Der letzte Eintrag zum Thema ist ja schon mehr als 3 Monate alt, aber es gab bisher immer nur kleine Fortschritte und Einträge über dieses Thema hinterlassen bei mir immer ein ganz fieses Gefühl, so dass ich da etwas nachlässig war.
Nun, der neue Anwalt hat über einen Freund bei der Staatsanwaltschaft herausgefunden, dass wohl jemand Geld dafür bezahlt hat, dass die Ermittlungen so lange wie nur irgend möglich dauern, glücklicherweise konnte besagter Freund der Verschleppung etwas entgegen wirken und so ist morgen endlich die Hauptverhandlung. Der Anwalt ist sehr optimistisch, wenn alles mit rechten Dingen zugeht (um es mal sehr vorsichtig zu formulieren), muss diese mit einem Freispruch enden. Für die Urteilsfindung hat der Richter übrigens eine Woche Zeit, so wie die ganze Geschichte bisher gelaufen ist, würde es mich nicht wundern, wenn er die auch ausnutzt.
Bei allen Beteiligten (allen voran natürlich Viktor) liegen die Nerven blank, die finanziellen Mittel sind wirklich komplett ausgeschöpft und alle hoffen jetzt darauf, dass der Alptraum endlich ein Ende nimmt.
Ich drücke ihm die Daumen!
Dienstag, Juni 30, 2009
Donnerstag, Juni 25, 2009
Boston
Letzte Woche durfte ich mal wieder auf einen Kurs, diesmal nach Boston. Tolle Stadt, bisher die Schönste, die ich in den USA besuchen durfte. Das Zentrum ist überschaubar und gut zu Fuss zu erkunden, ausserdem gibt es eine Metro, mit der man auch die Ziele ausserhalb erreicht.
Was ich allerdings blöd fand, sind die Öffnungszeiten der Museen, die machen alle um fünf Uhr abens schon zu, so dass ich da leider vor verschlossenen Türen stand. Schade eigentlich. Dafür habe ich mir Harvard und das MIT angeschaut. Sehen auf den ersten Blick nicht wirklich sehr viel anders aus als andere Universitäten, liegen aber in einer sehr schönen Umgebung, besonders der Fluss hinter dem MIT ist sehr schön. Und immerhin kann ich jetzt von mir behaupten, dass ich auf dem berühmten MIT mal pinkeln war. Und den Freedom Trail, ein Weg der an verschiedenen historischen Orten vorbeiführt, bin ich abgelaufen. Interessant, zumal ich von der amerikanischen Geschichte nur das bischen Grundwissen aus der Schule habe.
Ganz klasse war diesmal auch das Essen. Boston liegt ja direkt am Meer und entsprechend bietet jedes Restaurant Fisch und andere Meerestiere an. Typische Burgerbuden habe ich gar nicht viele gesehen, es gibt in Boston ein chinesisches Viertel, ein Italienisches und die restlichen Restaurants sind überwigend Irisch Pubs. Da gab es leckeres Bier und hervorragendes Essen.
Was zu meckern hab' ich natürlich auch, diesmal trifft es den Flug. Da mittlerweile auch mein Arbeitgeber spart, durfte ich mit Delta fliegen. Der erste Flug ging von Mexico nach New York, über 5 Stunden in einer modernen B737. Tolle Sache, eigener Bildschirm für jeden Passagier und eine relativ grosse Auswahl an Filmen. Allerdings gab es nichts zu essen. Naja, es gab lummelige Sandwiches für 5 Dollar, das fand ich aber etwas unangemessen. Also nahm ich mir vor, den Zwischenstop in NY zu nutzen, um mir was zu Essen zu kaufen.
