Freitag, Dezember 28, 2007

Radfahren

Vergangenes Wochenende bin ich mit dem Rad in den Nationalpark "Desierto de los Leones" gefahren, der liegt nur etwa 15km von unserem Haus entfernt. Insgesamt war ich über 40km unterwegs und hab' dabei gut 600 Höhenmeter überwunden, das Ganze in einer Landschaft, die mich sehr an den Schwarzwald erinnert. Allerdings viel höher, der höchste Punkt der Tour war El Pantano mit 3150m.

Eine ganz andere Art des Radfahrens gibt's im folgenden Video. Da fährt ein komplett durchgeknallter Radfahrer über den Viaducto Miguel Aleman. Nichts für schwache Nerven und trotzdem sehr sehenswert.

Inversionswetterlage

Smog über dem DeEffe

Das Watteartige zwischen den Häusern im Vordergrund und den Bergen im Hintergrund ist die Dunstglocke über dem DeEffe. Igitt!

Smog über dem DeEffe Smog über dem DeEffe Smog über dem DeEffe

...oder auch nicht

Gerade hat mir mein Lieblingskollege (der, der auch mit dem Rad hier nach Santa Fe hochfährt) erzählt, daß ihm ein Projekt in Spanien angeboten wurde. Natürlich wird er das Angebot annehmen.

Das freut mich sehr für ihn, obwohl ich ihn vermissen werde. Mucha suerte, Erwin!

Donnerstag, Dezember 27, 2007

Wir werden immer mehr...

Mein Schwager hat sich zu Weihnachten ein Fahrrad gekauft. Das hätte ich von dem gar nicht erwartet, der steckt sonst jeden Centavo in sein Auto (schmucke Alu-Felgen, Kofferraum so voll mit Krach daß sonst nichts mehr reinpasst etc).

Und letzte Woche fragte mich ein Kollege, wie er denn am besten mit dem Rad aus der Stadt hier hoch fährt, er wolle das jetzt auch mal probieren. Als ich ihn dann ein paar Tage später wieder traf und ihn fragte, wie es ihm denn ergangen sei, meinte er, seine Frau habe ihn nicht gelassen. Zu gefährlich. Er will diese Woche mal versuchen, mit dem Rad zu fahren ohne daß sie es merkt. Das scheint mir gefährlicher als das Radfahren an sich.

Freitag, Dezember 21, 2007

Frohe Weihnachten!



Wir wünschen unseren Lesern ein frohes Fest und ein paar ruhige Tage!

Oh Du fröhliche

Gestern haben die Jungs von Panasonic endlich angerufen: Bei der Kamera ist nicht nur das Display kaputt, das Linsenpaket hat auch was abgekriegt. Die Reparatur würde 3800$ kosten, der Herr am Telefon meinte gleich, das würde sich wohl nicht lohnen. Recht hat er, letzte Woche habe ich das Nachfolgemodell für 4100$ gesehen. Die Überlegung ist aber ohnehin rein akademischer Natur, die Kohle hab' ich im Moment nicht. Sch...

Außerdem wurde der Aufstieg auf den Izta, auf den ich mich so gefreut hatte, abgesagt, weil der Bergführer die Grippe hat.

Und Blogger weigert sich gerade beharrlich, diesen Post zu veröffentlichen.

Mittwoch, Dezember 19, 2007

Es gibt Tage...

... da funktioniert aber wirklich gar nichts! Nach einer eher schlaflosen Nacht (soviel zum Thema "Backenzähne verursachen keine Probleme, wenn sie durchbrechen.") im Büro die Nachricht, daß sich der Kunde in meinem Projekt für .net entschieden hat (ich kann seine Begründung nachvollziehen, hätte aber trotzdem lieber in Java entwickelt).

Danach sagen mir die Leute von Panasonic, daß die Kamera nicht mehr zum Wochenende fertig wird, was äußerst ärgerlich ist, weil ich da zur vorweihnachtlichen Izta-Besteigung eingeladen wurde.

Auf dem Weg nach Hause ist mir dann am Fahrrad die Kette gerissen. Ganz tolle Show, wenn sich das Pedal plötzlich leer dreht, man hat alle Hände voll zu tun, nicht auf die Fresse zu fallen. Und Fahrrad-Schieben ist einfach nur Scheiße!

