Letzte Woche durfte ich mal wieder auf einen Kurs, diesmal nach Boston. Tolle Stadt, bisher die Schönste, die ich in den USA besuchen durfte. Das Zentrum ist überschaubar und gut zu Fuss zu erkunden, ausserdem gibt es eine Metro, mit der man auch die Ziele ausserhalb erreicht.
Was ich allerdings blöd fand, sind die Öffnungszeiten der Museen, die machen alle um fünf Uhr abens schon zu, so dass ich da leider vor verschlossenen Türen stand. Schade eigentlich. Dafür habe ich mir Harvard und das MIT angeschaut. Sehen auf den ersten Blick nicht wirklich sehr viel anders aus als andere Universitäten, liegen aber in einer sehr schönen Umgebung, besonders der Fluss hinter dem MIT ist sehr schön. Und immerhin kann ich jetzt von mir behaupten, dass ich auf dem berühmten MIT mal pinkeln war. Und den Freedom Trail, ein Weg der an verschiedenen historischen Orten vorbeiführt, bin ich abgelaufen. Interessant, zumal ich von der amerikanischen Geschichte nur das bischen Grundwissen aus der Schule habe.
Ganz klasse war diesmal auch das Essen. Boston liegt ja direkt am Meer und entsprechend bietet jedes Restaurant Fisch und andere Meerestiere an. Typische Burgerbuden habe ich gar nicht viele gesehen, es gibt in Boston ein chinesisches Viertel, ein Italienisches und die restlichen Restaurants sind überwigend Irisch Pubs. Da gab es leckeres Bier und hervorragendes Essen.
Was zu meckern hab' ich natürlich auch, diesmal trifft es den Flug. Da mittlerweile auch mein Arbeitgeber spart, durfte ich mit Delta fliegen. Der erste Flug ging von Mexico nach New York, über 5 Stunden in einer modernen B737. Tolle Sache, eigener Bildschirm für jeden Passagier und eine relativ grosse Auswahl an Filmen. Allerdings gab es nichts zu essen. Naja, es gab lummelige Sandwiches für 5 Dollar, das fand ich aber etwas unangemessen. Also nahm ich mir vor, den Zwischenstop in NY zu nutzen, um mir was zu Essen zu kaufen.
In NY dann der übliche Mist, Koffer am Band abholen und ihn durch die Zollkontrolle tragen. Blöderweise kam der Koffer vom Kollegen nicht an. Die Dame am Schalter meinte, der stünde noch in Mexico, tut ihr leid aber sie kann da jetzt nichts machen, wenn sie eine Meldung schreibt, kommt der Koffer zu ihr, wir sollen uns in Boston beschweren, damit der Koffer dahin kommt. Mittlerweile war es spät geworden, also hasteten wir zu unserem nächsten Flug, Zeit zum Essen bleib keine, ausserdem hatten die ganzen Läden am Flugsteig auch schon zu. Dabei war es erst 10 Uhr abends. Also in den Flieger, eine Bombardier CRJ900 (kleines Teil, aber nicht wirklich aufregend). Um dann im Flieger 50 Minuten auf den Start zu warten. Zu futtern gab es natürlich nix, nichtmal überteuerte Sandwiches. Entsprechend knurrte uns der Magen, als wir nachts um eins ins Hotel kamen. Dort empfahl man uns dann ein chinesisches Restaurant in der Nähe, das war sogar sehr gut und rettete uns die Nacht. Der verloren geglaubte Koffer tauchte dann übrigens in Boston auf. Weiss der Geier, weshalb der nicht durch die Zollkontrolle musste.
Der Rückflug begann ganz ok, diesmal hatte ich vorher ordentlich gegessen (man ist ja lernfähig), zuerst nach Atlanta mit einer MD87 (mal was anderes, aber auch nichts besonderes). Dort brach dann Chaos aus, der Flieger (eine alte B737 mit den doofen Bildschirmen an der Decke) kam verspätet an, weshalb wir erstmal an ein anderes Gate am anderen Ende des Flughafens beordert wurden. Dort kämpfte dann eine sichtlich überforderte Stewardess mit knapp 200 Leuten, die scheinbar alle dringend in den Flieger, der noch nichtmal da war, einsteigen wollten, ausserdem war der Flug überbucht, so dass sie freiwillige suchte, die auf einen späteren Flug umbuchen wollten. Als dann auch noch eine automatische Durchsage in einem letzten dringenden Aufruf dazu aufforderte endlich an Bord zu gehen, war das Chaos komplett, die Stewardess dem Nervenzusammenbruch nahe. So flogen wir mit über einer Stunde Verspätung ab.
Der Oberhammer kam dann etwa eine halbe Stunde vor der Landung, der Steward erklärte die Zoll- und Einreiseformalitäten und schloss diese damit ab, dass bei der Einreise ein Thermoscanner eingesetzt würde, um Fälle der Schweinegrippe zu erkennen. Wenn man also Fieber habe, solle man jetzt ein fiebersenkendes Mittel nehmen, um Probleme zu vermeiden.
Ich bin ja nun wirklich kein Schweinegrippenhysteriker, aber diesen Aufruf, Massnahmen zur Eindämmung der Schweinegrippe so dreist zu unterlaufen fand ich doch etwas seltsam. Ich hab' dann am Montag mal eine Mail an Delta geschickt und gefragt, was das denn sollte, aber scheinbar kommunizieren die nicht mit jedem.
toller bericht. ich beneide dich um boston. muss echt prima sein.
AntwortenLöschendie flugstories sind auch 1A*; nix zu essen im flieger = der untergang der zivilisation!
Beim letzten USA-Besuch wartete ich in Denver zusammen mit den übrigen Passagieren auf den Flieger, auch so eine kleine 2 motorige Kiste, mit der wir nach El Paso fliegen sollten. Da das Teil auch schon eine satte Verspätung hatte, waren alle leicht angenervt. Dann kam das Teil endlich angerollert und parkte vor dem Gate. Und irgendwann begann das Boarding. Als der Großteil der Leute schon drin war, hieß es plötzlich "Alle Mann wieder raus!".
AntwortenLöschenEs stellte sich heraus, daß die Maschine wohl vorne einen Reifenschaden hatte. So durften wir dann live miterleben, wie der Reifen gewechselt wurde, und kamen dann schlussendlich mit ca. 3 Stunden Verspätung los...