Montag, Oktober 30, 2006

Alkoholverbot

BiertüteDie Mexikaner haben ein komisches Verhältnis zum Alkohol. Auf der einen Seite darf auf keiner Party der Tequila oder das Bier fehlen, auf der anderen Seite ist es verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit, also auf der Straße oder im Park zu konsumieren, die Strafe dafür fällt mit 1000 Peso (oder wahlweise eine Nacht in der Zelle) recht heftig aus. Über den Sinn dieses Gesetzes läßt sich trefflich streiten, in meinem Bekanntenkreis sind die Gegner absolut in der Überzahl, man behilft sich dann eben damit, daß man, wenn man sich mangels Garten auf der Straße vor dem Haus zum Bierchen trifft, man die Flasche halt irgendwie unauffällig in einem Eimer, der Jackentasche, einem geparkten Auto oder im Fenster vor zufälligen Blicken verbirgt und bevor man trinkt schaut man sich eben um, ob eine Patrouille in Sichtweite ist.

Neu war mir allerdings der aus Filmen US-Amerikanischer Herkunft bekannte Tütentrick. Wir waren gestern auf dem Markt, haben dort eine Kleinigkeit gegessen und dazu ein Bier bestellt. Da der Stand wohl nicht die notwendige Lizenz zum Alkoholverkauf und wir somit nicht die Erlaubnis zum Konsum auf öffentlichem Grund (der Markt ist ein Wochenmarkt, der auf einer öffentlichen Straße abgehalten wird) hatten, wurde uns das Bier in Papiertüten serviert. Ich bezweifle zwar, daß die Tüte das Biertrinken legaler gemacht oder irgendjemanden über den Inhalt getäuscht hat, aber mir soll's egal sein, zur Hammelsuppe Consomé schmeckt ein Bier einfach besser als Cola.

1 Kommentar:

  1. ...dieses "Bier-aus-Tüte" trinken nur um um den "schönen Schein" zu wahren fand ich schon immer ausgesprochen albern. In Gringolandia andererseits irgendwie typisch und passend... ;-)

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