Dienstag, Januar 25, 2005

Die Maloche

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Nachdem ich gestern im Messenger gefragt wurde: Was macht eigentlich Dein Job, hier mal wieder ein Status:


So langsam bekommen wir mit, worum es eigentlich geht. Um zu verhindern, dass die Entwicklungsabteilung wegen der ständig steigenden Arbeitslast immer weiter wächst und somit immer schwieriger zu kontrollieren ist, soll die Produktivität gesteigert werden. Dazu wird zunächst CMMI als Prozess-Modell eingeführt. Das heisst, alle Arbeitsschritte, die zur Entwicklung von Software notwendig sind, werden in Prozessen festgeschrieben und sollen dann bei der Entwicklung Schritt für Schritt befolgt werden. Das stellt erstens sicher, dass die Qualität konstant bleibt (ähnlich ISO 9000ff), zweitens gibt CMMI (im Gegensatz zu ISO) Qualitätskriterien vor, d.h. bei einer Zertifizierung wird nicht nur darauf geachtet, dass irgendein Prozess befolgt wird, sondern auch, dass dieser eine gewisse Qualität sicherstellt.


Ausserdem soll das Konzept einer Software-Fabrik umgesetzt werden. Die Idee dahinter ist, dass man ein Rudel Programmierer mit standardisierten Informationen versorgt und dann als Ergebnis die gewünschte Software enthält. Dadurch soll die Entwicklung nochmal optimiert werden, ausserdem kann man so schnell mal eine neue Fabrik aufziehen oder eine externe beauftragen, wenn es mal eng wird.


Und wir (bis jetzt 6 Java Entwickler und ich) sollen zunächst an der Ausarbeitung der Prozesse mitwirken und dann die ersten Projekte als kleine Software-Fabrik durchführen, um zu testen, ob das mit der Fabrik so klappt und ob die Prozesse taugen. Wenn ja, werden wir später die Dokumente erstellen, die die echte Fabrik bekommt, werden sozusagen zu Software-Architekten befördert. Klingt ziemlich spannend, ich bezweifle ja nach wie vor, dass das so klappt, wie die Herren Berater sich das vorstellen, aber ich lerne im Moment auf alle Fälle sehr viel Neues und Interessantes.

Der Bürge

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Nein, nicht das Drama von Schiller (das heisst ja auch "die Bürgschaft" und nicht der Bürge) sondern unser ganz normaler Wahnsinn:


Mittlerweile haben wir uns noch ein paar weitere Wohnungen angeschaut, aber irgendwie ist nichts dabei, was uns halbwegs gefallen würde, entweder liegen die Dinger weit weg vom Schuss, haben weder Garten noch Balkon (sowas ist hier Gold wert!) oder sind sonstwie unsymphatisch. Das Haus, das wir zuerst angeschaut haben, ist bisher das einzige, das uns gefällt.


Dummerweise ist da noch die Sache mit dem sog. Fiador. Da es hier kein Einwohnermeldeamt gibt und es ganz allgemein recht einfach ist, abzutauchen, tut man sich mit Allem, was ein gewisses Vetrauen vorraussetzt, eher schwer. Deshalb ist es üblich, dass der Vermieter einen "Fiador", einen Bürgen verlangt. Und Bürge kann nicht einfach jeder werden, der könnte ja sonst genauso leicht abtauchen wie der Mieter, der seine Miete nicht bezahlt hat. Man verlangt jemanden, der selbst Besitzer einer Immobilie ist.


Und da fängt unser Schlamassel an. Klar, meine Eltern haben ein Haus. Ja, äh, also das ist dann doch ziemlich weit weg...


Gut, das Haus, in dem wir gerade wohnen, gehört Evelyns Grossmutter und deren 2 Brüder. Naja, also da stehen drei Personen im Grundbuch, das ist nicht wirklich so wie es sein soll, wenn die Bürgeschaft fällig wird, muss der Vermieter sich mit drei Leuten rumschlagen.


Aber, kein Problem: Es gibt auch Firmen, die bürgen. Kostet etwa eine Monatsmiete, dafür bürgen die dann für 12 Monatsmieten. Klar, dass die sich auch wieder absichern. Entweder wir bieten denen einen Bürgen mit eigener Immobilie (siehe oben) oder man hinterlegt halt die zwölf Monatsmieten. Die bekommt man dann auch wieder, wenn der Mietvertrag abgelaufen ist. Also könnte ich dem Vermieter auch gleich die Miete für ein ganzes Jahr geben und fertig. Nicht, dass ich das jetzt verstehen würde oder dass mir das irgendwer erklären könnte. Das ist halt so. Andere Länder, verwirrende Sitten.



 


 

Freitag, Januar 14, 2005

Auf Wohnungssuche...

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Gestern abend haben wir uns ein Haus angekuckt. Erstmal nur zum Mieten, mir ist es einfach noch ein bischen zu früh, mir jetzt schon was an's Bein zu binden. Aber das Teil hat mir schon gefallen. Ist ein bischen alt und renovierungsbedürftig, das wird die Besitzerin noch machen, falls wir das Ding nehmen, aber riessengross. Zumindest für die hiessigen Verhältnisse.
Zuerstmal ist vorne ein kleiner Garten (mit einem Mandarinenbaum!), dann kommt ein Ess-Wohnzimmer mit kleiner Küche dran, dahinter zwei Schlafzimmer und ein Bad. Dahinter dann ein kleiner Innenhof und nochmal extra ein Zimmer mit Bad für die Bediensteten! Das ist doch Klasse! Mal sehen, wo wir die her kriegen. Im Ernst, das gäbe natürlich ein prima Gästezimmer ab.
Alles in allem also viel Platz, sehr ruhig gelegen und ich könnt' mir jeden morgen gut 50 Minuten sparen. Morgen schauen wir uns noch ein paar andere an. Mal sehen.