Wir haben uns dazu entschlossen, das Kinderzimmer neu zu streichen und schon seit geraumer Zeit fragt mich Evelyn immer mal wieder, wann wir denn mal endlich die Farbe kaufen gehen. So auch gestern. Ich willigte ein und fragte sie gleichzeitig, wieviel Farbe wir denn wohl bräuchten. Die Antwort war einfach:
"Einen großen Eimer!"
Auf meine Frage, wie sie das denn so genau wüsste, antwortete sie, das wüsste sie aus Erfahrung. Ich hab's mir dann verkniffen, sie nach der Anzahl der von ihr gestrichenen Zimmer in den letzten Jahren zu fragen und stattdessen das Zimmer schnell ausgemessen. Bischen mehr als 30qm. Evelyn wollte natürlich wissen, was das an Farbmenge bedeutet, nach einem kleinen Exkurs über Saugfähigkeit des Untergrundes, Deckkraft und Ergiebigkeit der Farbe, natürlich unter Erwähnung der kuriosen Tatsache, daß manche Hersteller ihre Farbe in kilogramm und andere wiederum in litern verkaufen, musste ich sie auf den Fachmann im Farbengeschäft vertrösten.
"Du wirst sehen, der verkauft uns einen großen Eimer!"
Und was soll ich Euch sagen, der Herr bei Comex meinte, 5 liter würden für 30qm gut reichen. Komischerweise hatte er keine 5-liter-Eimer, sondern verkaufte uns einen 4-liter-Eimer (den er Gallone nannte) und zufälligerweise gibt's zur Zeit gerade zu jeder Galone noch einen liter gratis dazu. Mal sehen, ob das tatsächlich reicht.
Der große Eimer hätte übrigens 19 liter gehabt.
Freitag, April 28, 2006
Mittwoch, April 26, 2006
Moderne Zeiten
Gestern abend mußte ich zum Zahnarzt und da der Weg in den Norden abends um sechs mit der Metro weniger stressig, billiger und schneller zu bewältigen ist als mit dem Auto, kam ich nach längerer Abstinenz mal wieder in den Genuss des mobilen Marktplatzes.
Man bekommt hier in der Metro allerhand Zeug angeboten, das reicht von Kaugummis über Taschenlampen und Bücher bis zu CDs und DVDs. Das Zeug muß nur unauffällig zu transportieren sein, der Verkauf in der Metro ist nämlich illegal. Daß die angebotenen CDs und DVDs keine Orginale sind, muß ich wahrscheinlich nicht mehr explizit erwähnen.
Was ich eigentlich erzählen wollte ist ein Wechsel in der Art des Anpreisens der Ware. Früher war das so, daß der Verkäufer an einer Haltestelle in den Wagen trat und in einem lustigen Singsang anfing, seine CD anzupreisen. 120 Lieder der Beatles im mp3-Format, darunter Hits wie "Gelbes Unterseeboot", "Nacht eines harten Tages" und "Lass' es sein". Ja die Titel werden auf Spanisch genannt, das find' ich sehr witzig. Leider gibt es immer weniger dieser lustigen Ansagen, die Verkäufer bringen einen tragbaren CD-Player nebst Lautsprecher mit, auf dem sie die CD anspielen, natürlich laut genug, daß man das auch noch mitbekommt, wenn man zufälligerweise eigene Musik in den Ohren hat.
Die neueste Technik sah' ich gestern: Der Verkäufer bietet Ice Age 2 zwei auf VCD an und hat zu dem Zweck einen mobilen DVD-Player mit dabei, auf dem er die Qualität seiner Ware demonstriert. Auch die Schwarzhändler gehen mit der Zeit.
Man bekommt hier in der Metro allerhand Zeug angeboten, das reicht von Kaugummis über Taschenlampen und Bücher bis zu CDs und DVDs. Das Zeug muß nur unauffällig zu transportieren sein, der Verkauf in der Metro ist nämlich illegal. Daß die angebotenen CDs und DVDs keine Orginale sind, muß ich wahrscheinlich nicht mehr explizit erwähnen.
Was ich eigentlich erzählen wollte ist ein Wechsel in der Art des Anpreisens der Ware. Früher war das so, daß der Verkäufer an einer Haltestelle in den Wagen trat und in einem lustigen Singsang anfing, seine CD anzupreisen. 120 Lieder der Beatles im mp3-Format, darunter Hits wie "Gelbes Unterseeboot", "Nacht eines harten Tages" und "Lass' es sein". Ja die Titel werden auf Spanisch genannt, das find' ich sehr witzig. Leider gibt es immer weniger dieser lustigen Ansagen, die Verkäufer bringen einen tragbaren CD-Player nebst Lautsprecher mit, auf dem sie die CD anspielen, natürlich laut genug, daß man das auch noch mitbekommt, wenn man zufälligerweise eigene Musik in den Ohren hat.
Die neueste Technik sah' ich gestern: Der Verkäufer bietet Ice Age 2 zwei auf VCD an und hat zu dem Zweck einen mobilen DVD-Player mit dabei, auf dem er die Qualität seiner Ware demonstriert. Auch die Schwarzhändler gehen mit der Zeit.
um 10:38 5 Kommentare | Labels: DeEffe, Sitten und Gebräuche |
Donnerstag, April 20, 2006
Quo vadis, Internet
Ich hatte mich vor etwa einem halben Jahr ja schonmal darüber ausgelassen, daß in Deutschland das Internet kaputreguliert wird.
Liest man diesen Artikel, könnte man meinen, es steht eine (wenn auch virtuelle) Abstimmung mit den Füßen bevor. Bleibt zu hoffen, daß die Herren Politiker aufwachen, bevor es zu spät ist.
Gefunden im lawblog.
Liest man diesen Artikel, könnte man meinen, es steht eine (wenn auch virtuelle) Abstimmung mit den Füßen bevor. Bleibt zu hoffen, daß die Herren Politiker aufwachen, bevor es zu spät ist.
Gefunden im lawblog.
um 09:25 0 Kommentare | Labels: Internet, Politik |
Veracruz
Am Samstag beschlossen wir, die letzte Nacht im Veracruz zu verbringen, zum Einen wollten wir uns die Stadt ein bischen ansehen, außerdem würden wir so am nächsten Tag eine gute Stunde Fahrzeit auf dem Weg nach Hause sparen.
In veracruz herrschte natürlich das Semana-Santa-Chaos, der Strand, dem ich eigentlich nichts abgewinnen kann, weil erstens das Wasser immer irgendwie dreckig wirkt und zweitens die riesigen Hotels gleich am Strand irgendwie kein Strand-Feeling aufkommen lassen, war natürlich brechend voll, die Geldautomaten am Aquarium waren alle leer und vor dem Aquarium hatte sich eine elend lange Schlange gebildet, ich vermute, selbst wenn man noch vor Feierabend eingelassen wurde, bekam man sicherlich nicht viele Fische zu Gesicht.
Wir suchten uns erstmal ein günstiges Hotel in der Nähe des Zocalo, aßen dort lecker zu abend und bummelten noch ein bischen durch die Stadt.
Es gibt übrigens einen gewichtigen Unterschied im Verkehr zwischen der Stadt Veracruz und dem DeEffe.
Hier im DeEffe gibt es drei Möglichkeiten der Vorfahrtsregelung:
-Ampel
-Straßenbreite
-Tope
Ampel ist klar, hat in etwa die gleiche Bedeutung wie in Europa.
Kreuzt eine schmale Straße eine breite Straße, hat die breitere Vorfahrt. Da ist Vorsicht angebracht.
Sind beide Straßen gleich breit oder ist die Kreuzung gefährlich, wird an der Straße oder Einmündung, die nicht Vorfahrtsberechtigt ist, ein Tope angebracht. Ist logisch, über den Tope kommt man nur mit Schrittgeschwindigkeit, während die Vorfahrtsberechtigten über die Kreuzung heizen. Es gibt auch Kreuzungen mit 4 Topes, das funktioniert dann wie die 4 Stoppschilder-Kreuzungen in den USA.
Rechts vor links gibt es nicht, Schilder sind, so denn existent, nur schmückendes Beiwerk.
In Veracruz fuhren wir, zum Glück recht langsam, weil wir nach einem Hotel Ausschau hielten, auf einer normalen Straße, die eine andere, ebenso breite Straße kreuzte. Da ich keinen Tope hatte, fuhr ich normal in die Kreuzung, wo mir fast einer in die Seite semmelte. Und wie ich gerade zum Fluchen ansetzen wollte, sah ich auf der gegenüberliegenden Seite (die stehen hier hinter den Kreuzungen, genau wie die Ampeln) - ein Stop-Schild. Man möchte es kaum glauben, in Veracruz kommen sie tatsächlich mit normalen Schildern klar. Mir ist innerhalb der Stadt nicht ein einziger Tope aufgefallen. Unglaublich! Interessant auch, wie schnell ich mir die Beachtung von Schildern abgewöhnt habe.
Am Sonntag waren wir um 9 Uhr am Aquarium, welches erst um 10 öffnet, also gingen wir erstmal Frühstücken. Nach dem Frühstück ging die Schlange vor dem Aquarium einmal um selbiges herum, einer der Wachmänner, der versuchte die Warterei in halbwegs zivilisierte Bahnen zu lenken, meinte, wenn wir uns jetzt anstellen, sind das etwa 2 Stunden Wartezeit. Na dann, vielen Dank.
Also waren wir schon kurz vor 11 auf der Autobahn auf dem Weg nach Hause. Wir machten unterwegs noch einen kleinen Abstecher zum Pico de Orizaba, der sich allerdings in Wolken hüllte, den Umweg hätten wir uns auch sparen können. Der Verkehr war bis Puebla recht problemlos, hinter Puebla an der Steigung ging es nur im Schrittempo vorwärts, was viele Autos zum Überhitzen brachte, der Standstreifen war gut belegt.
An irgendeiner Zahlstelle (ich weis nicht mehr genau an welcher) kam es noch zu einem lustigen Zwischenfall, ich fuhr hinter eine der Schlangen an den vielen Mauthäusschen, als sich einer wild hupend links neben mich setzte und versuchte, mich nach rechts abzudrängen. Ich fand das um so seltsamer, da die Schlangen links wesentlich kürzer waren. Da die Beifahrerin ihr Fenster halb geöffnet hatte, hab' ich meines eben auch geöffnet und einfach mal gefragt, was denn sein Problem ist. Noch bevor er überhaupt Luft holen konnte, geiferte die Alte bereits Baboso. Das Wort bezeichnet eigentlich eine Nacktschnecke und ist jetzt nicht wirklich die fiese Beleidigung, aber einfach nur so ohne begleitende Worte klingt das doch sehr lächerlich. Er erklärte mir dann, er sei auf dieser Spur gewesen und ich hätte total rücksichtslos die Spur gewechselt und er bleibt jetzt da! Die Alte lies dann nochmal ein Baboso los, ich sah, das die Schlange mittlerweile weiter gefahren war und lies die beiden einfach stehen. Wie ich dann sein verdutztes Gesicht im Rückspiegel sah, mußte ich laut lachen, woraufhin er noch blöder aus der Wäsche kuckte.
Alles in allem war der Rückreiseverkehr nicht wirklich so schlimm, wie wir erwartet hatten, wir waren, den Abstecher zum Pico nicht mitgerechnet, nach knapp sechs Stunden zu Hause, das ist eine Stunde mehr als wir für den Hinweg gebraucht hatten, nicht wirklich viel.
Insgesamt hatten wir vier fantastische Tage!
In veracruz herrschte natürlich das Semana-Santa-Chaos, der Strand, dem ich eigentlich nichts abgewinnen kann, weil erstens das Wasser immer irgendwie dreckig wirkt und zweitens die riesigen Hotels gleich am Strand irgendwie kein Strand-Feeling aufkommen lassen, war natürlich brechend voll, die Geldautomaten am Aquarium waren alle leer und vor dem Aquarium hatte sich eine elend lange Schlange gebildet, ich vermute, selbst wenn man noch vor Feierabend eingelassen wurde, bekam man sicherlich nicht viele Fische zu Gesicht.
Wir suchten uns erstmal ein günstiges Hotel in der Nähe des Zocalo, aßen dort lecker zu abend und bummelten noch ein bischen durch die Stadt.
Es gibt übrigens einen gewichtigen Unterschied im Verkehr zwischen der Stadt Veracruz und dem DeEffe.
Hier im DeEffe gibt es drei Möglichkeiten der Vorfahrtsregelung:
-Ampel
-Straßenbreite
-Tope
Ampel ist klar, hat in etwa die gleiche Bedeutung wie in Europa.
Kreuzt eine schmale Straße eine breite Straße, hat die breitere Vorfahrt. Da ist Vorsicht angebracht.
Sind beide Straßen gleich breit oder ist die Kreuzung gefährlich, wird an der Straße oder Einmündung, die nicht Vorfahrtsberechtigt ist, ein Tope angebracht. Ist logisch, über den Tope kommt man nur mit Schrittgeschwindigkeit, während die Vorfahrtsberechtigten über die Kreuzung heizen. Es gibt auch Kreuzungen mit 4 Topes, das funktioniert dann wie die 4 Stoppschilder-Kreuzungen in den USA.
Rechts vor links gibt es nicht, Schilder sind, so denn existent, nur schmückendes Beiwerk.
In Veracruz fuhren wir, zum Glück recht langsam, weil wir nach einem Hotel Ausschau hielten, auf einer normalen Straße, die eine andere, ebenso breite Straße kreuzte. Da ich keinen Tope hatte, fuhr ich normal in die Kreuzung, wo mir fast einer in die Seite semmelte. Und wie ich gerade zum Fluchen ansetzen wollte, sah ich auf der gegenüberliegenden Seite (die stehen hier hinter den Kreuzungen, genau wie die Ampeln) - ein Stop-Schild. Man möchte es kaum glauben, in Veracruz kommen sie tatsächlich mit normalen Schildern klar. Mir ist innerhalb der Stadt nicht ein einziger Tope aufgefallen. Unglaublich! Interessant auch, wie schnell ich mir die Beachtung von Schildern abgewöhnt habe.
Am Sonntag waren wir um 9 Uhr am Aquarium, welches erst um 10 öffnet, also gingen wir erstmal Frühstücken. Nach dem Frühstück ging die Schlange vor dem Aquarium einmal um selbiges herum, einer der Wachmänner, der versuchte die Warterei in halbwegs zivilisierte Bahnen zu lenken, meinte, wenn wir uns jetzt anstellen, sind das etwa 2 Stunden Wartezeit. Na dann, vielen Dank.
Also waren wir schon kurz vor 11 auf der Autobahn auf dem Weg nach Hause. Wir machten unterwegs noch einen kleinen Abstecher zum Pico de Orizaba, der sich allerdings in Wolken hüllte, den Umweg hätten wir uns auch sparen können. Der Verkehr war bis Puebla recht problemlos, hinter Puebla an der Steigung ging es nur im Schrittempo vorwärts, was viele Autos zum Überhitzen brachte, der Standstreifen war gut belegt.
An irgendeiner Zahlstelle (ich weis nicht mehr genau an welcher) kam es noch zu einem lustigen Zwischenfall, ich fuhr hinter eine der Schlangen an den vielen Mauthäusschen, als sich einer wild hupend links neben mich setzte und versuchte, mich nach rechts abzudrängen. Ich fand das um so seltsamer, da die Schlangen links wesentlich kürzer waren. Da die Beifahrerin ihr Fenster halb geöffnet hatte, hab' ich meines eben auch geöffnet und einfach mal gefragt, was denn sein Problem ist. Noch bevor er überhaupt Luft holen konnte, geiferte die Alte bereits Baboso. Das Wort bezeichnet eigentlich eine Nacktschnecke und ist jetzt nicht wirklich die fiese Beleidigung, aber einfach nur so ohne begleitende Worte klingt das doch sehr lächerlich. Er erklärte mir dann, er sei auf dieser Spur gewesen und ich hätte total rücksichtslos die Spur gewechselt und er bleibt jetzt da! Die Alte lies dann nochmal ein Baboso los, ich sah, das die Schlange mittlerweile weiter gefahren war und lies die beiden einfach stehen. Wie ich dann sein verdutztes Gesicht im Rückspiegel sah, mußte ich laut lachen, woraufhin er noch blöder aus der Wäsche kuckte.
Alles in allem war der Rückreiseverkehr nicht wirklich so schlimm, wie wir erwartet hatten, wir waren, den Abstecher zum Pico nicht mitgerechnet, nach knapp sechs Stunden zu Hause, das ist eine Stunde mehr als wir für den Hinweg gebraucht hatten, nicht wirklich viel.
