Mittwoch, Mai 31, 2006

Kanaldeckel

Gerade bin ich über eine Meldung über Diebstahlsicherungen für Kanaldeckel gestolpert.

Ein Kollege schaute mich mal ziemlich entgeistert an, als ich ihm sagte, daß ich Kanaldeckel sammle. Ich erklärte ihm dann, daß ich natürlich nur Fotos mache und nicht die Deckel an sich klaue, woraufhin er mir erzählte, daß tatsächlich viele der gußeisernen Deckel geklaut und als Altmetall verkauft werden. Vielleicht erklärt das die "abgebissene" Ecke an diesem Exemplar:

angebissener Deckel

Dienstag, Mai 30, 2006

Kamera repariert

Blick über die Dächer des DeEffe

Die Kamera ist repariert, das Kartenlesemodul wurde ausgetauscht. Wie versprochen war die Kamera am Freitag abend fertig und der Preis ist mit 350 Peso in Ordnung.

Demnächst gibt's also wieder mehr Fotos!

Zwischenstand Schwangerschaft

Evelyn hat gerade das Ergebnis ihrer letzten Blutuntersuchung abgeholt, alles im grünen Bereich und die Toxoplasmose negativ.

Die Situation ist auf ihre Art komisch, da wächst ein kleiner Mensch so vor sich hin, man würde gerne alles Mögliche tun, damit nichts schief geht, aber trotz aller medizinischer Technologie fühlt man sich wie ein hilfloser Beobachter. Man regelmäßig zum Ultraschall, läßt alle möglichen Untersuchungen über sich ergehen, und obwohl die Ärzte stets versichern, daß alles in Ordnung ist und man selbst eigentlich keinen Grund nennen kann, weshalb das nicht der Fall sein sollte, bleibt eine difuse Unsicherheit zurück.

Ein Kollege sagte mir vor kurzem, daß es für eine eine riesen Erleichterung war, als er nach der Geburt seiner Tohter sie endlich sehen und anfassen uns feststellen konnte, daß alles in Ordnung ist.

Noch 3 Monate...

Mittwoch, Mai 24, 2006

Deutsche Staatsbürgerschaft aberkennbar

Passend zur Diskussion die bei Roland gerade lief, heute ein Artikel auf Spiegel online darüber, daß auch die deutsche Staatsbürgerschaft nach einer Einbürgerung wieder entzogen werden kann

Schon seltsam, wo Einbürgerungsanträge doch so gründlich geprüft werden (das dauert schonmal bis zu 6 Monate, bis sowas durch ist) und dann fällt nicht auf, daß der Mann gar nicht da arbeitet, wo er angibt dies zu tun?

Montag, Mai 22, 2006

Radfahren im DeEffe (mal wieder)

Klaus Ehringfeld vom Handelsblatt schreibt über seine Erfahrungen als Radfahrer im DeEffe. Ja, man tut hier als Radfahrer gut daran, sich vor den Autofahrern in acht zu nehmen. Nicht, daß die hier alle nur danach trachten würden, Radfahrer umzunieten, ich vermute, daß es in den meisten Fällen eher Gedankenlosigkeit denn Bösartigkeit ist, die zu heiklen Situationen führt. Man schert sich schließlich auch nur dann um andere Autos, wenn diese eine Gefahr für das eigene Gefährt darstellen, Rücksicht auf andere hat hier Seltenheitswert.

Das Standard-Beispiel ist das Linksabbiegen, natürlich könnten die Linksabbieger auf der linken Spur Schlange stehen, während der reguläre Verkehr rechts daran vorbeifährt, aber dann läuft man natürlich Gefahr, nicht in dieser Grünphase über die Kreuzung zu kommen. Und da man ja sowieso immer zu spät dran ist und es die Anderen ja auch so machen, mogelt man sich rechts an den Wartenden vorbei, und versucht, sich direkt in der Kreuzung wieder irgendwie links reinzuquetschen. Manchmal (oder eigentlich besser regelmäßig) klappt das mit dem wieder links einquetschen nicht, dann blockiert man halt die, die geradeaus wollen und eigentlich auch grün hätten, aber macht nichts, sollen die halt warten, hauptsache, ich komm noch über die Kreuzung. Sollen sich nicht so anstellen, schließlich musste ich an der vorletzten Kreuzung auch wegen so einem linksabbiegenden Deppen warten.