Zu Hause wartete dann ein kleiner See in der Küche, Abflussrohr undicht.

Da kann heute ja nur besser werden!

Dienstag, Dezember 18, 2007

Weihnachten naht



Die mit Abstand dämlichste Weihnachtsdeko: Sein Auto als Rudolf verkleiden. Schon mehrmals gesichtet, ist also wohl nicht nur die selbstgebastelte Peinlichkeit eines Einzelnen.

Montag, Dezember 17, 2007

Kalender (oder: zu doof dafür)

Am Wochnende waren wir auf eine Taufe eingeladen. Zugegeben, ich fand den Zeitpunkt, Sonntag morgens um 9 etwas seltsam, andererseits ist der Verkehr um diese Zeit noch angenehm ruhig, was uns entgegenkam, weil die Taufe im Norden, etwas ausserhalb der Stadt stattfand.

Nachdem Citlali in der Nacht zuvor sehr unruhig war, kamen wir am Sonntag eher schwer aus den Federn und so fuhren wir erst um halb zehn los, für die Kirche also schon viel zu spät. Entsprechend steuerten wir direkt das Restauran an, in dem das anschliessende Frühstück stattfinden sollte. Allerdings war der Laden ziemlich leer und die Bedienung, die wir fragten, ob denn die Leute von der Taufe noch nicht da seien, schauten uns recht verständnislos an. Nö, sie hätten für heute gar keine Taufe geplant. Aber gestern war eine.

Ein kurzer Anruf beim Gastgeber (der hält mich jetzt wahrscheinlich für mindestens leicht dusselig) brachte dann Gewissheit, ich hatte mich tatsächlich im Tag geirrt. Weiss der Geier warum*, ich hatte mir nie genau das Datum angeschaut, sondern mir einfach den dritten Sonntag im Dezember gemerkt. Mist. Naja, wir haben dann noch in dem Laden gefrühstückt, das war recht gut, aber gut 50km und eine Stunde Fahrt (ein Weg) würde ich normalerweise nicht dafür auf mich nehmen.

* Na gut, einen Erklärungsversuch hab' ich. Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied in der Kalenderdarstellung zwischen Deutschland und Mexico.

Dezember 2007 Deutsch   Dezember 2007 Mexicanisch
MoDiMiDoFrSaSo SoMoDiMiDoFrSa
12 1
3456789 2345678
10111213141516 9101112131415
17181920212223 16171819202122
24252627282930 23242526272829
31 3031


Schaut man sich das so an, fällt auf, daß die Woche auf dem deutschen Kalender am Sonntag endet, beim Mexikanischen ist es ein Samstag. Wahrscheinlich hab' ich mir das Datum (15. Dez) auf dem mexikanischen Kalender angesehen (Samstag, der Tag ganz rechts), diesen aber als deutschen interpretiert (Tag ganz rechts, muß Sonntag sein).

Ich hab mich selten dermaßen über mich selbst geärgert! Auf diesem Weg nochmals Danke an den Gastgeber für die Einladung und alles Gute für Karen!

Donnerstag, Dezember 13, 2007

Vergesslich

Ich hatte das Fahrrad in der Werkstatt, weil sich irgendwas im Tretlager gelockert hatte. Die haben das repariert und bei der Gelegenheit auch gleich ein paar andere Kleinigkeiten gerichtet und das Rad sogar geputzt. Aber den Gepäckträger haben sie nicht wieder drangeschraubt.

Jetzt weiß ich gar nicht, was schlimmer ist. Daß die es vergessen haben, oder daß es mir erst zu Hause aufgefallen ist.

Mittwoch, Dezember 12, 2007

Zähler ablesen

Wir wohnen ja nun schon fast ein halbes Jahr in unserem Haus und bekommen natürlich regelmäßig Rechnungen für Strom und Wasser. Komischerweise immer über (fast) den gleichen Betrag.

Die Wasserrechnung habe ich mir noch gar nicht so genau angeschaut, wir bezahlen 28 Peso für jeweils zwei Monate (also ziemlich genau einen Euro pro Monat) und ich vermute mal, daß das nur Abschlagszahlungen sind.