Insgesamt hatten wir vier fantastische Tage!
um 09:11 0 Kommentare | Labels: Reisen, Sitten und Gebräuche |
Mittwoch, April 19, 2006
Quiahuixtlan
Am Samstag, nach einem ausgiebigen Strandspaziergang und anschließendem Frühstück am Strand von Quiahuixtlan, schauten wir noch schnell bei den Pyramiden vorbei und wurden angenehm überrascht! Die ursprünglichen Bewohner waren ein Volk von Fischern und Händlern, die zunächst direkt am Meer wohnten. Nachdem sie allerdings mehrfach von den kriegerischen Olmeken angegriffen wurden, haben sie ihre Stadt näher an den Basaltfelsen, der dem Ort seinen Namen gibt und somit in eine höhere und schwerer zugängliche Lage verlegt. Mit dem angenehmen Nebeneffekt einer fantastischen Aussicht auf das Meer.
Den Felsen nannten sie übrigens Quiahuixtlan: Versteinerter Regen.
Die Anlage an sich besteht aus ein paar wenig spektakulären Pyramiden, vielen kleinen Altaren (evtl. Grabstätten) und fasziniert eben durch die geniale Aussicht.
Zu den Fotos.
Den Felsen nannten sie übrigens Quiahuixtlan: Versteinerter Regen.
Die Anlage an sich besteht aus ein paar wenig spektakulären Pyramiden, vielen kleinen Altaren (evtl. Grabstätten) und fasziniert eben durch die geniale Aussicht.
Zu den Fotos.
um 12:51 0 Kommentare | Labels: Reisen |
Montag, April 17, 2006
La Mancha
Wir haben recht lange überlegt, ob wir auch abhauen oder einfach ein paar ruhige Tage im Garten verbringen sollen, erstens sind natürlich die Autobahnen voll und auch die potentiellen Ziele, seien es nun Strände oder sonstige attraktive Orte, sind schlicht und ergreifend voll.
Andererseits reizt es natürlich, ans Meer zu fahren, der Garten und das aufblasbare Schwimmbad können da nicht wirklich mithalten und so fuhren wir am Donnerstag um halb sechs los, Richtung Veracruz. Da der Golf von Mexico hier weniger beliebt ist als die Pazifikküste, hofften wir, dort auf weniger Leute zu treffen. Die Abfahrtszeit stellte sich als gut gewählt heraus, der Verkehr war erträglich, im Gegensatz zu einer Nachtfahrt sahen wir etwas von der Landschaft und in etwas mehr als 5 Stunden kamen wir in Veracruz an. Dort suchten wir erstmal vergeblich nach einer Touristeninformation und fuhren anschließend die Küste entlang Richtung norden, in der Hoffnung, dort weniger überfüllte Strände zu finden.
Der erste Strand, den wir fanden, nannte sich Chachalacas, er war schon recht voll, es gab keinen echten Campingplatz, die Ersten hatten ihre Zelte schon am Strand aufgebaut und luden uns ein, auch zu bleiben, allerdings sah' das ganze jetzt schon mehr nach Müllkippe als nach Campingplatz aus und drei Tage ohne Dusche fanden wir nicht so prickelnd, also fuhren wir weiter.
Etwas weiter fanden wir dann La Mancha, einen schönen Strand, an dem ein Fluß ins Meer mündet. Und in der Nähe einen wunderschönen Campingplatz, auf dem man sein Zelt im Schatten riesiger Mango-Bäume aufstellen kann, mit sauberen Duschen und netten Leuten.
Der Strand war recht lang und netterweise haben sich die vielen Leute alle auf die Flußmündung konzentriert. Erstmal habe alle so nah wie möglich dort geparkt, ohne Rücksicht darauf, wie andere Autos eventuell wieder aus ihren Lücken rauskommen, außerdem versuchten scheinbar alle, so wenig wie möglich zu laufen, so daß sich an der Mündung die Leute gegenseitig auf die Füße traten, während etwa 100 meter weiter jede Menge Platz war. Die Leute hatten aber auch wirklich alles dabei, Kühlboxen, Grills, Zelte, Stromaggregate für den Fernseher (!), den Hund, den Opa mit Schaukelstuhl und ähnlich sinnvolles Zubehör. Wir kamen uns richtig armselig vor, einfach so nur mit Handtüchern, einer Flasche Wasser und einer Tüte Obst an den Strand zu gehen. Wir haben allerdings auch nichts vermißt, das Einzige, was wir nächstes mal mitnehmen, ist der Sonnenschirm, um etwas unabhängiger von den schattenspendenden Bäumen zu sein. A propos: ich habe mich diesmal nicht verbrannt. Dafür sind die Linien der Radklamotten immer noch sichtbar.
Wir haben uns am Freitag auch den Strand von Quiahuixtlan angesehen, der war auch sehr schön und sogar etwas länger als der von La Mancha, allerdings gab es dort kaum Schatten, so daß wir dort zwar einen langen Strandspaziergang machten, mangels Sonnenschirm dann aber wieder nach La Mancha zurückkehrten.
Der Golf wird übrigens meiner Meinung nach zu unrecht verschmäht. Zwar sind am Pazifik die Strände länger, der Sand ist heller und die Palmen wachsen etwas höher, dafür kann man sich dort nur als sehr geübter Schwimmer etwas weiter raus wagen, da erstens die Wellen sehr heftig sind und zweitens der Strand sehr steil abfällt. Im Golf sind die Wellen im vergleich dazu harmlos und man kann sehr weit ins Meer hinaus laufen. Außerdem hat auch die subtropische Vegetation ihren Reiz und man findet am Golf mehr Muscheln als am Pazifik. Und es gibt diese putzigen Dinger:
Zu den Fotos.
Und für die, die es genau wissen wollen, eine kurze Anfahrtsbeschreibung:
Von Veracruz aus an der Küste entlang nach Norden, vorbei an Cardel. Etwa 50 km nach Veracruz gibt es rechts den Aussichtsplatz (mirador) "La Mancha", von diesem aus sieht man die Flußmündung. Ziemlich genau nach Kilometer 52 geht dann rechts ein Weg ab zum Strand, es weisen mehrere Schilder auf den Strand und auf den Campingplatz hin, es ist also schwer zu verfehlen. Die nächste Ortschaft heißt übrigens El Farallon, wer dort ankommt, ist zu weit gefahren.
