Dienstag, November 20, 2012

Mit 35 schon zu alt für die IT-Welt ?

Über einen Tweet von Roland bin ich auf diesen Schwachsinn gestossen. Die Antwort passt einfach nicht in 140 Zeichen, deshalb hier kurz meine Meinung zum Thema, schliesslich gehöre ich mit meinen 41 Jahren bereits zu den Senioren in der Branche.

Ja, es ist richtig, die IT ist eine der innovativsten Branchen, der Spruch "Stillstand ist der Tod" passt wohl nirgends so gut wie hier. Ständig werden neue Technologien ersonnen, veröffentlicht und schliesslich von anderen ersetzt. Und, auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, mit 40 ist es nicht mehr ganz so einfach, dem zu folgen, gar nicht mal, weil der Kalk langsam anfängt zu rieseln, sondern, weil man einfach andere Prioritäten hat. Mit 20 hab' ich Bücher über Technologien verschlungen (da macht man heute sowieso nicht mehr, bis das Buch gedruckt ist, ist die Technologie, die es beschreibt, veraltet), heute hab' ich kaum mehr Zeit überhaupt was zu lesen, ich hab' einfach andere Hobbies.

 Aber, und das ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Punkt, den der Herr Ferose ausblendet, die Technologie ist nur ein Teil eines erfolgreichen Projektes. Bei einem grossen Projekt tauchen Anforderungen auf, die man alleine mittels Technologie nicht lösen kann, da sind Planung, Architektur, Einbindung von Legacy-Systemen (wer fängt heutzutage noch auf der grünen Wiese an?) und viele mehr gefragt. Klar, das ist alles auch mit Technologien verbunden, aber dafür muss ich diese nicht alle und bis ins kleinste Detail kennen. Auf dieser Ebene hilft vielmehr Erfahrung aus vorherigen Projekten, und die kann ich einem Anfänger nur begrenzt vermitteln. Und selbst für Leute, die sich auf eine Technologie spezialisiert haben gibt es Nischen, Cobol-Spezialisten, eine Technologie, die schon vor 15 Jahren als veraltet galt, finden immer noch Arbeit. Klar, das ist nicht mehr die tolle bunte Glitzer-Welt von Google und Co, aber man kann davon leben. Und wenn ich mich nicht irre, hat auch SAP noch das eine oder andere Produkt im Portfolio, das nicht auf der allerneuesten Technologie basiert.

Bleibt natürlich die Frage, weshalb der Herr Ferose sich zu einer solchen Ausage hinreisen lässt. Ich glaube nicht, dass er tatsächlich so kurz denkt, wahrscheinlich geht es mal wieder darum, den Leuten mit Erfahrung Angst einzujagen, man könnte sie durch billigere Berufseinsteiger ersetzen. Das ist (nicht nur in unserer Branche) ein beliebter Zug um bei Gehaltsverhandlungen allzu hohe Erwartungen zu dämpfen. Klar, kann man machen. Aber beliebt macht man sich damit wohl eher nicht.

Samstag, November 17, 2012

Die kleinen Freuden

Es ist kurz vor Mitternacht, eine anstrengende Woche geht zu Ende. Der Job ist gerade sehr anstrengend (aber auch interessant), privat geht es für meinen Geschmack etwas zu turbulent zu und wir haben ein paar Nebenschauplätze, auf die ich gerne verzichten könnte, so haben z.B. unsere Mieter in Santa Fe gekündigt, da dürfen wir jetzt erstmal wieder Ersatz suchen.

Andererseits: Es gibt Schlimmeres. So lange ich nachts auf der Terasse durchs Internet stöbern und mein Feierabendbier geniessen kann, gehts uns doch verdammt gut.

Mittwoch, November 07, 2012

Unglaublich

Aus der Reihe "Man glaubt es nicht, wenn man es nicht selbst erlebt hat": Evelyn hat so ein kleines Laptop. Das lässt sie schon mal aufgeklappt auf dem Tisch stehen, wenn sie daran gearbeitet hat. Als sie ihn gestern wieder einschalten wollte, stand das Ding in einer Lache, die ziemlich übel roch. Hat doch tatsächlich eine der Katzen auf das Laptop gepinkelt. Die Kiste ist natürlich hinüber, mal abgesehen davon, dass sie dermassen stinkt, dass man sie kaum anfassen will. Mal sehen, ob wir jemanden finden, der das Ding reinigen und auf Reparierbarkeit überprüfen will.

Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, welche von den dreien (wir haben nur noch die beiden, die wir schon immer hatten plus eine aus dem Wurf von Grisi, alle anderen konnten wir abgeben) das war. Und dass es eine von den Nachbarskatzen, die immer mal wieder vorbeischauen und den Fressnapf plündern, war, scheint mir auch unwahrscheinlich, die schleichen sich rein, fressen und machen sich schnell wieder davon.

Montag, November 05, 2012

Unabkömmlich

Zur Zeit haben wir sehr viele Projektanfragen. Gerade kam eine aus Südamerika, bei der explizit nach dem Herrn Bohn verlangt wurde. Es gingen also intern ein paar Mails hin und her, ob ich verfügbar wäre oder nicht und in einer dieser Mails schreibt mein Scheff folgenden Satz (natürlich tat er das auf Spanisch, ich übersetz ihn hier der Einfachheit halber):

Es würde mir nicht gefallen, wenn wir in Mexiko unter Andreas' Abwesenheit leiden würden, während er in Südamerika arbeitet.

Schade eigentlich, ich hätte nichts gegen das Projekt einzuwenden gehabt, zumal ich in dem Land, um das es geht, noch nie war. Andererseits ist es schön, vermisst zu werden. Vielleicht sollte ich mir die Mail für die nächste Gehaltsverhandlung ausdrucken.