Freitag, Juli 29, 2005

Doofe Computer am Telefon

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Dienstag abend blieb bei uns der Bildschirm schwarz. Mist, Kabelbetreiber anrufen.
Ersmal ein netter Comuter:
-Wenn Sie bei uns Kunde sind, drücken sie bitte die eins, ansonsten die zwei.
Klar, die eins.
-Bitte geben sie die acht-stellige Nummer ihres Vertrages ein.
Erst mal vertippt, beim zweiten Versuch hat's dann geklappt.
Dann wieder ein Menü, diesmal mit 8 (!)verschiedenen Möglichkeiten, ich entschied mich für den Technischen Service.
-Wenn sie technischen Service für Internet über Kabel wollen, wählen sie bitte die eins, ...
Ich wählte die zwei, Technischer Service zum Thema Kabelfernsehen.
-Wir weisen sie darauf hin, daß das Signal in ihrer Zone gestört ist. Wir danken für ihr Verständnis. Um das Gespräch zu beenden, drücken sie bitte die 9, um mit einem Operator verbunden zu werden, wählen sie bitte die eins oder bleiben sie einfach dran.

Wer denkt sich so eine beschränkte Menüführung aus? Die Dame hätte mir doch auch gleich nach Eingabe meiner Vertragsnummer sagen können, daß nix ist mit Fernsehen und gut. Warum mußte ich mir noch zwei lange, dämliche Menüs anhören? Und wenn ich das Gespräch beenden will, lege ich einfach auf.

Hab' ich in dem Fall nicht gemacht, ich hab' mich dann noch 'ne Runde mit einem "Techniker" unterhalten, der war in etwa genau so schlau wie der Computer:

-Mein Fernseher empfängt kein Signal.
-Ist das an allen Fernsehern so?
-Ich hab' nur einen. (Gelogen, aber die verlangen für den Zweitfernseher extra Geld)
-Könnten sie sich nicht einen zweiten ausleihen, z.B. von ihrem Nachbarn? (Ja geht's noch? "Hallo Herr Nachbar, leihen sie mir mal bitte kurz Ihren Fernseher? Ich bring ihn auch gleich wieder zurück!" Naja, wenn er auch bei CableVision ist, braucht er die Kiste im Moment ja sowieso nicht.)
-Nö, aber der Fernseher tut, wenn ich die Antenne rantue, seh' ich was, beim Kabel eben nicht.
-Ja, Moment mal, ich muß mal kurz schauen... Ach ja, in ihrer Zone haben wir seit etwa 18:00 Uhr (es war schon nach 22:00) ein Problem, das kann sich aber nur noch um Minuten handeln... Kann ich sonst noch etwas für sie tun?
-Sie könnten mir ein gutes Buch empfehlen.
-Ääähhhh...
-Vielen Dank und gute Nacht.

Na gut, vielleicht hätte ich doch die neun wählen sollen.

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Von: Toby · 05.08.2005 um 15:17:54 Uhr

gibt auch sammelcodes á la "08/15"?

Donnerstag, Juli 28, 2005

Kaltverformung

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Evelyn hatte eine eher unerfreuliche Begegnung mit einem Bierlaster.

Die fahren hier als sogenannte "Doble Semi Remolque" rum, das heißt ein Sattelschlepper mit Auflieger und dahinter hängt eine Doppelachse, auf der ein zweiter Auflieger aufliegt. Das sieht dann in etwa so oder so aus, nur halt mit anderer Werbung. Leider find ich ich kein gutes Foto im Netz, ich werd' bei Gelegenheit mal eins nachreichen.

Dieses ewig lange Ding, bzw. sein Fahrer wollte links abbiegen, mußte sich aber wegen der Länge des Zuges auf der rechten Spur einordnen. Und irgendwie hat er dann beim Abbiegen unseren Tracker übersehen, als Evelyn gerade links an ihm vorbeigefahren ist und hat uns den hinteren Kotflügel zerknittert.