Andererseits reizt es natürlich, ans Meer zu fahren, der Garten und das aufblasbare Schwimmbad können da nicht wirklich mithalten und so fuhren wir am Donnerstag um halb sechs los, Richtung Veracruz. Da der Golf von Mexico hier weniger beliebt ist als die Pazifikküste, hofften wir, dort auf weniger Leute zu treffen. Die Abfahrtszeit stellte sich als gut gewählt heraus, der Verkehr war erträglich, im Gegensatz zu einer Nachtfahrt sahen wir etwas von der Landschaft und in etwas mehr als 5 Stunden kamen wir in Veracruz an. Dort suchten wir erstmal vergeblich nach einer Touristeninformation und fuhren anschließend die Küste entlang Richtung norden, in der Hoffnung, dort weniger überfüllte Strände zu finden.
Der erste Strand, den wir fanden, nannte sich Chachalacas, er war schon recht voll, es gab keinen echten Campingplatz, die Ersten hatten ihre Zelte schon am Strand aufgebaut und luden uns ein, auch zu bleiben, allerdings sah' das ganze jetzt schon mehr nach Müllkippe als nach Campingplatz aus und drei Tage ohne Dusche fanden wir nicht so prickelnd, also fuhren wir weiter.
Etwas weiter fanden wir dann La Mancha, einen schönen Strand, an dem ein Fluß ins Meer mündet. Und in der Nähe einen wunderschönen Campingplatz, auf dem man sein Zelt im Schatten riesiger Mango-Bäume aufstellen kann, mit sauberen Duschen und netten Leuten.
Der Strand war recht lang und netterweise haben sich die vielen Leute alle auf die Flußmündung konzentriert. Erstmal habe alle so nah wie möglich dort geparkt, ohne Rücksicht darauf, wie andere Autos eventuell wieder aus ihren Lücken rauskommen, außerdem versuchten scheinbar alle, so wenig wie möglich zu laufen, so daß sich an der Mündung die Leute gegenseitig auf die Füße traten, während etwa 100 meter weiter jede Menge Platz war. Die Leute hatten aber auch wirklich alles dabei, Kühlboxen, Grills, Zelte, Stromaggregate für den Fernseher (!), den Hund, den Opa mit Schaukelstuhl und ähnlich sinnvolles Zubehör. Wir kamen uns richtig armselig vor, einfach so nur mit Handtüchern, einer Flasche Wasser und einer Tüte Obst an den Strand zu gehen. Wir haben allerdings auch nichts vermißt, das Einzige, was wir nächstes mal mitnehmen, ist der Sonnenschirm, um etwas unabhängiger von den schattenspendenden Bäumen zu sein. A propos: ich habe mich diesmal nicht verbrannt. Dafür sind die Linien der Radklamotten immer noch sichtbar.
Wir haben uns am Freitag auch den Strand von Quiahuixtlan angesehen, der war auch sehr schön und sogar etwas länger als der von La Mancha, allerdings gab es dort kaum Schatten, so daß wir dort zwar einen langen Strandspaziergang machten, mangels Sonnenschirm dann aber wieder nach La Mancha zurückkehrten.
Der Golf wird übrigens meiner Meinung nach zu unrecht verschmäht. Zwar sind am Pazifik die Strände länger, der Sand ist heller und die Palmen wachsen etwas höher, dafür kann man sich dort nur als sehr geübter Schwimmer etwas weiter raus wagen, da erstens die Wellen sehr heftig sind und zweitens der Strand sehr steil abfällt. Im Golf sind die Wellen im vergleich dazu harmlos und man kann sehr weit ins Meer hinaus laufen. Außerdem hat auch die subtropische Vegetation ihren Reiz und man findet am Golf mehr Muscheln als am Pazifik. Und es gibt diese putzigen Dinger:
Zu den Fotos.
Und für die, die es genau wissen wollen, eine kurze Anfahrtsbeschreibung:
Von Veracruz aus an der Küste entlang nach Norden, vorbei an Cardel. Etwa 50 km nach Veracruz gibt es rechts den Aussichtsplatz (mirador) "La Mancha", von diesem aus sieht man die Flußmündung. Ziemlich genau nach Kilometer 52 geht dann rechts ein Weg ab zum Strand, es weisen mehrere Schilder auf den Strand und auf den Campingplatz hin, es ist also schwer zu verfehlen. Die nächste Ortschaft heißt übrigens El Farallon, wer dort ankommt, ist zu weit gefahren.
um 16:54 4 Kommentare | Labels: Reisen, Sitten und Gebräuche |
Semana Santa
Die Osterwoche, hier Semana Santa (heilige Woche) genannt, ist ein tolles Phänomen. Bereits der Gründonnerstag ist Feiertag, Karlfreitag sowieso und so kommt man mit Samstag und Sonntag auf 4 freie Tage. Schade, daß der Ostermontag kein Ostermontag sondern wieder ein ganz normaler Montag ist. Manche Firmen machen übrigens am Mittwoch sogar früher Feierabend und wenn man das den Mitarbeitern nicht erst am selbigen Tag mitteilt, könnten diese die Zeit vielleicht für etwas sinnvolles einplanen, aber man lernt mit der Zeit ja zu improvisieren.