Auf der Stromrechnung steht allerdings immer der aktuelle Zählerstand mit drauf und da wir seit zwei Monaten eine elektrische Heizung in Citlalis Zimmer betreiben, kam es mir komisch vor, daß die Stromrechnungen nur um ein paar Peso schwanken. Und tatsächlich, der Abstand zwischen dem Zählerstand auf den Rechnungen und dem Echten wird von Monat zu Monat größer. Ich vermute stark, daß da jemand einfach unseren Verbrauch vom Sommer (ohne Heizung) zum Zählerstand des Vormonats dazuaddiert. Immerhin variiert er die Werte ein bischen, so daß es nicht ganz so auffällt.

Montag, Dezember 10, 2007

Zurückgerollt

Sonntag Nachmittag. Wir sind unterwegs, fahren an eine Einmündung in eine größere Straße, vor uns hält irgendso ein Sparbrötchen aus dem Hause VW. Natürlich halte ich auch an, plötzlich leuchten am VW die Rückfahrscheinwerfer auf, er setzt sich in Bewegung, ich hupe noch kurz da rummst es auch schon.

Ich bin kurz ausgestiegen und hab' mir die Bescherung angeschaut. Nicht am Tracker, mir war klar, daß der nichts abbekommen hatte, aber am VW hatte es die hübsche, in Wagenfarbe lackierte Stoßstange eingedrückt, die in dem Moment mit einem lauten Plopp wieder ihre ursprüngliche Form einnahm, allerdings farblich nun nicht mehr ganz so toll zum Auto passte. Der mittlerweile auch ausgestiegene Fahrer des VW schaute recht sparsam aus der Wäsche und stammelte irgendetwas von "zurückgerollt" (ja ne is klar) während sich nach und nach sieben (!) Halbstarke aus der Kiste falteten. Ich sagte dem Fahrer, daß für mich die Sache erledigt ist, der Tracker hatte ja, wie erwartet nichts abbekommen, er war einverstanden und seine Kollegen falteten sich wieder in die Dose, nicht ohne sich lautstark darüber zu unterhalten, was für ein Depp (que idiota) ich doch sei.

In dem Moment habe ich es zum ersten mal so richtig bereut, keinen fetten Kuhfänger am Tracker zu haben.

Rechenkünstler

Am Samstag waren wir in Xochimilco, Rasen für unseren kleinen Garten im Lichtschacht kaufen. Wir hielten an einem der Läden und fragten nach den Preisen für Erde und Rasen, der aufgerollt angeboten wurde. 5 Peso für den laufenden Meter Rasen und 25 Peso für den Sack Erde.

Gut, ich bestellte 12 m2 und 4 Sack Erde. Der Verkäufer erklärt mir, daß die Rollen 25cm breit sind, ich also sechs Rollen zu je zehn Metern brauche. Ich komme auf 48m und sage ihm deshalb, daß mir fünf Rollen auch reichen. Er lässt mir daraufhin fünf Rollen und 4 Sack Erde in den Kofferraum laden und will anschließend 420 Peso von mir.

Ich sage ihm, daß ich auf 350 komme, er rechnet mir vor, daß die sechs Rollen Rasen ja schon 300 kosten. Also mach' ich den Kofferraum nochmal auf, wir zählen nach und kommen auf fünf Rollen. Er entschuldigt sich und will 370. 250 für den Rasen und 30 Peso pro Sack Erde. Ich biete ihm an, daß er entweder die 350 nimmt (250 für den Rasen und 25 pro Sack Erde wie vereinbart) oder das Geraffel wieder auslädt.

Natürlich hat er sich nochmals halbherzig entschuldigt und die 350 akzeptiert. Aber versuchen kann man es ja mal, vielleicht fällt der doofe Ausländer ja drauf rein.

Freitag, Dezember 07, 2007

Aus der Mottenkiste: Politik

Gestern abend lief hier im Fernsehen mal wieder Good Bye, Lenin!. Netterweise auf deutsch, mit spanischen Untertiteln. Abgesehen davon, daß ich den Film sehr gut finde, erinnert er mich immer wieder an meinen Versuch, mich in die Politik einzumischen.

