Dienstag, Dezember 30, 2008

Neue Sitten?

Wie hier ja schon ab und an mal erwähnt, muss ich mit dem Tracker alle sechs Monate zur Abgasuntersuchung. Und alle anderen auch. Bei bestandener Prüfung gibt es einen Aufkleber, der von innen an eine der Scheiben geklebt wird. Diese Aufkleber haben unterschiedliche Formen, um den Polizisten die Überprüfung zu erleichtern.

Wir haben den Tracker mit Folien ausgestattet, das heisst, innen wurde eine dunkle Folie auf die Seitenscheiben geklebt, welche verhindern soll, dass jemand einfach die Scheibe einschlägt und irgendwas aus der Kiste klaut. Beim Anbringen dieser Folie hatten wir natürlich den aktuellen Abgasuntersuchungsaufkleber an der Scheibe kleben. Der klebt jetzt zwischen Scheibe und Folie, ist also sehr gut zu sehen und nicht entfernbar. Der aktuelle Kleber klebt hinter der Folie und ist auf Grund der Tönung der Folie schlecht sichtbar. Deshalb werde ich ab und zu angehalten und darauf hingewiessen, dass ich nicht über die aktuelle Verificación verfüge.

Das lief bisher so ab, dass ich erstmal um die Papiere gebeten wurde (und, naiv wie ich bin, habe ich die anfangs auch immer brav herausgerückt), dann wurde mir erklärt, worum es ging, ich erklärte das Problem mit der Folie, worauf der Polizist in der Regel nach irgendeinem anderen Grund suchte, mir einen Strafzettel zu verpassen, stets meine Papiere in der Hand, in der Hoffnung, ich würde ihm ein Trinkgeld anbieten, damit er mir meine Papiere zurückgibt und ich weiterfahren kann. Ihren Namen nannten diese Geier dabei meist auch auf Nachfragen nicht, alles in allem gingen mir diese Abzockversuche Überprüfungen tierisch auf den Sack, beim letzten Mal öffnete ich mein Fenster nur noch einen Spalt, ignorierte die Frage nach den Papieren und fragte erstmal, worum es denn geht. Das schient mir die einzig adäquate Vorgehensweise.

Wobei ich mich nach wie vor frage, weshalb mich noch keiner darauf hingewiesen hat, dass die Folien seit einem Jahr verboten sind.

Wie dem auch sei, heute morgen, ich war auf dem Weg zu einem Kunden, wurde ich wieder mal angehalten. Der Polizist trat an meinen Wagen, ich öffnete das Fenster einen Spalt und wurde sehr angenehm überrascht. Der Polizist stellte sich mit Namen vor, entschuldigte sich für die Störung und sagte mir, dass er den Aufkleber der aktuellen Verificación nicht sehe. Ich erklärte ihm, wo er ist, er bat mich, nicht wegzufahren, lief ums Auto herum, kam zurück, bat mich um Entschuldigung, weil er den aktuellen nicht gleich gesehen hatte und wünschte mir einen schönen Tag. Ich bin immer noch verblüfft. Hoffentlich war das nicht nur ein Weihnachtsausrutscher!

Dienstag, Dezember 23, 2008

Zertifiziert

Seit heute darf ich mich IBM Certified SOA Associate nennen.

Persönlich lege ich keinen grossen Wert auf diese Zertifikate (zumal der Associate sowas wie der Einsteiger-Level ist), aber mein Scheff meint, das kommt beim Kunden gut an und da ich mich ja sowieso durch den Stoff durcharbeiten muss, kann ich anschliessend auch den Test machen.

Also habe ich mich heute durch 54 Multiple-Choice-Fragen durchgewurstelt und recht knapp bestanden. Leider bekommt man zwar das Ergebnis direkt nach Abschluss des Tests mitgeteilt, aber nicht, bei welchen Fragen man falsch lag. Bei einigen war ich ziemlich unsicher, da hätte mich das korrekte Ergebnis schon interessiert.

Mittwoch, Dezember 17, 2008

Wochenende am Meer

Am Freitag ging's los, etwas später als geplant. Konkret wollten wir um fünf Uhr früh losfahren, um sieben weckte mich Evelyn mit den Worten "Ich glaub', der Wecker hat nicht geklingelt". Und Citlali hatte diese Nacht komplett durchgeschlafen, immer noch kein selbstverständliches Ereignis und gerade wenn man die frühmorgendliche Schlafunterbrechung mal begrüssen würde...

Was soll's, wir fuhren los, erstmal Richtung Acapulco und entschieden uns unterwegs für den Strand von Playa Paraiso. Die Ankunft war entsprechen spät, weil wir unterwegs doch etwas Verkehr vorfanden, angekommen dann die nächste Überraschung: Citlali teilte uns (und allen anderen Leuten am Strand) mit, dass sie Pipi machen will. Kein Problem, sagte ich, mach nur, Du hast ja 'ne Windel an. Ne, sie will in ihr Töpfchen machen! Oh Mist, auf die Idee, das Ding mitzunehmen, sind wir gar nicht gekommen. Schliesslich benutzt sie es noch nicht all zu regelmässig.

Kurz überlegt, so gross sind die Wassermassen bei Ihr noch nicht, im warmen Sand dürfte das Zeug schnell versickern und Dank der heissen Sonne sollte das auch hygienisch unbedenklich sein: Setzt Dich doch einfach hinters's Zelt. Das fand sie grosse Klasse!

