Freitag, Februar 03, 2006

Mi casa es su casa

Mein Haus ist Ihr Haus

Es gehört hier zu den guten Manieren, daß man, wenn man sein Haus bzw. seine Wohnung erwähnt, stets auch darauf hinweist, daß auch der Gesprächspartner dort sein Heim hat, sprich jederzeit willkommen ist. Ich finde, man kann es allerdings auch ein wenig übertreiben.

Die Mutter unserer Vermieterin hat uns gestern abend noch ein paar rührende Geschichten aus ihrer Jugend erzählt. Und dabei immer von unserem Haus gesprochen. So sagte sie beispielsweise und wie ich danach wieder in Euer Haus gekommen bin anstatt und wie ich danach wieder nach Hause gekommen bin, was Evelyn jedesmal mit einem artigen Dankeschön quittierte. Irgendwie hat mich das tierisch irritiert. Wahrscheinlich hält mich die Dame jetzt für einen ungehobelten Stoffel, weil ich mich eben nicht auch bedankt, sondern nur irritiert aus der Wäsche gekuckt hab'.

3 Kommentare:

  1. Haha! - Geht mir auch jedesmal so. 'S gibt schon seltsame Redensarten in diesem Land.
    An sich sollte man doch beleidigt sein, wenn jemand von Deinem armen Haus ("tu pobre casa") spricht (was geht den das denn an? ;-) ). Hier bedankt man sich aber artig dafür.

    Besser noch finde ich dieses "un servidor", wenn man von sich selbst spricht.

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  2. Ja Roland, das fiel mir auch sofort ein.
    Andreas, da gibt´s nur eine "gesunde" Loesung, naemlich auf dieselbe Art und Weise reden. Je nachdem, wie Du´s ueber- bzw. untertreibst, merkt die ¿Mutter der Vermiererin? dann schon, was Du meinst.
    Und der "Su servidor" bietet sich doch praechtig dafuer an.
    Noch besser wird´s (wenn Du uebertreiben willst), diese Form im Plural zu benutzen. Sprich wenn Du von Evelyn und Dir redest, anstatt uns einfach zu sagen sus servidores. Noch einen draufsetzen kannst Du, wenn Du Dein (Euer) Licht unter den Scheffel stellst, so gut es eben geht. Z.Bsp, mit dem Adjektiv humilde.

    Wenn Du dann also auf einen ihrer Floetentoene statt mit einem simplen gracias mit einem wohlklingenden Sus humildes servidores se lo agradecen un chingo antwortest, und sie immer noch nix schnallt...dann meint sie es ernst, und Dir bleibt wohl nichts anderes uebrig, als gute Miene zum Dir unverstaendlichen Spiel zu machen.

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  3. Ja, der "humilde servidor" passt auch prima in die Reihe. Den vergeß' ich auch immer wieder und rede einfach nur von mir.

    Allerdings werde ich mich hüten, den Ausdruck "un chingo" in der Öffentlichkeit zu benutzen. Mir ist da mal ein "No hay bronca" (kein Problem) rausgerutscht, da hatte ich prompt den Ellenbogen meiner Frau zwischen den Rippen ;-)

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