Die Woche an sich verging, wie erwartet, viel zu schnell.
Ich war natürlich einkaufen. Die Schokolade hier ist nicht so der Bringer, also hab' ich mich da erstmal eindecken müssen. Und Lüsterklemmen gibt es hier überhaupt nicht, was das Aufhängen einer Lampe recht schwierig macht. Die allgemeine Vorgehensweise ist hier, die Kabel zusammenzudrehen, Isolierband drumrum und dann halt einen Haken in die Decke nageln oder schrauben. Ausserdem wollte ich eine grössere Karte für die Digitalkamera. Lustigerweise bekam ich in Deutschland eine 256MB-Karte für den Preis, den ich hier für 128MB bezahlt hätte. Alles in allem habe ich die beiden Koffer für den Rückflug gut voll bekommen. Na gut, das Deckbett war doch recht voluminös.
Dann war da noch ein bischen Papierkram zu erledigen, Mutters Rechner wurde ein wenig überarbeitet (sehr wichtig, er ist das wichtigste Kommunikationsmedium für uns) und natürlich viel Plaudern mit der Familie, wir brachten uns gegenseitig auf den aktuellen Stand, was zwischenzeitlich so in der alten Heimat los war, bzw. wie es mir in der neuen Heimat so geht.
Leider kamen die Freunde zu kurz. Ich konnte es einfach nicht einrichten, einen Tag nach Ravensburg zu fahren. Und als ich am Samstag Nachmittag dann wenigstens mal telefonisch Hallo sagen wollte, war kein Mensch zu erreichen. Das war ziemlich Schade.
Aber ich habe viel Zeit mit meiner Oma verbracht, es scheint Ihr auch schon besser zu gehen, sie hat jetzt die zweite Krebs-Operation in knapp 1,5 Jahren hinter sich. Und ich habe Schnee gesehen. Leider nur ein paar alte Reste, aber immerhin.
Und ich hab' zugenommen. Ich weiss nicht wieviel, da mir mein Gewicht eigentlich egal ist, so lange die Krawatte noch halbwegs senkrecht hängt, aber im Moment spannt die Hose schon recht heftig. Nicht dass ich hier in Mexico nix zu Essen bekäme oder vor Sehnsucht nach deutscher Kost vergehen würde, aber ich konnte einfach bei nichts widerstehen, was mir irgendwie vor die Futterluke kam. Am Freitag war ich nochmal kurz in der Stadt, da kam mir jemand mit einer heftig duftenden Bratwurst entgegen. Ich musste sofort auch sowas haben!
Insgesamt ist es ein sehr seltsames Gefühl, wenn man von "zu Hause" nach "zu Hause" fliegt. Erstens kam es mir vor, als ob ich nur ein paar Tage weg gewesen wäre und nicht 8 Monate und ich fühle mich in beiden Welten gleichermassen zu Hause. In beiden gefällt es mir und ich vermisse auch immer die Andere ein wenig. Und irgendwie wirkt die ganze Geschichte immer etwas unwirklich, da durch den langen Flug die beiden Welten trotz eMail und Telefon so total voneinander getrennt erscheinen.
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