In NY dann der übliche Mist, Koffer am Band abholen und ihn durch die Zollkontrolle tragen. Blöderweise kam der Koffer vom Kollegen nicht an. Die Dame am Schalter meinte, der stünde noch in Mexico, tut ihr leid aber sie kann da jetzt nichts machen, wenn sie eine Meldung schreibt, kommt der Koffer zu ihr, wir sollen uns in Boston beschweren, damit der Koffer dahin kommt. Mittlerweile war es spät geworden, also hasteten wir zu unserem nächsten Flug, Zeit zum Essen bleib keine, ausserdem hatten die ganzen Läden am Flugsteig auch schon zu. Dabei war es erst 10 Uhr abends. Also in den Flieger, eine Bombardier CRJ900 (kleines Teil, aber nicht wirklich aufregend). Um dann im Flieger 50 Minuten auf den Start zu warten. Zu futtern gab es natürlich nix, nichtmal überteuerte Sandwiches. Entsprechend knurrte uns der Magen, als wir nachts um eins ins Hotel kamen. Dort empfahl man uns dann ein chinesisches Restaurant in der Nähe, das war sogar sehr gut und rettete uns die Nacht. Der verloren geglaubte Koffer tauchte dann übrigens in Boston auf. Weiss der Geier, weshalb der nicht durch die Zollkontrolle musste.
Der Rückflug begann ganz ok, diesmal hatte ich vorher ordentlich gegessen (man ist ja lernfähig), zuerst nach Atlanta mit einer MD87 (mal was anderes, aber auch nichts besonderes). Dort brach dann Chaos aus, der Flieger (eine alte B737 mit den doofen Bildschirmen an der Decke) kam verspätet an, weshalb wir erstmal an ein anderes Gate am anderen Ende des Flughafens beordert wurden. Dort kämpfte dann eine sichtlich überforderte Stewardess mit knapp 200 Leuten, die scheinbar alle dringend in den Flieger, der noch nichtmal da war, einsteigen wollten, ausserdem war der Flug überbucht, so dass sie freiwillige suchte, die auf einen späteren Flug umbuchen wollten. Als dann auch noch eine automatische Durchsage in einem letzten dringenden Aufruf dazu aufforderte endlich an Bord zu gehen, war das Chaos komplett, die Stewardess dem Nervenzusammenbruch nahe. So flogen wir mit über einer Stunde Verspätung ab.
Der Oberhammer kam dann etwa eine halbe Stunde vor der Landung, der Steward erklärte die Zoll- und Einreiseformalitäten und schloss diese damit ab, dass bei der Einreise ein Thermoscanner eingesetzt würde, um Fälle der Schweinegrippe zu erkennen. Wenn man also Fieber habe, solle man jetzt ein fiebersenkendes Mittel nehmen, um Probleme zu vermeiden.
Ich bin ja nun wirklich kein Schweinegrippenhysteriker, aber diesen Aufruf, Massnahmen zur Eindämmung der Schweinegrippe so dreist zu unterlaufen fand ich doch etwas seltsam. Ich hab' dann am Montag mal eine Mail an Delta geschickt und gefragt, was das denn sollte, aber scheinbar kommunizieren die nicht mit jedem.
Was ich allerdings blöd fand, sind die Öffnungszeiten der Museen, die machen alle um fünf Uhr abens schon zu, so dass ich da leider vor verschlossenen Türen stand. Schade eigentlich. Dafür habe ich mir Harvard und das MIT angeschaut. Sehen auf den ersten Blick nicht wirklich sehr viel anders aus als andere Universitäten, liegen aber in einer sehr schönen Umgebung, besonders der Fluss hinter dem MIT ist sehr schön. Und immerhin kann ich jetzt von mir behaupten, dass ich auf dem berühmten MIT mal pinkeln war. Und den Freedom Trail, ein Weg der an verschiedenen historischen Orten vorbeiführt, bin ich abgelaufen. Interessant, zumal ich von der amerikanischen Geschichte nur das bischen Grundwissen aus der Schule habe.
Ganz klasse war diesmal auch das Essen. Boston liegt ja direkt am Meer und entsprechend bietet jedes Restaurant Fisch und andere Meerestiere an. Typische Burgerbuden habe ich gar nicht viele gesehen, es gibt in Boston ein chinesisches Viertel, ein Italienisches und die restlichen Restaurants sind überwigend Irisch Pubs. Da gab es leckeres Bier und hervorragendes Essen.
Was zu meckern hab' ich natürlich auch, diesmal trifft es den Flug. Da mittlerweile auch mein Arbeitgeber spart, durfte ich mit Delta fliegen. Der erste Flug ging von Mexico nach New York, über 5 Stunden in einer modernen B737. Tolle Sache, eigener Bildschirm für jeden Passagier und eine relativ grosse Auswahl an Filmen. Allerdings gab es nichts zu essen. Naja, es gab lummelige Sandwiches für 5 Dollar, das fand ich aber etwas unangemessen. Also nahm ich mir vor, den Zwischenstop in NY zu nutzen, um mir was zu Essen zu kaufen.
In NY dann der übliche Mist, Koffer am Band abholen und ihn durch die Zollkontrolle tragen. Blöderweise kam der Koffer vom Kollegen nicht an. Die Dame am Schalter meinte, der stünde noch in Mexico, tut ihr leid aber sie kann da jetzt nichts machen, wenn sie eine Meldung schreibt, kommt der Koffer zu ihr, wir sollen uns in Boston beschweren, damit der Koffer dahin kommt. Mittlerweile war es spät geworden, also hasteten wir zu unserem nächsten Flug, Zeit zum Essen bleib keine, ausserdem hatten die ganzen Läden am Flugsteig auch schon zu. Dabei war es erst 10 Uhr abends. Also in den Flieger, eine Bombardier CRJ900 (kleines Teil, aber nicht wirklich aufregend). Um dann im Flieger 50 Minuten auf den Start zu warten. Zu futtern gab es natürlich nix, nichtmal überteuerte Sandwiches. Entsprechend knurrte uns der Magen, als wir nachts um eins ins Hotel kamen. Dort empfahl man uns dann ein chinesisches Restaurant in der Nähe, das war sogar sehr gut und rettete uns die Nacht. Der verloren geglaubte Koffer tauchte dann übrigens in Boston auf. Weiss der Geier, weshalb der nicht durch die Zollkontrolle musste.
Der Rückflug begann ganz ok, diesmal hatte ich vorher ordentlich gegessen (man ist ja lernfähig), zuerst nach Atlanta mit einer MD87 (mal was anderes, aber auch nichts besonderes). Dort brach dann Chaos aus, der Flieger (eine alte B737 mit den doofen Bildschirmen an der Decke) kam verspätet an, weshalb wir erstmal an ein anderes Gate am anderen Ende des Flughafens beordert wurden. Dort kämpfte dann eine sichtlich überforderte Stewardess mit knapp 200 Leuten, die scheinbar alle dringend in den Flieger, der noch nichtmal da war, einsteigen wollten, ausserdem war der Flug überbucht, so dass sie freiwillige suchte, die auf einen späteren Flug umbuchen wollten. Als dann auch noch eine automatische Durchsage in einem letzten dringenden Aufruf dazu aufforderte endlich an Bord zu gehen, war das Chaos komplett, die Stewardess dem Nervenzusammenbruch nahe. So flogen wir mit über einer Stunde Verspätung ab.
Der Oberhammer kam dann etwa eine halbe Stunde vor der Landung, der Steward erklärte die Zoll- und Einreiseformalitäten und schloss diese damit ab, dass bei der Einreise ein Thermoscanner eingesetzt würde, um Fälle der Schweinegrippe zu erkennen. Wenn man also Fieber habe, solle man jetzt ein fiebersenkendes Mittel nehmen, um Probleme zu vermeiden.
Ich bin ja nun wirklich kein Schweinegrippenhysteriker, aber diesen Aufruf, Massnahmen zur Eindämmung der Schweinegrippe so dreist zu unterlaufen fand ich doch etwas seltsam. Ich hab' dann am Montag mal eine Mail an Delta geschickt und gefragt, was das denn sollte, aber scheinbar kommunizieren die nicht mit jedem.
um 11:56 2 Kommentare | Labels: Maloche, Reisen, Schweinegrippe |
Montag, Juni 22, 2009
1000 (und einen) gute Gründe
Es fällt mir verdammt schwer, etwas über das am Donnerstag verabschiedete Gesetz zur Zugangserschwerung zu Kinderpornografie im Internet zu schreiben. Dass ich es trotzdem versuche, liegt daran, dass ich dieses Gesetz für einen grossen Schritt in die falsche Richtung halte. Und wer glaubt, dass der Versuch hier fehl am Platz ist, weil dieses Gesetz nichts mit unserer Auswanderung oder unserem Leben in Mexico zu tun hat, irrt sich.
Ein gewichtiger Grund für meinen Wunsch, Deutschland zu verlassen, war das Gefühl, keinen Einfluss auf die Politik zu haben, die in Deutschland aber nunmal einen Grossteil des Lebens bestimmt. Zugegeben, auch hier in Mexico habe ich keinen Einfluss, es ist mir als Ausländer sogar untersagt, mich in die Politik einzumischen, allerdings hat die Politik weniger Einfluss auf mein Leben, als das in Deutschland der Fall war.
Zurück zum Thema: Politik als Hauptbeschäftigung kommt für mich nicht in Frage, das ist nicht wirklich mein Ding und ich habe auch kein Problem damit, jemanden zu bezahlen, der das für mich tut, genauso wie ich auch lieber einen Friseur bezahle, der mir die Haare schneidet, statt das selbst zu tun. Das Ergebnis ist zumindest im letzten Fall eindeutig besser, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass mein Friseur mich fragt, was ich denn in etwa von ihm erwarte, bevor er sich ans Werk macht.
Das ganze ist bei der Bundesregierung etwas schwieriger. Zum einen hält der Effekt der Kundenbefragung wesentlich länger an, im Normalfall 4 Jahre statt 4 Wochen und beim Friseur bin ich es gewohnt, dass er sich halbwegs an meine Vorgaben hält.
Die Bundesregierung hat also beschlossen, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, welches den Zugang zu Kinderpornografie im Internet erschweren soll. Es wurde von vielen Seiten angeführt, dass es besser sei, die Kinderpornos aus dem Internet zu nehmen, statt nur den Zugang zu erschweren, es wurde nachgewiesen, dass die Entfernung mit wenig Aufwand machbar ist, es wurde darauf hingewiesen, dass die im Gesetz vorgesehenen technischen Sperren mit einfachsten Mitteln zu umgehen sind und dass dieses Gesetz für eine Zensur des Internets missbraucht werden kann.
Es hat die Politiker nicht beeinflusst. Ganz im Gegenteil, eine Petition, die von über 100000 (in Worten Hunderttausend) Menschen unterzeichnet wurde, verpuffte wirkungslos, die Aussage des Wirtschaftsministers "dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben" lässt für mich nur den Schluss zu, dass er die Petition noch nichtmal gelesen hat. Interesse am Wählerwillen sieht anders aus.
Und somit wären wir wieder beim Thema dieses Eintrages angelangt: Es ist in Deutschland nicht möglich, Einfluss auf die Politik zu nehmen, wenn man nicht selbst Berufspolitiker ist. Warum dieses Gesetz gegen jeden Widerstand verabschiedet wurde, kann ich nicht beantwortet. Bestenfalls wollte Zensursula einfach nur im Wahlkampf punkten und sie hielt die technische Durchführung für nicht so wichtig, schlimmstenfalls wollen die Politiker tatsächlich das Internet zensieren, ich halte beide Interpretationen für möglich. Aber der Fall macht eines klar: Die Politiker sehen das Volk nicht als Auftraggeber, in dessen Dienst sie stehen, sondern als lästiges Übel, mit dem sie sich vor den Wahlen halt notgedrungen beschäftigen müssen, oder gar als Bedrohung, die es zu kontrollieren gilt. Ein Friseur mit diesem Verständnis von Kundenfreundlichkeit hätte es wahrschenlich schwer.
Schade eigentlich. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht wirklich irgendwer die Sperren für seine Zwecke missbraucht, sonst werden wir uns eines Tages vielleicht von unseren Kindern fragen lassen müssen, weshalb wir das denn nicht erkannt und etwas dagegen getan haben. Ob ich mich dann auf diesen Eintrag berufen kann?
