Seit gut einem Jahr habe ich einen Kindle. Und ich bin sehr glücklich mit dem Teil, es ist nicht grösser als ein Taschenbuch, passt zufälligerweise in die Innentasche meiner Sackos, ich hab' das Ding also immer mit dabei und kann so die Pausen im Alltag wie Metrofahrten oder Wartezeiten mit einem Buch füllen. Ich denke, die Tatsache, dass ich in diesem Jahr 35 Bücher auf dem Gerät gelesen habe, spricht für sich.
Dass ich beim Kauf eines Kindle-Buches kein echtes Buch mehr bekomme, sondern nur noch das Recht, dieses Buch zu lesen, stört mich prinzipiell nicht, da ich die gedruckten Bücher auch nicht behalte, sondern sie normalerweise verschenke oder tausche. Andererseits kann ich, wenn ich ein Buch auf Papier kaufe, dieses eben gegen ein anderes tauschen, das dann vielleicht auch wieder getauscht wird, von den "echten" Büchern bezahle ich also vielleicht nur jedes dritte oder vierte Buch, das ich lese.
Das ist beim Kindle anders, da bezahle ich jedes Buch, das ich lese und damit komme ich zu einem Punkt, der mir am Konzept des eBooks missfällt. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass eigentlich jedes Buch (nur) zweimal gelesen wird, dann könnten die Verlage doch die eBook-Versionen ihrer Bücher zum halben Preis des Taschenbuches anbieten, ohne Abstriche bei Umsatz und Gewinn machen zu müssen, weil ja die Bücher, die früher unbezahlt (weil geliehen oder getauscht) gelesen wurden, jetzt bezahlt werden müssen. Und wenn jedes normale Buch dreimal gelesen wird, bevor es in irgendeinem Keller endgelagert wird...
Der Punkt ist: viele eBooks sind zu teuer. Ich will das Zeug nicht umsonst, bis so ein Buch auf dem Server liegt kostet es Geld und es ist klar, dass ein Verlag seine Kosten plus ein bischen Gewinn wieder haben will. Aber wenn er das bisher mit verleihbaren, tauschbaren und verschenkbaren Büchern geschafft hat, kann er doch bitte auch ein bischen von seinem Vorteil des eBooks, die Nichtverleih-tausch-verschenkbarkeit, an seine Kunden weitergeben. Zumal sogar die deutsche Rechtsprechung diese Praxis der Nichtweiterverkaufbarkeit bestätigt hat. Wenn auch mit seltsamer Argumentation.
Also, liebe Verlage, senkt die Preise für die eBooks, ich kauf dann auch mehr davon.
Mittwoch, April 24, 2013
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