Tja, Freitag abend waren die paar Leute, die unsere Adresse auswendig kennen, gerade unterwegs, ich bezweifelte erstens, daß die Blockbuster-Leute überhaupt jemanden erreichen würden, zweitens war mir das schlicht zu viel Aufwand. 100 Meter weiter kann ich die Filme kaufen, das sind zwar nur selbstgemachte Kopien, manchmal schlecht von der Leinwand abgefilmt, aber die kosten mich meist nicht mehr als die Leihgebühr und ich muß die Dinger nicht zurückbringen sondern kann sie nach dem Anschauen einfach in die Tonne kloppen.
Prinzipiell finde ich es falsch, daß der Raubkopierer an etwas verdient, zu dessen Entstehung er nichts beigetragen hat (ja, er hat die Kopie angefertigt, aber den Wert an sich stellt der Film dar) und ich würde mein Geld viel lieber der Filmindustrie (und Blockbuster sehen ich als Teil dieser an, weil die einen Teil meiner Leihgebühr an die Filmproduzenten abführen)
Du glaubst doch nicht wirklich, dass der arme Haendler selbst ins Kino geht und die Leinwand filmt, oder??? Das "Problem" mit den Raubkopierern ist, dass meist nicht der Haendler derjenige ist, der die Kopien anfertigt, sondern irgendeine kriminelle Bande aus suedlicheren Gefilden (mexikanische Raubkopien kommen oft aus Brasilien, was an den Sprachoptionen auf der DVD erkennbar ist).
AntwortenLöschenDementsprechend sieht der Haendler vermutlich auch nicht viel von Deinen 25 Pesos, und Du hast indirekt irgendwelche suedamerikanischen Drogen-/Waffen-/Produktpiraten-Kartelle mitfinanziert.
Das war blöd formuliert. Mit selbstgemachte Kopien meinte ich nicht, daß der Verkäufer sie selbst macht, sondern daß die nicht industriell gepresst sondern auf einen billigen Rohling gebrannt sind.
AntwortenLöschenEntsprechend meine ich mit dem Raubkopierer auch nicht den Verkäufer (dem dürfte es egal sein, was er vertickt, wenn das mit den Filmen nicht mehr läuft, verkauft er halt Mobiltelefone aus zweifelhafter Herkunft), sondern den, der tatsächlich die Kopien anfertigt. Daß das wahrscheinlich sehr gut organisierte Strukturen sind, ist mir schon klar, allerdings hab' ich mir da bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, wer diese Hintermänner sein könnten, die ich da finanziere.
Auf jeden Fall ist diese Anmeldung laestig, ohne Frage. Aber in einem Lande mit Rechtsauffassung und -befolgung a la mexicana vielleicht auch verstaendlich.
AntwortenLöschenIch hab solch einen Laden um die Ecke und bin dort seit Jahren Mitglied. Und dort ist sogar das Riesenwunder geschehen:
Von ehemals mal $21 top ist der Verleihpreis ueber die Stationen 18 und 17 jetzt auf $14 pro DVD+Tag zurueckgegangen.
Und das ohne Konkurrenz weit und breit!
Erst letzten Samstag haben wir eine Socio Distinguido (oder so) -Mitgliedschaft gekauft ($69,- und Du kriegst eine CSI-DVD geschenkt); in einer anderen sucursal als unserem "Stamm"-Lokal.
AntwortenLöschenDabei fragte ich meine Frau nach den von Dir zitierten bürokratischen Hürden.
"Stimmt nicht,", meinte sie, "bei der Erstanmeldung habe ich nur meinen Führerschein und eine Tel.-Rechnung vorgezeigt und nur meine Mutter als Referenz angegeben. In weniger als 5 Minuten war das erledigt und ich hatte meine DVDs."
Und am Samstag ging's noch schneller: Blockbuster-Ausweis, ihre Inbursa-Versicherungskarte (auf der nur ihr Name steht und der kein Foto hat) vorgezeigt und wieder ihre Mutter als Referenz angegeben.
3 Minuten; zeitgestoppt.
Ob das in anderen sucursales anders gehandhabt wird, weiß ich nicht; meine/unsere Erfahrung beruht auf zweien (Ojo de Agua und Palomas).
Möglicherweise ist in "Deiner" Zweigstelle die Rückgabe-Moral nicht allzu hoch und man will sich so etwas absichern - oder der Raubkopierer 100 m weiter war vorher Kunde, hat alle DVDs kopiert und verkauft sie jetzt für die Hälfte. ;-)
Möglicherweise ist in "Deiner" Zweigstelle die Rückgabe-Moral nicht allzu hoch
AntwortenLöschenDas wäre eine Erklärung, es handelt sich um die Zweigstelle an der Ecke Tasqueña-Miramontes, da ist ja der Terminal del Sur und die Metrostation direkt nebenan, vielleicht erhöht das die Versuchung, sich DVDs mit gefälschten oder geklauten "Comprobantes de Domicilio" zu erschleichen.
Schade eigentlich, die Zweigstelle ist zu Fuß nur 10 Minuten entfernt.