Der LKW hat sich dann erstmal aus dem Staub gemacht, aber Evelyn hat sich die Nummer gemerkt und da er riesengroß die Corona-Werbung drauf hatte, eben bei deren Kundenservice angerufen. Also kam es zu einer Gegenüberstellung, der Fahrer hat versucht, sich herauszureden, eigentlich wäre sie ihm reingefahren und zeigte eine lange, total verrostete Kerbe in seinem LKW, die angeblich von ihr sei. Es war allerdings klar, daß das die von einer früheren Feindberührung sein muß und als Evelyn ihn nach der Beifahrerin fragte, die im LKW dabei war und die doch eigentlich als Zeugin hier sein sollte, wurde der Fahrer plötzlich ganz kleinlaut und sein Scheff hellhörig. Es ist nämlich so, daß die Fahrer niemanden mitnehmen dürfen und wenn der Trottel einfach nur seinen Fehler zugegeben hätte, wäre die Sache erledigt gewesen. Jetzt hat er wahrscheinlich ein kleines Problem mit seinem Scheff.

Kurz und Gut: Corona zahlt uns die Reparatur, wird laut Kostenvoranschlag 8000 Peso kosten (knappe 700 Euro).

Ist auch besser so, die hätten einen guten Kunden verloren :-)

Dienstag, Juli 26, 2005

Playa del Paraiso

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Wir waren am Wochenende an der Playa del Paraiso.
Hier schonmal ein paar Fotos, der Text dazu braucht noch ein bischen.

Kein Paragraf

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Jetzt sitze ich schon seit über einem halben Jahr Tag für Tag vor einer mexikanischen (vermutlich identisch mit der spanischen) Tastatur und gerade eben fällt mir auf, daß auf dem Ding das Paragrafenzeichen (§) fehlt. Sachen gibt's.

Freitag, Juli 22, 2005

Krieg der Kulturen

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Heute auf spiegel.de gefunden:
Komikfigur sorgt für diplomatische Verstimmungen zwischen Mexico und USA. Sehr interessant ist der vorletzte Absatz. Hier geht's zum Artikel.

Dienstag, Juli 19, 2005

Neues Auto

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Wir haben ein neues Auto. Nicht wirklich neu im Sinne von Fabrikneu, sondern mehr im Sinne von "wir haben ihn noch nicht lange".


Der Dodge war wohl eher ein Fehlgriff. Ich mag das Ding zwar und er war billig, aber er braucht einfach zu viel Sprit und er ist, ehrlich gesagt, ziemlich fertig.
Vor gut drei Wochen hat mich Freitag nacht bei strömendem Regen im fettesten Verkehr stehen lassen, plötzlich ging der Motor aus und als ich ihn wieder starten wollte, war die Batterie leer. Prima. Also hab' ich das Ding erstmal links rangeschoben, dort waren 2 Spuren abgesperrt, da kam auch schon einer angesprungen, ich kann auf gar keinen Fall da stehen bleiben, gleich kommt da ein Schwertransporter, für den sie diese beiden Fahrstreifen extra gesperrt haben. Den hab' ich dann erstmal ziemlich blöd angemacht, ob er wohl ernsthaft glaubt, ich steh' hier freiwillig mit offener Motorhaube im strömenden Regen. Er hat mir dann trotzdem geholfen, den Dodge wegzuschieben.
Woran das letztendlich lag, konnte mir der Electrico, der mir einen Monat vorher eine neue Batterie samt Lichtmaschine verkauft hatte, auch nicht erklären. Irgendwie war halt die Batterie leer, er hat sie neu geladen und seither tut das alles wieder. Ich soll das mal beobachten, die Kabel seien schon ziemlich morsch, gut möglich, daß es da zu Kriechströmen kommt.
Daß er ausgegangen ist liegt ganz einfach daran, daß er zeitweilig nur auf 6 Zylindern läuft, da kann es schonmal sein, daß ihn das im Leerlauf zum stottern bringt. Dummerweise kann der Mecanico mir erst sagen, was das ist, wenn er mal reingekuckt hat, dazu muss er aber den Zylinderkopf abnehmen, was die Sache nicht billiger macht, aber es ist auf alle
Fälle nix Gutes, wahrscheinlich wurde der Motor mal überdreht oder überhitzt, sprich Kolbenringe oder Kopfdichtung oder Schlimmeres.


