Montag, Juni 11, 2007

Umfrage

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie führt eine Fachkräftebefragung durch:

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) befragt die Prognos AG deutsche Fach- und Führungskräfte in Wissenschaft und Wirtschaft, die dauerhaft im Ausland leben und arbeiten. Gegenstand der Befragung sind Auswanderungsmotive, die beruflichen Erfahrungen im Ausland sowie die Perspektiven, welche Auswanderer zu einer Rückkehr nach Deutschland bewegen können. Ziel der Studie ist es, politische Handlungsoptionen zu identifizieren, die eine Standortbindung der Fach- und Führungskräfte verbessern.


Beim Ausfüllen der Umfrage wurde mir mal wieder bewußt, wie vielschichtig (zumindest in meinem Fall) die Gründe für eine Auswanderung sind. Ob sich das mit einem einfachen Multiple-Choice Fragebogen erfassen lässt?

Aber vielleicht verstärkt die Umfrage zumindest den Druck in Richtung Bürokratieabbau. Wer auch mitmachen möchte (um z.B. die Einführung eines Rückkehrer-Fresskorbes anzuregen), kann das hier tun.

3 Kommentare:

  1. Ich empfand die Umfrage als etwas zu sehr Berufs- und Gesellschaftslastig. Besonders ist mir das aufgefallen, bei der Frage "Welche Gründe waren für die Auswanderung ausschlaggebend?". Denn obwohl ich vielleicht einiges in Deutschland nicht mag: AUSSCHLAGGEBEND war schlicht die Tatsache, dass meine jetzige Frau (und damalige Freundin) in Mexiko lebt. Und (zumindest was Mexiko betrifft) ich glaube, da bin ich nicht der einzige, der unter diesen Umständen ausgewandert bin. Das wird bei der Umfrag nahezu nicht berücksichtigt.

    AntwortenLöschen
  2. Am besten war die erste Frage: "Leben sie noch im Ausland?" (oder so)

    Tja, das wird wohl noch ein Weilchen so bleiben...

    Bei mir waren's v.a. zwei Dinge: a) Berufsaussichten unterhalb der Nullgrenze (90%) und b) das Neonazi-/sonstige Anti-Ausländer-Hetzer-Pack, das man nicht in den Griff kriegt (Stichworte: Rostock/Mölln/Düsseldorf).

    Zuerst sollte es ja nur ein Jahr in Vancouver werden; als ich dann noch keine Lust hatte zurückzugehen (wohin auch; wäre arbeitslos gewesen), kam ein Angebot aus Mexico - und schwupp, blieb ich da (am Ende auch deswegen, weil ich meine Frau kennenlernte).

    Wie gesagt: bei allem, was wir mittlerweile besitzen (Haus und Käfer ;-) ) muß man mir schon das gleiche geben (ich tausche auch gern), um mich zur Rückkehr zu bewegen.
    Ich habe momentan nämlich keine Lust, in Deutschland noch mal von vorne anfangen zu müssen.

    AntwortenLöschen
  3. Generell halte ich es für eine gute Idee, daß nachgefragt wird, ob sich die Erwartungen denn erfüllt hätten. Das trifft bei uns in vielen Punkten zu, ist aber natürlich nicht selbstverständlich.

    @thorsten:

    Ziel der Studie ist es, politische Handlungsoptionen zu identifizieren, die eine Standortbindung der Fach- und Führungskräfte verbessern.

    Prinzipiell hast Du ja recht, aber in Deinem Fall wären die einzigen politischen Handlungsoptionen eine Mauer (damit hat die Frau Bundesmerkel ja Erfahrung) oder ein Ausländerinnen-Heiratsverbot. Da wollen wir mal keine schlafenden Hunde wecken ;-)

    @roland:

    Ich habe momentan nämlich keine Lust, in Deutschland noch mal von vorne anfangen zu müssen.

    Das ist ein interessanter Aspekt. Das Problem ist ja, dass wenn Du hier Haus und Auto verkaufst, für das Geld in D bestenfalls ein Wohnmobil bekommst. Vielleicht könnte da eine Art Kaufkraftausgleichszahlung eine Motivation darstellen. Aber frag' mich nicht, wie man das Regeln könnte, da fallen mir schon wieder zig Sonderfälle ein, die natürlich alle berücksichtigt werden müssen, um der Einzelfallgerechtigkeit genüge zu tun.

    AntwortenLöschen