Nun, wenn ein Autofahrer sich nichtmal in die Situation anderer Autofahrer hineinversetzen kann, sondern sein eigenes Interesse dem der anderen bedingungslos überordnet, wie soll er sich denn dann in die Situation eines Radfahrers versetzen, wenn er selbst nie als Radfahrer unterwegs war, wahrscheinlich nicht mal Radfahren kann? Es ist für einen Radfahrer übrigens oft möglich, Autos einzuholen, wenn diese an Topes abbremsen oder an Kreuzungen anhalten müssen. Versucht man dann, seinem Ärger Luft zu machen, weil man gerade mal wieder von einem Linksabbieger zur Vollbremsung genötigt wurde, erntet man oft genug Verständnislosigkeit: "Was willst Du denn, ist doch nix passiert".

Spiegel abtreten würde vermutlich den Blutdruck senken, kaum aber das Verhältnis Radler-Autofahrer verbessern. Vielleicht sollte man Führerschein-Anwärter dazu zwingen, eine Woche lang mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, aber so lange man nicht mal eine theoretische Prüfung ablegen muss, um an die Pappe zu kommen (nein, ich versteh' auch nicht, weshalb man sie dann überhaupt braucht), bleibt das wohl nur ein frommer Wunsch und uns Radlern nur die Gewissheit, schneller am Ziel zu sein als die meisten Autofahrer.

Mein Kollege Erwin, einer der wenigen einheimischen Radfahrern, hatte vor zwei Wochen übrigens einen für die Stadt eher untypischen Unfall mit dem Rad: Beim Versuch, einem Hund auszuweichen, kam es zu unerwartetem Bodenkontakt mit unangenehmen Folgen, die Ärzte mussten ihm letzte Woche ein paar fette Blutablagerungen operativ entfernen. Gute Besserung!

Kleiner Tip

Kardamom wird im Spanischen mit Cardamomo bezeichnet. Man sollte sich also auf der Suche nach Kardamom keinen Cártamo verkaufen lassen, klingt zwar ähnlich, ist aber der Samen der Färberdistel und als Kardamomersatz nicht mal bedingt tauglich.

Freitag, Mai 19, 2006

Nix Neues

Im Moment tut sich nicht viel bei uns, die meiste Zeit verbringen wir damit, uns auf den Nachwuchs vorzubereiten. Das Kinderzimmer ist gestrichen, die Farbe hat locker gereicht (Soviel zum Thema großer Eimer) und die künftige Urgroßmutter hat uns auch schon hübsche Vorhänge angefertigt.

Ein ganz tolles Thema sind übrigens Kinderwagen. Da gibt es ja die tollsten Sachen, Getränkedosenhalter für den Schiebenden, extra große Reifen für den Einsatz in schwerem Gelände oder eine verlängerte Form, die dem Wagen mehr Stabilität verleiht wenn man damit Joggen oder Skaten geht. Und solange das Kind noch ganz klein ist, also eigentlich zu klein für einen Wagen, in dem es sitzen kann, legt man es in eine Schale, die wahlweise als Autositz dient oder eben oben auf den tollen Kinderwagen aufgeklipst wird.

Eigentlich hatten wir uns schon für so ein tolles Teil entschieden, da sagt mir ein Freund, der als zweifacher Vater über wesentlich mehr Erfahrung verfügt, als unsereiner, daß das mit der Plastikschale eigentlich so ziemlich blöd sei, weil das erstens nicht gut für den Rücken ist und zweitens seiner Erfahrung nach die Schale auch unbequem ist, seine Kinder fingen nach einiger Zeit im Autositz immer an zu quengeln.

Also werden wir mit der Auswahl eines geeigneten Kinderbeförderungsgerätes nochmal von vorne beginnen.

Wenigstens das mit der Wäsche haben wir halbwegs im Griff, es gibt hier Märkte, auf denen man Strampler aus zweiter Hand erstehen kann, da wird man nicht gleich ein Vermögen los, wenn man mal einen mehr mitnimmt.

Ach ja, das Wichtigste hätt' ich fast vergessen: dem Kind geht es gut, laut dem letzten Ultraschall wiegt es jetzt schon irgendwas um die 700 gramm.

Mittwoch, Mai 17, 2006

Gute Nachrichten von Fuji

Die Kamera ist reparierbar reparabel noch zu retten, das Kartenlesemodul muß ausgetauscht werden. Das kostet 350 Peso und ist bis Freitag nächster Woche fertig.

Wenn das denn wahr wird, sind das knappe 2 Wochen, das ist doch mal ein toller Service.

Bis ich wieder eigene Fotos machen kann, verweise ich hier mal auf ein ganz tolles Kolibri-Foto, das ich zufällig gefunden habe: Hier klicken

Freitag, Mai 12, 2006

Deutsche Produkte bei Wall-Mart

Gestern hatte ich bei Cabronsito noch was von Schogetten bei Wall-Mart gelesen, bis zum Abend hatte ich diese Information allerdings schon wieder vergessen.