Um es kurz zu machen, bevor wir jetzt eine Menge Geld im Dodge versenken, haben wir uns nach einem anderen Gebrauchten umgesehen. Sparsam sollte er sein, zuverlässig, günstig und möglichst wieder etwas in Richtung Geländewagen. Nicht das wir wirklich oft die befestigten Straßen verlassen würden, aber es gibt hier genug Straßen, deren Zustand dem eines Feldweges nicht unähnlich ist, auserdem ist das Platzangebot besser und man fühlt sich etwas sicherer. Also fiel unsere Wahl auf einen Chevrolet Tracker, der übrigens in anderen Ländern als Suzuki Vitara verkauft wird. Was man dem Tracker dann auch ansieht, wenn man die Motorhaube öffnet, da steht überall Suzuki drauf.


Am Wochenende waren wir schonmal damit in Cuernavaca, fährt sich sehr gut, nur beim Platzangebot kann er natürlich nicht mit dem Dodge mithalten.


Fotos vom Tracker gibt's hier.

1| batterie leer


Von: Toby · 05.08.2005 um 15:10:30 Uhr

alter klassiker:
mopars scheinen immer mehr strom zu brauchen, als die lima produziert.
meist regler kaputt, sitzt als kleines kästchen an der feuerwand im motorraum.

schade um den dodge...


2| jepp


Von: pionier · 05.08.2005 um 16:09:13 Uhr

zum glück alles nur hürden und keine hindernisse.
entdecken und erobern ist eine sichtweise,
die sich nicht mit vordergründigkeiten abspeisen lässt.
wo wären wir heute, wenn wir alles gefressen hätten,
das angeblich nicht machbar?
jenseits von erschöpfung ist nicht zwingend tot -
die macht der vision. ;-)
herzlichen gruß!


3| Keine Panik!


Von: Andreas Bohn · 05.08.2005 um 20:03:27 Uhr

Der Dodge ist noch nicht tot! Und ich habe auch nicht vor, ihn zu verkaufen. Die Möhre kostet mich ca 20 Euro Steuern pro Jahr, die hab' ich gerade noch ;-)
Das Ding ist mir nur im Alltagsbetrieb zu unzuverlässig und für die Gurkerei in der Stadt zu teuer.
Ich werd' versuchen, den Dodge Stück für Stück, wie halt gerade Zeit und Geld da ist, wieder aufzupäppeln.

@Tobi:
Wie kann ich den Regler prüfen?
Letztens stand der Dodge eine Woche, danach war die Batterie platt! Irgendwas zieht da Strom, obwohl er aus ist.

Montag, Juli 18, 2005

Das war nicht nett

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Gestern waren seit langem mal wieder in einem McDonalds, wir hatten die Sobrinos (Neffen) dabei und wollten noch schnell was essen, bevor wir uns in die lange Schlange derer, die in die Stadt zurückfahren, einreihen.
Ich hatte reichlich Hunger und führte mir die Pommes nicht einzeln, sondern in Bündeln zu, was Evelyn zu folgender Bemerkung veranlasste:
"Wenn Du den Mund weit aufmachst und den Kopf zurücklegst, kann ich Dir die Pommes auch direkt aus der Tüte in den Hals schütten."
Da hätt' ich mich doch fast verschluckt!

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Von: Toby · 05.08.2005 um 15:06:26 Uhr

geiler schnack! evelyn hats drauf, alter freßsack! ;-)

