In der Rückschau betrachtet, hätten wir das eigentlich ablehnen sollen. Entweder sie will für zwei Jahre die Miethöhe garantiert haben, oder sie soll eben nur einen Vertrag für sechs Monate abschliesen, dann hat sie die Flexibilität, muss aber mit der Inflation leben, das muss ich schliesslich auch. Wir sagten trotzdem zu.
Kurz bevor wir mit der zweiten (und Gott-sei Dank auch letzten) Fuhre starteten, rief die Maklerin wieder an. Die Dame hätte einen Rückzieher gemacht, sie befürchtet, dass ihre Tochter, die die Hälfte der Miete bezahlt, demnächst auszieht (was kann ich denn dafür?), ausserdem hätte sie sich den Verkehr über die Brücken mal angesehen, da wäre ja doch sehr viel los abends (auch das liegt nicht an unserem Haus und ist eher ein allgemeines Problem dieser Stadt).
Fantastisch! Den Point of no return hatten wir bereits überschritten, eigentlich ging es nur noch darum, das grosse Aquarium einzupacken, was sich auch als der schwierigste Teil des ganzen Umzuges herausstellen sollte. Wir machten also weiter und waren gegen halb zwei Uhr morgens tatsächlich durch. Dafür waren wir am Sonntag so fertig, dass wir den ganzen Tag nicht aus dem Bett kamen und den letzten Schritt (Müll rausbringen und abschliessenden Grossputz) auf irgendwann die Woche verschoben haben.
Auf der Haben-Seite stehen:
- Wir haben den Umzug hinter uns. Besser als vor uns.
- Wir dürfen uns die angezahlte halbe Monatsmiete mit der Maklerin teilen, davon kann ich immerhin die Miete für den LKW zahlen.
- Es gibt sechs weitere Interesenten, die das Haus jetzt ohne das Chaos unserer halb ausgeräumten Möbel und Umzugskartons besichtigen können.
Nicht so dolle ist, dass die Möbel jetzt auf der Baustelle rumstehen. Darunter der Herd, den wir auf ausdrücklichen Wunsch der interessierten Mieterin rausgenommen haben, sie wollte ihren Eigenen mitbringen. Den muss ich jetzt irgendwie wieder zurückschleppen. Irgendwie hatte ich mir mein Leben als Miethai anders vorgestellt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen