Freitag, September 22, 2006

Jobsuche

So langsam neigt sich mein Urlaubsmonat dem Ende zu, ich muß mich demnächst entscheiden, welchen Job ich danach antreten möchte. Diesmal habe ich echt die Qual der Wahl, ich hatte ja meinen Lebenslauf eine Woche lang in einer Stellenbörse im Internet, woraufhin sich ein halbes Dutzend Firmen meldeten.

Einer meinte tatsächlich, er hätte schonmal ein Vorstellungsgespräch mit mir gehabt. Mir fielen da spontan drei Stück ein, eines mit der Scheffin, die war es nicht, eines in einer kleinen Klitsche, in der ich auch einen Tag gearbeitet habe, da ich zu denen immer noch Kontakt habe, konnten die es auch nicht sein, blieb also nur die Geschichte in Cuernavaca. Und tatsächlich, er arbeitet mittlerweile für eine US-amerikanische Telekomunikationsfirma, die gerade versucht, in Mexico eine Zweigstelle aufzubauen. Wir wurden uns schnell einig, leider sind seine Scheffs ziemlich geizig, so daß ich sein Angebot mal wieder wegen der Kohle ablehnen mußte.

Von meiner russischen Scheffin habe ich immer noch das Angebot, in der neuen Firma zu den gleichen Konditionen wie beim SAT anzufangen, allerdings haben die drei Wochen gebraucht, um mir den obligatorischen Brief mit dem Arbeitsplatzangebot für die Migra zukommen zu lassen. Den ganzen Rest an Papieren, den ich da noch brauche haben sie ganz vergessen, mal sehen, wann das nachkommt. Und die Kollegen, die dort bereits arbeiten, erzählen wenig Erbauliches, das scheint eine SAT-Fortsetzung in anderen Räumen zu werden.

Heute Vormittag war ich mal wieder bei IBM, die suchen jemanden für die Pre-Sales Abteilung, das wäre ein sehr interessanter Job, Präsentationen bei potentiellen Kunden, Ausarbeitung von Prototypen und immer auf dem neuesten Stand der Werkzeuge. Leider ist es nicht einfach, bei IBM reinzukommen, jede Menge Tests und Gespräche.

Und da ist noch die Firma mit den lustigen psychometrischen Tests, die hatten mir ja einen Vertrag angeboten, ich habe mir Bedenkzeit bis Ende nächster Woche erbeten, in der Hoffnung bis dahin eine Antwort von IBM zu haben. Der Job hört sich interessant an, die Bezahlung ist nicht ganz so üppig, dafür hat der Scheff erfahrung mit ausländischen Mitarbeitern, er sagte, seine Firma regelt alle Formalitäten bei der Migra für mich. Das nenne ich Service am Mitarbeiter! Und der Laden ist in der Stadt, nicht in Santa Fe.

Und als ob das nicht reichen würde, ruft mich gerade eine Firma an, sie hätten meinen Lebenslauf im Internet gesehen (der ist da schon seit 6 Wochen nicht mehr drin) und ob ich an einem Job in Aguascalientes interessiert bin. Eigentlich wollte ich ja schon immer mal raus aus dem Moloch, mal sehen, was die zu bieten haben. Der Job hätte den Vorteil, daß ich mich regelmäßiger mit dem Cabronsito zum Wurzelpeterabend treffen könnte.

3 Kommentare:

  1. Raus aus der Sch...-Stadt ist schon was. Habe heute den ganzen Tag im Stau verbracht. Von zu Hause bis in die Lomas de Chapultepec am Morgen; mittags dann von dort nach Lindavista; nachmittags wieder heim. Ergebnis: 8 vertane Stunden Zeit.

    Wie schön wäre es, in einer Stadt zu leben, wo man vom Kindergarten-Direktor bei der Anmeldung Deiner Kids komisch angeguckt wird, weil man 20 min. Autofahrt von der Schule wegwohnt (im D.F. ist das "gleich um die Ecke") oder man keine 4-Meter-Mauer mit Elektro-Zaun um sein Haus ziehen müßte, weil einem sonst das Auto oder der Hausrat unter'm Hintern weggeklaut wird...
    Dafür gibt's aber nur einen Wal-Mart, einen Sanborns und ein Kino im Ort.

    Wenn ich ein Angebot in einer anderen Stadt (am liebsten Guanajuato oder -wenn da wieder Frieden herrscht- Oaxaca; Querétaro wäre auch OK) bekäme, würde ich mein Haus hier sofort verkaufen und wegziehen - außerdem: ich komme aus einer kleinen 10.000-Einwohner-Stadt. Da gab's in meiner Jugend einen Supermarkt, ein Kino (mit einem Film pro Woche und einer Vorstellung pro Tag) und keinen McDonald's (jetzt ist das anders: mehrere Supermärkte, ein McDonald's und kein Kino).

    Überall ist es besser als in der Ciudad de la Ejperanza.

    AntwortenLöschen
  2. Na, das waere doch mal was, Andreas!
    Wenn ich Dir mit irgendwelchen Informationen behilflich sein kann, lass es mich wissen.
    Bis auf das bescheidene Nachtleben ist Aguas wirklich keine schlechte Stadt zum Leben. Und da wir ja nun beide Familienvaeter sind, hat dieser Punkt wohl keine so grosse Bedeutung mehr.

    Solltest Du herkommen, um Dir den Laden anzusehen, sag rechtzeitig Bescheid, damit ich rechtzeitig etwaigen anderen compromisos einen Riegel vorlegen kann.
    Wurzelpeter hab ich uebrigens nicht hier - will ich auch gar nicht. ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Ha, das war auch mein erster Gedanke, gleich den Cabronsito um Infos anhauen. Leider haben sich die Jungs nicht mehr gemeldet, die wollten mir eine eMail mit den Daten schicken. Muß ich wohl doch hier bleiben :-(

    AntwortenLöschen