Es war irgendwann zwischen der Maueröffnung und der Wiedervereinigung, also gegen Ende 1989, ich war gerade mal 18, voller Tatendrang und hatte an dem Abend sowieso nix beseres vor fest entschlossen, die Welt zu verbessern. Der Ortsverband einer Partei hatte zu einem Gesprächsabend geladen, es ging um die bevorstehende Wiedervereinigung.

Die Frage war, wie Selbige zu gestalten sei. Es herrschte Konsens darüber, daß der real existierende Sozialismus nicht wirklich das non plus ultra war und sicher nicht für ein vereintes Deutschland in Frage kam, dennoch stellte sich die Frage, ob man die DDR einfach als neue Bundesländer der Bundesrepublik zuschlagen sollte, oder ob es dazu Alternativen gab.

Irgendwie kam das Gespräch dann auf die Kinderkrippen, die in der DDR wohl flächendeckend zur Verfügung standen, während es im Westen für Kinder unter drei Jahren kaum Betreuungsmöglichkeiten gab. Ich fand es erstrebenswert, einer Mutter die Möglichkeit zu geben, nicht erst nach drei Jahren wieder zu arbeiten und war deshalb der Meinung, man sollte sich das System zumindest mal anschauen, vielleicht könnte der Westen da etwas lernen. Und stieß prompt auf Widerspruch. Die Kinderkrippen wurden nämlich vom DDR-Regime nur eingerichtet, um die Kinder so früh wie möglich unter Kontrolle zu haben und sie mit der SED-Ideologie infiltrieren zu können. Deshalb müssen die dem Erdboden gleichgemacht werden.

Ich versuchte zu erklären, daß ich keinesfalls mit dem DDR-Regime sympatisierte und man selbstverständlich jegliche Ideologie aus den Kinderkrippen herausnehmen müsste, aber an sich wäre eine Kinderbetreuung vor dem Kindergarten doch erstrebenswert. Ja, schallte es mir entgegen, aber nicht in den Kinderkrippen der SED, die müssen plattgemacht werden. In meiner Naivität versuchte es noch ein paar mal, mein Gegenüber ging allerdings gar nicht auf meine Argumente ein, sondern wiederholte gebetsmühlenartig, daß man die Kinderkrippen der SED keinesfalls bestehen lassen könnte. Komischerweise beteiligte sich niemand an der Diskussion und auch der Moderator war stark daran interessiert, das Thema zu wechseln.

Erst später ging mir dann auch auf, weshalb. Mein Diskussionspartner (wenn man das stupide Wiederholen eines unsinnigen Arguments denn als Diskussion bezeichnen kann) war eine engagierte Person in der Gemeinde. Aktiv in mehreren Vereinen und caritativen Einrichtungen, wenn ich mich richtig erinnere auch im Gemeinderat und dehalb respektiert. Ich hatte den Eindruck, so jemand braucht keine Argumente, weil sich niemand mit ihm anlegt, weil man in der Politik nicht einfach nur gute Argumente braucht, mit denen man andere überzeugt, sondern im Zweifel mit Seilschaften einem Netzwerk von Freunden und Gleichgesinnten die besseren Karten hat.

Schade eigentlich.

Mittwoch, Dezember 05, 2007

Dienstag, Dezember 04, 2007

Feuerzangenbowle

Voriges Wochenende hatte Evelyns Onkel Geburtstag und weil der etwas ausserhalb wohnt, hatten wir angeboten, bei uns zu feiern.

Da es bei uns hier oben abends etwas frisch wird, haben wir eine Feuerzangenbowle gemacht, das hatten wir schon lange mal vor, aber bei 20° oder mehr passt das irgendwie nicht so richtig. Nun, die Familie war begeistert von dem Schauspiel und obwohl die eigentlich trinkfest sind, hatten sie nach dem ersten Becher auffallend rote Backen und nach dem Zweiten war die Party recht schnell zu Ende, man zog sich dezent zurück ins Gästezimmer.

Da werde ich mir für künftige Familienfeiern noch ein paar dieser Zuckerhüte schicken lassen. Der Rum brannte übrigens, obwohl er nur 40% Alkohol hatte, höherwertigeres ist hier komischerweise nicht zu bekommen.