Da viele Arbeitnehmer hier mit 6 bis 10 Tagen Urlaub pro Jahr auskommen müssen und ein Großteil dieses Urlaubes drauf geht, weil manche Firmen die Woche zwischen Weihnachten und Silvester schließen, bietet sich die Semana Santa natürlich an, um mit 3 Tagen Urlaub eine komplette Woche frei zu machen, oder einfach nur für vier Tage aus der Stadt raus zu fahren, vorzugsweise natürlich ans Meer, für viele Familien ist das der einzige Urlaub im Jahr. Und wenn ein paar Millionen Menschen aufbrechen, um sich am Strand zu vergnügen, wird das zu einer logistischen Herausforderung.
Die Stadt dagegen wirkt in diesen vier Tagen wie ausgestorben.
Da viele Arbeitnehmer hier mit 6 bis 10 Tagen Urlaub pro Jahr auskommen müssen und ein Großteil dieses Urlaubes drauf geht, weil manche Firmen die Woche zwischen Weihnachten und Silvester schließen, bietet sich die Semana Santa natürlich an, um mit 3 Tagen Urlaub eine komplette Woche frei zu machen, oder einfach nur für vier Tage aus der Stadt raus zu fahren, vorzugsweise natürlich ans Meer, für viele Familien ist das der einzige Urlaub im Jahr. Und wenn ein paar Millionen Menschen aufbrechen, um sich am Strand zu vergnügen, wird das zu einer logistischen Herausforderung.
Die Stadt dagegen wirkt in diesen vier Tagen wie ausgestorben.
um 12:32 0 Kommentare | Labels: Sitten und Gebräuche |
Bilderbeutel
Der Bilderbeutel ist wieder da! Hoffentlich schieben sie noch etwas mehr Informationen nach, zum Beispiel weshalb die Staatsanwaltschaft überhaupt ermittelt hat. Ich finde es auf alle Fälle schön, daß er wieder da ist.
Willkommen zurück!
Willkommen zurück!
um 09:58 0 Kommentare | Labels: Fotos, Internet |
Dienstag, April 11, 2006
Neues vom Unbenamten
Gestern waren wir bei der monatlichen Vorsorgeuntersuchung, alles Bestens. Das Kleine ist bereits sehr lebhaft, als die Ärztin die Herztöne abhören wollte, hat es sich immer wieder weggedreht, Evelyn spürt bereits die ersten Bewegungen. Sie meint "Es tanzt im Bauch". Klar, ist ja auch ein halber Mexikaner.
Wir bereiten uns natürlich auch Schritt für Schritt vor, Evelyns Großmutter hat uns schon die Vorhänge für's Kinderzimmer genäht, nächste Woche werden wir das Kinderzimmer neu Streichen und dann langsam einrichten.
Mit dem Namen sind wir noch nicht wirklich weiter gekommen, bis jetzt sind unsere Favoriten Citlali für ein Mädchen und Yanik für einen Jungen, es werden noch Vorschläge angenommen.
In zwei Wochen ist Ultraschall, dann gibt's wieder Neues.
Wir bereiten uns natürlich auch Schritt für Schritt vor, Evelyns Großmutter hat uns schon die Vorhänge für's Kinderzimmer genäht, nächste Woche werden wir das Kinderzimmer neu Streichen und dann langsam einrichten.
Mit dem Namen sind wir noch nicht wirklich weiter gekommen, bis jetzt sind unsere Favoriten Citlali für ein Mädchen und Yanik für einen Jungen, es werden noch Vorschläge angenommen.
In zwei Wochen ist Ultraschall, dann gibt's wieder Neues.
um 10:11 2 Kommentare | Labels: Nachwuchs |
Montag, April 10, 2006
Besuch im Zoo
Nachdem wir vergangenes Wochenende tatsächlich unser Küchenmöbel abholen konnten, haben wir uns gestern mal nach einer potentiellen Möbelquelle hier in der Stadt umgesehen. Und in der Tat, wir haben sehr schnell die von Hollito vorgeschlagenen Schreiner gefunden. Die Preise sind die gleichen wie in Cuernavaca und die Auswahl ist wesentlich größer. Da werden wir sicher etwas finden. Vielen Dank für den Tip!
Danach sind wir mit den Sobrinos in den Zoo, was allerdings keine allzugute Idee war, es hatten einfach zu viele Leute das Gleiche vor. Außerdem kam Alan (4 Jahre) einem riesigen Schwindel auf die Schliche. Draussen, im Park vor dem Zoo, waren mehrere Figuren, wie zum Beispiel Barney, Sponge Bob und Winnie Puh, die sich gegen Bezahlung mit den Kindern fotografieren liessen. Nachdem wir an mehreren dieser Figuren vorbeikamen, sagte mir Alan ganz ernst "Das ist gar nicht der echte Barney, da ist eine Person drunter!" Besagter Barney hatte, wahrscheinlich wegen der Hitze, das Kostüm hinten etwas offen gelassen und damit die komplette Illusion zerstört. Schade eigentlich.
Der Zoo im Parque Chapultepec ist übrigens interessant, die größeren Tiere bewegen in recht großen Flächen unter freiem Himmel, das ganze ist schön angelegt, sauber und mit informativen Tafeln versehen, nur am Wochenende sollte man sich das eben nicht antun.
Danach sind wir mit den Sobrinos in den Zoo, was allerdings keine allzugute Idee war, es hatten einfach zu viele Leute das Gleiche vor. Außerdem kam Alan (4 Jahre) einem riesigen Schwindel auf die Schliche. Draussen, im Park vor dem Zoo, waren mehrere Figuren, wie zum Beispiel Barney, Sponge Bob und Winnie Puh, die sich gegen Bezahlung mit den Kindern fotografieren liessen. Nachdem wir an mehreren dieser Figuren vorbeikamen, sagte mir Alan ganz ernst "Das ist gar nicht der echte Barney, da ist eine Person drunter!" Besagter Barney hatte, wahrscheinlich wegen der Hitze, das Kostüm hinten etwas offen gelassen und damit die komplette Illusion zerstört. Schade eigentlich.
