Donnerstag, April 07, 2011

Standort

Als wir vor etwa 4 Jahren unser Haus gekauft haben, hatte ein Kriterium ganz besonders viel Gewicht: die Nähe zu Santa Fe. Ich hatte die Schnautze voll bis Oberkante Unterkiefer vom Verkehr und davon, mich durch Selbigen zu quälen.

Dass die Entscheidung richtig war, merke ich, wenn ich ins Büro fahre. Meistens brauche ich etwa eine halbe Stunde, selten mal eine Ganze, und ausserhalb der üblichen Stosszeiten schaffe ich es auch schon mal in 15 Minuten.

Zwar muss ich bei IBM nicht mehr jeden Tag ins Büro, aber auch wenn ich zu Kunden in die Stinkestadt runter muss, fahre ich gegen den Strom (der fliesst bzw. steht morgens hoch und abends wieder runter), so dass ich recht zügig vorankomme.

Allerdings stehen uns demnächst ein paar Veränderungen ins Haus, die ein anderes Licht auf die Standortfrage werfen. In gut einem Jahr kommt Citlali in die Schule. Wir haben uns noch nicht entschieden, in welche wir sie schicken wollen, aber mir schwebt eine der europäischen Schulen vor. Und davon gibt es hier oben eher wenige. Ausserdem will Evelyn die Rollschuhe endgültig an den Nagel hängen und studieren gehen. Zwar gibt es hier oben Unis, aber die zählen zu den Teureren, Evelyn dachte eher an eine der einfacheren unten in der Stadt.

Und so spielen wir seit ein paar Tagen verschiedene Szenarien durch.

Wir bleiben hier wohnen
Dann hätte Citlali einen recht weiten Schulweg und entweder einer von uns müsste sie fahren (nicht gerade verlockend) oder sie ist jeden Tag 'ne kleine Ewigkeit mit dem Schulbus unterwegs. Und Evelyn findet den weiten Weg in die Uni auch nicht gerade toll, auch wenn es gegen den Strom geht.

Wir ziehen runter in die Stadt
Würde mich mittlerweile verkehrstechnisch nicht mehr so sehr treffen, weil ich viel von zu Hause aus arbeiten kann oder ohnehin bei Kunden bin. Allerdings stört mich der Gedanke, dass meine Kinder in dieser verdreckten Luft leben müssen. Und es ist schwierig, da unten ein (bezahlbares) Haus zu finden.

Wir ziehen in eine andere Stadt
Wenn ich zu Hause arbeite, ist es relativ egal, wo dieses zu Hause ist. Wenn ich auf Reisen bin, ist es auch egal, wo ich nicht zu Hause bin. Und für die gelegentlichen Termine im Büro und Projekte bei Kunden sollte das neue Zuhause natürlich nicht all zu weit vom DeEffe weg sein. Dafür könnten wir in einer anderen Stadt vielleicht Uni und Schule finden, die sich in vernünftigen Zeiten erreichen lassen, weil die Stadt einfach kleiner ist und/oder es dort weniger Verkehr hat. Prinzipiell kommen zwei Städte in Frage, Toluca im Westen, oder Cuernavaca im Süden, wobei das Klima in Cuernavaca eindeutig besser ist. Und man findet dort Häuser mit kleinem Garten zu akzeptablen Preisen.

Tja, wie gesagt, wir überlegen noch. Falls jemand Anregungen hat, ab in die Kommentare damit!

14 Kommentare:

  1. moin,

    bei der wahl eines wohnortes ausserhalb wyrde ich versuchen, eine gegend zu wæhlen, bei der ich es auf dem weg ins byro ebenso mit gegenlæufigem fzg-verkehr zu tun habe, falls es das nocheinmal geben kann. viel spass beim entscheiden.

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  2. Es sind hier jetzt in relativ kurzer Zeit drei Kommentare angekommen, die zwei Dinge gemeinsam haben: Sie tragen überhaupt nichts zur Diskussion bei (haben keinerlei Bezug zum Artikel) und sie verlinken auf Seiten, bei denen ein gewisser Herr Roberto Köster im Impressum steht.

    Das sieht für mich danach aus, als ob da nur jemand seine Position in den Suchergebnissen bei Google verbessern will, indem er hier die Kommentare vollmüllt.

    Mach das bitte woanders!

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  3. Studieren will deine Frau? Ist das in Mexico so üblich so spät auf die Uni? Denke eher nicht.
    Als ich den Post gelesen habe von der Taufe dachte ich schon es wäre verantwortungslos als Mitt-Vierzieger noch ein Baby in die Welt zu setzen!
    Und jetzt als Oma an die Uni? Macht euch nicht lächerlich!
    Vielleicht vorher mal was lernen, bevor man Kinder in die Welt setzt?
    Setzen , 6! (im Leben)

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  4. Hey, bist Du stinkig, weil ich Deinen Spam gelöscht habe? Ich erklär's Dir nochmal: Wenn Du hier mitreden willst, musst Du erst die Beiträge lesen. Und zwar sinnentnehmend, nicht nur jedes dritte Wort und Dir daraus irgendwas zusammenreimen.

    Woher hast Du z.B. die Idee, dass wir Mitt-Vierziger seien? Meine Frau ist noch nichtmal Mitt-Dreisigerin.

    Wenn sich hier hjemand lächerlich macht, ist es der, der feige aus der (vermeintlichen) Anonymität heraus beleidigende Kommentare abgibt. Das hättest Du nicht nötig, wenn Du irgendetwas vorzuweisen hättest. Also darf ich Dir das mit dem Lernen gerne zurückempfehlen.

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  5. Gruess Dich Andreas,

    Ich bin einer der stillen, aber geniessenden Leser Deines Blogs. Ich selber bin Schweizer und wohne seit 4 Jahren in Mexico. Jedes mal wenn ich einen neuen Beitrag von Dir lese muss ich schmunzeln und denke "wie wahr!".

    Hast Du schon mal daran gedacht nach Guadalajara zu ziehen? Als ich vor 5 Jahren begann unser Mexico Abenteuer zu planen, bin ich mit Frau und Rucksack los und habe ca 10 Staedte Mexico's besucht. Wir schauten auf die offensichtlichen Faktoren wie auf Lebensqualitaet, Arbeitsmarkt, etc. die einen Standort primaer praegen. Mexico City fiel von Anfang an weg. Der Laden ist einach zu voll. Zu viel Verkehr, zu viele Leute, zu viele Getue. Noch heute muss ich ab und zu ins DF reisen und ich ende immer wieder irgendwie in einem Taxi in einem Stau und denke mir "macht ihr guten Leute das wirklich JEDEN Tag mit? Aechz".

    Unsere Wahl fiel auf Guadalajara und ich bin immer noch sehr gluecklich damit. Der Arbeitsmarkt ist recht gut. Im Bereich IT zum Beispiel pusht der Staat einen ganzen IT Cluster genannt "IJALTI" (Instituto Jaliscience de TI). Ich arbeit hier mit ca 40 anderen IT Buden in einer Art Cluster. Es kommt sicher nicht an Santa Fe ran, aber das strebt man auch nicht an.

    In Sachen Lebensqualitaet glaube ich ist's kein Vergleich zu Mexico. Ich wohne nicht gerade um die Ecke meiner Arbeit, habe aber dennoch selten ueber 15min Arbeitsweg. Meine Frau arbeitet an der Deutschen Schule und hat einen relativ "langen" Arbeitsweg. 30min. Wo findet man das im DF? Universitaeten gibt's auch relativ gut. Das prominente TEC, die UNIVA, die UdG, die UP, .. Ich selber habe noch keinen Unterricht genossen, aber innerhalb der Optionen die Mexico bietet ist's sicher keine schlechte Option.

