Dienstag, Juli 31, 2007

Jubiläum

Es ist mal wieder so weit, der Tag unserer Ankunft jährtsich heute zum dritten mal. Viel fällt mir dazu im Moment nicht ein, wir sind mit unserer Entscheidung nach wie vor glücklich.

Montag, Juli 30, 2007

Ciclotón

Am letzten Sonntag eines Monats findet hier im DeEffe der sogenannte Ciclotón statt. Dazu wird vormittags von 7:00 bis 14:00 Uhr eine gut 30km lange Rundstrecke für den normalen Verkehr gesperrt, damit sich darauf Radfahrer, Inline-Skater, Tretrollerfahrer und was es sonst noch so an unmotorisierten Fortbewegungsmitteln gibt, tummeln können.

Wir (Erwin, ein weiterer Kollege und meine Wenigkeit) trafen uns um acht Uhr morgens beim Olympiabad im Süden der Stadt, wo für den Ciclotón eine Richtung des Rio Churubusco (Teil des Cirquito Interior, dem inneren Ring) gesperrt war. Wie vom Autofreien Reforma gewohnt, war die Auffahrt gesperrt und von Polizisten bewacht. Ich frag' mich immer, ob die da stehen, weil sonst die Autofahrer die Absperrung missachten würden oder weil die Absperrung sonst geklaut wird.

Rio ChurubuscoDie Strecke an sich, drei Spuren breit, war mittig mit Pylonen (diese komischen roten Baustellen-Hütchen) markiert, was uns veranlasste, nach Osten loszufahren, in dieser Richtung war wesentlich weniger los. Wir erfuhren auch bald, warum, nach einigen Kilometern, kurz hinter dem Flughafen wurde die Strecke enger und der Gegenverkehr immer dichter.

GegenverkehrDie Strecke ist nur auf dem Rio Churubusco für zwei Richtungen gedacht, der Rest ist Einbahnstraße. Zugegeben, es war nicht wirklich nett von uns, einfach weiter zu fahren, wir haben uns halt entsprechend äußerst rechts gehalten. Trotzdem wurden wir des öfteren von entgegenkommenden Radlern darauf hingewiesen, daß wir falsch herum unterwegs sind, am meisten gefiel mir der Blockwart Schwachmaat auf dem 5-spuren Abschnitt, der uns ganz alleine entgegenkam, also wirklich wesentlich mehr Platz hatte, als er irgendwie sinnvol hätte nutzen können und uns trotzdem an die Regeln erinnern mußte. Selten so gelacht.

Die Strecke führt vom Flughafen ins Zentrum, über den Zocaló auf Reforma und von dort über Patriotismo wieder zurück in den Süden. Einige Streckenabschnitte kannte ich zwar, hatte aber so mein Probleme, sie wiederzuerkennen, weil sie einfach anders wirken, oder weil man mit dem Auto halt einfach keine Zeit hat, sich die Details am Wegesrand anzusehen. Insgesamt wirklich eine tolle Veranstaltung, die auch sehr gut besucht war, die Strecke ist weitestgehend eben, man kann sie also auch für weniger geübte Radfahrer empfehlen. Wir brauchten für die knapp 36km bei gemütlichem Tempo etwa eine Stunde und 45 Minuten.

Freitag, Juli 27, 2007

Früh übt sich



Cliente en entrenamiento : Kunde in Ausbildung. Kinder-Einkaufswagen im Superama.

Mittwoch, Juli 25, 2007

Störsignale

Thorstens Zweifel gestern waren gar nicht mal so unberechtigt. Heute morgen habe ich während der Abfahrt mal etwas genauer auf den Tacho geschaut und kam auf etwa 58km/h Maximalgeschwindigkeit. Auch wenn ich dabei etwas langsamer war als gestern (ich heize ja nicht auf den Tacho starrend volle Lotte eine Abfahrt runter) ist das doch sehr weit von den gestern angeblich gemessenen 73km/h weg.

Die Erkenntnis kam dann bei der Einfahrt ins Parkhaus, beim Überfahren der Induktionsschleife für die Schranke (mit etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit) zeigte der Tacho plötzlich einen Wert über 70 an. Da das Teil kabellos funktioniert, wird die Induktionsschleife (oder sonst irgendwas an dieser Stelle) das Ding wohl etwas durcheinander bringen.

Gestern abend hatte ich übrigens Gelegenheit, den Tacho auf Regen- und Hagelfestigkeit zu testen. Dreckswetter!