Samstag, Juli 09, 2005

Das Rentensystem

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Aus gegebenem Anlaß hier eine kleine Abhandlung über das hiesige Rentensystem. Vor einigen Jahren hat man hier vom Umlageverfahren auf ein Kapitaldeckungsverfahren umgestellt. Das heißt, jeder hat sein eigenes Rentenkonto, ein sogenanntes "Afore", auf das sein Arbeitgeber monatlich eben den Rentenbeitrag überweist und mit 60 kann man sich die ganze Kohle auf einen Schlag oder halt monatlich auszahlen lassen.
Es gibt verschiedene Anbieter für diese Afores, die legen das Geld dann hauptsächlich in großen mexikanischen Unternehmen an, bieten eine Verzinsung von ca 10% (Allerding bei eine Inflationsrate von 5%) und nehmen dafür eine Gebühr von 2-3%. Das ganze ist streng staatlich reglementiert und eine Pflichtveranstaltung, d.h. jeder Arbeitnehmer hat (zumindest theoretisch) so ein Afore. Ich natürlich auch und wenn ich den Kontoauszug, den ich letzte Woche bekommen habe richtig interpretiere, hab' ich schon 5000 Peso auf "meinem" Rentenkonto.
Es gibt, wie gesagt, ein knappes Dutzend Anbieter solcher Afores und wie ich hier angefangen habe, hat mein Arbeitgeber meine Daten einem solchen Anbieter, mit dem er eben zusammenarbeitet, gegeben. Der, bzw eine seiner Angestellten kam dann auf mich zu, hat mir da ein bischen was erklärt, wollte 'ne Kopie von meinem Visum und 'ne Unterschrift. Gut, damit hatte ich mein Afore, der Fall war für mich erstmal erledigt.
Letzte Woche ruft mich besagte Mitarbeiterin an: Nun, sie hat den Arbeitgeber gewechselt und der Neue bietet auch Afores an, aber verlangt weniger Gebühren und hat in der Vergangenheit eine höhere Rendite erwirtschaftet. Ob ich nicht auch mit meinem Afore wechseln will, der Wechsel kostet nix und man kann alle 2 Monate wechseln. Na gut, erstmal einen Termin ausgemacht, sie soll mir das bitte in Ruhe erklären. Das hat sie dann auch getan, aber wie sie mir dann am Schluß erklärte, ich müsse nur das Wechsel-Formular unterschreiben, sie hat ja noch die Kopie von meinem Visum, die sie für die Formalitäten braucht, musste ich dann doch mal fragen, ob das denn hier normal ist, daß man Kunden-Unterlagen von einem Arbeitgeber zum Nächsten mitnimmt. Sie fand das nicht wirklich tragisch, sehr wohl fühlte sie sich in diesem Moment aber wohl auch nicht, sie wechselte ziemlich schnell das Thema.

Freitag, Juli 08, 2005

Bücher umsonst

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Kurz vor Weihnachten hatte ich mir ein paar Bücher bei Amazon bestellt. Und entgegen aller Erwartungen wurden die auch von der mexikanischen Post kurz nach Weihnachten geliefert. Bezahlt wurde der Einfachheit halber per Kreditkarte, so weit, so gut.
Gerade kam eine Mail, die Bücher seien nicht zustellbar und man habe mir deshalb den Kaufpreis (immerhin 88,66 US$) wieder auf die Kreditkarte zurückgebucht.
Da fragt man sich natürlich schon, was die da zurückbekommen haben.


Nachtrag


Nach mehreren eMails (es ist übrigens verdammt nervig, daß man die Jungs nur über ein Web-Formular erreichen kann), hat man mir den Preis der Bücher (knapp 70 US$) wieder von der Kreditkarte abgebucht, Versandkosten werden mir keine berechnet, da ich die Bücher ja nicht bekommen habe. Ich versteh's zwar nicht, aber wenn die mein Geld nicht wollen, behalt ich's halt. Ich hab's versucht.

Donnerstag, Juli 07, 2005

Viel los

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Hier ist im Moment jede Menge los, ich komm' gar nicht mehr zum Schreiben. Der Dodge gibt gerade seinen Geist auf, die Kamera hat sich wieder gefangen, im Büro ist der Teufel los, der Projektplan hat immer weniger mit der Realität zu tun und letzte Woche hatte ich dann auch noch die Gelegenheit, das staatliche Gesundheitswesen hier kennen zu lernen. Verdacht auf "infektiöse Gastritis", sprich irgendwelche Bakterien, evtl. Salmonellen. Der Doc wollte es gar nicht so genau wissen, er meinte er verschreibt mir ein starkes Antibiotikum, das killt dann alles, egal was es ist. Die Untersuchung zur genauen Bestimmung können wir uns sparen. Wie er meint, er ist der Doc.

Demnächst wieder mehr!