Der Zoo im Parque Chapultepec ist übrigens interessant, die größeren Tiere bewegen in recht großen Flächen unter freiem Himmel, das ganze ist schön angelegt, sauber und mit informativen Tafeln versehen, nur am Wochenende sollte man sich das eben nicht antun.
um 10:40 2 Kommentare | Labels: DeEffe, Einkaufstips |
Dienstag, April 04, 2006
Ciclovía
Die Ciclovía de la Ciudad de Mexico ist ein Projekt, mit dem die Stadtregierung versucht, den Bürgern das Radfahren nahezubringen. Dazu wurde die ursprüngliche Strecke der Eisenbahn zwischen dem Distrito Federal und Cuernavaca (insgesamt etwa 75km) zum Radweg umgebaut. Die ersten 35 Kilometer durchqueren die Stadt von Norden nach Süden.
Die Idee an sich ist genial, zumal die Stadt an sich zwar relativ flach ist, versucht man allerdings, diese zu verlassen, wird es sehr schnell unangenehm hügelig. Und da Eisenbahnen im Bewältigen von Steigungen recht eingeschränkt sind, dürfte eine ehemalige Eisenbahnlinie den angenehmsten Weg darstellen.
Am Sonntag machte ich mich also auf, besagte Ciclovía zu erkunden. Da nach der Karte auf der Ciclovía-Seite bei Ciudad Universitaria (CU) ein Zweig des Radweges beginnt, fuhr ich zunächst einmal dorthin und fragte ein paar hübsche Polizistinnen, nach der Ciclovía. Fehlanzeige, die beiden kannten sich nicht aus, sie waren zur CU geschickt worden um ein Verkehrschaos zu verhindern, weil an diesem Tag ein Fußballspiel im Olympiastadion stattfand, sie verwießen mich dann netterweise an ein paar ortskundige Kollegen.
Also hab' ich denen mein Anliegen vorgetragen, mit dem Begriff Ciclovía konnten die schonmal gar nichts anfangen, wie ich dann versuchte, das mit "der Radweg nach Cuernavaca" zu umschreiben, meinte einer der beiden mehr zu seinem Kollegen als zu mir "Da gibt es doch diese Gruppe, die jeden Sonntag den Periferico langfährt, vielleicht meint er die" und dann zu mir "Die fahren aber viel früher, die sind heute schon durch." Es war mir neu, daß der Periferico (Das ist ein Autobahnring um die Stadt) durch Cuernavaca führt. Vielleicht war der nette Herr aber auch nur etwas verwirrt, weil ich ihn bei der Lektüre der Tageszeitung unterbrochen hatte.
Nun gut, ich wußte, wenn ich immer Richtung Westen fahre, würde ich diese Ciclovía irgendwann mal kreuzen, in der Hoffnung sie dann als solche zu erkennen, radelte ich weiter und tatsächlich, ziemlich genau eine Stunde, nachdem ich von zu Hause losgefahren war, bog ich in etwa bei Kilometer 25 in die Ciclovía ein. Die Strecke ist toll angelegt, breit genug, daß 2 Radfahrer bequem aneinander vorbei kommen, an den Rändern begrünt, die einzelnen Kilometer markiert und weitgehend kreuzungsfrei. Allerdings wird die Strecke innerhalb der Stadt auch gerne zum Spazierengehen oder von Kindern als Spielplatz benutzt, stellenweise bauen Händler rechts und links des Weges ihre Stände auf, so daß man ständig damit beschäftig ist, niemanden umzufahren. An einer besonders belebten Stelle war ich nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs, als mir plötzlich ein Fußgänger seinen Pullover anbot, er bräuchte dringend Geld und würde mir das gute Stück für 10 Peso (!) verkaufen.
Nach einer weiteren Stunde war ich dann endlich am Stadtrand angekommen. Ich finde übrigens, daß der Stadtrand hier viel abrupter ist, als ich das beispielsweise aus Deutschland gewöhnt bin, es ist nicht so, daß die Abstände zwischen den Häusern immer größer werden und das dann langsam auströpfelt, sondern die Häuser stehen Dicht an Dicht und dann kommt plötzlich nix mehr. Auf der Ciclovía aus der Stadt heraus zu fahren ist genial. Plötzlich jede Mange Natur um sich herum, mit den Häusern enden auch die obligatorischen Müllstreifen rechts und links des Weges, es kehrt plötzlich Stille ein und die Stadt sieht aus der Ferne gar nicht mehr so häßlich aus.
So radelte ich weiter, kurz nach Kilometer 45 hörte die ewige Steigung endlich auf, es ging zum ersten mal Eben durch eine tolle Landschaft. Mittlerweile hatte ich bemerkt, daß das Auftragen von Sonnencreme vor Fahrtantritt eine ganz tolle Idee gewesen wäre, lies mir davon aber nicht den Spaß verderben. Bei Kilometer 50,720 hatte ich dann nach insgesamt gut drei Stunden genug und ich machte mich an die Abfahrt. Das Schwierigste dabei war eigentlich, eine Sitzposition zu finden, bei der mir der Hintern nicht allzusehr schmerzte, auf dem innerstädtischen Teil der Strecke wäre ich dann fast noch mit einem Besoffenen kollidiert, der recht unkontrolliert über den Weg stolperte. Die Steigung kam mir übrigens aufwärts gar nicht so steil vor, bei der Abfahrt erreichte ich trotzdem ein geniales Tempo.
