Donnerstag, November 19, 2015

Meer

Letztes Wochenende war ein langes, der Montag war frei (fragt mich jetzt nicht warum, auch nach 11 Jahren hab' ich die Feiertage noch nicht drauf) und die Mädels waren bei ihrer Mama. Also habe ich das freie lange Wochenende genutzt, mal wieder ans Meer zu fahren. Und bin nach längerer Grübelei darauf gekommen, dass ich seit ziemlich genau zwei Jahren nicht mehr am Meer war. Ganz schön lange.

Aber zurück zum Thema: Ich wohne ja jetzt im Norden der Stinkestadt, der Pazifik ist also nicht mehr so nah, deshalb fiel die Wahl auf den Atlantik. Und weil ich keinen Bock hatte, nur so auf Verdacht loszufahren und dann keine akzeptable Unterkunft zu finden (ich glaube ich werde langsam alt), hab' ich in Boca del Rio (südlich von Veracruz) reserviert. Bei meinen Geschäftsreisen sammel ich Punkte von diversen Hotels und die reichten gerade für zwei Nächte in einem schicken Hotel direkt am Strand.

Das Wetter hätte besser sein können, aber alles in allem war es klasse. Die Fahrt verlief ohne Staus oder Probleme (es war übrigens die erste lange Fahrt im neuen (gebrauchten) Auto, der fährt sich für einen Kleinwagen erfreulich angenehm auf der langen Strecke), der Strand war nicht wirklich besonders, aber es reichte zum Schwimmen (das im Meer schwimmen hatte ich richtig vermisst) und ich hatte Zeit, mich zu erholen.

Schön war's, das sollte ich öfter machen.




Montag, Juni 22, 2015

Die Migra

Manchmal überrascht sie mich ja auch. Vor der aktuellen Verlängerung (angeblich die letzte, nächstes Jahr gibt's endlich den "Permanente") hatte ich schon irgendwie Bammel.

Mein Visum ist ja an meinen Job gebunden. Also hab' ich bisher immer die notwendigen Papiere für diese Art des Visums vorgelegt plus ein Papier meiner damaligen Gattin, dass unsere Ehe noch existiert und ich meinen ehelichen Pflichten (den finanziellen) nachkomme.

Dieses Jahr hab' ich (aus Gründen) auf besagtes Papier verzichtet, im grossen und ganzen hab' ich also nur eine Bescheinigung meines Arbeitgebers abgegeben, die besagte, dass ich nach wie vor mit unbefristetem Arbeitsvertrag bei ihm arbeite. Allerdings fehlte auf der Bescheinigung das Gehalt. Das steht zwar nicht bei den Anforderungen dabei, aber die seien auch unvollständig, wie mir der Herr sagte. Er nahm den Antrag nach längerem hin und her dann trotzdem an, damit ich die Frist nicht verpasse, ich würde dann offiziell benachrichtigt werden, dass die Bescheinigung nicht den Anforderungen entspricht und hätte 30 Tage Zeit, eine Neue nachzureichen.

Letzte Woche dann die erste Überraschung. Ich bekam die Nachricht, dass mein Antrag auf Verlängerung bewilligt wurde. Nix von wegen neuer Bescheinigung. Ich solle bitte Fingerabdrücke und Fotos abgeben. Dann die nächste Überraschung. Ich bin Freitag morgen da reinspaziert, keine Wartezeit, Fingerabdrücke und Fotos abgegeben, bischen mit der Dame geplaudert und nach knapp 15 Minuten war ich wieder draussen.

Am Freitag abend dann der Hammer: Eine Nachricht, mein Plastikkärtchen ist fertig, ich soll es bitte abholen. Das hat beim letzten Mal noch mehrere Tage gedauert!

Und was soll ich sagen, hier stehe ich jetzt und hab' nach erstaunlich kurzer Zeit mein neues FM in der Hand. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder.

Dienstag, Juni 16, 2015

Mal wieder Schmodder im Knie

Am Sonntag war ich mit den Mädels im Park, Radfahren. Die Kurze hatte das Radfahren gerade erst gelernt und drehte eifrig auf einer ebenen Fläche ihre ersten Runden. Ich Fuhr mit der Grossen um die Wette, wir blödelten ein wenig herum und irgendwann passte ich nicht richtig auf und musste unfreiwillig absteigen. Soweit eigentlich kein Problem, ich hatte nichtmal Bodenkontakt mit den Händen. Aber mit dem linken Bein bin ich irgendwie seltsam aufgekommen. Ich kann nicht mal mehr sagen, ob ich es verdreht oder abgeknickt habe, jedenfalls fing das Knie kurz darauf an zu schmerzen. Etwas später schwoll es dann ziemlich übel an, ich hatte abends Probleme, ins Auto zu kommen um die Mädels nach Hause zu fahren. Und wenn der Outlander kein Automatik wäre, hätte ich sie wahrscheinlich auch nicht nach Hause fahren können.

