Freitag, Februar 29, 2008

Zeitvertreib im Stau

Aus bekannten Gründen bin ich zur Zeit ja wieder vermehrt mit dem Auto unterwegs. Nun, die halbe Stunde bis ins Büro und zurück ist zu ertragen, obwohl ich mein Fahrrad sehr vermisse, richtig nervig wird es, wenn ich zu irgendwelchen Kunden runter in die Stadt fahren darf.

Bevor ich mit dem Radfahren hier angefangen habe, hatte ich mir mal von meinen MASH-DVDs die Audio-Spuren extrahiert und auf CDs gebrannt, so daß ich mir die Folgen im Auto anhören konnte. Das machte die Fahrerei erträglicher, allerdings hatte ich die irgendwann auch durch, obwohl es fast 100 CDs sind (erstaunlich, wieviel Zeit man doch im Auto verbringt!).

Auf der Suche nach Alternativen stolperte ich über Hörbücher. Tolle Sache, lenkt nicht allzusehr ab, und man hat nach einer Stunde im Stau wenigstens das Gefühl, die Zeit nicht ganz sinnlos vergeudet zu haben, immerhin hat man einem Buch zugehört. Zum echten Lesen fehlt mir ohnehin oft die Zeit, außerdem kann ich mir die Hörbücher im Netz direkt herunterladen (Bezahlung per Kreditkarte), da entfällt auch das Transportproblem.

Mittwoch, Februar 27, 2008

Verkehr(therum)

Ich hatte heute einen Termin bei einem anderen Orthopäden, weil ich einfach noch eine zweite Meinung zu meinem Knie haben wollte. Und irgendwie konnte ich mit der Anfahrtsskizze nicht so recht was anfangen, die Straßen verliefen darauf etwas anders, als auf dem Stadtplan.

Ist ja auch klar, wenn auf der Skizze Norden unten ist! Wer macht denn sowas? Und das ohne den kleinsten Hinweis?

Der Doc machte übrigens einen guten Eindruck, nach sehr umfassender Untersuchung kam auch er zu dem Schluß, daß der Meniskus verletzt ist, außerdem meint er, das innere Kreuzband sei etwas lockerer als am intakten Knie, was allerdings nicht weiter schlimm sein muß. Näheres wird dann also eine Magnetresonanztomographie bringen.

Dienstag, Februar 26, 2008

Peanuts

Samstag abend saßen wir zu Hause, richteten uns auf einen gemütlichen Abend ein und ich kam auf die Idee, mir eine Tüte Erdnüsse aufzumachen. Natürlich wollte Citlali unbedingt auch welche haben, aber erstens war ich mir nicht sicher, ob Erdnüsse und ein 17 Monate altes Kind zueinander kompatibel sind, außerdem waren es Erdnüsse in Chili-Pulver. Sie bestand aber darauf, auch welche zu wollen und lies sich nicht einmal durch Gummibärchen davon ablenken.

"Wer nicht hören will, muß fühlen", dachte ich mir, "ich geb' ihr einfach eine, die spuckt sie dann wahrscheinlich aus und gut ist's." Weit gefehlt. Citlali nahm sich also die Erdnuss, stopfte sie in den Mund, verzog das Gesicht aufs Fürchterlichste, kaute kurz und verlangte nach mehr. Sie schaufelte tatsächlich ein knappes Dutzend Erdnüsse in sich rein, bevor ich unter heftigem Protest die Tüte außer Reichweite brachte.

Die große Überaschung kam dann am Sonntag beim Windelwechsel: Madamme hatte die Nüsse nämlich mitnichten zerkaut, sondern wie sie waren am Stück geschluckt. Und genau so fanden wir sie wieder in der Windel.

Freitag, Februar 22, 2008

Müde

Heute bin ich mitten in der Nacht wegen heftiger Kopfschmerzen aufgewacht. Also bin ich runter in die Küche, zwei Aspirin einwerfen und während ich noch überlegte, wie spät es wohl ist, fing oben im Schlafzimmer der Wecker an zu dödeln.

Mist, Nacht vorbei und immer noch müde!

Donnerstag, Februar 21, 2008

Mondfinsternis



Gestern hatten wir hier mal wieder eine totale Mondfinsternis. Hübsche Sache. Hat mich leider daran erinnert, wie sehr ich meine Kamera vermisse. Man merkt halt doch, daß die Finepix schon gut vier Jahre alt ist, in der Zeit hat sich viel getan.

