Sonntag, September 05, 2010

Der Nächste bitte (II)

Wir brauchen also ein anderes Auto. Ein SUV soll es wieder werden, Wurstwagen gibt es im Moment einfach keine auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Ich hatte mir vom Kombi eigentlich einen geringeren Spritverbrauch erhofft, tatsächlich braucht der Peyot ein bis zwei Liter weniger, allerdings braucht er Premium statt Magna, so dass die Ersparniss durch den Preisunterschied wieder ausgeglichen wird. Ausserdem ist die Auswahl an Kombis hier nicht wirklich berauschend und die Strassen hier sind auch nicht immer zu normalen Autos kompatibel.

Also grasen wir zur Zeit das Internet und die Gebrauchtwagenhändler ab. Letzte Woche waren wir bei einem Toyota-Händler, dort wollten wir uns einen gebrauchten RAV4 anschauen. Den gibt es ab Baujahr 2006 als 7-Sitzer. Allerdings stand daneben auch ein Honda CRV, der ist zwar ein Jahr älter und hat nur 5 Sitze, dafür hat er aber ein Dachfenster, Ledersitze und ist gut 20% günstiger. Und da wir die zusätzlichen Sitze seltener brauchen werden als Dachfenster und Ledersitze, entscheiden wir uns für den Honda. Die grosse Frage ist, ob er den Getriebeschaden Peugeot in Zahlung nimmt. Aber klar doch, aber er muss ihn vom Mechaniker checken lassen, mit Franzosen hätte er schlechte Erfahrungen gemacht.

Nach zehn Minuten kam er wieder, er bietet 50 Tausend Peso, müsste aber vorher das Getriebe genauer prüfen, die Gangwechsel seien etwas ruppig. Die Kisten stehen für knapp das Doppelte in den hiesigen Gebrauchtwagenbörsen im Internet, entsprechend fragte ich ihn, ob er sich über mich lustig macht. Nein, er weiss, dass das nicht viel ist, aber mehr kann er mir nicht anbieten. Wie gesagt, vorrausgesetzt, die Überprüfung des Getriebes ergibt nichts Ernstes. Schönen Dank auch, wir stehen auf und gehen. Er läuft hinterher und fragt, ob wir nicht eine Anzahlung für den Honda dalassen wollen. Ich kann mich beherrschen.

Bei einem Honda-Händler sehen wir einen anderen CRV. Wir schauen uns die Kiste an, sieht gut aus und fragen den Verkäufer, ob er unser Auto in Zahlung nimmt. Er überrascht mich mit seiner Ehrlichkeit. Er sagt, er nimmt ihn in Zahlung, aber zu einem Preis, der mir nicht gefallen wird. Sein Job sei es, die Gebrauchtwagen der Neuwagenkunden wieder loszuwerden, nicht noch mehr Gebrauchtwagen zu kaufen. Er zeigt mir das Büchlein, dass hier jeder Händler immer bei sich hat, sowas wie eine Schwacke-Liste. Da steht der Peugeot mit einem Einkaufswert von 75 Tausend und Verkaufswert von 85 Tausend drin. Er rät mir, die Kiste entweder selbst privat zu verkaufen, da sollten dann mindestens 80 drin sein, oder eben zu einem Gebrauchtwagenhändler zu gehen, der würde je nach Zustand etwas mehr oder weniger als die beschriebenen 75 zahlen.

Jetzt haben wir den Peugeot zwar immer noch an der Backe, sind aber wenigstens schlauer. Die Liste gibt es übrigens auch im Netz, und ich glaube, der Honda-Händler hat uns nicht den Preis vom SW sondern den vom Break genannt, der SW steht mit 97 bis 111 drin. Was das Angebot des ersten Händlers noch lächerlicher erscheinen lässt.

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