Montag, April 28, 2014

Brösel

Sonntag morgen, kurz vor dem ersten Kaffee, es klingelt. Die Nachbarin fragt mich schüchtern, ob ich das mit meinem Auto schon gesehen habe. Nein, habe ich nicht:






Toll! Von innen sieht das dann so aus:





Auch nicht gerade besser. Eine kurze Bestandsaufnahme ergab: Das Auto war immer noch abgeschlossen, die Spackos waren offensichtlich zu blöd, den Knopf der Zentralverriegelung zu betätigen. Entsprechend kamen sie nicht ans Handschuhfach (hätte die Beute allerdings auch nicht erhöht) und auch das ganze (wertlose) Geraffel unter den Sitzen und im Kofferraum blieb  unangetastet. Das Radio bekamen sie nicht raus, haben also nur das Bedienteil mitgenommen (ich weiss auch schon, auf welchem Markt ich mir das nächsten Sonntag zurückkaufen kann) und es fehlt ein Ladegerät für den Zigarettenanzünder. Tolle Beute, echt.

Wir haben dann erstmal Polizei und Versicherung angerufen. Die Versicherung meinte, sie zahlen den Glasschaden, Anzeige müssten wir keine vorlegen, Radio oder anderes Zeug wäre nicht mitversichert.

Die Polizisten, die dann kurz darauf zu viert ums Auto standen, meinten zwar, wir sollten unbedingt Anzeige erstatten, so richtig begründen konnten sie das allerdings nicht. Es gibt weder Zeugen noch sonst irgendeinen echten Hinweis, allerdings kennt jeder im Viertel die Gruppe Jugendlicher, die seit etwa einem halben Jahr alles klaut, was sich nicht wehrt. Einmal wurde die Bande sogar hochgenommen, dann war eine Woche (!) Ruhe. Von daher halte ich es für erfolgsversprechender, Nadeln in kleine Stoffpuppen zu stecken.

Und so verbrachte ich den halben Tag damit, den Spacken die Pest an den Hals zu wünschen und das Gebrösel aufzusaugen. Nicht gerade das, was man an einem Sonntag so machen möchte.

[Nachtrag]
Mein Eigenanteil an der Scheibe betrug 420 Pesos. Das können wir uns gerade noch leisten.

Dienstag, April 15, 2014

Abgasuntersuchung

Beim Outlander ist die Verificación fällig. Die letzten drei male hat Fausto das recht elegant geregelt, er kennt da jemand, der ihm (natürlich gegen ein Trinkgeld) Aufkleber und Bescheinigung direkt ausgehändigt hat, ohne das Auto auch nur gesehen zu haben. Ich musste mit der Kiste also nicht mal mehr in die Stadt fahren, sondern hab' den Kram einfach bei ihm abgeholt und dann zu Hause den Aufkleber verbappt.

Leider geht das diesmal nicht mehr, die vielen Unregelmässigkeiten sind aufgefallen, so dass das komplette Personal der Untersuchungsstelle ausgetauscht wurde.

Schade eigentlich. Nun könnte ich das Auto zwar in Cuernavaca anmelden, dann wäre der Weg zur Abgasuntersuchung nicht so weit, aber ein Auto der Klasse 2 darf ich Wochentags erst ab 11 Uhr vormittags in der Stinkestadt bewegen. Ist zwar schon 'ne Weile her, dass ich unter der Woche mal mit dem Auto in die Stadt gefahren bin, aber wenn es dann doch mal sein müsste, wäre die Einschränkung doch heftig.

Dann werde ich die Tage also doch mal in den Estado fahren müssen.

Freitag, April 11, 2014

Back to the roots

Zur Zeit bin ich wieder beim SAT. Schon witzig, irgendwie. Natürlich kenne ich nicht mehr viele von den Leuten, gute 80% des Personals dürfte seither gewechselt haben. aber ab und zu begrüsst mich dann doch mal wieder jemand. Mir ist das mitunter etwas peinlich, weil die mich immer mit Namen ansprechen, während ich mir die Namen ja schon nicht merken konnte, als wir noch zusammen gearbeitet haben.Sogar der Schuhputzer (der nimmt übrigens mittlerweile 20 Peso) hat mich erstaunt gefragt, was ich denn wieder hier mache.

Da werden einige nette Erinnerungen wach. Und es erinnert mich daran, dass ich jetzt schon seit fast 10 Jahren hier in Mexico lebe.


Interessant auch der Kollege der seither schon zweimal den Arbeitgeber gewechselt hat, aber immer noch am gleichen Schreibtisch hier beim SAT sitzt. Alle paar Jahre wechseln hier die Zulieferer, wobei dann der Neue dem Vorherigen das Personal abwirbt.