Abends waren wir kurz in der Apotheke, ein paar Vitamine für Evelyn kaufen, auf dem Heimweg kamen wir am Wall-Mart vorbei wo Evelyn sich noch schnell ein paar Frühstücks-Cerealien holen wollte (normalerweise bevorzugen wir ja den Comercial Mexicana).

Und was fanden wir da für tolle Leckereien: Eine riesige Auswahl von Bahlsen-Produkten, Brot hecho en Alemania, Senf in verschiedenen Sorten (der gute von Kühne) und sogar richtiges Bier! Das Mönchshof aus Kulmbach in der halbliter-Bügelflasche. Einzig der Preis von 28 Peso irgendwas pro Flasche hat mich davon abgehalten, den Einkaufswagen voll zu machen.

Ich hab' mal ein paar Flaschen vom Doppelbock mitgenommen, der ist bis Jahresende haltbar, damit werden wir dann auf unseren Nachwuchs anstoßen!

Mittwoch, Mai 10, 2006

Junge oder Mädchen?

Das ist im Moment die Frage, die Evelyns Familie und die Nachbarschaft beschäftigt. Beim letzten Ultraschall hätte es uns die Ärztin zwar schon sagen können, wir wollen uns aber überraschen lassen.

Zu Beginn der Schwangerschaft tippten die meisten auf ein Mädchen, wegen der Form des Bauches. Zur Zeit geht der Trend mehr in Richtung Junge, mit recht unterschiedlichen Begründungen:

  • Die Form des Bauches und die Tatsache, daß man Evelyn die Schwangerschaft von hinten nicht ansieht.

  • Auf die Frage "Zeig mir mal Deine Hände" drehte sie die Handflächen nach oben.

  • Weil in der Nachbarschaft zuletzt recht viele Mädchen zur Welt kamen, jetzt ist mal wieder ein Junge fällig.


Letztere Begründung kam von Memo, bisher der einzige, der sich seiner Prognose sicher genug ist, um eine Kiste Bier darauf zu wetten. Jetzt hoffe ich natürlich auf ein Mädchen.

Montag, Mai 08, 2006

Stereo Total

Am Freitag schickte mir Erwin eine SMS: Stereo Total ist in der Stadt. Ich hielt das erstmal für ein Versehen, aber er hatte recht, am Samstag abend spielte Stereo Total im Cultural Roots.

Das wichtigste zuerst: Genialer Auftritt. Die beiden boten eine fantastische Show. Ich hatte anfangs ein wenig Bedenken, das Konzert wurde als Stereo Total vs The Fancy Free beworben und ich dachte, wahrscheinlich kommen alle um Fancy Free (eine mexikanische Band) zu sehen. Aber weit gefehlt, Stereo Total ist hier bekannter als ich dachte, die Zuhörer kannten die meisten Songs, die Stimmung war erstklassig.

Auf den Alben dominiert die Stimme von Françoise Cactus, von Brezel Göring bekommt man eher weniger mit, bei der Show ist es eher umgekehrt, natürlich ist Françoise präsent, aber Brezels Auftritt, der stellenweise an ein hyperaktives Kind erinnert, zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Show war wirklich sehr gelungen, es war offensichtlich, daß die beiden sehr viel Spaß hatten und auch das Publikum kam voll auf seine Kosten.

Noch ein paar Worte zum Cultural Roots: Die Organisation war beschissen nicht wirklich optimal. Auf der Website steht als Öffnungszeit neun Uhr, das Konzert sollte dann um elf starten. Da wir im Vorverkauf keine Tickets mehr bekamen, waren wir schon um halb zehn vor Ort. Drausen, bei leichtem Regen in der Schlange. Um halb elf wurden alle, die noch keine Karten hatten, nach drinnen gebeten, um dort in einem dreckigen dunklen Flur zu warten. Wenigstens war es trocken. Um halb zwölf wurden dann endlich die Tickets verkauft und nach einem anfänglichen Chaos wegen vorbestellter Tickets, die nicht mehr auffindbar waren, wurde dann auch der Saal geöffnet. Es bildete sich sofort eine lange Schlange an der Bar, die erst eine halbe Stunde später öffnete. Um halb eins spielte dann eine Vorgruppe, die war schlicht und ergreifen schlecht, danach eine halbe Stunde Pause, um halb zwei dann die Fancy Frees (nicht mein Stil, aber trotzdem gut), und als um halb drei endlich Stereo Total auf der Bühne stand, war erst mal Stille angesagt, die Techniker wuselten mehrere Minuten planlos umher und wirkten dabei etwas überfordert. So ein Saftladen.