    Das Klima finde ich auch einiges besser als im DF (zumindest sieht man hier den Himmel :). Wir haben einen 16 Monate alten Sohn und ich geniesse es immer am Abend nach Hause zu kommen und mit ihm draussen noch etwas im Garten zu spielen.

    Lebenskosten sind hier tiefer als im DF. Wir wohnen in einem relativ grossen Haus und zahlen 11k MXN. So zwischen 6k und 10k findest Du sicher was angenehmes fuer Deine Familie.

    Sicher muss man auch das Thema Sicherheit beruecksichtigen. Taurigerweise spitzt sich auch hier langsam die Lage zu. Das Thema ist Dir aber sicher vertraut. Die Schiessereien finden zwischen den entgegengesetzten Lager ab, und als Zivilist ist man (hofft man!) einfach ein Statist zu sein. Ich glaube in Punkto Sicherheit ist zwischen dem DF und Guadalajara kein Unterschied zu merken. Wenn schon so sind die Staedte im Norden Tabu, oder man verlaesst das Land gaenzlich auf Grund der allgemeinen Situation.

    Como idea, dale una pensada. Falls ich naechstens wieder ins DF Reise lade ich Dich auf ein Bier ein und nehme ein Postkarte von Guadalajara mit. :)

    Schoene Gruesse
    Manuel

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  6. Wow, das hört sich ja echt toll an, vor allem die Sache mit dem Verkehr. Nach all den Jahren hier im DeEffe kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass es in anderen Grossstädten weniger chaotisch zugehen soll.

    Das Problem ist, dass ich meinen Job hier nur ungern aufgeben möchte, insofern käme ein Wechsel nach weiter weg nur in Frage, wenn sie mich eines Tages rauswerfen sollten und ich ohnehin neu anfangen müsste.

    Falls ich naechstens wieder ins DF Reise lade ich Dich auf ein Bier ein
    Gerne! Melde Dich einfach, Kontaktdaten gibts hier.

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  7. Mache ich, ich wede mich melden. Saludos, Manuel

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  8. Ich habe eher den Eindruck, jemand aus der Col. Escandón steckt dahinter. Der macht das schon mal, wenn ihm langweilig ist.
    Der will aber nur spielen; deshalb einfach Plonk!

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  9. Na Roland, immer noch in den alten Denkschablonen? Bunkersyndrom vielleicht.

    Die Frage nach der Standortwahl ist wirklich sehr wichtig. Wie Roland ja schon erwaehnte, lebe ich in der Colonia Escandon, etwas 15 min zu Fuss von den beiden grossen Parks der Condesa entfernt. Und ich muss sagen es gefaellt mir, nutze viel Metrobus und Ecobici und lass den Wagen stehen wenn ich nur kann. Garten? Fehlanzeige, 4 Stock mit einem Balkon der an den Todesstreifen erinnert.
    Cuernavaca ist fuer sehr viele eine viable Alternative, gratuliere zum Garten!

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  10. Ne, Roland, der anonyme Kommentar kam aus Deutschland, aus irgendeinem kleinen Kaff im tiefsten Schwarzwald. Der tauchte auch nie wieder in den Logs auf, ich denke mal, wenn er auf Stunk aus gewesen wäre, hätte er nochmal vorbeigeschaut.

    Da wollte nur einer seine Duftmarke setzen und ist wieder verschwunden.

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  11. Wenn wir zu zweit wären, könnte ich mir was in der Ecke Escandon oder Condesa auch vorstellen. Kurze Wege, man kommt mit dem Rad vorwärts und an jeder Ecke gibt's leckere Tacos. Aber für die Kids ist mir die Luft zu dreckig und ein Garten als Spielplatz wichtiger. Gerade in diesem Land, in dem das Wetter total für's draussen Spielen taugt (nicht wie in D, wo es an gefühlten 3 von 4 Tagen regnet), tut es mir in der Seele weh, wenn Kinder vor der Glotze hocken, anstatt draussen herumzutoben.

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