Um beim Thema zu bleiben: Am Strand gibt es recht viele Krähen, die, sobald man sich von den aufgestellten Tischen entfernt, diese sofort nach Nahrung absuchen. Lässt man also irgendwas essbares auf dem Tisch zurück, wird es sofort geklaut. Wir setzten uns an einen der Tische und Citlali betrachtete einen Kackhaufen von einem dieser Vögel. Ich sagte ihr, da hätte ein Vogel hingekackt und sie solle das doch besser nicht anfassen, woraufhin sie mich fragte, warum der das nicht in seinem Töpfchen gemacht hätte.

Am Samstag Vormittag bot sich uns ein ganz ungewöhnliches Schauspiel, wir sahen im Meer ein paar Delphine springen, relativ weit weg, aber deutlich zu erkennen. Und abends fanden wir eine junge Meeresschildkröte am Strand, die wahrscheinlich frisch geschlüpft war.

Ansonsten gibt es nicht viel Aufregendes zu berichten, wir machten, was man am Strand eben so macht, schwimmen, Sandburgen bauen, in der Hängematte liegen und ganz allgemein das Leben geniessen. Citlali hat es ganz toll gefallen, sie hat mittlerweile etwas mehr Respekt vor dem Wasser, geniesst es aber immer noch. Am Sonntag war sie von der Herumtoberei so fertig, dass sie im Auto ganz ohne das übliche Gemecker einschlief, als wir noch keine fünf Minuten unterwegs waren.

Mehr Fotos gibt's hier.

Montag, Dezember 15, 2008

Sicherheit

Der Cabronsito bringt mich da gerade auf ein Thema: Die Sicherheit. Es ist nicht wirklich so, dass uns hier tagtäglich die Kugeln um die Ohren pfeifen, ganz im Gegenteil, wir hatten vom Kampf gegen die Drogenkartelle bisher noch nichts am eigenen Leib mitbekommen. Nichtsdestotrotz bekommt man natürlich jeden Abend in den Nachrichten zumindest den aktuellen Verlauf präsentiert und gestern abend hat er zum ersten Mal (wenn auch auf furchtbar banale Weise) direkt unser Leben tangiert.

Wir waren auf dem Weg vom Strand nach Hause. Kurz vor Acapulco, wo wir auf die Autobahn Richtung DeEffe fahren wollten, sahen wir einen Oxxo (ein Laden, der 24h am Tag geöffnet hat und unter anderem Kaffee verkauft). Direkt vor dem Laden hatte das Militär einen Kontrollpunkt aufgebaut, an dem einige Fahrzeuge nach Waffen oder Drogen untersucht wurden. Wir wurden durchgewunken, fuhren direkt auf den Oxxo-Parkplatz und gingen kurz ein paar Kleinigkeiten für unterwegs (unter anderem einen Kaffee für mich) einkaufen. Danach gingen wir zurück zum Auto, wo Evelyn vor der Weiterfahrt noch schnell eine Zigarette rauchen wollte.

Wir sind dann allerdings doch eingestiegen und verschoben die Zigarettenpause auf einen Parkplatz knapp einen Kilometer weiter. Aus dem einfachen Grund, dass wir knappe 3 Meter von einem der Soldaten entfernt standen. Und als ich mir überlegte, was an der Stelle wohl los wäre, würde tatsächlich jemand versuchen, gewaltsam durch den Kontrollpunkt durchzubrechen, erschien mir schon unser Einkauf verdammt leichtsinnig.

Wie gesagt, furchtbar banal. Aber es hinterlies trotzdem ein seltsames Gefühl.

Mittwoch, Dezember 10, 2008

Es geht uns gut

Es tut sich im Moment nur wenig aufregendes. Citlali wächst und gedeiht, spricht ganz selten auch mal deutsch mit mir und futtert sich mit Begeisterung durch den Adventskalender, auch wenn ihr der Sinn des Dings noch nicht wirklich einleuchtet. Genau wie bei der Weihnachtskrippe, mit deren Figuren sie sehr gerne spielt.

Der neue Job ist nach wie vor aufregend, ein echtes Projekt hatte ich bis jetzt noch nicht, aber ich durfte schon als Verstärkung mit zu zwei Kunden. A Propos: Was für einen Unterschied in der Motivation ein paar kleine Details doch ausmachen können. Ob man zum Beispiel auf eigene Kosten (als Arbeitnehmer!) zum Kunden fährt, oder ob man die Fahrtkosten erstattet bekommt.

Am Wochenende werden wir uns mal wieder die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, am Freitag ist Tag der Jungfrau von Guadalupe, sowas wie die Nationalheilige hier. Das ist zwar kein offizieller Feiertag, aber ich habe trotzdem frei (habe ich schon erwähnt, dass ich meinen neuen Job mag?) und so werden wir Kind und Kegel Zelt in den Tracker packen und ans Meer fahren.

Dienstag, Dezember 02, 2008

Montag, Dezember 01, 2008

Sinnfreie Lizenz

Wie dämlich ist das denn? Da baut man in einen kostenlosen Virenscanner eine Lizenz mit Verfallsdatum ein. Regelmässig vor Ablauf der Lizenz erneuert man diese automatisch, wenn der Benutzer eine neue Virendefinitionsdatei herunterlädt, bekommt er die neue Lizenz automatisch dazu. So weit so sinnfrei.

Wenn man seinen Rechner aber lange genug nicht mehr am Netz hatte, so dass die Lizenz abgelaufen ist, verweigetrt das Programm jegliche Updates. Die aktuelle Virendatei (und somit die aktuelle Lizenz) lässt sich nicht mehr herunterladen. Man muss den Mist also komplett deinstallieren (was will man auch mit dem alten Geraffel auf der Kiste), kann sich aber anschliessen das komplette Paket wieder mit gültiger Lizenz vom Hersteller für Umsonst herunterladen und neu installieren. Keine Ahnung, was der Anbieter davon hat.