Dafür hat Stereo Total nach einer Stunde regulärem Auftritt 30 Minuten Zugaben angehängt. So war es dann vier Uhr morgens, als wir uns auf den Heimweg machten, aber es hat sich gelohnt. Und ich konnte vor dem Konzert ganz kurz ein paar Worte mit den beiden wechseln, davon gibt es leider kein Bild, meine doofe Kamera verweigert zur Zeit ja leider den Dienst und die Bildqualität vom Handy eignet sich nur für Kanaldeckel.

Donnerstag, Mai 04, 2006

Katze auf dem Bauch

Gestern abend lag Evelyn auf dem Sofa, als die weiße Katze versuchte, sich auf sie zu legen. Ganz vorsichtig lies Evelyn sie auf den Bauch, wo sie sich laut schnurrend niederlies, worauf das Kind im Bauch anfing, sich heftig zu bewegen.

Keine Ahnung ob ihn der Druck störte oder ob ihm die Vibrationen des Schnurrens gefielen, auf alle Fälle reagierte es recht deutlich. Schade, daß man seine Reaktion nicht als positiv oder negativ werten kann, aber die Ärztin meinte, Stimulationen von außen wären auf alle Fälle sehr wichtig für die Entwicklung.

Ich bin ja so gespannt, wie das mal wird, wenn es draußen ist.

Mittwoch, Mai 03, 2006

Miese Party

Der Tag danachAm Wochenende waren wir bei einer Bekannten zur Geburtstagsparty eingeladen. Da sie am ersten Mai Geburtstag hat und dieser in diesem Jahr auf einen Montag fiel, hatte sie eine ganz besondere Idee: Sie mietet in der Nähe von Cuernavaca ein Haus mit Swimming-Pool für das komplette Wochenende von Samstag bis Montag. Und bat darum, daß sich jeder Gast an den Kosten beteiligt.

Das Haus an sich war in Ordnung, der Pool war natürlich etwas klein und wenn man über 30 Leute einlädt, wird das schon ein heftiges Gedränge. Samstag abend gab es Tiefkühl-Burger und Hot-Dogs, am Sonntag wurde die Frage nach dem Essen mit einem Schulterzucken und "Das Geld ist alle" beantwortet. Toll organisiert das Ganze. Ständig ging jemand mit der Sammelbüchse um, um Essen, Getränke, oder sonstwas kaufen zu können.

SkorpionHöhepunkt des Wochenendes war übrigens meine Begegnung mit einem kleinen Skorpion gleich am Samstag abend. Der saß hinter dem Vorhang über dem Fensterrahmen. Ich versuchte zunächst, ihn aus dem Fenster zu werfen, wobei er leider auf den Boden fiel und sich natürlich sofort unter dem Bett versteckte. Da ich auf einen nächtlichen Besuch des Tierchens keinen Wert legte, hab' ich tatsächlich Betten hin und her gerückt, bis ich ihn letztendlich mit einem Schuh plätten konnte. War nicht wirklich fair, aber wie macht man so einem Tier klar, daß man ihn ja nur in den Garten bringen will. Das Ding war übrigens erstaunlich flink.

Die kluge Hausfrau rät:

Bevor man die Kühlbox wegräumt, sollte man sich vergewissern, daß diese auch leer ist.

Und in der nächsten Folge erfahren Sie, wie man den Geruch, den eine Apfelsine und zwei chinesische Stachelbeeren hinterlassen, aus der Kühlbox entfernt.

Dienstag, Mai 02, 2006

Kamera spinnt

Mein Lieblingsspielzeug ist kaputt. Gleiches Problem wie vor knapp einem Jahr, Karte kann nicht gelesen werden, nur daß ich diesmal die Karte gar nicht herausgenommen hatte. Ich vermute, das Ding hat ein Problem mit der zur Zeit recht hohen Luftfeuchtigkeit, das Problem begann am Sonntag, nach einem heftigen Regenguss, von dem die Kamera zwar nichts direkt abbekommen hat, aber die Luftfeuchtigkeit stieg daraufhin halt stark an.

Schade eigentlich und wie das Leben so ist, sind mir gestern ein paar geniale Motive vor die streikende Kamera gekommen. Ist das ärgerlich. Der Popocatepetl war gestern beispielsweise schneebedeckt, das sah richtig genial aus.

Ich werd' mal versuchen, die Kamera irgendwie zu trocknen, vielleicht kann ich irgendwo Silikatgel auftreiben, sonst muß ich sie halt doch mal zur Reperatur abgeben.