Gestern bin ich dann zum Doc, der meinte, da ist wohl irgendwas kaputt (ach ne!). Aber da das Teil so geschwollen ist, könnte er nicht sagen, was es wirklich ist. Er will da erstmal die Flüssigkeit rausholen. Holt 'ne Spritze mit langer Nadel, schaut die Spritze an (10ml), schaut mein Knie an, schüttelt den Kopf und holt eine grössere raus. Die war nun wirklich gross (60ml), ich meinte noch spasseshalber, ob er mich mit dem Ding erschrecken will. Er meinte, die wäre eigentlich zu gross, aber er hat keine Mittleren mehr.

Sagts, zapft mich an, und lässt das Ding voll laufen. Und wechselt die Spritze, weil die Grosse doch voll geworden ist. 62ml blutiger Schmodder im Ganzen.

Jetzt heisst es erstmal abwarten, bis der Mist abgeschwollen ist, es dürfte wohl eines der Bänder verletzt worden sein. In zwei Wochen sehen wir weiter.

Freitag, April 10, 2015

Zahnprobleme

Seit etwa einer Woche hatte ich leichte Zahnschmerzen. Nicht wirklich heftig, eher so ein leichtes ziepen ab und zu. Ein Zahn mit 'ner Krone.

Am Mittwoch hatte ich die Krone dann plötzlich lose im Mund. Ganz toll. Meine erste Vermutung war, dass der Zahnarzt, der mir die krone verpasst hat, unsauber gearbeitet hatte und mir deshalb der Zahn unter der Krone abgefault war.

Heute war ich dann bei einem anderen Zahnarzt, der mir empfohlen wurde. Und der hat eine ganz andere Theorie. Ich würde die Zähne zu sehr zusammenbeissen und hätte dadurch den Zahn unter der Krone zerlegt. Ob ich wohl in der letzten Zeit viel Stress hätte.

Ich hab' ihm dann erzählt, dass ich gestern meinen ersten Termin vor Gericht zwecks meiner Scheidung hatte. Das erschien ihm logisch.

Die gute Nachricht ist, dass er dem abgebrochenen Zahn trotzdem eine neue Krone aufsetzen kann.

Dienstag, März 03, 2015

Plattfuss

Letzte Woche war ich ausnahmsweise mal mit dem Auto in der Stinkestadt. Und auf dem Rückweg verhielt sich die Kiste plötzlich seltsam, irgendwie instabil. Ich fuhr also etwas zurückhaltender als normal, als mir in einer Rechtskurve das Heck ausbrach. Bei knapp über 90. Die Kurve nehm' ich normalerweise locker mit 120.

Zum Glück hab' ich die Kiste wieder unter Kontrolle gekriegt, bevor sie die Betonwand touchierte. Also erstmal rechts ran und nachgeschaut. Reifen hinten links platt. Nicht wirklich komplett platt, aber eben zu wenig Luft drin. Weiterfahren fand ich eher nicht angesagt. Und der Standstreifen an der Stelle nicht wirklich sehr breit. Während ich noch nachdachte, ob ich es hier wirklich riskieren sollte, mir den Arsch abfahren zu lassen, während ich versuche, das Rad zu wechseln, fuhr ein Abschleppwagen an mir vorbei, bremste und setzte zurück.

Der Fahrer kam gleich auf mich zu, fragte, ob er mir helfen soll das Rad zu wechseln, oder ob er die Kiste aufladen und bis Cuernavaca bringen soll. Ich entschied mich für den Radwechsel und fragte, was mich der Spass denn kostet. Nix, sagte er, er ist von der CAPUFE, das ist die staatliche Autobahnbetreibergesellschaft. Cool. Er wechselte das Rad, ich füllte ihm dafür eine Zufriedenheitsumfrage aus und gab' ihm auch ein Trinkgeld mit auf den Weg.

Und keine viertel Stunde später war ich auf dem Noträdchen unterwegs. Natürlich schön langsam, fühlte sich aber trotzdem besser an, als mit dem halbplatten normalen Rad. Glück gehabt.

Montag, Februar 09, 2015

Veränderungen


Unser Leben hier verlief in der letzten Zeit nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es will mir im Nachhinein nicht gelingen, einen bestimmten Zeitpunkt oder ein bestimmtes Ereignis festzumachen, an dem wir eine falsche Entscheidung getroffen, die Warnsignale übersehen haben. Allerdings würde mir das auch nur in sofern helfen, den erkannten Fehler nicht noch einmal zu machen, unser aktuelles Problem lässt sich dadurch nicht mehr lösen. Das Problem ist, dass wir uns nicht mehr verstehen, in mittlerweile so ziemlich jedem Aspekt des täglichen Lebens gegenteilige Ansichten haben. Wir haben versucht, dagegen anzukämpfen. Der alten Zeiten wegen, der Kinder wegen und vieler anderer Dinge wegen. Und sind doch jedes mal gescheitert.

Also bleibt uns als Konsequenz nur die Trennung. Darüber, dass wir uns trennen, sind wir uns einig. Allerdings sind bei den Modalitäten noch ein paar Fragen zu klären. Und selbstverständlich sind wir uns auch da alles andere als Einig.

Sieht ganz danach aus, als müsste ich mich etwas näher mit dem mexikanischen Scheidungsrecht auseinander setzen. Darüber dann  vielleicht demnächst mehr.