[Dieser Artikel wurde ursprünglich auf blogall veröffentlicht und anschließend mit den Kommentaren hierher umgezogen.]
Dienstag abend hatte ich ein kleines Malheur mit dem Tracker. Ich hab' kurz nicht aufgepaßt, der vor mir hat gebremst, ich auch, aber zu spät. Da es gerade regnete, war die Straße naß, die Räder blockierten und ich rutschte meinem Vordermann mehr oder weniger ungebremst in den Kofferraum. Mein Vordermann fuhr in diesem Fall einen GM Monza, ich bezeichne das jetzt einfach mal als Opel Corsa mit separatem Kofferraum, dem hat es die Stoßstange etwas zerknittert. Und weil die Kiste so leicht war, hat's ihn gleich noch auf seinen Vordermann , einen recht alten Tsuru, aufgeschoben. Dem war das relativ egal, er ist ausgestiegen, hat sich seine Kiste kurz angeschaut und meinte "Mir ist nix passiert, wenn's Euch nicht stört, fahr' ich weiter." Gut, war mir recht.
Der mit dem Corsa war recht ruhig, ich hab' mich entschuldigt und gefragt, was wir denn jetzt machen, weil ich ja keine Ahnung hab', wie sowas in Mexico abläuft. Blöderweise war der Akku meines Handys auch gerade leer (Murphy läßt grüßen), so daß ich niemanden anrufen und fragen konnte. Er meinte, ich soll meine Versicherung anrufen, die machen dann den Rest.
Also hab' ich von der Telefonzelle aus die Versicherung angerufen, die sagten, sie schicken jemanden vorbei.
Der Herr aus dem Corsa meinte dann, daß das normalerweise eine Stunde dauert, aber da es gerade regnet und viel Verkehr ist, dürfte das eher länger dauern. Und weil ich aus Deutschland komme und so vertrauenswürdig aussehe (es war schon recht dunkel), machte er mir den Vorschlag, das erstmal ohne Versicherung zu regeln. Die würde von mir sowieso die
Selbstbeteiligung (5000 Peso) verlangen, egal wie hoch der Schaden ist und er schätzt seinen Schaden auf 1000 bis 2000 Peso, das wäre also billiger, wenn wir den Schaden unter uns regeln, ich soll ihm meine Daten geben, er geht dann morgen zum Mecanico, wenn ich will, kann ich ihm sagen zu welchem, damit ich sehe, daß er nicht versucht mich auszunehmen, und er sagt mir dann, wie hoch der Schaden ist und ich kann das bezahlen, ohne Versicherung. So sparen wir uns die Warterei und den Papierkram.
Richtig wohl war mir dabei nicht, ich hab' dann aus der Telefonzelle Evelyn angerufen, die meinte das wär OK so, also hab' ich dem Herrn meine Adresse und die Telefonnummer aufgeschrieben und er hat das akzeptiert, ohne irgendein Papier von mir gesehen zu haben. Ich hätte ihm auch die Adresse vom Weihnachtsmann aufschreiben können.
Am Mittwoch hab' ich ihn dann angerufen und gefragt, was Sache ist. Er war beim Mecanico und bei Licht betrachtet, ist der Schaden doch etwas größer. Es war nicht nur die Stoßstange zerknittert, sondern der Tracker hat die Stoßstange so weit eingedrückt, daß sich der Kofferraum verzogen hat. Da die Stoßstange elastisch ist, ist sie anschließend wieder rausgefluppt und sah' halt nur zerknittert aus.
Ich hatte es geahnt...
Also die Versicherung angerufen und das Schlimmste befürchtet. Die waren allerdings sehr hilsbereit, ich hab' gefragt, ob sie mir jemanden abends schicken können, der sich den Corsa anschaut. Das war kein Problem, also haben wir uns alle abends um 8 beim Corsafahrer
getroffen, ein Bündel Papiere ausgefüllt, den Schaden begutachtet und der Herr von der Versicherung hat den Schaden geschätzt und einen Scheck in Höhe von 9000(!) Peso ausgestellt. Ich mußte für die Versicherung übrigens eine Schuldanerkennung unterschreiben. Wenn ich mich recht erinnere, ist das in D so ziemlich das Letzte, was man tun sollte, wenn man keinen Ärger mit der Versicherung haben will.
Außerdem hat mir der Versicherungsmensch erklärt, daß die Selbstbeteiligung nur bei der Kasko anfällt, nicht bei der Haftpflicht. Und Schadenfreiheitsrabat gibt es hier auch keinen, so daß da auch nichts hochgestuft wird. Sieht also irgendwie danach aus, als ob das Ganze recht harmlos ausgegangen ist. Ich hoff' jetzt halt einfach mal, daß da nix mehr nachkommt.
Ach ja, der Tracker hat bei der Aktion übrigens keinen Kratzer abgekriegt. Der Versicherungsmensch, übrigens einer der netten Sorte, hat ihn sich auch angeschaut, wegen der Kasko, aber er konnte absolut nichts finden.
1| Da hast du ja...
Von: Hollito · 17.10.2005 um 10:12:46 Uhr
...dann gleich zwei "typisch mexicanische" Autos erlegt. ;-)
Mit dem Dodge hättest du die Trefferquote bestimmt noch drastisch erhöhen können. ;-)))
Ich finde die Modell- und Namenspolitik der Autohersteller übrigens ziemlich verwirrend: Ein Suzuki Vitara ist in MX ein "Chevrolet Tracker", ein Hyundai Atos ein "Dodge". Der Opel Corsa II ist in MX der "Chevy", während der Corsa III hinten auf dem Deckel auch den Schreiftzug "Corsa" hat. Und diese Keksdose von VW aus Brasilien heißt in Mexico "Lupo", während der Name in D "Fox" ist. Und der Lupo (den es in MX wohl nicht gab) in D eingestellt wurde. %-)
2|
Von: Andreas Bohn · 18.10.2005 um 16:34:52 Uhr
Der Vitara heißt seit Neuestem auch hier Vitara! Seit diesem Monat tritt Susuki hier als eigene Marke auf. Und Mazda gibt es jetzt auch.
3|
Von: Toby · 19.10.2005 um 2:10:07 Uhr
...dafür heißen die daewoo's hier(in D) jetzt chevrolet.
ein schlag ins gesicht für jeden autoliebhaber...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen