Sonntag, September 30, 2012

Cablemas (Teil II)

Da sollte also letzten Mittwoch ein Techniker kommen. So gegen fünf nochmal angerufen, ob der auch wirklich kommt, die Antwort war "Nein, wir haben keinen Besuch eines Technikers bei Ihnen vorgesehen."  Auf die Frage, was sie denn bisher getan haben, um diese Unterbrechungen in den Griff zu bekommen, kam nur das bekannte "Wir überwachen ihren Service". Toll. Schnautze voll.

Also zur hiessigen Niederlassung gefahren. Dort also nochmal mein Problem geschildert und gefragt, ob sie auch irgendetwas tun, oder ob das ihre Auffassung von Service ist, einfach abzuwarten. Nein, natürlich tut man was, sie arbeiten dran und morgen kommt ganz bestimmt ein Techniker. Gleich nochmal beschwert, dass ständig Rückrufe versprochen werden die nie erfolgen und dass uns die Techniker versetzen, dann aber am nächsten Tag, obwohl man gesagt hat, dass man an dem Tag keine Zeit hat, dreimal vor der Tür stehen und dass mir gerade am Telefon vorgehalten wurde, wir würden Termine mit den Technikern ausmachen und dann nicht zu Hause sein.

Die Dame telefonierte mit den zuständigen Technikern um herauszufinden, was denn gerade so getan wird (was allerdings nichts Handfestes ergab) und da ich schon mal da war, trug sie auch gleich ins System ein, dass ich den Grundbetrag für die vier Wochen zurückbekomme. In der Hoffnung, dass der Fehler morgen behoben wird, sonst müsste ich nochmal kommen und die weitere Rückerstattung beantragen. Ich sagte ihr, dass ich in dem Fall ganz bestimmt wiederkomme, allerdings um den Vertrag zu kündigen, vier Wochen sind einfach zu viel. Stimmt, meinte die Dame, das wäre schon recht lange, normalerweise lägen solche Aussetzer entweder am Modem oder an der Verkabelung und beides wurde bei uns ja schon getauscht.

Ich fuhr also wieder nach Hause und wie zufällig stand gerade der Wagen eines Technikers vor unserer Haustür und ein Techniker werkelte auf seiner Leiter an einem der Verteiler vor unserem Haus. Anschliessend klingelte er bei uns und erklärte mir, dass er derjenige sei, der unseren Service überwacht, er habe am morgen einen Fehler in einem der grösseren Verteiler zwei Strassen weiter gefunden und behoben. Er hofft natürlich, dass das Problem damit behoben ist, für den Fall dass wir wieder Aussetzer hätten, solle ich ihn direkt auf seinem Mobiltelefon anrufen, damit er direkt nach dem Fehler suchen könne.

Am nächsten Morgen, ich war gerade auf der Terasse, kletterte wieder ein Techniker am Lichtmasten vor unserem Haus hoch und fragte mich von oben, ob wir gerade Internet hätten. Ja, sagte ich, im Moment scheint alles zu funktionieren. Komisch, meinte er, der Verteiler hier ist voller Wasser und hat einen miesen Signal-Rauschen-Abstand. Er wird auf alle Fälle veranlassen, dass der getauscht wird. Genau diesen Verteiler hat bisher noch jeder Techniker, der uns besuchte, aufgemacht und durchgemessen. Weiss der Geier, warum das bisher noch niemandem aufgefallen ist.

Witzigerweise hatten wir seit Mittwoch nur noch eine Unterbrechung von 18 Minuten, ich vermute mal, dass sie den Verteiler vor unserem Haus ausgetauscht haben, ich war zum fraglichen Zeitpunkt nicht zu Hause. Ich hoffe, das wars jetzt. Und ich kann jedem Cablemas-Kunden nur empfehlen, direkt hinzufahren und darauf zu bestehen, dass etwas passiert, die Spacken die da im Call-Center sitzen haben von Technik kaum Ahnung. Und mittlerweile haben wir weitere Leute kennen gelernt, die mit ähnlichen Problemen kämpfen.

Wie gesagt, wenn der Mist funktioniert ist er fantastisch, aber der technische Service ist grauenvoll! Insgesamt kann ich die Firma echt niemandem empfehlen.

Donnerstag, September 27, 2012

Einkaufstipp

Bei Superama sind gerade Los Wochos deutsche Waren im Angebot. Das übliche Sortiment, Erdnussflips, Bier, Kekse, Würstchen im Glas und Senf. Sogar deutsches Mineralwasser. Ich hab' mich gestern mit Erdnussflips eingedeckt.

Mittwoch, September 26, 2012

Cablemas (they really suck!)

Wir waren zufriedene Kunden bei Cablemas seit wir hier nach Cuernavaca gezogen sind. Zunächst waren wir zwar skeptisch, weil wir mit Cablevision (keine Ahnung, ob die nur ähnlich benamst sind oder irgendwie zusammengehören) im DeEffe eher schlechte Erfahrungen gemacht hatten, aber hier schien das alles anders. Sehr kurze Wartezeiten am Telefon, Termine mit den Technikern innerhalb zwei bis drei Tagen. Der Umzug von unserer provisorischen Behausung in unser Haus war unkompliziert und kostenlos, der Service stabil und zuverlässig. Wir haben das komplette Basis-Paket, sprich TV, Telefon und Internet. Vor allem das Internet ist - ich meine war - grosse klasse. Keine Probleme, auch mal grössere Datenmengen aus dem Büro herunterzusaugen (ich rede von VMs mit mehreren 10 GBs) und wir bekamen sogar eine feste IP (und somit die Möglichkeit, von ausserhalb jederzeit direkt auf meinen Rechner zu Hause zugreifen zu können).

Am letzten Montag im August (also ziemlich genau vor einem Monat) waren dann plötzlich Internet und Telefon tot. Gut, das kann mal vorkommen, ein kurzer Anruf, man sagte mir, es gäbe eine allgeimeine Störung in unserem Wohngebiet, sie arbeiten dran. Nach ein paar Stunden hatten wir dann auch wieder Kontakt mit der Aussenwelt.
Am nächsten Tag das gleiche. Internet und Telefon tot, Anruf, allgemeine Störung, sie arbeiten dran, irgendwann kam das Signal dann wieder. Die ganze Woche kein Tag, an dem wir keine Störung gehabt hätten. Am Freitag hiess es dann, das Problem läge wohl bei uns, man schickt einen Techniker.

Der Techniker kam, wackelte lustlos an den Kabeln und erzählte mir, dass er gerade zwei Strassen weiter bei einem Kunden mit dem gleichen Problem war, seine Kollegen wären auch alle irgendwo in der Nachbarschaft unterwegs, das Problem müsste irgendwo im Netz stecken. Ich möchte mich also noch einen oder zwei Tage gedulden, sprach's und verschwand. Das Problem blieb. Tägliche Ausfälle von mehreren Stunden, jeden Tag einen Anruf, irgendwann schickte man uns den nächsten Techniker. Der tauschte das Kabelmodem und verschwand. Das Problem blieb. Die Ausfälle waren jetzt kürzer, meist dauerten sie nur wenige Minuten, aber immer noch hatten wir zwei bis drei Aussetzer täglich. Also kam der dritte Techniker, brachte gleich zwei Kollegen mit, sie tauschten die gesamte Verkabelung und verschwanden wieder. Das Problem blieb, aus den kurzen Aussetzern wurden wieder Lange. Gestern hatten wir z.B. einen Aussetzer von 11:30 bis 16:30. Heute soll wieder mal ein Techniker kommen. Mit einem Supervisor. Was immer das auch sein mag, vielleicht kann der ja mehr als nur lustlos an Kabeln wackeln.

Die Telefon-Hotline ist übrigens zum Kotzen verbesserungsbedürftig. Einziger Pluspunkt ist die kurze Wartezeit. Den Leuten am anderen Ende der Leitung geht es allerdings nur darum, ihren Anruf abzuarbeiten, sprich, sie schreiben alles auf, was man ihnen sagt, das war's. Man hat keine Chance, mit jemandem zu reden, der an der Lösung des Problems interesiert wäre. Und allzu oft gerät man an Leute, bei denen man sich fragt, wie die morgens ohne fremde Hilfe den Weg zur Arbeit finden:
- [Heruntergerasselte Begrüssungsfloskel] Wie kann ich Ihnen helfen?
- Ich habe tägliche Aussetzer bei Telefon und Internet.
- Sie haben also im moment kein Internet?
- Doch, im Moment hab' ich Internet, aber vor 5 Minuten hatte ich keins.
- Dann kann ich nichts für sie tun, sie müssen anrufen, wen sie ein Problem haben, nicht danach!
- Ich kann Sie schlecht anrufen, wenn ich kein Telefon habe und ich möchte, dass Sie etwas gegen diese periodischen Ausetzer machen.
- Sie können uns ja von einem Mobiltelefon oder einer Telefonzelle aus anrufen und, wie gesagt, wenn alles funktioniert, kann ich nicht für sie tun.
- Sie werden also nichts wegen der Störungen unternehmen?
- Welchers Service funktioniert denn im Moment nicht?
Toll, vielen Dank für das Gespräch.

Die Leute, die man per Twitter erreicht, erscheinen mir etwas intelligenter, aber das Problem an sich konnten sie bisher auch nicht lösen.

Dass wir uns noch keinen anderen Anbieter gesucht haben, liegt hauptsächlich am Mangel an Alternativen. Es gibt hier eigentlich nur zwei weitere, Axtel und Telmex. Axtel hatten wir in Santa Fe, waren prinzipiell auch zufrieden mit dem Service, aber die Internetbandbreite, die sie hier maximal anbieten (2Mb) ist mir zu niedrig. Telmex steht auch nicht gerade im Ruf, tollen Service anzubieten, ausserdem benutze ich ab und an ein paar Internetzugänge von Telmex und habe da dann doch öfter mal Schwankungen in der Bandbreite. Allerdings habe ich im Moment überhaupt gar keine Bandbreite, was auch nicht so der Bringer ist.

Mittwoch, September 19, 2012

Geburtstagsparty

Citlali hatte letzte Woche Geburtstag. Da sie sich kurz vorher darüber beklagt hatte, dass sie in ihrer neuen Schule keine Freunde findet, schlug ich vor, wir machen eine grosse Geburtstagsparty und sie darf alle ihre Freunde einladen. Worauf sie erwiderte, dass sie doch gar keine Freunde habe. Also andersherum: Sie darf alle die Kinder einladen, die sie gerne als Freunde hätte. Oder soll alternativ einfach alle Kinder aus ihrer Altersstufe einladen.

Ich hatte da nämlich ihren vierten Geburtstag im Kopf, damals hatten wir die gesamte Klasse ihres Kindergartens in Santa Fe eingeladen und es kam genau ein Kind. Also hielt ich es für keine gute Idee, bei den Einladungen allzu wählerisch zu sein, wir schrieben 30 Einladungen und gaben Citlali den Auftrag, sie zu verteilen. Seltsamerweise brachte sie zehn Stück wieder mit nach Hause, war sich aber sicher, alle eingeladen zu haben. Und einen neuen Freund hatte sie bei der Aktion auch gefunden, der bestimmt kommen wollte.

Wie gesagt, ich war ein wenig skeptisch, zumal wir keinen anderen Termin als den 15. September gefunden hatten. Das ist hier der Nationalfeiertag, an dem zumindest abends so ziemlich jeder schon etwas vor hat.

Eingeladen hatten wir auf 12 Uhr Mittags, damit die Kinder auch kommen können, wenn die Eltern abends noch auf eine Viva-Mexico-Party gehen wollten. Bis kurz vor eins tat sich ertmal gar nichts. Ich begann schon an der Aktion zu zweifeln, als das Haus dann doch noch voll wurde. Ich hab' nicht nachgezählt, hatte aber den Eindruck, dass so ziemlich alle gekommen sind, die eingeladen wurden. Mit Eltern und, so vorhanden, Geschwistern.

Leider hatten wir nur wenig Zeit, um mit den anderen Eltern ins Gespräch zu kommen, aber Citlali fand die Party klasse. Und nach dem, was ich gestern von ihr gehört habe, hat sie jetzt auch Freunde in der Schule.

Montag, September 03, 2012

Urlaub

Evelyn hat Semesterferien. Eigentlich sind es keine Semesterferien, weil sie keine Semester, sondern Quadrimester hat, also pro Jahr drei Zyklen a vier Monate mit je zwei Wochen Ferien dazwischen. Die Zeit wollten wir nutzen, um kurz wegzufahren, also hab' ich mir Freitag, Montag und Dienstag Urlaub genommen.

Leider musste Evelyns Onkel letzte Woche überraschend und ziemlich dringend ins Krankenhaus und Evelyn wollte dann lieber doch nicht wegfahren. Sie fuhr am Freitag in die grosse Stadt, ihren Onkel besuchen, ich blieb mit den Mädels zu Hause. Es war ein nettes Wochenende, wir waren im Zoo, haben viel gespielt und haben uns zum Abschluss im Kino Valiente angeschaut.

Jetzt sind die Mädels im Kindergarten, ich sitze auf der Terasse in der Sonne, trinke meinen Kaffee, stöbere im Internet und schaue zu, wie die Katzen sich mit der Nachbarskatze balgen. Nicht die schlechteste Art, seinen freien Tag zu verbringen.

Ach so, der Onkel hat sich übrigens wieder berappelt, er darf in den nächsten Tagen wieder nach Hause.