Ein gewichtiger Grund für meinen Wunsch, Deutschland zu verlassen, war das Gefühl, keinen Einfluss auf die Politik zu haben, die in Deutschland aber nunmal einen Grossteil des Lebens bestimmt. Zugegeben, auch hier in Mexico habe ich keinen Einfluss, es ist mir als Ausländer sogar untersagt, mich in die Politik einzumischen, allerdings hat die Politik weniger Einfluss auf mein Leben, als das in Deutschland der Fall war.
Zurück zum Thema: Politik als Hauptbeschäftigung kommt für mich nicht in Frage, das ist nicht wirklich mein Ding und ich habe auch kein Problem damit, jemanden zu bezahlen, der das für mich tut, genauso wie ich auch lieber einen Friseur bezahle, der mir die Haare schneidet, statt das selbst zu tun. Das Ergebnis ist zumindest im letzten Fall eindeutig besser, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass mein Friseur mich fragt, was ich denn in etwa von ihm erwarte, bevor er sich ans Werk macht.
Das ganze ist bei der Bundesregierung etwas schwieriger. Zum einen hält der Effekt der Kundenbefragung wesentlich länger an, im Normalfall 4 Jahre statt 4 Wochen und beim Friseur bin ich es gewohnt, dass er sich halbwegs an meine Vorgaben hält.
Die Bundesregierung hat also beschlossen, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, welches den Zugang zu Kinderpornografie im Internet erschweren soll. Es wurde von vielen Seiten angeführt, dass es besser sei, die Kinderpornos aus dem Internet zu nehmen, statt nur den Zugang zu erschweren, es wurde nachgewiesen, dass die Entfernung mit wenig Aufwand machbar ist, es wurde darauf hingewiesen, dass die im Gesetz vorgesehenen technischen Sperren mit einfachsten Mitteln zu umgehen sind und dass dieses Gesetz für eine Zensur des Internets missbraucht werden kann.
Es hat die Politiker nicht beeinflusst. Ganz im Gegenteil, eine Petition, die von über 100000 (in Worten Hunderttausend) Menschen unterzeichnet wurde, verpuffte wirkungslos, die Aussage des Wirtschaftsministers "dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben" lässt für mich nur den Schluss zu, dass er die Petition noch nichtmal gelesen hat. Interesse am Wählerwillen sieht anders aus.
Und somit wären wir wieder beim Thema dieses Eintrages angelangt: Es ist in Deutschland nicht möglich, Einfluss auf die Politik zu nehmen, wenn man nicht selbst Berufspolitiker ist. Warum dieses Gesetz gegen jeden Widerstand verabschiedet wurde, kann ich nicht beantwortet. Bestenfalls wollte Zensursula einfach nur im Wahlkampf punkten und sie hielt die technische Durchführung für nicht so wichtig, schlimmstenfalls wollen die Politiker tatsächlich das Internet zensieren, ich halte beide Interpretationen für möglich. Aber der Fall macht eines klar: Die Politiker sehen das Volk nicht als Auftraggeber, in dessen Dienst sie stehen, sondern als lästiges Übel, mit dem sie sich vor den Wahlen halt notgedrungen beschäftigen müssen, oder gar als Bedrohung, die es zu kontrollieren gilt. Ein Friseur mit diesem Verständnis von Kundenfreundlichkeit hätte es wahrschenlich schwer.
Schade eigentlich. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht wirklich irgendwer die Sperren für seine Zwecke missbraucht, sonst werden wir uns eines Tages vielleicht von unseren Kindern fragen lassen müssen, weshalb wir das denn nicht erkannt und etwas dagegen getan haben. Ob ich mich dann auf diesen Eintrag berufen kann?
um 13:27 1 Kommentare | Labels: 1000 gute Gründe, Politik |
Donnerstag, Juni 11, 2009
Verbrechensbekämpfung!
Hier im Land gibt es seit Langem das Problem der virtuellen Entführungen. Als es vor über einem Jahr dann während einer Parlamentssitzung einige Abgeordneten erwischte (Roland berichtete), beschloss man, endlich etwas dagegen zu tun.
Deshalb gibt es seit April diesen Jahresalso nur eineinhalb Jahre später schon ein paar Änderungen bei den Mobiltelefonen. Wer ein Neues kauft muss es jetzt sofort registrieren und bereits im Umlauf befindliche müssen bis zum 10. April kommenden Jahres (2010) registriert werden. Man sieht, es war dem Gesetzgeber wirklich eilig, dass sich da etwas tut.