Genauere Zahlen als die an der Strecke angebrachten Kilometerangaben kann ich leider nicht bieten, mich würden ja vor allem die Höhen interessieren. Ich hab' dazu nur auf dem innerstädtischen Stück bei Kilometer 28,5 eine Angabe von 2830m üM gefunden, wieviele Höhenmeter ich tatsächlich überwunden habe, weiß ich dummerweise nicht. Vielleicht sollte ich mir einen GPS-Empfänger zulegen.
Überaschenderweise habe ich keinen Muskelkater in den Beinen, dafür sehe ich mangels Sonnenschutz aus, als könnte ich im Dunkeln leuchten.
Zu den Fotos.
Die Idee an sich ist genial, zumal die Stadt an sich zwar relativ flach ist, versucht man allerdings, diese zu verlassen, wird es sehr schnell unangenehm hügelig. Und da Eisenbahnen im Bewältigen von Steigungen recht eingeschränkt sind, dürfte eine ehemalige Eisenbahnlinie den angenehmsten Weg darstellen.
Am Sonntag machte ich mich also auf, besagte Ciclovía zu erkunden. Da nach der Karte auf der Ciclovía-Seite bei Ciudad Universitaria (CU) ein Zweig des Radweges beginnt, fuhr ich zunächst einmal dorthin und fragte ein paar hübsche Polizistinnen, nach der Ciclovía. Fehlanzeige, die beiden kannten sich nicht aus, sie waren zur CU geschickt worden um ein Verkehrschaos zu verhindern, weil an diesem Tag ein Fußballspiel im Olympiastadion stattfand, sie verwießen mich dann netterweise an ein paar ortskundige Kollegen.
Also hab' ich denen mein Anliegen vorgetragen, mit dem Begriff Ciclovía konnten die schonmal gar nichts anfangen, wie ich dann versuchte, das mit "der Radweg nach Cuernavaca" zu umschreiben, meinte einer der beiden mehr zu seinem Kollegen als zu mir "Da gibt es doch diese Gruppe, die jeden Sonntag den Periferico langfährt, vielleicht meint er die" und dann zu mir "Die fahren aber viel früher, die sind heute schon durch." Es war mir neu, daß der Periferico (Das ist ein Autobahnring um die Stadt) durch Cuernavaca führt. Vielleicht war der nette Herr aber auch nur etwas verwirrt, weil ich ihn bei der Lektüre der Tageszeitung unterbrochen hatte.
Nun gut, ich wußte, wenn ich immer Richtung Westen fahre, würde ich diese Ciclovía irgendwann mal kreuzen, in der Hoffnung sie dann als solche zu erkennen, radelte ich weiter und tatsächlich, ziemlich genau eine Stunde, nachdem ich von zu Hause losgefahren war, bog ich in etwa bei Kilometer 25 in die Ciclovía ein. Die Strecke ist toll angelegt, breit genug, daß 2 Radfahrer bequem aneinander vorbei kommen, an den Rändern begrünt, die einzelnen Kilometer markiert und weitgehend kreuzungsfrei. Allerdings wird die Strecke innerhalb der Stadt auch gerne zum Spazierengehen oder von Kindern als Spielplatz benutzt, stellenweise bauen Händler rechts und links des Weges ihre Stände auf, so daß man ständig damit beschäftig ist, niemanden umzufahren. An einer besonders belebten Stelle war ich nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs, als mir plötzlich ein Fußgänger seinen Pullover anbot, er bräuchte dringend Geld und würde mir das gute Stück für 10 Peso (!) verkaufen.
Nach einer weiteren Stunde war ich dann endlich am Stadtrand angekommen. Ich finde übrigens, daß der Stadtrand hier viel abrupter ist, als ich das beispielsweise aus Deutschland gewöhnt bin, es ist nicht so, daß die Abstände zwischen den Häusern immer größer werden und das dann langsam auströpfelt, sondern die Häuser stehen Dicht an Dicht und dann kommt plötzlich nix mehr. Auf der Ciclovía aus der Stadt heraus zu fahren ist genial. Plötzlich jede Mange Natur um sich herum, mit den Häusern enden auch die obligatorischen Müllstreifen rechts und links des Weges, es kehrt plötzlich Stille ein und die Stadt sieht aus der Ferne gar nicht mehr so häßlich aus.
So radelte ich weiter, kurz nach Kilometer 45 hörte die ewige Steigung endlich auf, es ging zum ersten mal Eben durch eine tolle Landschaft. Mittlerweile hatte ich bemerkt, daß das Auftragen von Sonnencreme vor Fahrtantritt eine ganz tolle Idee gewesen wäre, lies mir davon aber nicht den Spaß verderben. Bei Kilometer 50,720 hatte ich dann nach insgesamt gut drei Stunden genug und ich machte mich an die Abfahrt. Das Schwierigste dabei war eigentlich, eine Sitzposition zu finden, bei der mir der Hintern nicht allzusehr schmerzte, auf dem innerstädtischen Teil der Strecke wäre ich dann fast noch mit einem Besoffenen kollidiert, der recht unkontrolliert über den Weg stolperte. Die Steigung kam mir übrigens aufwärts gar nicht so steil vor, bei der Abfahrt erreichte ich trotzdem ein geniales Tempo.
Genauere Zahlen als die an der Strecke angebrachten Kilometerangaben kann ich leider nicht bieten, mich würden ja vor allem die Höhen interessieren. Ich hab' dazu nur auf dem innerstädtischen Stück bei Kilometer 28,5 eine Angabe von 2830m üM gefunden, wieviele Höhenmeter ich tatsächlich überwunden habe, weiß ich dummerweise nicht. Vielleicht sollte ich mir einen GPS-Empfänger zulegen.
Überaschenderweise habe ich keinen Muskelkater in den Beinen, dafür sehe ich mangels Sonnenschutz aus, als könnte ich im Dunkeln leuchten.
Zu den Fotos.
um 17:40 8 Kommentare | Labels: DeEffe, Fahrrad |
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