Dienstag, Juli 24, 2007

Daten

8,6km in 22 Minuten, Maximalgeschwindigkeit 73,6km/h (es ging gut bergab), das ganze bei Temperaturen zwischen 13 und 14°C und ich habe dabei etwa 220 Kalorien verbrannt, das entspricht angeblich 24g Fett.

Nach langer Pause bin ich heute endlich mal wieder mit dem Rad zur Arbeit gefahren, die Strecke ist jetzt ja angenehm kurz, und habe dabei mein Geburtstagsgeschenk ausprobiert. Tolles Teil, nochmals vielen Dank an den Hollito!

Donnerstag, Juli 19, 2007

Citlali und die Katzen

Es ist schwer zu beschreiben, aber ich versuch's trotzdem: Evelyn hat Citlali auf dem Arm, als die weise Katze an den beiden vorbeiläuft. Evelyn geht in die Hocke, streckt ihre Hand aus und versucht die Katze mit einem "Pssst-Pssst-Pssst" anzulocken. Als Citlali sieht, daß die Katze darauf reagiert, streckt sie ebenfalls die Hand aus und macht "Fffff-Fffff-Fffff". Ein herrlicher Anblick.

Citlali ist ganz begeistert von den pelzigen Mitbewohnern, die sie in den letzten beiden Monaten kaum gesehen hat. Die Katzen sind nicht ganz so begeistert, einerseits freuen sie sich immer, wenn Citlali was zu essen bekommt, da fällt nämlich meistens was für die beiden ab (es war eine gute Idee, im Esszimmer Fliesen zu verlegen), Citlalis Art, ihre Begeisterung zu zeigen gefällt ihnen aber weniger. Kann ich verstehen, ich hätte es auch nicht gerne, wenn mir jemand beidhändig am Fell zieht, auf dem Kopf herumtrommelt oder ernsthaft versucht, mich mit dem Gehfrei zu überfahren. Glücklicherweise sind die Katzen recht geduldig und wenn es ihnen zu viel wird, verziehen sie sich eben, bisher mussten wir noch nicht einschreiten, weil eine versucht hätte, sich zu wehren.

Dienstag, Juli 17, 2007

Escrituras

Evelyn war mit den Genossen gerade auf dem Notariat (oder was das auch immer für ein Amt war) um sich die Escrituras (das Dokument, das sie als Besitzerin unseres Grundstückes ausweist) anzuschauen bzw. Ihre Daten auf Selbigem zu überprüfen. Die offizielle Übergabe findet dann bei einem festlichen Akt in der Genossenschaft am Freitag statt.

Das Ganze ging sehr viel schneller über die Bühne, als vermutet, es war die Rede von 6-8 Monaten, wenn ich mich richtig erinnere waren es nichtmal zwei. Und es beruhigt natürlich nochmal, endlich ein echtes Papier in Händen zu haben, ich hatte da ja so meine Zweifel.

Montag, Juli 16, 2007

Herrlich!

Es ist einfach genial, wieder in eigenen vier Wänden hausen zu können. Da wartet zwar noch eine Menge Arbeit auf uns, im Moment stehen da jede Menge Umzugskartons herum, die darauf warten ausgepackt zu werden, und ich werde noch so manchen Dübel in den Wänden versenken, bis alle Vorhangstangen und Handtuchhalter da hängen, wo sie sollen, aber das ist eine Arbeit auf die ich mich wirklich freue.

Theoretisch hätten wir schon am Donnerstag abend einziehen können, wir hätten auch noch eine Woche warten und erst in Ruhe alles auspacken können, aber am Samstag war mein Geburtstag, und es gibt kaum ein besseres Geschenk, als an diesem Tag zum ersten Mal im neuen Eigenheim aufzuwachen.

Citlali wollte Freitag abend gar nicht einschlafen, die war verständlicherweise total aufgedreht und schaute sich immer wieder um, obwohl sie die Baustelle ja kannte war es eben doch neu für sie, jetzt hier zu schlafen.

So bestand unser Wochenende aus Saubermachen, Möbel aufstellen, Kisten auspacken, Geraffel von Schwiegermuttern ins neue Zuhause transportieren und ein klein wenig Feiern. Es war fantastisch!

