Dann werde ich mal versuchen, das Geheimnis aufzudröseln. Da muß ich etwas weiter ausholen:
Die Geschichte beginnt damit, daß recht weit oben beim SAT beschlossen wurde, die Isosa aufzulösen und auch beim SAT massiv Personal abzubauen. Die Isosa machte nichts weiter, als Personal an den SAT zu vermieten, ab Oktober wird eine externe Firma Entwicklung und Wartung der Softwaresysteme zu einem Festpreis übernehmen. Das spart Geld und die Fremdfirma wird sich im eigenen Interesse von unproduktiven Mitarbeitern trennen. Dummerweise kreuzt das die Pläne der Scheffin, die diese Einsparungen dadurch erreichen wollte, hier die Idee einer Softwarefabrik umzusetzen.
Es gibt einen Konzern, der aus gut drei Dutzend einzelnen Firmen besteht. Keine dieser Firmen hat irgendwetwas mit Softwareentwicklung zu tun, so daß EDV-Systeme stets von außen zugekauft werden müssen, was außer dem Preis noch ein paar weitere Nachteile mit sich bringt. Also dachte irgendwer in diesem Konzern darüber nach, sich eine Softwareentwicklertruppe zuzulegen, die könnte dann zum einen die Systeme für andere Firmen im Konzern enwickeln und mit ein paar guten Ideen sogar eigenständig am Markt auftreten.
Nun ist es leider so, daß es recht lange dauert, um ein Entwicklerteam zusammenzustellen. Man muß erstmal Leute suchen und bis die dann auch noch als eingespieltes Team zusammenarbeiten, geht schonmal ein Jahr ins Land. Da ist es doch viel einfacher, ein bestehendes Team zu kaufen. Und genau das ist passiert, irgendwie kennt dieser ominöse Jemand aus dem Konzern wohl die Scheffin und so kam es, daß wir gestern ein Angebot bekommen haben, zu genau den gleichen Bedingungen mit einer Auslese der bisherigen Mannschaft für einen anderen Arbeitgeber zu arbeiten.
Die Geheimniskrämerei war notwendig, weil auch der SAT genau auf diese Auswahl baut und wenn dort an der falschen Stelle jemand merkt, daß genau die Leute, die den Laden nach der Umstrukturierung am Laufen halten sollen, gehen, hätte dieser Jemand auf die Idee kommen können, ein paar Steine in den Weg zu legen.
Das Angebot ist sehr interessant, mir gefällt besonders der Consulting-Charakter, ich mag an meinem Job die Vielfältigkeit, die Möglichkeit, in verschiedenen Branchen mal hinter die Kulissen zu schauen und eben das werden wir dort tun. Und die Bezahlung ist sehr gut, bei meinen verschiedenen Vorstellungsgesprächen in den letzten Wochen (von denen ich hier noch nichts geschrieben habe, weil ich meine Liquidación nicht riskieren wollte), fand ich heraus, daß Consultorias (also genau die Firmen, die mich interessieren) nur auf Honorarbasis arbeiten und generell etwa 10-20% weniger bezahlt wird, als ich im Moment verdiene. Der einzige Wehrmutstropfen ist die Lage des neuen Büros: Santa Fe. Eine sehr interessante Gegend, die leider jeden Morgen und genauso jeden Abend im Verkehrschaos versinkt, weil dort kaum jemand wohnt aber fast die halbe Stadt (ok, vielleicht ein paar weniger) dort arbeitet. Der ganze Verkehr läuft im Prinzip über zwei Straßen, die chronisch verstopft sind, es gibt keine Metro oder einen vom normalen Verkehr unabhängigen Bus und zu allem Unglück liegt das Viertel auch noch auf einem Hügel, so daß das Fahrrad auch nicht wirklich eine Alternative darstellt. Da aber fast alle großen Firmen der Branche dort ihre Büros haben, spricht das nicht wirklich gegen den Job an sich.
Eine endgültige Entscheidung werde ich wohl am Wochenende fällen.
...und der Stadtteil Santa Fe ist wo? Im Nordwesten, oder? Hab leider keine Karte von DF zur Hand (die im www taugen alle nix).
AntwortenLöschenKeine Metrostation vor Ort ist natürlich Mist, da mußt du dann ja jeden Tag den Tracker scheuchen...
Versuch's doch mal mit dem hier: http://comercial.reforma.com/libre/comercial/mapas/
AntwortenLöschenIch versuche das jetzt mal bildlich zu beschreiben: Unten links findest Du im vierten (sowohl von unten als auch von links) Quadranten das Wort Coyoacan. Die Dicke Linie darüber ist Rio Churubusco (Teil des Cirquito Interior), die Dicke Linie rechts ist der Viaducto Tlalpan. Wir wohnen knapp unterhalb des grünen Flecks an der Kreuzung der beiden Linien.
Santa Fe findest Du, wenn Du von Coyoacan einen Quadranten nach oben und einen nach links gehst. Mein Arbeitsplatz ist in etwa da, wo aus der einen dicken Linie zwei werden (links von "S"). Und wie man da auch schön sieht, gibt es nur wenige Wege dorthin, den dünnen (Av Constituyentes) unterhalb dem grünen Fleck (Das ist übrigens der Parque de Chapultepec) oder die beiden oberhalb (Reforma und Palmas). Auf Constituyentes sind das übrigens ab Periferico ziemlich genau 10 Kilometer stetige Steigung. Also mit dem Fahrrad eher ziemlich ekelhaft, bei einem Schaltgetriebe dürfte beim Stop-and-Go auf der Strecke die Lebensdauer der Kupplung extrem sinken (Tolle Idee, beim Ölwechsel auch gleich jedesmal die Kupplung mitzumachen) und der Tracker dürfte mit seinem Automatikgetriebe da locker 2 Liter mehr verbrauchen. Ich denke gerade über den Erwerb eines Motorrollers nach.
Danke für den Link, stimmt, die kannte ich, hatte aber die URL nicht gespeichert.
AntwortenLöschenHab mir das mal angeguckt, die Möglichkeiten, da per Auto hinzukommen, sind ja echt ziemlich dürftig...
Hab auch nochmal in meinen Bookmarks gewühlt:
Hier gibts übrigens auch ne halbwegs brauchbare (Straßen)Karte von DF, habe ich zuerst gar nicht dran gedacht. Geht in höchster Auflösung runter bis zu den Straßennamen, aber natürlich ist nicht jeder Trampelpfad darin verzeichnet. Funktioniert für Puebla-Stadt auch gut.
Motorroller? In DF? Mmmhhhh...
Ich hab 2 Jahre lang ne Vespa gefahren und nen paar Jahre ne Yamaha XT Enduro (...damals, als ich jung war...;-))))))...aber ob ich das in DF tun würde, weiß ich nicht...hier fahren ja schon viele Blindschleichen und Idioten rum, die allerdings zu 99,9% immerhin die deutsche Führerscheinprüfung geschafft haben, aber in MX isses da ja doch nen bisken schlimmer...und auf 2 Rädern zieht man meistens den kürzeren. :-|
Die 50er Vespa hab ich noch in der Garage. Überführung nach DF dürfte allerdings nen Problem sein. :-)
und auf 2 Rädern zieht man meistens den kürzeren
AntwortenLöschenDas ist es, was mich bisher vom Kauf abhält. Andererseits will ich das Ding ja nur genau für den Weg zur Arbeit, wenn die Auto alle stehen und ich dann rechts oder links daran vorbeifahre :-)
Die 50er Vespa hab ich noch in der Garage. Überführung nach DF dürfte allerdings nen Problem sein. :-)
Wenn Du sonst kein Gepäck hast...