Freitag, Februar 15, 2008

Verdammt

Ich glaube, ich bin mal wieder verarscht worden. Und zwar sowas von. Und ich weiß noch nicht mal, auf wen ich wütender bin, auf das Arschloch, daß mich freundlich lächelnd abgezockt hat, oder auf den Deppen, der ihm auf den Leim gegangen ist, wie eine Fliege auf den Fliegenfänger.

Worum geht es? Um den Typen, der mich umgefahren hat, bzw. dessen Erzeuger. Der, der mich umgefahren hat, ist ein recht junger Kerl, noch Student und wohl gerade um die 18 Jahre alt. Er hat, wie gesagt, völlig korrekt angehalten und mich erstmal ins Krankenhaus gefahren. Auf meine Bitte hin, seine Versicherung zu kontaktieren, sagte er mir, daß er gar nicht weiß, wo der Wagen versichert ist, er ruft gerade mal seinen Vater an, der regelt sowas normalerweise.

Noch während ich untersucht wurde, tauchte die halbe Sippe auf, Vater, Mutter und zwei Schwestern, um zu sehen, was Bübchen angestellt hat. Der Vater, Herr Zamora war sehr freundlich, selbstverständlich hat er gefragt, wie es mir geht, mir sein Bedauern und seine Hoffnung, daß es keine ernsthafte Verletzung ist, ausgedrückt und während wir auf den Arzt warteten, kamen wir kamen ins Gespräch. Das Gespräch drehte sich hauptsächlich um Deutschland, er war zur WM dort, hat ihm sehr gut gefallen, außerdem liebt er deutsche Autos, er selbst fährt einen Mercedes M-Klasse, aktuelles Modell.

Irgendwann war der Doc dann mit mir fertig, daraufhin bot mir Herr Zamora an, mich und mein demoliertes Fahrrad in seiner M-Klasse nach Hause zu fahren. Auch unterwegs plauderten wir weiter, er erzählte mir, wo er wohnt, daß er Gerente Comercial (Geschäftsführer) von Copyprice ist, ein Büro im World-Trade Center hat und allerhand andere Dinge aus seinem Leben.

Auf meine Frage, wie es denn jetzt weiter geht, weil ich ja das Fahrrad reparieren lassen und auch zur Nachuntersuchung nochmal zum Doc müsse, drückte er mir seine Visitenkarte in die Hand und meinte, ich solle mir keine Sorgen machen sondern ihn einfach anrufen, das würden wir dann schon regeln.

Tja, ich hab' mein Rad reparieren lassen (ca 300 Peso, war nur das Hinterrad, der Rahmen hat nix abbekommen), hab' mir teure Medikamente gekauft (nochmal ca 300 Peso) und war bei Doc, der mir freundlicherweise den Schmodder aus dem Knie gesaugt hat (1300 Peso). Und jetzt kam ich auf die Idee, mich mit dem Herrn Zamora in Verbindung zu setzen, zum einen, weil ich ganz gerne die 2000 Peso wieder haben möchte, zum anderen, weil das Knie nicht wirklich in Ordnung ist und ich wollt mal fragen, wie wir da weiter verfahren, ob er z.B. nicht doch lieber seine Versicherung einschalten will.

Auf seiner Visitenkarte stehen zwei Telefonnummern, die eine existiert nicht, an der Anderen geht keiner ran. Die angegebene eMail-Adresse gibt es nicht. Immerhin hat die Firma eine Sekretärin, die mir die echte eMail-Adresse gegeben und dem Scheff auch meine mehrfachen Bitten um einen Anruf mitgeteilt hat. Allerdings denkt der scheinbar nicht daran, sich bei dem leihtgläubigen Trottel, den er da sauber aufs Kreuz gelegt hat, zu melden. Warum kann ich nicht wirklich nachvollziehen, der Kerl könnte den Unfall seiner Versicherung melden und damit wäre das Ganze für ihn erledigt.