Freitag, Juli 13, 2007

Es ist so weit

Heute abend werden wir endlich umziehen. Gott sie Dank, ich freue mich riesig auf das erste Wochenende wir drei alleine im neuen Haus. Langeilig wird es nicht werden, es gibt noch jede Menge zu tun, deshalb ist es im Moment hier auch ausgesprochen ruhig.

Dienstag, Juli 10, 2007

Seltsames Europa

Am Wochenende hat mir ein Bekannter von der Europareise seines Sohnes erzählt. In Holland zum Beispiel, essen die Leute Zwiebeln wie wir Äpfel, die laufen auf der Straße herum mit Zwiebeln in der Hand und beissen da einfach so von ab. Gut, ich habe Holland etwas anders in Erinnerung, aber erstens bin ich nicht so der Holland-Experte und ich wollte auch nicht gleich den Besserwisser raushängen lassen.

Er kam zu Frankreich: Stell Dir vor, die benutzen kein Deodorant, die Erfinder des Parfums benutzen kein Deodorant! Unglaublich! Ich bemühte mich um einen Gesichtsausdruck, der dieser schrecklichen Tatsache gerecht wurde. Und die werfen einfach so ihren Müll auf die Straße, da liegen überall leere Plastikflaschen am Straßenrand rum! Ja, erwiderte ich, das ist fast so schlimm wie hier.

Seltsam, wie abrupt so ein Gespräch doch enden kann.

Freitag, Juli 06, 2007

Kleiner Irrtum (II)

Don Beto hat das Abwasserrohr in der Küche vergessen!

Kleiner Irrtum (I)

Citlali hat nicht die Windpocken sondern die Röteln. Für sie ändert sich eigentlich nichts, sie ist halt quengelig und etwas ruhiger als im Normalzustand, hält sich aber recht gut.

Wir müssen jetzt halt jeden auf's Neue warnen, es gibt ja doch einige Leute, die nicht alle Kinderkrankheiten durchgemacht haben. Ich bin ja echt mal gespannt, wen wir damit schon alles angesteckt haben.

Donnerstag, Juli 05, 2007

Wie stehen die Chancen?

Unsere Chancen, am Wochenende die Hütte endlich einzugstauglich zu bekommen, stehen nicht schlecht, trotz einiger widriger Umstände.

Vom Elektrikerdebakel sprechen wir besser nicht mehr, die Handwerker sind fleissig dabei, die Löcher wieder zuzumachen. Der Fliesenladen hat uns gestern zum Teil die falschen Fliesen für's Bad geliefert, die konnte Evelyn heute morgen glücklicherweise problemlos umtauschen und daß Citlali ausgerechnet jetzt die Windpocken hat (Leser mit kleinen Kindern mögen nach dem Lesen dieses Blogs bitte sicherheitshalber ihren Rechner desinfizieren), behindert Evelyn natürlich etwas in ihrer Bewegungsfreiheit.

Sollte ich jemals wieder auf die Idee kommen, zu bauen, dann erschlag mich jemand mit einem nassen Handtuch dann werde ich mir die Helfer für die Streich-Aktion etwas sorgfältiger aussuchen. Da hat nämlich so Mancher mit der Grundierung geschlampt und jetzt haben wir Wände, die nach nur 2 Anstrichen schon gut aussehen, während Andere auch nach dem vierten Anstrich noch fleckig sind. Und irgendwann wird die Pinselei einfach langweilig.

Aber, alles in allem stehen die Chancen gut, daß das Bad zum Wochenende fertig wird, dann muss ich am Samstag noch eine Küche improvisieren (Herd und Kühlschrank haben wir, ich muss nur eine Spüle in eine Arbeitsplatte einbauen und die fachgerecht an die Wand dübeln) und am Sonntag werden wir die Möbel aufstellen und einräumen.

Mal sehen, was da noch für Überraschungen lauern.

Dienstag, Juli 03, 2007

Vergebliche Warterei

Der Flughafen hier in der Stadt ist in vielerlei Hinsicht interessant, letzte Woche durfte ich einen neuen Aspekt kennenlernen.

Seit kurzem gibt es nämlich zwei Ausgänge für Passagiere internationaler Flüge. Natürlich wird der Abholer informiert, welcher Ausgang für welchen Flug vorgesehen ist, der Passagier allerdings nicht. Und der kann relativ frei wählen, welchen er nimmt, in der Regel bekommt er wohl seinen Koffer in der Nähe des vorgesehenen Ausgangs, wenn aber beispielsweise die Schlange an der Zollabfertigung des anderen Ausgangs kürzer ist, steht sich der Abholer ziemlich blöd die Beine in den Bauch.

