Freitag, September 12, 2008

Chiapas

Am Dienstag ging's los, eigentlich wollten wir den Tracker nehmen, der litt allerdings seit Sonntag an akuter Undichtigkeit, zwischen Motor und Getriebe siffte ordentlich Öl heraus, der Mecanico meinte, vor Mittwoch kriegt er das nicht hin, er muss das komplette Getriebe ausbauen, um an den Simmer-Ring zu kommen. Na toll. Also haben wir kurzentschlossen ein Auto gemietet, wodurch wir etwas später loskamen, als geplant, deshalb kamen wir erst nach Mitternacht in Tuxtla Gutiérrez an, wo wir erstmal übernachteten. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach San Cristóbal de las Casas.

San Cristóbal de las Casas

San Cristóbal de las Casas ist die zweite von den Spaniern gegründete Stadt in Chiapas (Chiapa de Corzo gilt als der erste Versuch, angeblich war es dort aber zu heiß), war lange Zeit auch Hauptstadt des Staates und hebt sich stark von anderen mexikanischen Städten ab. Es gibt keine Gebäude mit mehr als drei Stockwerken, die meisten Häuser haben Giebeldächer und auch die aufdringlichen, überdimensionierten Werbeplakate sucht man vergebens. Eine wirklich schöne Stadt im ursprünglichsten Kolonialstil. Die Stadt wird bevölkert von einem bunten Mix aus allen Kulturen, von den Bewohnern indianischen Ursprungs in ihren traditionellen Kleidern, bis zu modern gekleideten Einwanderern.

Ein Besuch im Museo del Ámbar de Chiapas, dem Bernstein-Museum im Ex Convento de La Merced ist sehr empfehlenswert, man erfährt dort sehr viel über den Berstein, der in Chiapas abgebaut wird, unter anderem auch, wie man den gefälschten Bernstein, der von vielen fliegenden Händlern angeboten wird, erkennt. Die Scheffin spricht übrigens sehr gut Deutsch.

Lagos de Montebello

Die Lagos de Montebello sind eine Gruppe unterirdisch verbundener Seen (Zenotes), die in satten unterschiedlichen Farben scheinen. Man kann in den Seen auch schwimmen, allerdings regnete es an dem Tag gerade ziemlich heftig, so daß wir uns das verkniffen. Trotzdem war es sehr interessant. Die Seen liegen übrigens nahe der guatemaltekischen Grenze, die allerdings nur recht unspektakulär markiert ist.


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Cañon del Sumidero

Der Cañon del Sumidero war sicher der Höhepunkt der Reise, es handelt sich um einen Fluß, der durch eine tiefe Schlucht fließt, die steilen Felswände erheben sich um 200 bis 1000 Meter über dem Wasser. Auf der Bootsfahrt durch diese Schlucht sieht man zunächst natürlich die beeindruckenden Felsen und außerdem allerlei wildes Getier, Affen, Papageien, Pelikane und als besonderes Schauspiel Krokodile.

Den vierten Tag wollten wir am Meer verbringen, allerdings machte uns das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung, es regnete und war sehr stürmisch, so daß wir nur kurz die Füße ins überraschend warme Meer streckten.

Tuxtla Gutiérrez fand ich übrigens nicht so prickelnd, es gibt zwar ein paar nette Parks, in denen Abends Musik gespielt wird und ein nettes Restaurant (Las Pichanchas), das war's aber auch schon.

Den Sonntag verbrachten wir dann bei strömendem Regen auf verschiedenen Autobahnen. Wenn ich demnächst mal mit Familie dahinfahre, werden wir das entweder per Bus oder Flugzeug tun und vor Ort ein Auto mieten, das ist sicher weniger streßig.

Oh, bevor ich es vergesse, es gibt natürlich auch Fotos.

2 Kommentare:

  1. geile gegend, super bilder. besonder 19/29 und 22/29 find ich spitze. hut ab!

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  2. a) Bernstein-Echtheit fetststellen: Feuerzeug dranhalten. Plastik schmilzt sofort, echtes ámbar nicht (falls der Händler das nicht erlaubt, nicht kaufen, da alles Fälschung). Diesen Tip habe ich von einem Bekannten, der (echten) Bernstein verkauft.

    b) Tuxtla Gutiérrez hat den ZooMAT, einen Zoo mit ausschließlich in Chiapas beheimateten Tieren in großzügigen Gehegen. Den fand ich Ende '99 ganz interessant; ansonsten hast Du natürlich Recht, dass da nix ist (außer ungeduldigen Autofahrern, die ungeduldig hupen, wenn man nicht sofort (i.e. innerhalb einer Sekunde) bei grün losfährt.

    c) günstige Flüge nach Tuxtla mit Interjet.

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