Was mich an der ganzen Geschichte wirklich ankotzt, ist die Freundlichkeit, mit der mich der Kerl behandelt hat, so lange er mir in die Augen geschaut hat und die Kaltschnäutzigkeit, mit der er mich jetzt ignoriert. Hätte er mir von Anfang an gesagt, daß ihn mein Knie nicht interessiert, hätte ich das sicher auch nicht in Ordnung gefunden, das wäre aber wenigstens eine echte Aussage gewesen. So wirkt die Schleimerei und das anschließende sich aus der Affaire ziehen einfach nur feige. Und ist total nervig, weil ich wirklich Besseres zu tun habe, als wie ein Bittsteller hinter dem Kerl herzutelefonieren.

Was hätte ich machen hätte können, um mich irgendwie abzusichern? Ich hätte die Polizei rufen können. Hab' ich nicht gemacht, weil der Kerl sich hochanständig verhalten hat, da hätte es verdammt blöd ausgesehen, wenn ich als erstes die Polizei gerufen hätte. Außerdem hatte ich keinen Grund, ihm mehr Scherereien zu machen, als notwendig, immerhin hatte er mich nicht absichtlich umgenietet oder mit viel zu geringem Abstand überholt oder gar geschnitten, er hat mich schlicht zu spät gesehen, das kommt vor. Und selbst wenn ich die Herren in Uniform gerufen hätte, was ich von diesen Herren halte führe ich jetzt besser nicht näher aus.

Und wie geht es jetzt weiter? Klar, ich könnte den Herrn verklagen. Das würde mich mindestens einen halben Tag kosten, da der materielle Schaden sich für mich in Grenzen hält und die hiesige Justitz mitunter zu für Außenstehende schwer nachvollziehbaren Ergebnissen kommt (um es mal ganz vorsichtig zu formulieren), hab' ich darauf nicht wirklich Lust. Es geht mir ja auch gar nicht darum, ihm jetzt noch eine reinzuwürgen, da hätte ich nichts von, es kotzt mich einfach nur an, daß ich den Ball flach halten und das wie unter vernünftigen Menschen regeln wollte und das dann auf diese Art gedankt bekomme.

Abgesehen von meiner Wut (oder ist es einfach nur heftige Enttäuschung?) hält sich der Schaden in Grenzen, 2000 Peso bringen uns nicht an den Rand des Ruins und das Knie bekomme ich auch wieder hin, zum Glück haben wir eine gute Krankenversicherung. Und ich hoffe, dem Herrn irgendwann mal wieder über den Weg zu laufen, einfach nur um zu sehen, ob ihm seine Feigheit wenigstens peinlich ist.

Donnerstag, Februar 14, 2008

Taxi-Wirren

Bis vor Kurzem gab es hier drei verschiedene Arten von Taxis: Die mit dem L auf dem Nummernschild, die mit dem S und die mit den ganz normalen Nummernschildern.

L und S kennzeichneten reguläre Taxis, die mit den normalen Nummernschildern sind schlichtweg private Autos, die sich als Taxen ausgeben. Angeblich kostet es 17.000 Peso Strafe, wenn man sich als illegaler Taxifahrer erwischen läßt, wenn man allerdings mal darauf achtet, wieviele dieser falschen Taxen unterwegs sind, muss sich das entweder trotzdem lohnen oder da werden irgendwo jede Menge Augen zugedrückt.

Der Unterscheid zwischen L- und S-Taxen besteht darin, daß die Libre-Taxen ihre Fahrgäste unterwegs aufsammeln, während die Sitio-Taxen an ihren Sitios (Taxiständen) auf Fahrgäste warten (wobei Sitio-Taxen meist auch Fahrgäste unterwegs aufnehmen, wenn sie gerade leer unterwegs sind). Es gibt einen kleinen Unterschied im Preis, prinzipiell müssen aber alle Farten nach Taxameter abgerechnet werden, mit Ausnahme der Taxen an den großen Busbahnhöfen. Soweit zur Theorie, wie sie beispielsweise hier auf der Seite des zuständigen Behörde beschrieben wird.

In der Realität fahren nämlich nach wie vor viele Sitio-Taxen nicht nach Taxameter (selbst wenn sie eines eingebaut haben), sondern verhandeln den Preis vor Fahrtbeginn. Und, oh Wunder, der liegt natürlich über dem Preis, den das Taxameter angeben würde, sonst könnte man ja gleich selbiges verwenden. Ein Grund für mich, Sitio-Taxis zu meiden.