Nachdem mir das jetzt schon zweimal passiert ist, werde ich für nächstes Mal einen anderen Treffpunkt vereinbaren als das übliche "Ich warte am Ausgang auf Dich".

Frust am Bau

Eine grundlegende Eigenschaft von Unterputzdosen ist wohl die Tatsache, daß sie unter dem Putz installiert werden (nicht wirklich, es ist praktischer, erst die Dose zu installieren und dann den Putz drüber zu schmoddern, aber der Begriff überputzte Dose konnte sich wohl nicht durchsetzen). Das kann von Vorteil sein, immerhin stören die Dinger nicht mehr, ist aber sicher aufwendiger zu öffnen, als eine Aufputzdose. Und vor allem schwerer zu finden:



Aber der Reihe nach. Die Maurer (die machen hier eigentlich alles außer dem Elektrikergedöns) sind letzte Woche endlich fertig geworden, es fehlen nur noch die Fließen im Bad, die wir hoffentlich diese Woche endlich bekommen. Kleiner Tip dazu: Wenn man beim Berechnen der benötigten Fließen für's Erdgeschoss gleich daran denkt, daß die Garage und der Garten nicht gefließt werden, spart man sich die Feilscherei mit dem Händler, der die Übrigen nur im Umtausch gegen Ware und auch nur zu einem verringerten Preis zurücknehmen will.

Unser Elektriker hat sich als sehr kreativer Mensch herausgestellt, die Begründungen, weshalb er nie zu den vereinbarten Terminen kommen konnte waren immer sehr unterhaltsam. Leider fanden wir auf die Schnelle keinen anderen Elektriker, der uns vertrauenswürdiger erschien, und so ärgerten wir uns also mit der Pfeife herum. Der kam am Samstag, um endlich die Installation fertig zu machen, es fehlen noch die Lampen und Steckdosen im Bad und er wollte den provisorischen Kabelsalat in der Garage aufdröseln und in einem Sicherungskasten unterbringen. Dabei fiel ihm auf, daß auf der Schutzerde im Erdgeschoss Strom fließt, was eigentlich nicht der Fall sein sollte. Er baute alle Steckdosen aus, verkabelte eine davon neu, die ihm verdächtig vorkam, der Fehler blieb. Da es mittlerweile acht Uhr abends war, verabschiedeten wir uns, er versprach mir, am Sonntag um drei Uhr nachmittags, spätestens um vier zu kommen und den Fehler zu suchen.

Sonntag um halb fünf kam dann eine kurze SMS, er ist leider verhindert, aber er kommt am Montag. Ich dachte ernsthaft darüber nach, seinen Werkzeugkoffer in der Regenwasser-Zisterne zu versenken.

Am Montag (also gestern) kam er dann tatsächlich nachmittags angeschlurft und machte sich an die Fehlersuche. Wie ich nach der Arbeit auf die Baustelle kam, meinte er mal kurz, er hätte das Problem gelöst, um sich kurz darauf zu widersprechen, nein, es ist immer noch da. Aber er hat es eingekreist, es ist irgendwo im Strang, der in die Küche führt. Also machte er die Dose im Treppenhaus auf:



Nein, das Probelem ist zwischen dem Treppenhausverteiler und der Küche. Er machte den Erdgeschoss-Verteiler auf, während ich still in mich hineinweinte ihm die Pest an den Hals wünschte:



Auch hier Fehlanzeige, also muss das Problem in der Abzweigdose in der Küche sein. Kein Problem, ich hab's gleich. Du hast nicht zufälligerweise ein Foto aus der Küche? Nein, hatte ich leider nicht, also machte er sich mit Hammer und Meisel auf die Suche, leider lag die Dose etwas entfernt von der Stelle, an der er sie vermutete, das erste Bild oben zeigt die Decke unserer Küche. Gut, er hat den Fehler gefunden und beseitigt, aber wenn er, wie geplant und zugesichert mit seiner Arbeit vor dem Verputzen fertig gewesen wäre, hätte er seine Scheiss-Dosen tausendmal auf- und zumachen können, ohne das mich das irgendwie gejuckt hätte.

Ich bin schon gespannt auf die Sauerei beim Verputzen. Und die Vorstellung von im leicht trüben Wasser untergehenden Werkzeugen geht mir nicht mehr aus dem Kopf.