen kann.

Dann gilt es natürlich, einen Job zu finden. Auch hier haben wir bereits erste Kontakte, mal sehen, was daraus wird.