Das war bis vor Kurzem auch kein Problem, der Blick aufs Nummernschild ist sowieso angebracht, um nicht in ein illegales Taxi einzusteigen (so empfiehlt es z.B. diese Seite), nur haben seit dem Jahreswechsel die Taxen neue Nummernschilder. Die fangen jetzt mit einem A an, gefolgt von den gewohnten 5 Ziffern, egal ob Sitio oder Libre. Ich habe nicht wirklich mitbekommen, warum die neu Beschildert wurden, wahrscheinlich geht es darum, Taxen, deren Lizenz nicht verlängert wurde oder die geklaut wurden, aus dem Verkehr zu ziehen.

So pasierte es mir vor Kurzem tatsächlich, daß ich nacheinender in drei Sitio-Taxen einstieg, die sich alle weigerten, vom vorhandenen Taximeter Gebrauch zu machen. Ich bin dann vor Frust in ein Illegales eingestiegen, der wollte nach Taxameter 45 Peso statt der 70-80, die die anderen wollten.

Dienstag, Februar 12, 2008

Besuch auf dem Bauernhof

Ganz in der Nähe unseres Hauses gibt es eine Granja Didactica, sprich ein Bauernhof, dessen Zweck es ist, Kindern (und vielleicht auch dem einen oder anderen erwachsenen Stadtmenschen) zu zeigen, was es auf einem Bauernhof so alles gibt.

Um ganz ehrlich zu sein, bisher hatte mich der relativ hohe Eintrittspreis (120 Peso pro Person, egal welchen Alters) abgeschreckt, trotzdem habe wir es am Wochenende mal ausprobiert.

Und waren begeistert. Zunächst wird man durch den kompletten Bauernhof geführt, es wird allerhand Wissenswertes zu den Tieren erklärt, die man auch füttern darf und nach der Führung kann man sich so lange man will auf dem Bauernhof aufhalten. Die Anlage ist sehr sauber und auch die Tiere machen einen recht gepflegten Eindruck.

Citlali hat der Besuch sehr gut gefallen, ich glaube, am meisten mochte sie die Enten. Die wurden mit Popcorn gefüttert und Citlali hielt ihnen das Zeug einfach hin, statt es ihnen zuzuwerfen, worauf ihr die Tiere das Zeug tatsächlich aus der Hand gefressen haben. Die Hasen, von denen sie sogar einen halten hätte dürfen, haben sie dagegen gar nicht interesiert, da saß dann halt der Papa mit dem Hasen rum, während Citlali sich anderweitig austobte.

Sehr empfehlenswert, der Bauernhof. Eine Website haben sie übrigens auch: http://www.granjatiopepe.com/.

Freitag, Februar 08, 2008

Aus dem Tagebuch eines Vaters

Das Trinken aus dem Becher funktioniert schon ganz gut, wenn sie jetzt noch aufhört aus Freude über das Gelingen wie wild mit dem Becher zu wedeln, könnte es sogar mehrmals hintereinander klappen.

Donnerstag, Februar 07, 2008

Viel zu schnell ...

... vergehen drei Wochen. Man kann in der Zeit einfach nicht nachholen, was so über´s Jahr nicht möglich war.



Trotzdem war es schön, mal wieder Besuch von meinen Eltern gehabt zu haben und ich glaube, auch Citlali hat es genossen. Zumindest hat ihr deutscher Wortschatz sich enorm vergrößert.

Freitag, Februar 01, 2008

Urlaub

Hier also die Highlights aus unserem Urlaub

Norte

Wir hätten uns mal besser den Wetterbericht angeschaut. In Veracruz herrschte gerade Norte, sprich es war komplett bewölkt, es nieselte leicht und es ging ein ekelhaft starker und kühler Wind. Also planten wir un, fuhren nicht nach la Mancha, sondern blieben erstmal in der Stadt und nahmen uns vor, am nächsten Tag Richtung Catemaco zu fahren, das liegt etwas im Landesinneren und wir hatten deshalb die Hoffnung, dem Wind etwas zu entgehen.

Motel

Zum Übernachten fanden wir ein nettes Motel, preiswert und doch eher luxuriös ausgestattet, sehr sauber und vor allem diskret. Man fährt mit dem Auto direkt in die Garage, aus der man direkt ins Zimmer gelangt, ohne daß man von irgendwem gesehen wird. Als wir fragten, ob im Preis ein Frühstück mitdrin ist, grinste der Typ, der uns empfing und meinte, so lange bleibe normalerweise niemand hier. Wir hatten es ja bereits vorher geahnt, aber der Laden war sauber und hatte ein riesiges bequemes Bett (wen wundert's), also blieben wir da.