Glücklicherweise wurde auf unnötige Bürokratie verzichtet, zur Registrierung reicht es, wenn man vom betreffenden Telefon aus eine SMS mit Namen und Geburtsdatum oder Wahlweise der CURP (sowas wie die Sozialversicherungsnummer) an eine Servicenummer verschickt. Einfacher geht es kaum.Dämlicher aber auch nicht, schliesslich kann ich mein Telefon jetzt registrieren auf wen ich will, wenn ich Namen und Geburtsdatum der Person habe. Nur in Bezug auf die Sicherheit gegenüber Manipulationen scheint mir das Konzept noch nicht komplett ausgereift.
Deshalb gibt es seit April diesen Jahres
Glücklicherweise wurde auf unnötige Bürokratie verzichtet, zur Registrierung reicht es, wenn man vom betreffenden Telefon aus eine SMS mit Namen und Geburtsdatum oder Wahlweise der CURP (sowas wie die Sozialversicherungsnummer) an eine Servicenummer verschickt. Einfacher geht es kaum.
um 17:36 3 Kommentare | Labels: Dumm gelaufen, Sicherheit |
Dienstag, Juni 09, 2009
Bescheid!
Hier in den Gebäckabteilungen der Supermärkte (und eigentlich auch in den Bäckereien) liegen die Backwaren offen aus, man bewaffnet sich mit einem Tablett und einer Brötchenzange, sucht sich seinen Einkauf zusammen und lässt den anschliessend einpacken.
So schlenderten wir gestern abend durch den Supermarkt, Evelyn mit Tablett und Zange, während ich Citlali im Einkaufswagen vor mir herschob. Als wir an ein paar Gebäckstückchen mit Erdbeeren oben drauf vorbeikamen, zeigte Citlali auf diese und sagte zu mir "Quiero uno de estos! (ich will eins von denen)". "Gut," sagte ich, "dann sagen wir der Mama Bescheid, damit sie so ein Erdbeer-Dings mitnimmt." Worauf sie sich zu Evelyn umdrehte und rief "Mama, Bescheid! Quiero uno de estos!"
So schlenderten wir gestern abend durch den Supermarkt, Evelyn mit Tablett und Zange, während ich Citlali im Einkaufswagen vor mir herschob. Als wir an ein paar Gebäckstückchen mit Erdbeeren oben drauf vorbeikamen, zeigte Citlali auf diese und sagte zu mir "Quiero uno de estos! (ich will eins von denen)". "Gut," sagte ich, "dann sagen wir der Mama Bescheid, damit sie so ein Erdbeer-Dings mitnimmt." Worauf sie sich zu Evelyn umdrehte und rief "Mama, Bescheid! Quiero uno de estos!"
um 15:34 1 Kommentare | Labels: Nachwuchs |
Freitag, Juni 05, 2009
Post für's Kind
Diese Woche bekam Citlali Post. Und was für welche, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.
Vielleicht beim Datum des Poststempels: 03. Mai 2009. Hat ja nur einen Monat gedauert, bis der Brief angekomen ist. Wo er herkommt? Zwei Strassen weiter, vom Spanischen Krankenhaus, in dem wir ihr damals den Finger nähen liessen. Könnte natürlich daran liegen, dass die Strasse nicht wie auf dem Brief angegeben "Laguna de la Mandara" sondern "Laguna de la Mancha" heisst. An den Schreibfehlern in ihren beiden Vornamen (pro Vorname ein Fehler) wird es eher nicht gelegen haben.
Der Inhalt ist nicht weniger kurios: Ein Kalender für das laufende Jahr. Also nicht so ein schmuckes Ding zum an die Wand hängen oder so einer mit viele Seiten zum was reinschreiben sondern so eine kleine Karte für die Brieftasche. Seltsame Idee, sowas Anfang Mai wegzuschicken. Dass die sehr wahrscheinlich Citlalis Geburtsdatum in ihrer Kartei haben mal ganz aussen vorgelassen.
Sehr seltsam das Ganze.
