Erste Besprechung:
I: | Unser Ziel ist es, per Applet mit dem Fingerabdrucksdingsbums zu kommunizieren. Für das Teil haben wir nur einen nativen Treiber, den wir per JNI ansprechen müssen. | |
V: | Das geht nicht. | |
I: | Du hast das schonmal probiert? | |
V: | Nein, aber Applets dürfen kein JNI verwenden. | |
I: | Gut, dann machst Du den JNI-Teil, wenn Du fertig bist, sagst Du mir Bescheid, ich bastel dann das Applet drumrum. | |
V: | Aber Applets dürfen das doch nicht, wegen der Sicherheit und so. | |
I: | Lass das mein Problem sein, das mit den Rechten krieg' ich schon hin, sag' Bescheid, wenn Du fertig bist. |
Eine Woche später:
I: | Was macht eigentlich unser Projekt? | |
V: | Ach ja, das ist fertig. Ich hab auch das Applet geschrieben, aber, wie gesagt, Applets dürfen kein JNI verwenden, das funktioniert nicht. | |
I: | OK, schick mir mal den Code. |
Ich fand in 5 Minuten im Internet 2 Dokumente, die ausführlich erklärten, wie man das mit den Applets und den Rechten regelt und hab' diese dem Entwickler geschickt, mit der Aufforderung, diese zu lesen und bitte umzusetzen. Beim kurzen Blick auf seinen Code kräuselten sich mir spontan die Fußnägel, so daß ich mich lieber wieder meinem
Zwei Tage später:
I: | Was macht das Applet? | |
V: | Ja, äh, Applets dürfen ja wegen der Sicherheit nicht direkt ... | |
I: | Hast Du die Artikel gelesen? | |
V: | Nein, ich hatte keine Zeit. | |
I: | An welchem anderen Projekt arbeitest Du noch? | |
V: | Äh, ja, eigentlich nur an diesem. | |
I: | OK, laß gut sein, ich mach's selbst. |
Eine halbe Stunde später lief das Ding auf meinem Rechner. Ich konnte es mir dummerweise nicht verkneifen, es dem Entwickler zu präsentieren.
V: | Ah, ja, interessant. Wie hast Du es geschafft, daß das Applet auf JNI zugreifen kann? | |
I: | Ich hab es ihm einfach erlaubt, indem ich in der java.policy den ... | |
V: | Ach so, in der policy. Klar, wenn Du mir gleich gesagt hättest, daß ich das mit der policy hätte machen sollen... |
Ich war beim Abteilungsleiter. Ich hab' gebettelt und gefleht. Es hat nichts genützt. Ich muß weiterhin mit der Pfeife zusammenarbeiten.
Wie war das? "Wer nix checkt, wird Architekt" ...
AntwortenLöschen- ups. Ach nee... - der Idiot ist ja der andere. ;-)
Zum Glück bin ich mein Abteilungsleiter - ich würde natürlich solche Tüten gleich vor die Tür setzen (zu dumm nur, dass ich z. Zt. nur einen Untergebenen habe...).
Ach ja - noch 'ne Frage: der "Vollpfosten" ist doch nicht etwa compadre, Schwager, Schwiegersohn, Sohn eines compadre oder sonstwie familiär oder compa-mäßig mit Deinem Abteilungsleiter verbändelt? Wenn ja, wirst Du den garantiert nie los, egal wie blöd er sich anstellt...
(Willkommen in Mexico!) LOL
Viel Schlimmer. Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, ist er mit einem anderen Abteilungsleiter befreundet, der aber schlau genug war, sich das faule Ei nicht ins eigene Nest zu holen. Hut ab, das ist keine Kumpanei mehr, das ist schon die hohe Kunst der Vetternwirtschaft.
AntwortenLöschenHier hilft es sich im Klo einzuschließen und "EINMAL MIT PROFIS - NUR EIN MAL" zu brüllen. Selbsttherapie. Schon probiert. Oft genug ;)
AntwortenLöschenHallo Andreas,
AntwortenLöschenbin ein Leser von Deinem, Rolands, Cabronsitos etc. Blogs - ich wohne in einer WG in DF mit einer Mexikanerin und drei Deutschen. Uns Deutschen wurde jetzt verboten, dass wir in Ihrer Gegenwart schlecht über Mexikaner- auch wenn sie Vollpfosten sind - und über Mexiko zu sprechen. Normal dass man in Mexiko mehr mexikanische Vollpfosten als deutsche trifft, aber das lässt sie nicht gelten - es ist auch immer einfacher zu meckern haha - schön gelacht über Deinen Artikel!
Herzlich Willkommen Jorgito.
AntwortenLöschenZwei Anmerkungen zu Deinem Kommentar:
Daß es hier mehr Vollpfosten gibt, als in D kann ich nicht nachvollziehen. Irgendeinen Hirni hat man immer in seinem Projekt ;-)
Aber ich kann Eure mexikanische Mitbewohnerin verstehen. Als wir noch in Deutschland gewohnt haben, ging es, wenn Evelyn sich mit anderen Latinas getroffen hat, auch immer nur darum, wie furchtbar es doch in Deutschland ist. Das ging vom Wetter über die Öffnungszeiten zu den griesgrämigen Einheimischen, immer die gleiche Litanei. Das wird irgendwann langweilig.
Schonmal über ein eigenes Blog nachgedacht? Die deutschsprachigen Mexico-Blogs haben in letzter Zeit merklich abgenommen.
Yep,
AntwortenLöschenalles richtig- Thema Vollpfosten- vielleicht bin ich selber einer - Lästern soll man nicht machen - man weiss es, tut es aber trotzdem - Und zu Hause (wo ist das?) ist so und so alles besser...
Zum Thema Blog - ja hatte ich überlegt- sollte in den nächsten Wochen losgehen: Thema "Gründerwahn - aus dem Leben einer Agentur" oder so ...
PS: "Normal dass man in Mexiko mehr mexikanische Vollpfosten als deutsche trifft" --- damit meinte ich: Normal, da wir ja in México sind- "Ausdruck" hat mein Deutschlehrer schon damals bemängelt (-;
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