Monte Pio

Nachdem wir uns den Wasserfall von Eyipantla und den Catemaco-See angesehen hatten (letzteres nur flüchtig) ließen wir uns von ein paar Wolkenlücken dazu verleiten, doch wieder Richtung Meer aufzubrechen. Nach einem halben Tag Fahrerei durch eindrucksvolle Vegetation kamen wir nach Monte Pio, welches den Tiefpunkt der Reise darstellen sollte.

Zugegeben, das Wetter war nach wie vor mies, es war bewölkt und es ging ein frischer Wind, das schlug natürlich etwas auf die Stimmung, aber der Ort an sich ist einfach nur überteuert und ohne jeglichen Charme. Wir fanden drei Hotels, im Ersten bot man uns ein Zimmer ohne Aussicht, welches nach Schimmel muffelte, für unverschämte 350 Peso, im Zweiten trafen wir niemanden an und im dritten nahmen wir dann ein Zimmer, sehr schlicht, mit Blick aufs Meer und wenigstens zu einem angemessenen Preis. Der Hotelverwalter war dann aber auch sehr motiviert (Frühstück? Naja, einen Kaffee könnte ich schon machen, wenn Sie wirklich wollen).

Nach einem eher mäßigen Nachmittag am Strand (zum Baden war es zu kalt) aßen wir im einzigen geöffneten Strandrestaurant zu abend, eigentlich mehr eine Fischerhütte mit Plastiktischen davor. Total versalzenen Fisch (wahrscheinlich eingepökelt, also genau das, was man am Strand nicht erwartet) zu einem völlig überzogenen Preis, es war tatsächlich das teuerste Abendessen der ganzen Woche.

Boca del Rio

Also fuhren wir am nächsten Tag in Richtung Veracruz zurück, fest entschlossen, entweder dort ein angenehmes Plätzchen zu finden, oder den Urlaub abzubrechen. Und tatsächlich fanden wir in Boca del Rio (das liegt direkt neben Veracruz, eigentlich gehen die beiden Städte nahtlos ineinander über) ein nettes Hotel in der Nähe eines hübschen Stückchens Strand. Auch das Wetter hatte sich mittlerweile so weit gebessert, daß wir tatsächlich noch dreieinhalb Tage am Strand (einen davon sogar in La Mancha) genießen konnten.

Hühnerlaster

Auf der Heimfahrt wurde es dann nochmal spannend. Ein Hühnerlaster hatte auf der Gegenrichtung in einer Kurve die Kontrolle verloren und war auf die Mittelleitplanke gekippt, so daß pro Richtung nur noch eine Spur frei war. Durch den entstehenden Stau brauchten wir gute zwei Stunden für knappe 8 km, es war ziemlich grausam. Als wir endlich an der Unfallstelle ankamen, wurden wir Zeuge eines seltsamen zwischenfalls: Ein kleinerer Wagen schleppte einen Mercedes den Berg hoch, es kamen bereits Dampfwolken aus dem Motorraum des Zugfahrzeuges. Kurz vor der Unfallstelle versuchte dann ein Pickup sich in die vermeintliche Lücke zwischen den beiden zu zwängen, wodurch dann auch noch die rechte Fahrspur blockiert wurde.

Immerhin bekamen wir in Puebla bei einem kurzen mitternächtlichen Stop noch frische Brezeln und einen Kafee, so daß wir auch noch den Rest der Strecke schafften.

Citlali

Citlali war diejenige, die den Urlaub am meisten genossen hat. Natürlich ging ihr die Fahrerei etwas auf die Nerven, aber sobald wir am Meer waren, hielt sie uns auf Trab, es musste immer jemand in ihrer Nähe sein, sie lief nämlich ohne Angst oder irgendein kälteempfinden stets ins Wasser und stoppte noch nicht einmal, wenn ihr die Wellen über dem Kopf zusammenschlugen. Und wehe, wir versuchten sie aus dem Wasser herauszunehmen, bevor sie völlig erschöpft war! Ich schätze, sie war in ihrem vorigen Leben ein Meersesbewohner.