Vielleicht beim Datum des Poststempels: 03. Mai 2009. Hat ja nur einen Monat gedauert, bis der Brief angekomen ist. Wo er herkommt? Zwei Strassen weiter, vom Spanischen Krankenhaus, in dem wir ihr damals den Finger nähen liessen. Könnte natürlich daran liegen, dass die Strasse nicht wie auf dem Brief angegeben "Laguna de la Mandara" sondern "Laguna de la Mancha" heisst. An den Schreibfehlern in ihren beiden Vornamen (pro Vorname ein Fehler) wird es eher nicht gelegen haben.
Der Inhalt ist nicht weniger kurios: Ein Kalender für das laufende Jahr. Also nicht so ein schmuckes Ding zum an die Wand hängen oder so einer mit viele Seiten zum was reinschreiben sondern so eine kleine Karte für die Brieftasche. Seltsame Idee, sowas Anfang Mai wegzuschicken. Dass die sehr wahrscheinlich Citlalis Geburtsdatum in ihrer Kartei haben mal ganz aussen vorgelassen.
Sehr seltsam das Ganze.
um 14:01 6 Kommentare | Labels: Dumm gelaufen, Nachwuchs |
Dienstag, Juni 02, 2009
Neues Hobby
Wir haben ja seit Januar ein kleines Aquarium und seither habe ich mich etwas näher mit der Materie befasst. Meine Quellen sind (natürlich) das Internet und (und zwar vorzugsweise der deutschsprachige Teil) und die hiesigen Fischläden bzw Bekannte, die auch ein Aquarium haben oder gehabt haben.
Es scheint da grosse Unterschiede in der Zielsetzung zu geben, während es den Deutschen eher darum geht, in ihrem Aquarium eine möglichst natürliche Umgebung für ihre Fische aufzubauen, wird das Aquarium hier eher als Dekorationsartikel gesehen. Und zwar voll im kitschigen Stil, wie er hier eben für die Dekoration üblich ist. So war unser Aquarium ursprünglich mit buntem Kies und einer Plastikpflanze ausgerüstet.
Und die Händler scheinen mir auch hauptsächlich daran interessiert zu sein, zu verkaufen, grosses Fachwissen oder gar die Liebe zu den Tieren sind mir da bisher noch nicht wirklich aufgefallen. Die Fische, die in unserem Becken als Erstbesetzung drin waren (keiner länger als 5cm) sind nach nur einem halben Jahr gut doppelt so gross und haben kaum mehr Platz um zu schwimmen.
Also haben wir uns vor etwa einem Monat ein grösseres Becken gekauft (das alte fasst 40l, das neue genau 200l mehr), welches ich gerade langsam einrichte und einfahren lasse. Und ich bin begeistert, ich könnte stundenlang davorsitzen und den Pflanzen beim Wachsen zuschauen.
Es scheint da grosse Unterschiede in der Zielsetzung zu geben, während es den Deutschen eher darum geht, in ihrem Aquarium eine möglichst natürliche Umgebung für ihre Fische aufzubauen, wird das Aquarium hier eher als Dekorationsartikel gesehen. Und zwar voll im kitschigen Stil, wie er hier eben für die Dekoration üblich ist. So war unser Aquarium ursprünglich mit buntem Kies und einer Plastikpflanze ausgerüstet.
Und die Händler scheinen mir auch hauptsächlich daran interessiert zu sein, zu verkaufen, grosses Fachwissen oder gar die Liebe zu den Tieren sind mir da bisher noch nicht wirklich aufgefallen. Die Fische, die in unserem Becken als Erstbesetzung drin waren (keiner länger als 5cm) sind nach nur einem halben Jahr gut doppelt so gross und haben kaum mehr Platz um zu schwimmen.
Also haben wir uns vor etwa einem Monat ein grösseres Becken gekauft (das alte fasst 40l, das neue genau 200l mehr), welches ich gerade langsam einrichte und einfahren lasse. Und ich bin begeistert, ich könnte stundenlang davorsitzen und den Pflanzen beim Wachsen zuschauen.
um 20:44 2 Kommentare | Labels: Sitten und Gebräuche |
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