Am Freitag haben wir die Suche nach einer neuen Bleibe für uns beendet. Nach reichlicher Überlegung, dem Vergleich vieler Alternativen und der sorgfältigen Prüfung haben wir uns tatsächlich für den Rohbau in der Genossenschaft entschieden.
Wie schon mal erwähnt wurde die Genossenschaft gegründet, um ein Stück Land zu kaufen, es in Bauland umzuwandeln und es anschließend den Genossen zur Bebauung zu überlassen. Die Genossenschaft wurde 1989 gegründet, die Mehrzahl der Häuser (insgesamt sind es über Hundert) sind bereits fertig und bewohnt.
Wir waren auf einer der Versammlungen der Genossenschaft, wir haben uns ausführlich mit dem Verkäufer unterhalten und wir haben einen Anwalt zum Thema befragt. Insgesamt ist das Prozedere zwar nicht der Normalfall, aber nicht ungewöhnlich und durchaus legal und wir konnten auch sonst keinen Haken daran finden. Klar, wir bekommen zunächst keine Escrituras, weil es noch keine gibt. Die Genossenschaft wird innerhalb der nächsten Wochen die Escrituras für alle Mitglieder beantragen, die werden dann in unserem Fall gleich auf Evelyn ausgestellt, anschließend wird die Genossenschaft übrigens aufgelöst, weil sie ihren Zweck erfüllt hat.
Wir haben den Rohbau übrigens auch von einem Architekten begutachten lassen, um zu verhindern, daß wir uns eine Bauruine andrehen lassen, der meinte, der Rohbau sei soweit in Ordnung, aber der Preis schien ihm etwas zu hoch, wobei er sich allerdings in diesem Teil der Stadt nicht auskannte. Also haben wir einen Evaluador (einen professionellen Immobilienbewerter) beauftragt, den Verkehrswert zu ermitteln, der kam auf 10% an die geforderte Summe ran. Und da wir nur 60% anzahlen und den Rest in zweieinhalb Jahren zinslos abstottern, kann ich mit den 10% sehr gut leben, eine Bank würde da wesentlich mehr verlangen.
Also waren wir am Freitag mit dem Verkäufer, der übrigens nur drei Häuser von unserem Rohbau entfernt wohnt, bei der Genossenschaft, dort wurde er als Genosse gestrichen und Evelyn nahm seinen Platz ein. Ich durfte übrigens nicht, da die Genossenschaft Vergünstigungen vom Staat erhält (zum Beispiel in Form niedriger Gebühren für das Ausstellen der Escrituras oder verbilligter Kredite) sind solche Programme Mexikanern vorbehalten.
Jetzt wartet erstmal eine Menge Arbeit auf uns, um aus dem noch etwas tristen Rohbau unser Traumhaus zu machen. Für Tips sind wir natürlich dankbar!
Montag, Februar 26, 2007
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Na dann gratulier ich mal ganz herzlich!
AntwortenLöschenWünsch Euch komplikationsloses Fertigbauen und ein angenehmes Wohnen in Euren neuen 4 Wänden :)
LG aus Wien
Tanja
Ich empfehle Dir "meinen" Maurer. Der, der uns unser Haus und das meiner Schwiegermutter und das meines Schwägerin und... erweitert bzw. ausgebaut hat.
AntwortenLöschenWenn Du willst, könnt Ihr gerne einmal an einem Wochenende seine Arbeit bei uns begutachten (das ist eine indirekte Einladung! :-) ) und evtl. mit ihm sprechen.
Einziger Nachteil: er wohnt in unserem fraccionamiento; er hätte also einen langen Anfahrtsweg bis nach Santa Fe.
Organisationen wie z.B.
AntwortenLöschenBauherren-Schutzbund e.V.etc., befragen und informationen sammeln.-> mglw. vermittlung von handwerkern.
@tanja
AntwortenLöschenDanke!
@roland
Das mit dem Anfahrtsweg ist ein fetter Nachteil. Wir kennen da auch einen, den uns die Schwägerin empfohlen hat, aber der bräuchte auch zweieinhalb Stunden jeden Tag. Mal sehen, ob wir einen in der näheren Umgebung finden. Auf die Einladung komme ich demnächst mal zurück, im Moment sind wir leider etwas ausgebucht :-)
@anonym
Wenn ich jetzt noch wüsste, was Bauherren-Schutzbund auf spanisch heisst. Im Ernst: hier in Mexico gibt es sowas nicht wirklich. Wir werden uns jetzt mal vertrauensvoll an die Genossenschaft wenden, die kennen sicher einige Handwerker.